CDU-Poli­tiker wollen Merkels Kurs beibehalten

Füh­rende CDU-Poli­tiker wollen trotz der starken Ver­luste bei der Bun­des­tagswahl den Kurs von Angela Merkel bei­be­halten und wider­sprechen For­de­rungen nach einem Rechtsruck. Nur der CSU-Ehren­vor­sit­zende Edmund Stoiber fordert endlich eine Begrenzung der Zuwanderung. 

(Von Michael Müller / BerlinJournal.biz)

Füh­rende CDU-Poli­tiker wollen trotz der Ver­luste bei der Bun­des­tagswahl keinen Rechtsruck, dar­unter Daniel Günther, Mike Mohring und Reiner Haseloff. (Screenshot: YouTube)

Sachsens CDU-Minis­ter­prä­sident Sta­nislaw Tillich hatte nach dem AfD-Wahlsieg bei der Bun­des­tagswahl kri­ti­siert, dass die Union rechts von der Mitte Platz gelassen habe. Die Leute wollten, dass Deutschland Deutschland bleibt. Doch füh­rende Uni­ons­po­li­tiker lehnen einen Kurs­wechsel ab.

„Die These, wir müssten nach rechts rücken, ist völlig falsch“, sagte etwa Schleswig-Hol­steins Minis­ter­prä­sident Daniel Günther dem SPIEGEL. Gerade jene Uni­ons­po­li­tiker, die sich am deut­lichsten von Angela Merkels Linie distan­ziert hatten, hätten die höchsten Ver­luste eingefahren.

Wir brauchen keinen Rechtsruck

Auch Thü­ringens CDU-Chef Mike Mohring lehnt einen Kurs­wechsel nach rechts ab. „Es ist unsere Aufgabe, ent­täuschte Wähler zurück­zu­ge­winnen. Das geht nicht, wenn wir die Parolen der AfD über­nehmen.“ Und Sachsen-Anhalts Minis­ter­prä­sident Reiner Haseloff sagte: „Wir brauchen den Rechts­staat, keinen Rechtsruck.“

Der CSU-Ehren­vor­sit­zende Edmund Stoiber hin­gegen sieht in dem schlechten Ergebnis bei der Bun­des­tagswahl eine „his­to­rische Zäsur“ für die Union. Die Uni­ons­par­teien müssten nun „glaub­würdig dar­stellen, dass wir die Zahl der Flücht­linge, die zu uns kommen, begrenzen werden“. Und weiter:

“Das ist natürlich schwierig, wenn die Kanz­lerin sagt, sie habe in der Flücht­lings­krise alles richtig gemacht.”