Ver­ord­nungs­dschungel am Bei­spiel der Ener­gie­ein­spar­ver­ordnung (EnEV)

von Beate Wiemers

Ein Interview mit Dr. Wolfgang Thüne

Im Februar 2002 trat die erste Fassung der Ener­gie­ein­spar­ver­ordnung (EnEV) in Kraft. Sie löste sei­nerzeit die Wär­me­schutz­ver­ordnung (WschV) und die Hei­zungs­an­la­gen­ver­ordnung (HeizAnlV) ab und bildete sozu­sagen eine Über­ver­ordnung aus beiden – mit seitdem suk­zessive modi­fi­zierten und erwei­terten Rege­lungen und Richt­linien. Eines der Ziele dabei war, die Fak­toren Anlagen­technik und bau­licher Wär­me­schutz rech­ne­risch besser mit­ein­ander ver­gleichen und somit opti­mieren zu können.

Die EnEV ver­weist auf über 800 Seiten DIN-Normen und VDI-Vor­schriften. Ent­spre­chend steigen die ener­ge­ti­schen Anfor­de­rungen an Gebäude stetig, was selbst­redend mit zuneh­menden Kosten für Mieter, Immo­bi­li­en­ei­gen­tümer und auch – indirekt – für alle anderen Steu­er­zah­lenden ver­bunden ist und immer mehr in Richtung Plan­wirt­schaft ten­diert. Das alles wirft mehr als eine Frage auf, min­destens aber diese: „Wer soll all diese Normen und Vor­schriften noch befolgen und wem nutzt das alles?“ In erster Linie ist und bleibt der private Immo­bi­li­en­besitz betroffen, egal ob als Ver­mie­tungs­objekt oder für die eigene Nutzung.

Wann ging das eigentlich alles los?

Die EnEV gab es schon vor dem Doku­men­tarfilm „Eine Unbe­queme Wahrheit“, den David Gug­genheim zusammen mit dem ehe­ma­ligen US-Vize­prä­si­denten Al Gore 2006 gedreht hat. Doch durch den Film bekam die Debatte um den so genannten Kli­ma­wandel erst richtig Aufwind – und der Ver­ord­nungs­dschungel ver­wildert seitdem in einem kaum noch zu über­schau­baren Ausmaß.

Neue Berufs­bilder ent­standen, wie das des Ener­gie­be­raters, für Haus­halts­geräte wurden neue Klas­si­fi­zie­rungen ent­wi­ckelt und des ver­ord­nenden Ver­wal­tungs­ap­pa­rates liebstes Kind sind seitdem die Gebäude. Ener­gie­aus­weise wurden zur Pflicht, „Nied­rig­ener­gie­häuser“ zum ange­strebten Ziel, Wär­me­dämm­ver­bund­maß­nahmen zum Zau­ber­mittel und neue Ver­fahren, wie die Ther­mo­grafie zur Iden­ti­fi­zierung von Wär­me­brücken, mutierten zum beinahe schon obli­ga­to­ri­schen Gebäu­de­check. Für die Bau- und Ener­gie­branche ist das alles durchaus lukrativ. Dass es sich bei dem ganzen Kli­ma­wandel-Hype gar in erster Linie um ein kon­junk­tur­po­li­ti­sches und Lob­by­isten-freund­liches Pro­pa­gan­da­in­strument handeln könne, CO2 eigentlich gar keine Bedrohung – und schon gar keine men­schen­ge­machte – sei, ver­muten inzwi­schen schon immer mehr Men­schen, dar­unter auch viele Wissenschaftler.

Kon­tro­verse spaltet die Nation

Doch die Kon­tro­verse zu diesem Thema hat zur Spaltung geführt. Da ist die eine Seite, die unisono den Kli­ma­schutz samt „Ener­gie­wende“ zum kol­lek­tiven Credo erhoben hat und die andere, die das alles für mehr oder weniger großen Schwindel hält und sagt, dass unsere Luft eben natur­gemäß aus 78% Stick­stoff, 21% Sau­er­stoff, 1% Edel­gasen und 0,038% CO2 bestehe, wovon die Natur selbst 96% pro­du­ziere. Lediglich die rest­lichen 4% gingen auf das Konto des Men­schen. Das seien 4% von 0,038%, also unter dem Strich 0,00152%. Der Anteil Deutsch­lands betrage daran 3,1%. Deutschland beein­flusse somit mit nur 0.0004712% CO2 die Umwelt, wolle aber in Sachen „Ener­gie­wende“ ganz weit vorne liegen. Ange­sichts dieser 0,0004712% sei die „Ener­gie­wende“ mit all den immensen Kosten und neuen Regle­men­tie­rungen der blanke Hohn. Die so genannten „Kli­ma­skep­tiker“ kommen in den Medien aller­dings mit ihrer Argu­men­tation kaum zu Wort und wenn, dann maximal auf ver­un­glimp­fende Weise.

Der Bau­phy­siker Rainer Bolle ist sogar der Ansicht, dass „für Bau und Bau­pro­dukte die gleichen mafiösen Zusam­men­hänge gelten, wie in der Lebens­mittel- und Phar­ma­in­dustrie“ – das erfahre der Bau­prak­tiker in seiner Aus­bildung aber nicht, so schreibt Rainer Bolle auf seiner Website. Heute sei es daher wich­tiger denn je, sich nicht nur mit dem „Groben“ des Bauens, sondern mit den Fein­heiten und tra­gi­schen Irr­tümern auf der Ebene der Bau­chemie, der Nano­technik, der Elek­tronik, des Maschi­nenbaus, der Normen, des Glaubens an die Zahl, aus­ein­an­der­zu­setzen, um Schaden abzu­wenden. Das Nor­men­wesen mutiere zu einer frag­wür­digen Mixtur poli­ti­scher und wirt­schaft­licher Inter­essen, die erkannt werden müssten.

Im Gespräch mit Dr. Wolfgang Thüne

© Dr. Wolfgang Thüne

Frieda befragte Dr. Wolfgang Thüne zu dem heiklen Thema. Der 1943 in Ost­preußen geborene Wis­sen­schaftler stu­dierte Meteo­ro­logie, Geo­physik, Physik, Mathe­matik und Geo­graphie. Er beendete sein Studium an der Freien Uni­ver­sität Berlin 1967 mit einem sehr guten Diplom in Meteo­ro­logie. Danach war er zunächst beim Wet­teramt Frankfurt tätig, absol­vierte ein Refe­ren­dariat mit Staats­examen und arbeitete danach in der Ana­lysen- und Vor­her­sa­ge­zen­trale des Deut­schen Wet­ter­dienstes (DWD). Von 1971 bis 1986 war er neben­be­ruflich Wet­ter­mo­de­rator beim Zweiten Deut­schen Fern­sehen (ZDF).

Weitere bio­gra­fische Details finden Inter­es­sierte auf der Web­seite „Der Wet­termann“ von Dr. Thüne. Dort ver­öf­fent­licht er auch regel­mäßig Bei­träge zum Thema „Kli­ma­wandel“. Doch seine Kom­petenz soll in diesem Beitrag nicht der inhalt­liche Schwer­punkt sein, sondern das, was er zur Kli­ma­de­batte, zur EnEV, zu CO2-Emis­sionen und zu ener­ge­ti­schen Sanie­rungs­maß­nahmen zu sagen hat.

Frieda: Von Vaclav Klaus, Prä­sident der Tsche­chi­schen Republik, stammt das Zitat: „Die globale Erd­er­wärmung ist ein Mythos und ich denke, dass jeder ver­nünftige Mensch und Wis­sen­schaftler dies auch sagt. Es ist nicht in Ordnung, sich auf das UN-Gremium IPCC zu berufen. Das IPCC ist kein wis­sen­schaft­liches Gremium; es ist eine poli­tische Insti­tution mit grünem Cha­rakter.” Sie sind einer von jenen Wis­sen­schaftlern, die der gesamten Kli­ma­wandel- und Ener­gie­wende-Dis­kussion schon früh andere Fakten ent­ge­gen­stellten. Haben wir einen Kli­ma­wandel und wenn ja, hat er etwas mit CO2 zu tun?

