Tripoli

Der „Tag der offenen Moschee“ als Fron­tal­an­griff auf deut­schen Nationalfeiertag

Das isla­mische Gegen­pro­gramm am höchsten staat­lichen Fei­ertag der Bun­des­re­publik Deutschland ist ein Fron­tal­an­griff auf den deut­schen Natio­nal­fei­ertag und verrät die Gering­schätzung deut­scher Staats­sym­bolik. Ein Gast­beitrag von Adam Elknakhal

Als die Deutsche Demo­kra­tische Republik im Übergang der Sekunde vom 2. Oktober 1990, 23:59:59 Uhr auf den 3. Oktober 1990, 00:00:00 Uhr dem Gel­tungs­be­reich des Grund­ge­setzes für die Bun­des­re­publik Deutschland beitrat und damit die staat­liche Einheit Deutsch­lands nach mehr als vier Jahr­zehnten der schmerz­haften Teilung her­ge­stellt wurde, sang die Masse vor dem Reichs­tags­ge­bäude die deutsche Natio­nal­hymne, wehte, schwenkte und hisste man die Bun­des­flagge, floss die ein und andere Träne – und: Es läu­teten die Glocken!

Wenn es in der Geschichte eines Volkes heilige Momente gibt, dann war dieser Moment für das Deutsche Volk gewiss einer dieser Momente, die zugleich in die Welt­ge­schichte ein­ge­gangen sind. Die Frei­heits­glocke im Rathaus Schö­neberg und die zahl­reichen Glocken der christ­lichen Kirchen von Flensburg bis Oberstdorf und Aachen bis Görlitz beglei­teten diesen Moment.

An den Muezzin hat am 3. Oktober 1990 wahr­scheinlich noch niemand ernsthaft gedacht. (Freilich gab es schon seit den 1970ern ver­ein­zelte War­nungen vor einer Isla­mi­sierung Europas.)

Seit immerhin 20 Jahren, seit 1997, setzten die Islam­ver­bände mit ihrem Tag der offenen Moschee ein Gegen­pro­gramm zum und am Tag der Deut­schen Einheit. Vom Namen des Natio­nal­fei­er­tages hat man einfach zwei Wörter ersetzt: „offenen“ statt „Deut­schen“ und „Moschee“ statt „Einheit“. Wobei auch die Islam­ver­bände sicherlich von einer Einheit in Deutschland träumen.

Die Einheit von DITIB meint jedoch etwas anderes als die Einheit im Sinne unseres Grund­ge­setzes und im Sinne des 3. Oktober (1990).

Der 3. Oktober ist ein explizit staat­licher Fei­ertag ohne reli­giösen Bezug. Er ist der einzige Fei­ertag, welcher – durch den Eini­gungs­vertrag – per Bun­des­recht und nicht per Lan­des­recht geregelt ist, wodurch er aus staat­licher Sicht als rang­höchster gesetz­licher Fei­ertag ange­sehen werden kann. Sein Cha­rakter ist ein­deutig staatlich-politisch.

Ein indi­rekter Bezug zum Chris­tentum könnte noch insoweit erklärt werden als dass die Kirchen in der DDR die Wende im Jahre 1989, welche die Grund­vor­aus­setzung für die Wie­der­ver­ei­nigung im Jahre 1990 war, in erheb­lichen Maß durch die Gewährung von Mei­nungs­freiheit und Bildung von Protest in ihren – auch sakralen – Gebäuden unter­stützten. Ein Bezug zum Islam kann jedoch bei der wil­desten Phan­tasie nicht herbei dis­ku­tiert werden, da er Islam in der ehe­ma­ligen Deut­schen Demo­kra­ti­schen Republik keine Rolle spielte und de facto in einer merk­baren Quan­tität nicht exis­tierte. Und auch in West­deutschland spielte der Islam in den Jahren 1989/1990 eine deut­liche geringere Rolle als heute. Deutschland war damals eben noch ein in erheb­lichen Maße christlich geprägtes Land.

