Dieselben Grünen, die jede Grenze öffnen wollen, damit alle Migranten es hier gut haben sollen, forcieren vehement die Abschaffung der Verbrennungsmotoren zugunsten von Elektromotoren. Diesel- und Benzinautos sollen vom Planeten verschwinden, damit die Welt grüner und schöner wird, die Luft sauberer und alle glücklich. Soweit die grünbunt-seligen Illusionen.
Diese sprichwörtlichen Luftschlösser begannen sofort zu bröckeln. Wie bei so vielem, was die linksgrünveganen Übergutmenschen als Banner des einzig Wahren, Guten und Schönen vor sich hertragen, herausgeschmettert unter souveräner Leugnung der Realität, stellt sich schnell heraus, dass es entweder nicht machbar ist oder noch viel schlimmer als das, was sie unbedingt abschaffen wollen.
Die Achillesferse des großartigen Elektroauto-Projektes ist die Energie und deren Speicherung. Fachleute zückten nur kurz den Bleistift und stellten schnell fest, dass die Menge an Strom überhaupt nicht vorhanden ist – und auch kaum erzeugt werden kann – die erforderlich wäre, um auch nur einen nennenswerten Anteil der Fahrzeuge auf Elektroantrieb umzustellen.
Das nächste Problem ist die Speicherung der elektrischen Energie. Natürlich haben auch Batterien sich im Lauf der Zeit erheblich verbessert. Gewicht, Größe und Wirkungsgrad heutiger Batterien sind wesentlich besser als früher. Die alten Kohle-Zink-Batterien wären so riesig und schwer, dass der Großteil der Leistung des Motors schon für den Transport der Batterie draufginge.
Die neuen, leichten, starken Batterien benötigen aber andere und seltene Materialien. Lithium und Kobalt zum Beispiel. Und die Herstellung dieser hochentwickelten Batterien ist nicht nur aufwendig, sondern erzeugt „tonnenweise Treibhausgase“, wie eine schwedische Energieangentur recherchiert hat:
„Nimmt man zum Beispiel einen Tesla Model S mit einer Batteriekapazität von 86 Kilowattstunden, so entstehen bei dessen Akkuproduktion Treibhausgase im Umfang von rund 15 Tonnen. Beim Nissan Leaf mit 24 Kilowattstunden Akkuvermögen sind es rund 4 Tonnen. Ein Benziner mit einem Verbrauch von 6 Litern pro 100 Kilometer verursacht rund 140 Gramm CO2 pro Kilometer. Somit entspricht die Klimabilanz der Batterieproduktion je nach Elektroauto-Modell einer Fahrtstrecke eines Benziners zwischen 30.000 und 100.000 Kilometern.“
Ein Stromer erzeugt durch seine Batterie in seinem Autoleben drei- bis viermal soviel Treibhausgase, wie ein Benziner oder Diesel. Die Ökobilanz ist also denkbar schlecht. Dazu kommt, dass es kein Recycling-Konzept für die Altbatterien gibt, wenn sie das Ende ihrer Funktionstüchtigkeit erreicht haben. Noch brennender ist aber das Problem der für die Hochleistungsbatterien erforderlichen Rohstoffe, allen voran Kobalt.
Bis zu 15 Kilogramm Kobalt braucht heutzutage es für eine Lithium-Ionen Batterie. Die Weltproduktion liegt zur Zeit bei ca. 124.000 Tonnen. Die Autohersteller liefern sich verbissene Kämpfe um Lieferverträge für das seltene, gräuliche Metall. Vor wenigen Tagen blamierte sich VW unsterblich. Der Autobauer kündigte mit Aplomb seine Elektroauto-Offensive von 80 E‑Modellen bis 2030 an. 50 Milliarden sollten ins Batteriegeschäft investiert werden. Man wollte sich langfristige Verträge für den Rohstoff Kobalt sichern, und schrieb einen Belieferungsvertrag mit fünfjähriger Versorgung zum Festpreis aus. Dieser lag unter den gegenwärtigen Marktpreisen. Wenig verwunderlicherweise gab es keinen Interessenten für diese verlockende Ausschreibung und die Medien titelten mit Wörtern wie „Kobaltklatsche“ und VW-Arroganz.