Dr. Thüne: Der Wandel der Gestirne, der Wandel der Jah­res­zeiten, der Wandel des Ein­strah­lungs­winkels der Sonne, der Wandel der Beleuch­tungs­stärke der Son­nen­strahlung auf der kugel­för­migen und sich dre­henden Erde, war den Men­schen bekannt. Das helio­zen­trische Weltbild findet sich in der Genesis, die im 6. Jahr­hundert vor Christus geschrieben wurde. Die erste Natur­wis­sen­schaft war die Astro­nomie, die auch in Mit­tel­europa betrieben wurde, wie die vor etwa 3600 Jahren gefer­tigte „Son­nen­scheibe von Nebra“ in Sachsen-Anhalt bekundet. Sie diente als Kalender und ist die älteste bisher bekannte Dar­stellung des Kosmos. Die Sonne ist der Motor, der Ener­gie­lie­ferant für das pflanz­liche, tie­rische und mensch­liche Leben auf der Erde. Ihrem Rhythmus sich anzu­passen, musste der frühe Mensch lernen, in der Kleidung, aber auch im Hausbau. Genügte in den feucht­warmen Tropen ein grünes Blät­terdach, so war ein Über­leben in ark­ti­schen Breiten nur in einem Iglu, einer Hütte aus Eis, möglich.

Sprechen wir vom Kli­ma­wandel, so müssen wir wissen, dass die Vor­silbe Klima aus dem Grie­chi­schen kommt und wörtlich Neigung bedeutet. Auch die Griechen wussten um die Kugel­ge­stalt der Erde und um den wech­selnden Nei­gungs­winkel der par­allel auf die Erde auf­tref­fenden Son­nen­strahlen. Sie berech­neten den Nei­gungs­winkel der Sonne beim Pendeln zwi­schen dem süd­lichen und nörd­lichen Wen­de­kreis mit 23,5 Grad, die Schiefe der Ekliptik. Hieraus resul­tiert die Ein­teilung des Jahres in die vier Jah­res­zeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Die Zone zwi­schen Äquator und den beiden Wen­de­kreisen nannten sie „tro­pische Zone“, ab 66,5 Grad Nord wie Süd begann die „ark­tische Zone“ und die Räume dazwi­schen waren die „gemä­ßigten Zonen“. Jede der drei Zonen hat einen anderen jah­res­zeit­lichen Wet­ter­ablauf, einen anderen Wettercharakter.

Wetter und Klima kamen indirekt durch den Uni­ver­sal­ge­lehrten Robert Hooke (1834–1703) in Ver­bindung. Am 2. Sep­tember 1663 beauf­tragte die Royal Society Hooke, täglich Wet­ter­auf­zeich­nungen vor­zu­nehmen. Am 29. Mai 1679 stellte er eine auto­ma­tische Wet­ter­station vor, die Druck, Tem­pe­ratur, Feuch­tigkeit, Richtung und Geschwin­digkeit des Windes wie die Nie­der­schlags­menge auf Papier­streifen auf­zeichnete. Hooke war auf der Isle of Wight geboren und hat sich früh für die in die Kalk­stein­felsen ein­ge­la­gerten Fos­silien inter­es­siert. 1667 begann Hooke eine Vor­trags­reihe über Geo­logie. Fos­silien waren für ihn keine „Launen der Natur“, sondern ver­stei­nerte Lebe­wesen. Daraus ent­wi­ckelte sich die Palä­on­to­logie wie die Paläo­kli­ma­to­logie. Er schloss anhand von Ver­stei­ne­rungen aus dem Jura, dass das süd­eng­lische Klima in erd­ge­schicht­licher Zeit erheblich wärmer gewesen sein musste. Er schlug vor, die Klimata urwelt­licher Habitate mit Hilfe von Fos­silien zu bestimmen. Die Begriffe Klima und Wetter ver­mischten sich, wurden aus­tauschbar, so dass das Wetter mal Folge, mal Ursache des Klimas wurde. Hiermit ver­wirren die „Kli­ma­ex­perten“ die Gemüter und spielen mit Ängsten vor dem Wetter wie dem Klima zugleich.

Daran änderte das Machtwort der Wet­ter­dienste der Erde auch nichts. 1935 ver­sam­melten sich gut 100 Staaten in War­schau und defi­nierten ein­ver­nehmlich „Klima“. Sie über­legten, wie lange man das Wetter beob­achten muss, um alle mög­lichen Wet­ter­ereig­nisse zu erfassen, um daraus einen reprä­sen­ta­tiven Durch­schnitt zu berechnen. Sie kamen auf die Zahl 30 und legten die Zeit­spanne 1901 bis1930 inter­na­tional gültig als „Kli­manor­mal­pe­riode“ fest. Man muss also 30 Jahre an einem Ort das Wetter in seinen Ele­menten erfassen, bevor man für diesen Ort Kli­ma­werte berechnen kann. Von ihm leitet man das „mittlere Wet­ter­ge­schehen“ ab. Ein Kli­mawert wird vom Wetter her bestimmt. Er bestimmt nicht das Wetter. Des­wegen kann man Klima auch nicht schützen! Mit­tel­werte kann man nur über die Anfangs­werte beein­flussen. Kli­ma­schutz geht nur über vor­he­rigen Wet­ter­schutz und ist doppelt unsinnig. Ein Kli­mawert als Mit­telwert kann nicht geschützt werden. Er braucht auch nicht geschützt zu werden, weil er nur für eine gewesene Wet­ter­pe­riode gilt und Ver­gan­genheit keines Schutzes bedarf, zumal das Wetter zu den irrever­siblen Natur­er­schei­nungen gehört. Gesche­henes Wetter kann nach­träglich nicht geändert werden. Die einzige Kon­stante in der Natur ist der Wandel. Heraklit (520–460 v. Chr.) fasste dies in zwei Worte: „Alles fließt!“

Das Wet­ter­ge­schehen hatte und hat nir­gends auf der Erde etwas mit dem CO2-Gehalt der Luft zu tun. Dies ist auch noch nie von den „Kli­ma­ex­perten“ behauptet worden. Doch wenn es diesen Ein­fluss beim Wetter nicht gibt, dann kann es ihn beim Klima auch nicht geben. Die Behauptung, dass CO2 auf das Klima, und dabei auch nur auf die Tem­pe­ratur, ein­wirke, wurde des­wegen zum Dogma erhoben, weil sie nicht bewiesen werden kann.

Frieda: Wie kam eigentlich aus Ihrer Sicht der ganze Hype um den angeblich „CO2-ver­ur­sachen Kli­ma­wandel“ zustande?

Dr. Thüne: Die Anfänge der CO2-Spe­ku­lation sind diffus und wider­sprüchlich, doch die Beweg­gründe und Ursachen liegen im Dunkeln. Erste Dis­kus­sionen über die CO2-Treib­haus­theorie begannen nach 1945 in den USA, wurden aber bereits 1951 von der Ame­ri­ka­ni­schen Meteo­ro­lo­gi­schen Gesell­schaft ver­worfen. Ein neuer Anlauf wurde in Vor­be­reitung des Inter­na­tio­nalen Geo­phy­si­ka­li­schen Jahres 1957/58 genommen. Das Scripps-Institut unter Roger Revelle bewarb sich mit dem Projekt CO2-Messung. 1958 startete die säge­zahn­förmig auf­stre­bende „Keeling-Kurve“, die 1972 den Club of Rome zu der Ver­mutung führte, dass bei wei­terem Anstieg „kli­ma­tische Pro­bleme“ auf­treten könnten. Schon damals wurden als Aus­löser des men­schen­ge­machten Kli­ma­wandels die Treib­hausgase, vor allem das CO2, ver­dächtigt. Ein Beweis wurde nicht erbracht!