Der 3. Oktober trat als Natio­nal­fei­ertag an die Stelle des (in West­deutschland in Erin­nerung an den Volks­auf­stand von 1953 began­genen) 17. Juni. Dass der 3. Oktober bis heute in der Öffent­lichkeit kaum als Natio­nal­fei­ertag gefeiert wird ist bedau­erlich und leider auch gewollt. Anders als in Frank­reich, wo am 14. Juli Mili­tärjets die Natio­nal­farben in den Himmel malen und in jeder Stadt der Sturm auf die Bas­tille gefeiert wird, gibt es in Deutschland lediglich einen gedie­genen Staatsakt mit den Bun­des­or­ganen (der „Elite“, gemäß Bun­des­prä­sident a.D. Joachim Gauck) und ein kleines Volksfest in der jeweils aus­rich­tenden Lan­des­haupt­stadt und in Berlin.

Über den erbärm­lichen Zustand der Beziehung der Deut­schen zum eigenen Land, gibt der damalige Vor­schlag von Bun­des­kanzler Schröder (SPD) Auf­schluss. Er for­derte sei­nerzeit die Ver­legung des 3. Oktober auf den ersten Sonntag im Oktober. Glück­li­cher­weise traf sein Vor­schlag nicht auf viel Gegenliebe.

Inter­essant wäre dies­be­züglich aber die Frage: Hätten die Islam­ver­bände nach­ge­zogen, wenn man den Tag der Deut­schen Einheit verlegt hätte? Was würde pas­sieren, wenn man den Natio­nal­fei­ertag vom 3. Oktober auf den 17. Juni (rück-)verlegen würde?

Worum geht es also den Islam­ver­bänden? Geht es DITIB und anderen um einen Tag der offenen Moschee, an dem die Trans­parenz her­stellt, die man oft ver­misst? Oder geht es darum einen Macht­an­spruch gegenüber und gegen den deut­schen Staat zu demonstrieren?

Man kann natürlich viel behaupten, wenn der Tag lang ist: Dass man die Ver­bun­denheit zum deut­schen Staat aus­drücken möchte, dass man den Respekt vor der Deut­schen Einheit und den deut­schen Gesetzen bekunden will und so weiter.

Nun stelle man sich aber vor: Die christ­lichen Kirchen führen am tür­ki­schen Natio­nal­fei­ertag von Istanbul bis zur arme­ni­schen Grenze den „Tag der offenen Kirche“ durch. 

Anstatt die tür­kische Natio­nal­hymne werden christ­liche Lieder in deut­scher Sprache ange­stimmt und auf den Ess­ti­schen gibt es euro­päische Haus­mannskost mit Schwei­ne­fleisch und Haribo mit Gelatine? Das wäre etwas absurd. Wobei die Kirchen in den isla­mi­schen Staaten die dor­tigen Gesetze ein­halten (und trotzdem unter­drückt und ver­folgt werden).

Die DITIB und andere Islamor­ga­ni­sa­tionen in Deutschland sind offen ver­fas­sungs­feindlich. Sie hetzen gegen das christ­liche Weih­nachtsfest, gegen unsere Gesetzes- und Gesell­schafts­ordnung, in der Frauen gleich­be­rechtigt sind und die Mei­nungs­freiheit auch das Recht auf Reli­gi­ons­kritik beinhaltet.

Umso größer ist daher die Pro­vo­kation, die vom so genannten Tag der offenen Moschee am 3. Oktober ausgeht.

Doch es ist auch an uns (nicht DITIB-ange­hö­rigen) Deut­schen, was wir aus dem Tag der Deut­schen Einheit, unserem ein­zigen Natio­nal­fei­ertag, machen. Bis in die 1960er fanden in West­deutschland am 17. Juni Gedenk­feiern und Fah­nen­pro­zes­sionen statt.

Ob der 3. Oktober für uns ein reiner Ent­span­nungstag bleibt oder wieder zu einem Ereig­nistag wird, ent­scheiden wir selbst.

Fest steht: Wenn wir wei­terhin an unserem Natio­nal­fei­ertag lieber vor dem Fern­seher sitzen, werden andere diesen Tag ver­ein­nahmen und umge­stalten – jene, denen der Muez­zinruf lieber ist als das Geläut der Glocken und die das isla­mische Scharia-Recht über das deutsche Recht stellen.

 

Quelle: philosophia-perennis.com

Bild: Wiki­pedia