Fast zwei Drittel der weltweiten Kobaltgewinnung stammen aus dem Kongo. Der Sender Sky News machte sich mit einem Reporter-Team auf in das Land im Herzen Afrikas. Die Dokumentation über das, was sie dort bei den Kobaltminen fanden, treibt jedem fühlenden Menschen die Tränen in die Augen. Hier ist der kurze Originalbericht. Man muss kein Englisch können, um zu verstehen, was man da sieht.
Die „Fördermethode“ ist steinzeitlich. Die Männer treiben mit einfachstem Werkzeug Stollen hinunter in den gewachsenen Felsboden. Viereckige Löcher, die sich nicht selten in Todesfallen verwandeln, wenn ein ausgiebiger Sturzregen Schlammfluten in die Gänge spült oder die Gänge ganz zusammenbrechen. Es gibt keine Stützstollen, keine Sicherheitsvorkehrungen irgendwelcher Art. Den an die Oberfläche geförderten Geröllschutt durchsuchen andere, viele davon kleine Kinder, mit bloßen Händen nach kobalthaltigen Brocken.
Völlig verdreckt, dünn und unglücklich schleppen sie Säcke mit schweren Steinen, scharren sie mit bloßen Händchen in den scharfkantigen Geröll- und Schuttbergen nach den begehrten Brocken. Sie schleppen schwere Säcke, die ihre noch so jungen Körper schädigen und den Rücken ruinieren. Die kleinsten sind vier Jahre alt.
Das Kamerateam begleitet Dorsen, einen achtjährigen Jungen. Seine Mutter ist gestorben. Er lebt mit seinem Vater im Busch. Beide arbeiten in der Mine, um etwas zu essen kaufen zu können. Wenn er morgens aufwacht, ist er schon niedergeschlagen, denn ein weiterer, Knochen schindender Tag in der Kobaltmine steht ihm bevor, mit brüllenden Aufsehern, Schlägen, schweren Säcken und zerschundenen Händen. Sein ganzer Körper tut ihm weh.
Der giftige, rötliche, kobalthaltige Staub brennt in den Augen. Viele leiden an von dem giftigen Metall hervorgerufenen Hautkrankheiten und nach einiger Zeit stellt sich eine oft tödliche Lungenkrankheit ein. Die Krankheit ist bekannt und hat sogar den Namen „Kobaltlunge“. Es ist eine Art Lungenentzündung, die einen schmerzhaften Husten hervorruft und einen fortschreitenden, dauerhaften Funktions- und Kapazitätsverlust bis hin zum Tod verursacht. Dazu kommt noch, dass in der Umgebung der Kobaltminen auch die angebaute Nahrung nicht mehr genießbar ist. Gemüse, das auf diesem Boden wächst, führt zu Erbrechen und Durchfall. Fische und Vögel können in der Umgebung von Kobaltminen gar nicht überleben. Ärzte der Lubumbashi-Universität haben Bodenproben in den und um die Kobaltminen herum genommen und untersucht. Das Ergebnis: Diese Kobaltminenregion gehört zu den 10 am schlimmsten verseuchten Regionen der Welt.
Bewohner dieser Region haben, Untersuchungen zufolge, in ihrem Urin eine 43fache Konzentration an Kobalt als normal, eine fünffach höhere bei Bleikonzentration, und eine vierfach höhere Konzentration an Kadmium und Uran. Wie viele Kinder an der Arbeit in den giftigen Kobaltminen schon gestorben sind, ist unbekannt.
Im Kongo ist ein Menschenleben nicht viel wert. Man ist durch immer wiederkehrende Bürgerkriege hart geworden. Millionen sind in den gewaltsamen Auseinandersetzungen gestorben. Die Landwirtschaft ist zerstört, die Bauern haben kein Saatgut und sind es müde, Felder zu bestellen, die wieder und wieder verwüstet werden. Die Verhältnisse sind ähnlich, wie nach dem Dreißigjährigen Krieg in Deutschland. Es gibt ein Gesetz im Kongo, das es verbietet, Kinder für solche Sklavenarbeiten einzusetzen, aber es interessiert niemanden. De facto gibt es wenig Alternativen. Viele der Kinder würden schlicht verhungern.