Man verwies damals auf Wis­sen­schafts­autori­täten wie Jean Bap­tiste Fourier (1768–1830), John Tyndall (1820–1893) und Svante Arrhenius (1859–1927). Fourier bezog sich auf die „Glas­haus­wirkung“ der Atmo­sphäre, Tyndall bemühte das Bild eines „Stau­dammes“ und Arrhenius nutzte das Bild einer „CO2-Schaukel“, um die Wechsel zwi­schen Eis- und Warm­zeiten zu erklären. Alle dekla­rieren Erde samt Atmo­sphäre zu einem geschlos­senen System, in das die Son­nen­strahlung weit­gehend unge­hindert ein­dringen, die „nicht leuch­tende Strah­lungs­wärme“ (Fourier) der Erde aber nicht mehr ins Weltall ent­weichen könne. Den dicksten Fehler machte Arrhenius, denn er gab sogar bei seiner Schau­kel­theorie an, dass CO2 nur auf den Linien 4,2, 9,8 und 15 Mikro­meter IR-Strahlung absor­bieren könne. Im Jahre 1896, als er seine Theorie ver­öf­fent­lichte, waren die Strah­lungs­ge­setze von Kirchhoff, Stefan-Boltzmann und Wien bereits bekannt wie die Tat­sache, dass ein flüs­siger oder fester Körper wie die Erde Strahlung kon­ti­nu­ierlich über alle Wel­len­längen abgibt, wobei das Maximum von den Tem­pe­ra­turen bestimmt wird.

Damals war schon die Existenz eines „stets offenen atmo­sphä­ri­schen Strah­lungs­fensters“ zwi­schen 7 und 13 Mikro­meter bekannt, wo kei­nerlei Absorption statt­findet. Um im Bild von Tyndall zu bleiben: Man kann mit drei Baum­stämmen an den Ufern den Rhein nicht auf­stauen! Auf dieses „stets offene atmo­sphä­rische Strah­lungs­fenster“ wird auch im 1. Enquete-Bericht des Deut­schen Bun­des­tages Vor­sorge zum Schutz der Erd­at­mo­sphäre vom 2. November 1988 ver­wiesen und gesagt, dass durch dieses Fenster 70 bis 90 Prozent der Wär­me­strahlung unge­hindert ent­weichen. Dieser Fest­stellung wurde ein­stimmig vom Deut­schen Bun­destag zuge­stimmt. Doch kein Abge­ord­neter hat offen­sichtlich bis heute diesen Wider­spruch zur Treib­haus­hy­po­these erkannt!

Frieda: Welche Rolle spielt Ihrer Ansicht nach der Welt­kli­marat in der ganzen Diskussion?

Dr. Thüne: Der „Welt­kli­marat“, das Inter­go­vern­mental Panel on Climate Change, wurde 1988 als „Schieds­ge­richt ins Leben gerufen, wohl nach dem Vorbild der Enquete-Kom­mission 1987. Nach welchen Kri­terien dessen Mit­glieder aus­ge­sucht wurden, ist nicht bekannt. Ex-Bun­des­kanzler Helmut Schmidt sagte, dass von der Bun­des­re­gierung kein Wis­sen­schaftler aus­er­koren wurde, um im Namen der Bun­des­re­gierung zu sprechen. Bei der Auswahl der Mit­glieder zählte mehr die Gesinnung, denn das Fach­wissen. Der Welt­kli­marat sollte ja nicht for­schen, sondern alles, was publi­ziert wurde, auch von Green­peace, auf poli­tische Kom­pa­ti­bi­lität sichten. Der IPCC ist poli­ti­scher Zuar­beiter, wie alle Berichte bestä­tigen. Waren zu Anfang kri­tische Fach­wis­sen­schaftler aus Aus­tralien oder den USA dabei, so wurden sie so lange gemobbt, bis sie resignierten.

Der Welt­kli­marat ist ein rein poli­ti­sches Gremium, das nach dem Mehr­heits­prinzip arbeitet und ent­scheidet! Mitt­ler­weile ist er innerlich so sauber von Kritik, dass seine Beschlüsse ein­stimmig gefasst werden. Wis­sen­schaft sieht anders aus. Wis­sen­schaft lebt vom Zweifel. Wis­sen­schaft lebt aber auch vom Geld der Staaten, von Steu­er­geldern und damit ist Wis­sen­schaft nicht mehr unab­hängig. Die Wis­sen­schafts­freiheit ist nicht gren­zenlos. Sie unter­liegt der 1969 von Willi Brandt gefor­derten Demo­kra­ti­sierung, Poli­ti­sierung und Sozia­li­sierung aller Lebens­be­reiche. Und davon ist fast keine Wis­sen­schaft mehr aus­ge­nommen. Poli­ti­sches „Kli­maziel“ ist die Reduktion der CO2-Emis­sionen, um das „mittlere Wetter“ mög­lichst kon­stant zu halten. Auch wenn die Emis­sionen auf Null redu­ziert werden, wird sich das Wetter ändern. So sehr auch die Welt­or­ga­ni­sation für Meteo­ro­logie (WMO) in Genf die Rolle des CO2 poli­tisch hoch­spielt, aber glauben tut sie nicht an den Effekt; sonst hätte sie CO2 längst in den Rang eines Wet­ter­ele­ments erhoben.

Frieda: Wie erklären Sie sich, dass der Kli­ma­wandel ganze Bevöl­ke­rungs­gruppen quasi wie von heute auf morgen in den Zustand ver­setzt hat, der Planet sei dem Untergang geweiht und all das läge am CO2?

Dr. Thüne: Das sehe ich nicht so pes­si­mis­tisch. Der Mensch ist vor Natur aus ein ängst­liches und Schutz bedürf­tiges Wesen. Herr­scher haben schon zu allen Zeiten Ängste geschürt, um Unter­tanen gefügig zu machen. Waren früher die Ängste konkret auf „Feinde“ gerichtet, so sind heute die Ängste abs­trakt und unbe­gründet wie bei der „Kli­ma­ka­ta­strophe“. Ein vom Wetter abge­lei­teter Mit­telwert ist ein abs­trakter Wert, der in der Natur nicht exis­tiert. Er kann nicht geschützt werden. Der Kli­ma­schutz müsste beim Wet­ter­schutz ansetzen. Wenn das Wetter 30 Jahre alle Frei­heiten besaß, das zu tun, was es wollte und wir alle mög­lichen Wet­ter­ka­ta­strophen über uns ergehen lassen mussten, dann kommt Kli­ma­schutz zu spät und ist unsinnig. Die Men­schen wissen dies instinktiv, sind aber machtlos gegen die ewige Pro­pa­ganda der „Kli­ma­ex­perten“, gegen die Politik, die den „Kli­ma­schutz“ zur Staats­doktrin erhoben, aber vor allem gegen die all­ge­gen­wär­tigen Medien, die mit ima­gi­nären Gefahren ihr Geschäft machen. Was wurden da nicht schon für Gefahren kon­struiert, die sich nach gewisser Zeit ver­brauchten und durch neue ersetzt wurden. Solch eine Erfindung war auch das „Wald­sterben“.

