Nach Zahlen des Auswärtigen Amts sind in der ersten Jahreshälfte rund 60.000 Visa für den Familiennachzug erteilt worden. Davon ging die Hälfte an Syrer und Iraker. Doch der große Ansturm kommt aller Voraussicht nach erst ab dem nächsten Frühjahr.
(Von Michael Müller)
Der Familiennachzug von Migranten nach Deutschland hat leicht zugenommen. Laut Zahlen des Auswärtigen Amts wurden im ersten Halbjahr insgesamt rund 60.000 Visa für Familiennachzug erteilt. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 100.000 gewesen.
Etwa die Hälfte der nachkommenden Familienmitglieder reist zu anerkannten Schutzberechtigten nach Deutschland ein. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres kamen über den Familiennachzug
- 25.500 Familienangehörige aus Syrien,
- 4.400 Familienangehörige aus dem Irak und
- 700 Familienangehörige aus Afghanistan.
An denjenigen deutschen Botschaften, die am stärksten vom Familiennachzug betroffenen sind, werde das Personal permanent verstärkt, berichtet die Rheinische Post mit Verweis auf Diplomatenkreise.
Allein für den Familiennachzug zu syrischen und irakischen Schutzberechtigten nach Deutschland würden mehr als 100 Beschäftigte eingesetzt sind. In Beirut habe sich die Zahl der Mitarbeiter seit dem Jahr 2015 verdreifacht.
Seit 2015 sind weltweit 230.000 Anträge auf Familiennachzug bewilligt worden. Und ab März kommenden Jahres dürfen weitere rund 390.000 Syrer ihre Familien nach Deutschland holen. Für diese subsidiär geschützten Flüchtlinge die der Nachzug aktuell noch ausgesetzt.
Laut einer Insa-Umfrage sind 58,3 Prozent der Deutschen gegen den gesetzlich vorgesehenen Familiennachzug. Allerdings gibt es dabei Unterschiede zwischen Männern und Frauen, Ossis und Wessis sowie zwischen Jüngeren und Älteren.
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Quelle: BerlinJournal.biz