Das ließe sich ändern, meinen NGOs wie „Amnesty International“. Wenn die Hersteller der Batterien und Akkus, wie auch die Auto- und Smartphone-Bauer Wert darauf legen würden, dass bessere Bedingungen für die Arbeiter und insbesondere die Kinder geschaffen werden, und einen Teil des Gewinns dafür einsetzten, würden sich die Verhältnisse vor Ort ändern.Versprechungen gibt es, wie beispielsweise von Apple. Doch, laut Amnesty, ist das Versprechen nicht einmal das Papier wert, auf dem es steht. Die Firmen fragen nicht einmal bei ihren Lieferanten nach. Gerade Apple geriert sich gerne politisch überkorrekt, prüft aber nicht nach, unter welchen Bedingungen und Umweltschäden die Rohstoffe für seine moralisch so erhabenen Produkte gewonnen werden.
Für acht Pennies am Tag durchsuchen Kinder und Erwachsene das Geröll nach den schokoladenbraunen Adern, die das Vorhandensein von Kobalt anzeigen. Sie enthalten den begehrten Rohstoff für die Hochleistungs-Autobatterien, die nötig sind, um elektrisch angetriebenen Autos überhaupt brauchbare Reichweiten zu ermöglichen.
Der Hunger der Automobilbranche nach diesem Element wird aus dem Boden der Demokratischen Republik Kongo noch viel mehr solcher Höllenküchen sprießen lassen. Tausende mehr solcher Sklavenkinder werden dort ihre jungen Körper und Seelen zerschinden. Jetzt schon arbeiten etwa 40.000 Kinder in den Kobaltminen. Sie werden ihre Gesundheit ruinieren und wahrscheinlich früh sterben. Alles für den illusorischen, grünen Traum, bis 2030 oder 2040 die Verbrennungsmotoren abzuschaffen. Während die Werbung im industrialisierten Westen die neue Generation von eleganten Autos in schicken, cleanen Bildern von sauberer Natur und Sonnenschein anpreist, wo schöne, junge Menschen in politisch korrekter Mischung von Hautfarben und Geschlechtern glücklich und ausgelassen guten Gewissens den Fahrspaß in dem grün-umweltfreundlichen Gefährt genießen – schuften Kindersklaven in Afrika in den Kobaltminen, bis ihre Hände zerschrunden und ihre Lungen zerstört sind, nur um für die paar Pennies überhaupt etwas zu Essen zu bekommen.
Die Rohstoffhändler, die dort das Kobalt kaufen, werden damit viele Millionen Gewinn einfahren. Die Männer der Katanga-Minen liefern die kobalthaltigen Steine auf klapprigen Fahrrädern und halb zerfallenen Autos bei den Zwischenhändlern der Congo Dongfang Company ab. Vierzig Pfund bekommen sie im Schnitt für eine Tonne kobalthaltiger Steine. Diese werden per Schiff zum Mineralien-Giganten „Zheijang Huayou Cobalt“ in China transportiert, von wo aus sie in einer komplexen Versorgungskette zu multinationalen Konzernen geleitet werden.
Die meisten Aufkäufer kommen aus Asien, wohin das Kobalt exportiert wird und wo auch die meisten Batterien gefertigt werden. Bisher waren es hauptsächlich Smartphone-Batterien, für die das seltene Kobalt gebraucht wurde. 10 Gramm davon reichen für Handybatterien. Autobatterien brauchen das zehn- bis 15tausendfache davon.
Kobalt gilt laut Goldman Sachs als das neue Erdöl. Doch von neuem Reichtum ist der Kongo noch weit entfernt. Wenn die Nachfrage nach Kobalt wegen der neuen Zielrichtung „E‑Car“ explodiert, werden auch die Preise explodieren. Weitere Länder , die reiche Vorkommen an Kobalt haben, diese bisher aber nicht explorieren, sind Australien mit 11 Millionen Tonnen, Kuba, China, Russland, Sambia und Simbabwe. Der Hunger der Automobilindustrie nach diesen raren Rohstoffen könnte eine Chance für die Armen unter diesen Ländern sein. Australien und Russland werden nicht zu diesen Bedingungen, wie heute der Kongo, Kobalt fördern. Dort werden mehr oder weniger gute Gehälter gezahlt. Auch Kuba und China mit niedrigen Löhnen liegen noch weit über dem Kongo. Wenn die afrikanischen Länder mit Kobaltvorkommen ihre Chance erkennen und Strukturen aufbauen, die den Arbeitern dort mehr Schutz und bessere Löhne ermöglichen, wären sie wahrscheinlich immer noch so konkurrenzlos billig, dass es für die anderen Länder nicht lohnt, den Kobaltabbau zu beginnen, den Afrikanern aber einen Start in eine vielleicht sinnvoll geplante Industrialisierung ermöglicht.