Die bisher dreistete und völlig an den Haaren her­bei­ge­zogene Gefahr ist die Warnung vor der dro­henden „Kli­ma­ka­ta­strophe“. Deren völlig über­flüssige Erfor­schung spült seit vielen Jahr­zehnten Mil­li­arden ohne Ende in die Groß­for­schung, ohne den geringsten Wis­sens­fort­schritt. Die Politik füttert die „Wis­sen­schaft“, um diese ob ihres Geld­hungers für ihre Zwecke abhängig und gefügig zu machen. Was bisher an „Erkennt­nissen“ her­aus­kommt, ist ein Rück­schritt ohne­gleichen. Wer das CO2 zum „Umweltgift“, zum „Kli­ma­killer“ ver­ur­teilt, wissend, dass das CO2 für die Foto­syn­these und damit das Wachsen der grünen Pflanzen unver­zichtbar ist, der ist zur poli­ti­schen Führung unge­eignet. Wenn die Bürger wüssten, wofür man ihre Steu­er­gelder miss­braucht, würden sie auf die Straße gehen und rebellieren.

Gelängen die poli­ti­schen Ziel­pro­jek­tionen, nicht nur die CO2-Emis­sionen auf Null zu redu­zieren, sondern auch das CO2 aus der Atmo­sphäre zu ent­fernen, um das „Pariser Abkommen“ mit seinem 1,5‑Grad-Ziel zu erreichen, dann würden als erste die grünen Pflanzen als Pri­mär­pro­du­zenten absterben. Nur die Pflanzen sind in der Lage, Son­nen­en­ergie zu binden und Nahrung für Tier und Mensch als Kon­su­menten zu pro­du­zieren. Ohne CO2 gäbe es keine koh­len­hy­drat­haltige Nahrung, es gäbe auch keinen Sau­er­stoff, um die Nahrung im Körper zu ver­brennen und die Son­nen­en­ergie als Lebens­en­ergie nutzbar zu machen. Wer die Menschheit aus­rotten will, muss die Luft CO2-frei machen. Dies, der globale Genozid, wäre die Kon­se­quenz einer kon­se­quent durch­ge­führten „Kli­ma­po­litik“! Nur am Wetter bzw. dem „Klima“ würde dies nichts ändern, denn CO2 ist kein Wet­ter­element. Diese Gefahr hat sogar schon Hans Joachim Schellnhuber, die Leiter des Potsdam-Instituts für Kli­ma­fol­gen­for­schung, erkannt und in seinem Buch „Selbst­ver­brennung“ angedeutet.

Frieda: Die Betrei­berin dieser Seite beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema, anfangs sogar noch in dem Glauben, der Al Gore-Film ent­spreche einem rea­lis­ti­schen Zukunfts­sze­nario, dessen Ursachen tat­sächlich auf CO2 zurück­zu­führen wären. Aus vielen Gesprächen mit Men­schen im pri­vaten und beruf­lichen Umfeld, dar­unter auch Inge­nieure und Hand­werker, ist inzwi­schen aber der Ein­druck ent­standen, dass eigentlich niemand mehr so richtig an „CO2 als Ursache für einen Kli­ma­wandel“ glaubt, sondern eher eine Art Resi­gnation ein­ge­treten ist gefolgt von der Haltung „Da kann man nichts machen!“ Unwill­kürlich ist „man“ dann Rädchen im Getriebe und findet keinen Ausweg aus der Maschi­nerie. Sie hin­gegen resi­gnierten nicht, blieben bei Ihrer Meinung und nahmen in Kauf, dass auch Sie teil­weise denun­ziert werden, weil Sie etwas sagen, was dem so genannten Main­stream nicht gefällt. Was halten Sie von der EnEV und gibt es über­haupt noch Mög­lich­keiten, sich den Normen und Regu­lie­rungen zu ent­ziehen, bei­spiels­weise als Immo­bi­li­en­be­sitzer und wenn ja, welche sind das?

Dr. Thüne: Seit über 50 Jahren befasse ich mich schon mit dem Wetter. Das ist so chao­tisch, komplex, unbe­re­chenbar und ver­än­derlich, so dass jeder „Wet­ter­frosch“ mit der Zeit demütig wird und schon zufrieden ist, wenn die Vor­her­sagen eini­ger­maßen der Wirk­lichkeit ent­sprechen. Fazit: Der Mensch kann das Wetter nicht machen, er muss sich ihm anpassen. Da ver­lieren alle Träume von „Kli­ma­schutz“ ihren Sinn, ist die Angst vor der „Kli­ma­ka­ta­strophe“ nur lächerlich. Was für die Land­be­völ­kerung lebens­not­wendig war, der ständige Blick auf das Wetter, ist heute abhanden gekommen. Zu dem Blick gehört die den­kende Beob­achtung, also die Fragen: Wie ent­stehen Rau und Reif auf Blättern und Ästen? Warum ver­eisen Autos in klaren Win­ter­nächten? Wie und warum ent­stehen Boden­in­ver­sionen, kommt es zu Bodennebel?

Da exis­tiert ein ehernes Natur­gesetz, wie das Gra­vi­ta­ti­ons­gesetz. Jeder Körper hat eine Tem­pe­ratur und sendet gemäß seiner Tem­pe­ratur Strahlung aus. Er kühlt sich dabei ab. Diese Strahlung ist unsichtbar, kann aber mittels Wär­mebild- oder Infra­rot­ka­meras sichtbar gemacht werden. Das bedeutet: Zum Erwärmen eines Körpers muss Energie auf­ge­wendet werden, abkühlen tut er sich von alleine. Das ist das Geheimnis hinter dem Tagesgang der Tem­pe­ratur. Wenn das so ist, – Isaac Newton hat dieses Abküh­lungs­gesetz erstmals quan­ti­tativ bestimmt -, dann ist es absolut unmöglich, dass ein Körper sich mit der von ihm aus­ge­strahlten Energie erwärmen kann. Dies gilt selbst dann nicht, wenn 100 % seiner Energie zu ihm zurück­ge­strahlt werden. Im Opti­malfall könnte seine Tem­pe­ratur kon­stant gehalten werden. Eine „Erd­er­wärmung“ per „Gegen­strahlung“ ist also absolut unmöglich. Da ein Grashalm weniger Energie am Tage spei­chern kann wie der in den Rasen ein­ge­lassene Tritt­stein, so ver­liert er schneller seine Wärme, kühlt unter den Tau­punkt ab, so dass sich an ihm Tau­nie­der­schlag bilden kann. Bei Frost­tem­pe­ra­turen ist es Raureif, der einen „Win­terwald“ her­vor­zaubert, auch ohne Schnee. Tem­pe­ratur und Wärme sind nicht iden­tisch. Die Tem­pe­ratur ist eine Qua­li­täts­größe, ein Maß für die mittlere Bewe­gungs­en­ergie der Moleküle, die Wärme dagegen eine Quan­ti­täts­größe. Eine große Masse kann mehr Wärme spei­chern als eine kleine Masse.

Auch wenn „Kli­ma­ex­perten“ das Gegenteil behaupten, so kann das Gewissen eines Meteo­ro­logen nicht schweigen. Wenn der Himmel nachts klar ist, kann er den Boden­frost nicht ver­schweigen oder ideo­lo­gisch weg­zaubern. Dies kann man bei Kli­ma­mo­dellen noch trick­reich machen, aber das Wetter richtet sich nach der Natur, es spricht die Sprache der Natur. Ein Meteo­rologe muss den „Treib­aus­schwindel“ ablehnen und gegen den Zeit­geist vor­gehen. Er muss Non­kon­formist sein, außer er will als „Kli­ma­ex­perte“ auf der poli­ti­schen Bühne mit­spielen und sich Bei Kli­ma­kon­fe­renzen feiern lassen. Mit dem Main­stream im Rücken kann man gut segeln und den Retter vor dem kli­ma­ti­schen Welt­un­tergang spielen.

