„…ich muss nicht abgeholt werden. Ich finde schon allein nachhause!“
Politik ist nicht zwingend ein Spiegel der Gesellschaft, weil den meisten Politikern die Bevölkerung gleichgültig ist. Dennoch bildet sie derzeit den Irrsinn und die Verzweiflung ab, die in der westlichen Bevölkerung um sich greift. Wir alle wissen, oder ahnen zumindest, dass auf Erden gerade ein massiver Umbruch auf allen Ebenen stattfindet und bald nichts mehr so sein wird, wie wir es bislang kannten. Die meisten Menschen aber streben nach Sicherheit, und wenn sie ihnen genommen wird, dann verlieren sie die Fassung. Das ist der Grund für den Irrsinn der uns immer öfter begegnet!
Die Reaktionen etablierter Politiker und Medienvertreter zu beiden Seiten des Atlantiks – sowohl auf das Erstarken neuer Parteien in Europa als auch auf die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten – haben bewiesen, dass unser System von Grund auf krank ist. In den vergangenen Monaten sind in der Politik alle Masken gefallen und haben die hässlichen Fratzen entlarvt, die wirklich dahinter stecken. Ich nenne diesen Geisteszustand gerne „politisch-ideologische Hybris“. Man könnte das, was derzeit passiert, aber auch als „grenzenlose Arroganz und Selbstüberschätzung des herrschenden Systems und seiner Handlanger“ bezeichnen. Eine degenerierte Kaste, der es an allen natürlichen Instinkten und an der nötigen Intelligenz mangelt, ist dabei, die Welt in den Abgrund zu stürzen und die Mehrheit der Bevölkerung sieht tatenlos zu – oder hindert sogar die Wenigen, die einschreiten wollen, gewaltsam daran!
In vielen europäischen Ländern wächst der Widerstand gegen die alten Machtstrukturen. Die Briten haben die EU verlassen und Osteuropa distanziert sich immer klarer von den Deutschen. Spanien, Italien und Belgien drohen auseinanderzufallen, und selbst weniger gebildete Menschen investieren mittlerweile in Kryptowährungen, weil sie das Geld der EZB und der FED nicht mehr haben wollen. Statt dies jedoch als Kritik am eigenen Kurs zu erkennen, sind Politiker aller etablierter Parteien entsetzt und beschimpfen jene Wähler, die sich von ihnen abgewandt haben. Es ist erstaunlich, wie alte politische „Feinde“ in der Not Einigkeit darüber demonstrieren, dass sie keine Macht und Privilegien an andere abgeben wollen.
Im deutschen Parlament waren viele überbezahlte Vertreter der alten Parteien kürzlich damit beschäftigt kundzutun, dass sie nicht neben den gewählten Vertretern der AfD sitzen wollen – ein Verhalten, das man sonst aus dem Kindergarten kennt. Dieses Verhalten verdeutlicht, was Berufspolitiker von Demokratie und freien Wahlen halten, nämlich nichts! Dabei wäre das Problem leicht zu lösen, indem man alle Sitze rausreißt, außer denen für die AfD. Dann sollen sie eben stehen! Am besten in der Ecke!
Wir steuern in einer Luxuslimousine mit hohem Tempo auf einen tiefen Abgrund zu und die überbezahlten Anzugträger in Berlin und Brüssel prügeln sich darum, wer vorne sitzen und das Lenkrad halten darf! Die Kacke ist längst am Dampfen. Diejenigen, die an der Macht sind, sind zu verblendet, um den Ernst der Lage zu erfassen. Wer ihn begriffen hat, ist ohne Macht, denn er sieht sich einer massiven und aggressiven Front „politisch-ideologisch Linker“ gegenüber, die in der Politik, in den Medien und im Internet ein Bollwerk gegen die Vernunft errichtet haben. Diese vermeintlich „Aufgeschlossenen“ hetzen gegen alle, die anderer Meinung sind als sie. Das Wort „Ideologie“ ist ein Synonym für den Begriff „Weltanschauung“. Karl Marx bezeichnete dies als das „falsche Bewusstsein“ einer Gesellschaft, also als persönliche Wahrnehmung eines Systems, einer Gesellschaft oder einer Gruppe, die nicht unbedingt der Realität entsprechen muss. Der dominante Teil der Gesellschaft, also die Mittel- und Oberschicht, neigt demnach dazu, ihre eigene Wahrnehmung dem Rest der Bevölkerung gegen deren Willen überzustülpen. Politik sollte die Interessen der Bevölkerung wahren, Ideologie hingegen ist reiner Selbstzweck.
