Die Linke im Wandel der Zeit – und ihr Umgang mit Flüchtlingen

Ich hab nur What’s App, kein Facebook, aber das reicht schon aus, dass es ständig „plümm!“ macht und mir irgendwer was mit­teilen will. Meistens sind ’s lustige Bildchen, Kat­zen­videos oder Babypics. Zu Ostern oder zur Weih­nachtszeit kommen besonders viele witzige Filmchen von sin­genden Eiern, besof­fenen Weih­nachts­männern und musi­zie­renden Ren­tieren. Bun­des­tagswahl ist wie Weih­nachten und Ostern zusammen, nur viel böser. Einige machen sich richtig Arbeit mit den Memes. Sehr beliebt: Ganz besonders dümm­liche Wahl­plakate „umzu­de­ko­rieren“.

Manchmal baumelt einem aber auch die Kinnlade auf Kniehöhe, wenn man sieht, mit was für Wahl­pla­katen die Par­teien die Gegend tape­zieren. Die Linke schießt gerade den Vogel ab und pappt in gut­mensch­selig-bedu­selter Geschichts­ver­ges­senheit ein Plakat in die Land­schaft mit dem Spruch „Flücht­linge schützen, nicht ertrinken lassen!“

Mal ganz davon abge­sehen, dass natürlich niemand so grausam ist und „Flücht­linge ertrinken“ lassen will – (gibt es eigentlich nur in Europa Festland?) — staunt man einfach nur fas­sungslos über den Absender. Aus­ge­rechnet die Linke ver­breitet so ein Plakat. Aus­ge­rechnet der Wur­zel­schössling des SED-Regimes, der unterm selbst­schuss­an­la­gen­be­wehrten Zaun durch­ge­krochen, seine neuen Triebe auf der anderen Seite in die Sonne streckt. Kennt da keiner mehr den alten SED-Gren­zer­befehl „Flücht­linge erschießen, nicht ent­kommen lassen!“? Nicht?

Daran können sich außer den Linken aber schon noch einige erinnern. Sogar ein T‑Shirt-Bedrucker ver­kauft Shirts mit diesem Auf­druck und dem Zusatz „Geschichte auf­ar­beiten – nicht klittern!“ . Ein pas­sender Rat. Gibt’s keinen Sponsor, der mal hundert Stück davon finan­ziert und dieser Partei schenkt? Kostet nur 10 Euro pro Stück und sieht fast genauso aus, wie das Plakat der Linken.

Heute tragen „Die Linken“ ihre mora­lische Unfehl­barkeit und Gut­mensch­lichkeit wie eine Mons­tranz vor sich her und bepöbeln Leute, die ihnen nicht passen, als Faschisten. Leute, die weder selbst, noch ihre Vor­fahren, irgend­etwas mit den Faschisten zu tun hatten oder irgendwem irgendwas zuleide taten.

Wie sagt der Volksmund: „Keiner ist frömmer, als ehe­malige Huren und Säufer.“
Aber nicht doch, wer wird denn so taktlos sein, die Linke daran zu erinnern, wie ihre alte Erb­tante, die SED, mit Flücht­lingen umge­gangen ist?
Das Volk tut’s. Das ver­gisst nicht, und es reagiert sauer:

Dieses Bild geht gerade durch die Mes­senger und sozialen Medien. Nicht witzig. Aber wahr.

Nein, niemand meint damit, dass man Flücht­linge ertrinken lassen soll oder erschießen.

Man ver­zeihe dem dummen „Pack“, dass es irgendwie die rasante Kurve vom Schieß­befehl am Grenzzaun auf Flücht­linge hin zur mora­li­schen Selbst­ver­klärung als Schutz­patron eben­solcher Flücht­linge nicht ganz mit­voll­ziehen kann. Das wäre ja noch löblich, aber der implizite Vorwurf an alle anderen, sie wollten Flücht­linge sterben lassen, wenn sie nicht die Linke wählen … too much, Freunde.

Und: Ja, doch, die Linke hat sehr wohl etwas mit der SED zu tun, auch wenn sich die heutige Links­jugend vor den unschönen Seiten der Partei während der DDR-Zeit durch die Gnade der späten Geburt ver­schont wähnt. Man muss ja gar nicht die Liste der alten Genossen auf­zählen, die geräuschlos von der SED in „Die Linke“ fil­triert sind. In der Bun­des­partei sind einige alte SED-Leute. Auch das SED Par­tei­ver­mögen wech­selte weit­gehend in die neue Partei. Schaut mal in Wiki­pedia nach unter „Hans Modrow“, letzter Minis­ter­prä­sident der DDR und Erster Sekretär der Bezirks­leitung der SED in Dresden: „Er war Ehren­vor­sit­zender der PDS und ist Vor­sit­zender des Ältes­ten­rates der Partei Die Linke.“
Er wurde 1996 der mein­eid­lichen Falsch­aussage für schuldig befunden. Wiki­pedia: „Er hat zudem behauptet, bei den Dresdner Bür­ger­rechts-Demons­tra­tionen des 7./8. Oktober 1989 seien keine Kampf­gruppen ein­ge­setzt worden, und es sei aus­ge­schlossen, dass SED und Stasi in Dresden gegen Aus­rei­se­willige zusam­men­ge­ar­beitet hätten. Seine Behaup­tungen wurden durch Akten widerlegt.“