Alles, was an Ver­ord­nungen und Gesetzen in den letzten Jahr­zehnten zum Schutze des Klimas insze­niert wurde, ist witzlos und ändert nichts am Wetter, folglich nichts am Klima! Dies gilt auch für die EnEV. Der Begriff „erneu­erbare Energie“ ist bewusst irre­führend, denn Energie kann weder ver­braucht noch erneuert werden. Energie kann auch nicht gedreht und gewendet werden, wie der Begriff „Ener­gie­wende“ sug­ge­riert. So wie es für unser Uni­versum den Mas­sen­er­hal­tungssatz gibt, so auch den Ener­gie­er­hal­tungssatz. Es gibt ver­schiedene Formen an Energie. Dazu gehört auch der elek­trische Strom, den man mit Wasser, Wind und Sonne erzeugen kann. Strom ist das zir­ku­lie­rende Blut einer Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­sell­schaft. Strom muss immer je nach Bedarf zur Ver­fügung stehen. Es gibt nichts Schlim­meres, als wenn der Strom aus­fällt. Doch Wasser fließt nur, wenn ein Gefälle da ist. Wind weht nur, wenn ein ent­spre­chender Luft­druck­gra­dient da ist. Strom fließt nur, wenn Spannung herrscht. Die Sonne scheint zwar immer, aber durch die Rotation der Erde wechseln Licht und Fins­ternis, erhält mal die Nord­halb­kugel, mal die Süd­halb­kugel mehr Strah­lungs­en­ergie. Und dann gibt es noch die Wolken am Himmel und die länger anhal­tenden Hoch­nebel, aus­ge­rechnet in den Win­ter­mo­naten, wenn der Son­nen­strom dringend nötig wäre. Es gehört schon poli­ti­scher Wagemut dazu, bei diesen natür­lichen Rand­be­din­gungen eine kon­ti­nu­ier­liche Strom­ver­sorgung zu ver­sprechen und auf fossil befeuerte Kraft­werke zu verzichten.

Die gesamte EnEV mit all ihren Auf­lagen ist insofern über­flüssig, weil es das Schutz­objekt Klima nicht gibt. Seit Urzeiten bekleiden sich Men­schen und bauen Häuser, um sich vor den Unbilden des Wetters zu schützen. Die Kleidung schützt nicht die Eises­kälte und die Häuser ebenso wenig. Alle Maß­nahmen dienen dem Schutz vor dem Wetter! Vom Schutz vor dem Wetter in die Auf­for­derung zum Schutz des Klimas – das ist schon ein dreister dia­lek­ti­scher Trick! Aber er funk­tio­niert, leider!

Frieda: Schon Laien erscheint es paradox, wenn Immo­bilien bei­spiels­weise mit Sty­ropor oder Mine­ral­fasern nahezu luft­un­durch­lässig gedämmt werden, was u.U. wie­derum durch Belüf­tungs­systeme neue Kosten und War­tungs­schienen mit sich bringt, zumal Erdöl, das ja als fos­siler Brenn­stoff ein­ge­spart werden soll, Grundlage für die Sty­ro­por­her­stellung ist.

Die Tat­sache, dass zur Her­stellung vieler syn­the­ti­scher Dämm­stoffe genau das erfor­derlich ist, was die Dämm­stoffe später redu­zieren sollen, nämlich Energie, geht in der ganzen Dis­kussion oft unter, auch die so genannte »Graue Energie«. Sie bezeichnet die Ener­gie­menge, die für Her­stellung, Transport, Lagerung, Verkauf und die Ent­sorgung eines Pro­duktes nötig ist. Berück­sichtigt werden dabei auch Vor­pro­dukte bis zur Roh­stoff­ge­winnung plus dem Ener­gie­einsatz aller Pro­duk­ti­ons­ab­läufe. Den höchsten Ener­gie­ver­brauch bedingt die Her­stellung von Sty­ropor, da bereits die Aus­gangs­ma­te­rialien einen hohen Grau­ener­gie­gehalt auf­weisen. Deutlich nied­riger als die Graue Energie der Kunst­stoff­schäume auf Erd­öl­basis liegen die Werte für Dämm­ma­te­rialien auf Basis nach­wach­sender Roh­stoffe oder aus Recy­cling­ma­terial – sofern sie nicht über weite Ent­fer­nungen trans­por­tiert werden. Alles in allem scheint das so zu sein, dass es hier sehr viel ein­fa­chere Lösungen geben müsste als die, die uns die Ener­gie­branche prä­sen­tiert, wenn man denn schon Häuser dämmen will. Ange­sichts all dieser und wei­terer Fakten wird ja eigentlich schon selbst Laien klar, dass viele gedämmte Häuser mit CO2- Ein­sparung nichts zu tun haben – unab­hängig davon, ob CO2 nun ein Kli­ma­killer sein soll oder nicht. Ihre Meinung dazu lautet wie?

Dr. Thüne: Sie haben das Wesent­liche schon auf den Punkt gebracht, die Frage nach den Kosten und nach dem Nutzen. Auch hier ver­spricht die Politik und die von ihr begüns­tigte Wirt­schaft, die ob dieses staat­lichen Geschenks fortan beim Kli­ma­schutz schweigen muss, etwas, was sie prin­zi­piell nicht halten kann. Mit der Dämmung wird ja die Illusion geweckt, als ob so etwas wie ein „Null­ener­giehaus“ rea­li­sierbar wäre, das, macht man alles nach Vor­schrift, keiner Heizung mehr bedarf. Dabei sollte der Traum vom per­petuum mobile längst aus­ge­träumt sein. Da werden Milch­mäd­chen­rech­nungen auf­ge­stellt, und wird still­schweigend unter­stellt, dass Strom zu jeder Zeit in belie­biger Menge ver­fügbar wäre, wenn man ihn erst vom Wind abhängig gemacht hat. Ob ein Müller sein Korn über die Wind­mühle mahlt oder indirekt von Strom, der über den Wind gewonnen wird, wenn kein Wind weht, kann kein Korn gemahlen werden. Hier werden wir in neue Abhän­gig­keiten gelenkt und gelockt, die uns steu­erbar machen, z. B. über „intel­li­gente Zähler“, die extern gesteuert werden. Je „ener­gie­aut­arker“ ein Haus ange­boten wird, umso mehr Strom „frisst“ es, auch zur künst­lichen Belüftung luft­dicht abge­schlos­sener Häuser.

Da die Men­schen sich schon früh ärgerten, dass erwärmte Speisen rasch abkühlen, haben Tech­niker sich Gedanken gemacht, wie sie den Wär­me­verlust mini­mieren könnten. Sie ersannen das „Dewar-Gefäß“, was in etwa der modernen Ther­mos­kanne ent­spricht. Sie wussten, dass es drei Arten von Wär­me­transport gibt: 1. den durch Strahlung, 2. den durch Leitung und 3. den durch Kon­vektion oder Tur­bulenz. Unsere Vor­fahren wussten auch durch genaue Beob­achtung des Gefieders der Vögel, des Haar­kleides der Tiere im Wechsel der Jah­res­zeiten, dass Luft der schlech­teste Wär­me­leiter in der Natur ist. Dies nutzen wir aus, indem wir Dau­nen­ge­fieder in unsere Bett­decken stecken. Nur eine Bedingung musste erfüllt sein. Die Luft muss still­ge­stellt werden, damit keine Wärme von der Kör­per­ober­fläche direkt „elek­tro­ma­gne­tisch“, also mit Licht­ge­schwin­digkeit ins Weltall ent­weichen kann, wie es bei der Erde in wol­ken­losen klaren Strah­lungs­nächten geschieht. Des­wegen hat man auch die Dop­pel­ver­glasung erfunden. Die Iso­lation bewirkt die Luft, nicht das Glas, das ein guter Wär­me­leiter ist. Also könnten wir doch nur unsere Häuser in Luft ein­packen oder gleich aus Glas bauen, das zwar keine IR-Strahlung durch­lässt, aber Wärme so gut leitet, dass sich an der Innen­seite Eis­blumen bilden können.