Das ist kein naives Wunschdenken einer Hobbyschreiberin. Ich habe mich vor einigen Jahren intensiv mit dem Thema „Seltene Erden“ beschäftigt. Als China anfing, seine Seltenen Erden wie beispielsweise Gallium (Supraleiter), Cerium (Autokatalysatoren) und Yttrium (Lasertechnik) zu fördern, wusste die chinesische Führung unter dem Ingenieur Deng Xiaoping sehr genau, welche Bedeutung diese Rohstoffe für die Hightech-Industrie haben. Ohne die 17 Elemente der Lanthanoide (Seltene Erden/Seltenerdmetalle) können weder Computer, starke Akkus, LED-Screens oder Windturbinen gefertigt werden. Von Deng Xiaoping stammte der Satz „Der Mittlere Osten hat Öl, China hat seine seltenen Erden“. Durch die niedrigen Preise brachte China die Förderung dieser Rohstoffe in den westlichen Ländern zum Erliegen. Die zu hohen Löhne und die Umweltauflagen machten die Preise der Seltenen Erden konkurrenzunfähig. Nachdem die westliche Konkurrenz also aufgeben musste, drosselte China die Ausfuhr der Seltenerdmetalle und trieb damit den Preis in die Höhe. Die westlichen Abbaufirmen war abgehängt, und bis man eine aufgelassene Mine reaktiviert oder neu erschließt, vergehen bis zu 15 Jahre.
Gleichzeitig wechselte die chinesische Führung die Strategie „Billigpreise, um Devisen ins Land zu holen“ langsam, aber umsichtig hin zu „Investitionen in die Wertschöpfungskette“. China baute eine eigene Universität für Ingenieure, die das Potential der Seltenen Erden erforschte, die Hochtechnologie des Westens studierte und optimierte, und preiswert hochwertige Hightechprodukte entwickelte und dann auch produzierte, und dafür die eigenen Rohstoffe verwertete. Nebenbei: China hat heute nicht nur einen Spitzenplatz in der Hightechindustrie, viele Bauteile auch für militärische Hochtechnologie muss die USA heute in China einkaufen.
China betreibt die Wende hin zu Elektroautos schon seit 2010 und rüstet auch Busse in den Städten auf Strom um. Das wird allerdings weit intelligenter angefangen, als hier. Forschungsminister Wan Gang kümmert sich intensiv um alternative technische Lösungen und Forschung auf diesem Gebiet. Ständig werden Prototypen im Praxistest erprobt und optimiert. Deutsche Autobauer suchen hier die Zusammenarbeit mit China. Die Politik Chinas ist seit Langem nicht mehr ideologiegetrieben. Ganz im Gegenteil. Der große Sprung nach vorne gelang gerade dadurch, sich von ideologischen Imperativen zu lösen. Forschung, Wissenschaft, gute Ausbildung, Tüchtigkeit, Fachkenntnis, Pragmatismus, gute Planung, ausgetüftelte Strategien sind die Leitlinien – und eine Erfolgsgarantie.
Unsere weltfremden, planlosen Ideologen in den Parteien postulieren Kraft eigener Selbstüberheblichkeit und „ex Cathedra“ den Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren und wissen nicht einmal, woher zumindest der Strom für die Millionen Elektroautos kommen soll. Insbesondere, wo die letzte ideologische Großtat „Energiewende“ das Stromnetz schon jetzt überfordert. Im Kongo schuften derweil Sklaven-Kinderarbeiter unter mörderischen Bedingungen für die Rohstoffe, die diese Technologiewende verschlingt, während China längst vorausschauend in Afrika Fuß gefasst, sowie die Förderung dieser Rohstoffe bereits fest im Griff hat — und mit ausgefeilten Elektro-Mibilitäts-Konzepten schon meilenweit voraus ist.
Aber Hauptsache, unser politisches Personal in Berlin kann sich über die politisch korrekte Sitzordnung und Alterspräsidentenwahl im Bundestag streiten.