Schaut man sich den Aufbau einer Ther­mos­kanne an, so sind alle drei Aspekte tech­nisch berück­sichtigt. Da sind zwei Spie­gel­flächen zur Strah­lungs­re­flektion. Dazwi­schen ist ein von Luft befreiter Raum, um die Leitung zu unter­binden und dann ist die Kanne nach außen bestens iso­liert und ummantelt. Etwas Per­fek­teres kann man nicht kon­stru­ieren. Füllt man kochenden Kaffee hinein, ver­schließt die Ther­mos­kanne und will man nach zehn Stunden den heißen Kaffee genießen, dann ist er nur noch lauwarm. Es besteht keine Chance, die Natur zu über­listen und einen Wär­me­verlust zu ver­meiden. Genauso wenig kann man im Zimmer Eis in der Ther­mos­kanne als Eis kon­ser­vieren. Es schmilzt.

Frieda: Bei der ener­ge­ti­schen Ein­schätzung von Gebäuden berufen sich Fach­leute gern auf den Wär­me­durch­gangs­ko­ef­fi­zi­enten, auch U‑Wert genannt (früher k‑Wert). Er gilt als ein Maß für den Wär­me­durchgang durch einen festen Körper (etwa eine Wand) von einem Fluid (Gas oder Flüs­sigkeit) in ein anderes Fluid auf­grund eines Tem­pe­ra­tur­un­ter­schiedes zwi­schen den Fluiden. Mittels des U‑Wertes werden Bau­teile in Bezug auf Wär­me­dämmung sowie Feuchte- und Hit­ze­schutz kate­go­ri­siert. Was ist eigentlich von diesem U‑Wert zu halten?

Dr. Thüne: Der k- oder U‑Wert ist nicht zu bean­standen. Im Labor unter kon­stanten Bedin­gungen kann dieser Wert berechnet werden. Aber was ist kon­stant in der Natur unter freiem Himmel? Da ändern sich per­manent innen wie außen die Tem­pe­ra­turen, so dass ein U‑Wert nur in einem nicht gege­benen Ide­alfall gilt. In einem Haus wohnen Men­schen, die atmen. Sie benö­tigen Sau­er­stoff, sie atmen CO2 aus und auch Feuch­tigkeit. Wie schnell Luft „ver­dirbt“, wissen wir aus unserer Schulzeit. Nach einer Unter­richts­stunde musste die Luft durch Lüften erneuert werden. Luft­dicht abge­schlossene Räume sind Todes­zellen. Der Sau­er­stoff wird immer weniger um etwa 4 % bei jedem Atemzug, der CO2-Gehalt steigt um 4 %, so dass man aus­rechnen kann, wann der Mangel ein­tritt und Übelkeit auf­kommt. Weder der Mensch noch die Pflanze kann unter einer luft­dichten Käse­glocke leben. Wir sterben an Sau­er­stoff­mangel, die Pflanze an CO2 Mangel. Wenn Fenster nicht 100prozentig schließen, ist das kein Mangel, sondern ein Segen, der uns sorglos schlafen lässt.

Frieda: Denkt man allein an Bremer Häuser, so wurden in den letzten Jahr­zehnten bei der Sanierung jede Menge Fehler gemacht. So ersetzte man bei­spiels­weise ältere Spros­sen­fenster durch neue glatte Kunst­stoff-und Metall­fenster, wodurch der ursprüng­liche optische Cha­rakter rui­niert wurde. Ver­gleich­bares pas­sierte auch, indem man anspre­chende pro­fi­lierte Fas­sa­den­flächen mit Kunst­stoffputz begra­digte oder dem so genannten WDVS-System. Auch die lange Zeit auf­ge­brachten Anstrich­systeme, die meistens dick­schichtig und plas­toelas­tisch waren, haben sich auf Dauer nicht bewährt, denn das hatte wie­derum zur Folge, dass die Dampf­dif­fu­si­on­fä­higkeit ein­ge­schränkt wurde oder teil­weise gar nicht mehr vor­handen war mit der Kon­se­quenz ver­mehrter Schim­mel­bildung und Feuchtigkeitsschäden.

In den 1970er Jahren kam es dann langsam zu einem Umdenk­prozess. Man baute wieder Spros­sen­fenster aus Holz ein und repa­rierte die Profile der Fas­sa­den­flächen. Die alten dick­schich­tigen Anstriche wurden ent­fernt und mit mine­ra­li­schen Anstrich­sys­temen aus­ge­führt. Durch Berechnung des erwähnten U‑Wertes des vor­han­denen Wand­quer­schnitts und even­tuell sinn­voller opti­scher Mög­lich­keiten einer Dämm­maß­nahme wurde aus­ge­lotet, den Cha­rakter eines – bei­spiels­weise Alt­bremer Hauses – zu erhalten. Dass Bau­sub­stanz erhalten und bei Bedarf saniert werden sollte, dürfte ja außer Frage stehen. „Sanierung“ bedeutet heute jedoch gleich­zeitig „ener­ge­tische Sanierung“ und die scheint ange­sichts der vielen Normen und Rege­lungen inzwi­schen ein Fass ohne Boden, wenn­gleich fall­weise aber viel­leicht auch sinnvoll zu sein, zumindest insofern, als man über frühere Fehler reflek­tiert und wirklich nach­haltige Lösungen sucht. Wie sehen Sie das?

Dr. Thüne: Das sehe ich genauso wie Sie. Wer kann schon gegen sinn­volle Lösungen sein? Aber was wird heute noch mit Sinn und Ver­stand gemacht? Wer die „Kli­ma­ka­ta­strophe“ erfindet, den „Kli­ma­schutz“ als Lösung emp­fiehlt und nun gar den „Kli­ma­wandel“ stoppen und die „Erd­er­wärmung“ begrenzen will, ist der noch bei Sinnen oder ist er nicht Opfer ideo­lo­gi­scher Wahn­vor­stel­lungen? Wir leben seit Marx und Engels in einem „Zeit­alter kon­kur­rie­render Ideo­logien“. Es gehört zur Evo­lution, dass wir immer neue Ideen haben. Aber aus einer Idee wird eine Ideo­logie, wenn man sie ver­ab­so­lu­tiert, wenn man den Kom­ple­xi­tätsgrad soweit redu­ziert, dass die Idee, wenn sie digi­ta­li­siert in nume­rische Modelle gehüllt wird, schließlich nichts mit der Wirk­lichkeit zu tun hat. Eine Ideo­logie erkennt man an der End­silbe „-ismus“. Ideo­logien sind zutiefst into­lerant. Dies sehen wir an der Kli­ma­ideo­logie, die qua­si­re­li­giöse Züge ange­nommen hat und Zweifler oder Nicht­gläubige mit Strafe bedroht. In einigen Ländern wird schon an die Todes­strafe gedacht.

Kein so genannter Kli­ma­leugner hat jemals den Kli­ma­wandel geleugnet, weil der Wet­ter­wandel so evident ist, dass man schon „blind“ sein muss, um ihn zu leugnen. Was ich leugne, ist jederzeit nach­prüfbar, ja messbar und expe­ri­mentell veri­fi­zierbar. Ich leugne bewusst den „Treib­haus­effekt“! Es geht vor allem um das Märchen, die Erde sei ein Treibhaus, das sich selbst durch die Emission von Treib­haus­gasen auf­heize. Um dieses Märchen glaubhaft zu machen, wurde der „natür­liche Treib­haus­effekt“ von 33 Grad erfunden. Die Erde ist ein offenes Öko­system, mit einem „stets offenen atmo­sphä­ri­schen Strah­lungs­fenster“, das nicht vom Men­schen geschlossen werden kann, weil es von Natur aus nicht schließbar ist. Dies zeigt die Erd­ge­schichte. In der Abküh­lungs­phase der Erde bestand die Atmo­sphäre fast aus­schließlich aus Stick­stoff, Was­ser­dampf und Koh­len­stoff­dioxid. Trotzdem kühlte die Erde ab und bei Unter­schreiten des Sie­de­punktes kon­den­sierte der Was­ser­dampf und es soll 40.000 Jahre ohne Unter­bre­chung geregnet haben. Dies weiß man seit etwa 1860, als Kirchhoff und Bunsen die Spek­tral­analyse ent­wi­ckelten. Danach kann man jedes Molekül in der Gas­phase anhand seiner stoff­spe­zi­fi­schen Absorp­ti­ons­linien iden­ti­fi­zieren, so wie man Men­schen anhand des Fin­ger­ab­drucks iden­ti­fi­zieren kann. CO2 mit seinen Absorp­ti­ons­linien bei 4,2 und 15 Mikro­meter kann das offene Strah­lungs­fenster zwi­schen 7 und 13 Mikro­meter nicht schließen und damit nicht ver­hindern, dass die Wär­me­strahlung unge­hindert ins Weltall ent­weiche kann. Wer dies bezweifelt, lese den 1. Enquete-Bericht Vor­sorge zum Schutz der Erd­at­mo­sphäre vom 2. November 1988. Dem Bericht haben die Abge­ord­neten aller Par­teien ein­hellig zuge­stimmt, ohne zu merken, dass sie damit den „Treib­haus­effekt“ ad absurdum führen. Die Berichte sind des­wegen so volu­minös, weil die Ver­fasser wissen, dass sie kein Poli­tiker liest. Für die „Poli­tik­macher“ werden extra fri­sierte Berichte erstellt.

Frieda: Unab­hängig von der Dis­kussion um CO2 und den Kli­ma­wandel: Die Ener­gie­kosten steigen und schon deshalb gibt es ein Bestreben, die Kosten zu senken – durch ent­spre­chendes Ver­brauchs­ver­halten und ggf. durch eine ent­spre­chende Sanierung von Gebäuden. Auch wenn kon­krete Gebäu­de­schäden vor­liegen, wie etwa Feuch­tig­keits­ein­träge, Schimmel oder andere Pro­bleme mit bau­phy­si­ka­li­scher Relevanz, dürften Sanie­rungs­maß­nahmen sinnvoll sein. Es sei hier bei­spiels­weise auch die Kel­ler­de­cken­dämmung erwähnt, die ja durchaus zu Ener­gie­ein­spa­rungen und zu mehr Wohn­komfort gerade in Erd­ge­schoss­woh­nungen führen kann. Welche Sanie­rungs­maß­nahmen halten Sie über­haupt für sinnvoll?

Dr. Thüne: Natürlich gibt es sinn­volle Maß­nahmen und die Kel­ler­de­cken­dämmung gehört bedingt dazu. Wich­tiger scheint mir die Dämmung unter dem Dach auf­grund der Tat­sache, dass erwärmte Luft auf­steigt und nicht absinkt. Jeder kennt den Kamin­effekt im Haus, wenn die Haustür aufgeht und sofort durch das Trep­penhaus ein Aufwind ein­setzt. Von einem nach­träg­lichen Ein­packen der Häuser durch Sty­ropor halte ich nichts, da der Aufwand sehr kost­spielig ist, Sty­ropor inzwi­schen als Son­dermüll gilt, dessen Ent­sorgung sehr teuer geworden ist, und sehr leicht brennt.

Wer außen dämmt, „ver­schleudert“ Energie, indem der Son­nen­en­ergie die Chance genommen wird, mit ihren Strahlen die Außenwand zu erwärmen und die Wärme nach innen zu leiten. Dies ist vor allem im Winter bei tief­stehender Sonne von Bedeutung. Da von außen keine Wärme in das Mau­erwerk vor­dringt, muss dieses von innen beheizt werden. Ein Ver­gleich von wär­me­tech­nisch gedämmten und nicht gedämmten Häusern hat keine signi­fi­kanten Unter­schiede im Heiz­ener­gie­ver­brauch gezeigt. Das Problem ist nur, dass die Medien alles berichten, nur nicht das, was irgendwie der Treib­haus­ideo­logie abträglich sein könnte. Die „freien“ Medien spielen die Rolle unkri­ti­scher Erfül­lungs­ge­hilfen für die Politik. Sie sind Zeit­geist­ver­stärker, obgleich sie die Inter­essen des „Demos“ ver­treten und die Tricks der Politik auf­decken sollten. Jour­na­listen sollten objektiv infor­mieren und auf­klären und nicht, nach Lenin, die Rolle „nütz­licher Idioten“ für die Politik spielen. Aber Hörigkeit kann man auch als Freiheit definieren.

Frieda: Sicherlich aber sind wir uns alle einig, dass grund­sätzlich der Aufruf zum Ener­gie­sparen kein schlechter ist und dass Alter­na­tiven zur Kern­energie, schon wegen des Gefah­ren­po­ten­zials des radio­ak­tiven Abfalls, mög­licher Kon­ta­mi­nation des Trink­wassers und der Luft sowie mög­licher Unfälle wün­schenswert ist. Das Stromnetz kommt allein mit rege­ne­ra­tiver Energie nicht aus, da sich nur durch Wind­ener­gie­an­lagen oder Son­nen­kol­lek­toren keine Netz­sta­bi­lität erreichen lässt. Die Kosten für die Erzeugung so genannter erneu­er­barer Energien, zu denen auch ver­steckte Sub­ven­tionen gehören, werden oft auch nicht berück­sichtigt. Das lässt sich auf die Kern­frage her­un­ter­brechen: Warum will man rege­ne­rative Energien und sind die Gründe dafür plau­sibel oder handelt es sich dabei sowieso um eine Milch­mäd­chen­rechnung? Mit anderen Worten: Egal, wie viel gedämmt und saniert wird – die Strom­preise steigen sowieso und auf Kern­kraft können wir vorerst ohnehin nicht ver­zichten. Koh­le­kraft­werke als „CO2-Schleudern“ sind im Zuge der ganzen Dis­kussion in Verruf geraten. Von irgend­woher muss die Energie ja kommen. Wie bewerten Sie per­sönlich Kohlekraftwerke?

Dr. Thüne: Ich sehe in Koh­le­kraft­werken weder „CO2-Schleudern“ noch „Kli­ma­killer“. CO2 ist weder Schad­stoff noch ein Umweltgift, es ist ein lebens­not­wen­diges Molekül. Man werfe nur einen Blick auf die Foto­syn­the­seglei­chung. Sie funk­tio­niert nur, wenn in der Luft CO2 ist, wenn der Boden feucht ist und wenn es Tag ist. In der Wüste, wo es jah­relang nicht regnet, bedienen sich die wenigen Pflanzen des Tau­nie­der­schlages, den es nicht gäbe, wenn es eine wär­mende „Gegen­strahlung“ gäbe. Der am Tage auf +70 °C auf­ge­heizte Wüs­tensand kühlt nachts so stark ab, dass in Bodennähe der Tau­punkt unter­schritten wird und der geringe Anteil an Was­ser­dampf an Kakteen kon­den­sieren und den Pflanzen zum Über­leben helfen kann.

Es ist absolut unseriös, die Was­ser­dampf­schwaden über Kühl­türmen oder den Rauch von Schorn­steinen zur Visua­li­sierung der „Treib­haus­gefahr“ zu miss­brauchen. Das ist schlicht Mani­pu­lation, nicht Infor­mation. CO2 ist unsichtbar. Man riecht es nicht, sieht es nicht, wenn man im Herbst in der Gärungs­phase in einen Wein­keller hin­ab­steigt und keine bren­nende Kerze vor sich her­trägt. CO2 ist ein­einhalb Mal so schwer wie die Luft und sammelt sich am Boden nicht durch­lüf­teter Keller. Ab Kon­zen­tra­tionen von 70 000 ppm kann es zu Ersti­ckungen führen.

Eine irre­füh­rende Illusion wird mit dem Begriff „rege­ne­ra­tiver“ oder „erneu­er­barer“ Energie geweckt. Ist der Wind vom Men­schen „erneu­erbar“? Ist die Sonne „rege­ne­rierbar“? Wir Men­schen erneuern gar nichts, nicht einmal uns selbst! Die Wahrheit ist, die Sonne ver­zehrt sich für uns und der Wind weht nur dann, wenn der Luft­druck­gra­dient stimmt. Die Luft­druck­ver­teilung bestimmt, woher der Wind und wie stark er weht. Haben wir ein Hoch mit fast Wind­stille über Deutschland und dann noch tagelang Hoch­nebel, dann gibt es keinen Wind­strom und keinen Son­nen­strom. Kein poli­ti­scher Wunsch kann daran etwas ändern. Für solche „Dür­re­zeiten“ müssen wir vor­sorgen und das geht nur über fossile Kraft­werke, die ein­springen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint.

Frieda: „Kli­ma­phan­tasien und ihr Ein­fluss auf die Bio-Geo­wis­sen­schaften“ ist der Titel eines Bei­trages von Ihnen datiert vom 5.10.2016, mit dem Sie Bezug auf ein Interview nehmen, das der Spiegel in der Ausgabe vom 24.9.2016 mit dem Geo­logen Reinhold Lein­felder führte. Seit einem Vier­tel­jahr­hundert wisse die Welt, was mit dem Klima geschehe. Seither gebe es eine Ver­ant­wortung der gesamten Menschheit, so Lein­felder. Als Lösung emp­fiehlt er „die unter­ir­dische Spei­cherung von Koh­len­dioxid“, eine aus Friedas Sicht sehr frag­würdige Ange­le­genheit, zumal die unter­ir­dische CO2-Spei­cherung als sehr umstritten gilt. Fällt Ihnen dazu noch etwas ein oder können Sie da nur noch mit dem Kopf schütteln?

Dr. Thüne: Der Vor­schlag ist nicht nur „frag­würdig“, er ist selbst­mör­de­risch. Könnten die grünen Pflanzen über solche Vor­schläge abstimmen, sie würden alle Kli­ma­po­li­tiker und Kli­ma­ex­perten und die gefü­gigen Medi­en­ver­treter in den Kerker werfen, um Schaden von sich und den Tieren abzu­wenden. Ohne Men­schen könnten sie vor­züglich leben und gedeihen. Doch ohne Pflanzen und Tiere kann der Mensch nicht leben. Es spricht nicht für den Spiegel, wenn er solch unsin­nigen For­de­rungen noch eine publi­zis­tische Basis bietet und zur Ver­fes­tigung der „Treib­haus­hy­po­these“ in der Masse bei­trägt. Was soll diese glauben, wenn sie nicht einmal der wis­sen­schaft­lichen „Elite“ glauben kann?

Wer das Grund­nah­rungs­mittel der grünen Pflanzen unter der Erde ver­buddeln will, dem sollte man den Brotkorb höher hängen, bis an die „Treib­h­aus­decke“. Die soll ja in 6 km Höhe liegen. So lang dürfte sein Arm nicht sein! Doch dort sammelt sich kein CO2, um von oben die Erde zu erwärmen. Das CO2 sammelt sich in Bodennähe, wo es als Roh­stoff für das Pflan­zen­wachstum benötigt wird, wenn die Sonne aufgeht und die Assi­mi­lation ein­setzt. Man sollte den Bröt­chenkorb für den Geo­logen Reinhold Lein­felder so lange in eine Höhe von 6 km vor der Haustür hängen, bis er die Lebens­not­wen­digkeit des CO2 einsieht.

Frieda: In einem Artikel von Ihnen vom 18.11.2016 mit dem Titel „Unheim­liche Sprach­lo­sigkeit umbraust den Kli­ma­gipfel in Mar­ra­kesch“ schreiben sie, beim Kli­ma­gipfel habe in diesem Jahr „beredte Stille“ herrscht. Gehen den Kli­ma­wan­del­be­für­wortern so langsam die Argu­mente aus und wenn ja, worauf führen Sie das zurück?

Dr. Thüne: Die Argu­mente sind schon längst erschöpft und an Dro­hungen hören wir seit 30 Jahren immer die­selbe Litanei, die­selben unbe­wie­senen und unbe­weis­baren Dro­hungen ‑mehr Hitze, mehr Kälte, mehr Regen, mehr Dürren‑, die nichts anderes bewirken sollen um uns zu ängs­tigen. Mich wundert, dass die Warnung vor dem „Wolf“ immer noch zieht, obgleich es den Wolf in Wirk­lichkeit nicht gibt. Er ist ein ein­ge­bil­detes Hirn­ge­spinst. Doch diese Art Bildung hat mit wahrer Bildung nichts zu tun.

Glaubte ich mit meinem ersten Buch „Der Treibhaus-Schwindel“ (1998) noch – es wurde mit einem Preis für ideo­lo­gie­freie Wis­sen­schaft aus­ge­zeichnet -, argu­men­tativ den Kli­ma­ka­ta­stro­phisten den Wind aus den Segeln genommen zu haben, so bin ich jetzt ernüch­terter. Der Mensch ist in hohem Grade kein ratio­nales Wesen, sondern ein emo­tio­nales Wesen. Der Mensch ist ver­führbar und kon­di­tio­nierbar. Die Medien sind global omni­präsent und wer sie steuert, bringt seine Ideo­logie unter das Volk. Des­wegen kommt es darauf an, dass es Poli­tiker gibt, die sich dem Zeit­geist ent­ziehen, die rational handeln und den aus­sichts­losen Kampf gegen das „Kli­ma­ge­spenst“ auf­geben. Was sich hier abspielt, ist kein Expe­riment mit der Natur, es ist ein Expe­riment mit uns Men­schen. Wir alle haben zumindest den Satz von Immanuel Kant gehört: „Habe den Mut, dich deines eigenen Ver­standes zu bedienen, um dich aus der selbst­ver­schul­deten Unmün­digkeit zu befreien.“ Haben wir diesen Mut oder ziehen wir den bequemen Weg der Anpassung vor, solange die Fesseln noch nicht schmerzen?

Frieda: Na, wenn das kein aus­sa­ge­kräf­tiges Schlusswort ist! Herr Dr. Thüne, 1000 Dank für Ihre Bereit­schaft zu diesem umfang­reichen Interview und die wirklich auf­schluss­reichen und infor­ma­tiven Antworten!

Lite­ra­tur­tipps:

„Pro­pheten im Kampf um den Kli­mathron – Wie mit Urängsten um Geld und Macht gekämpft wird“, Dr. Wolfgang Thüne, 544 Seiten, Verlag: GRIN, 19,99 Euro, Kindle-Edition

„Kli­ma­so­zia­lismus: Mas­sen­armut – Mil­lionen Tote – Nie­dergang der Kul­turen. Was bezweckt der welt­weite CO2-Schwindel wirklich?“, Gerhard Breunig, Dieter Ber, Vorwort: Dr. Wolfgang Thüne, 235 Seiten, Verlag: JUWELEN, gebundene Ausgabe 19,90 Euro, Kindle-Edition: 9,90 Euro.

 

Dieser Artikel erschien ursprünglich hier: https://frieda-online.de/verordnungsdschungel-am-beispiel-enev-und-der-klimaschutzpolitik/

Quelle: Beate Wiemers, Jour­na­listin und Betrei­berin von https://frieda-online.de/

Foto: https://pixabay.com/en/banner-header-continents-clause-1013517/