Ein verweichlichter, degenerierter, eingebildeter, großstädtischer Klüngel mit Allergien und Intoleranzen (gegen Laktose und Andersdenkende) will allen anderen vorschreiben, was sie zu denken, zu sagen und zu wählen haben – und wie sie sich gefälligst verhalten sollen. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird Ihre Hybris uns alle ins Verderben stürzen. Das ist jedem klar, mit dem ich spreche – unabhängig von Alter und Bildung, einzig in der Frage der „Schuld“ herrscht Uneinigkeit. Und genau dort liegt der Hund begraben. In Deutschland, Österreich und Tschechien wurden die etablierten Parteien – vor allem die linken – gerade erst an den Wahlurnen abgestraft. Doch anstatt zu erkennen, dass sie eine falsche Richtung eingeschlagen hatten, diskutieren sie darüber, wie sie ihre falsche Richtung künftig besser verkaufen können. Wie können sie uns auf ihren falschen Weg künftig „besser mitnehmen“ oder „abholen“? Vermeintlich gebildete Menschen finden dafür Formulierungen, wie „(die abgestraften Politiker) müssen sich Gedanken darüber machen, worin die Kommunikationsstörung zwischen ihnen und dem Wahlvolk besteht. Sie müssen an Ideen für ein Europa arbeiten, in dem die verunsicherten Menschen sich aufgehoben fühlen.“ Man spricht über uns, als wären wir noch zu klein um zu verstehen worüber sich die Erwachsenen da gerade unterhalten.
Um es deutlich zu sagen: Ich muss nicht abgeholt werden, weil ich schon von allein nachhause finde! Politiker sollten auch nicht „an Ideen arbeiten“, sondern den Willen der Bevölkerung umsetzen. Sie sollten jede Form von Schaden von ihr abwenden. Es geht nicht um Formen der Kommunikation, sondern eine Rückbesinnung darauf, wer den Politikern die Gehälter bezahlt, also für wen sie eigentlich arbeiten sollten! Es ist genau jene Hybris, jene Weigerung, der Realität ins Auge zu sehen, die uns in den Abgrund stürzt!
Das Wort „Hybris“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Anmaßung“ oder „Übermut“ und es wird oft gleichgesetzt mit dem Realitätsverlust einer Person oder Gruppe, mit der Überschätzung seiner oder ihrer Fähigkeiten, Leistungen oder Talente, und seiner oder ihrer Macht. Diese Hybris hat bereits viele große Reiche zu Fall gebracht, und diesmal scheint die Menschheit als Gesamtes auf dem Spiel zu stehen, zumindest aber die gesamte westliche Welt. Wir werden nicht wegen zu viel CO2 oder Autoabgasen untergehen, sondern wegen ausufernder Ignoranz und Degeneration. Die meisten Menschen sehnen sich nach einfachen Antworten, gerade die vermeintlich Intellektuellen. Sie wollen schwarz und weiß, gut und böse, „wir“ und „die anderen“. Wer selbst unsicher ist, braucht einen Feind, dem er die Schuld am eigenen Elend geben kann. Dieser Feind sind all jene, die nicht so wollen, wie es die Politik und die Massenmedien vorgeben. Aber ebenso deren Vertreter.
Vor einem Jahr wurde in den USA der politische Außenseiter Donald Trump zum 45. US-Präsidenten gewählt, weil viele Amerikaner die Alternative „Hillary Clinton“ aus gutem Grunde ablehnten – ich habe das ausführlich erklärt und analysiert. Seitdem befinden sich die USA politisch gesehen im Wachkoma. Der gewählte Präsident wird von allen anderen politischen Vertretern und der Mainstreampresse an der Ausübung seines Amtes gehindert. Mehr und mehr wichtige Entscheidungen können nicht getroffen werden, das Land geht vor die Hunde, Arbeitslosigkeit und Armut ufern aus. Aber anstatt auf Trump und seine Anhänger zuzugehen und zum Wohle aller einen Kompromiss zu finden, regiert die Ideologie diverser Interessengruppen und stürzt die USA ins Chaos.
Es finden die exakt selben Prozesse wie in Europa statt. Das Establishment treibt einen immer tieferen Keil in die Bevölkerung und spaltet sie in zwei unterschiedliche Lager, die aufeinandergehetzt werden. Man wird gezwungen, sich für ein Lager zu entscheiden, ob man will oder nicht. Die politische Mitte wurde ebenso wie der Mittelstand abgeschafft. Die Vernunft wurde der Ideologie geopfert. De facto regiert in den USA das Militär, denn die Generäle und die Lobbyisten des militärisch-industriellen Komplexes halten die Fäden in den Händen. Sie lassen die Marionette Trump zappeln und brabbeln, während sie die Rechte der Bevölkerung weiter einschränken und die Überwachung der Bürger immer weiter vorantreiben. Die USA steuern auf eine große Tragödie zu. Dafür ist nicht Donald Trump verantwortlich, denn er hat bislang de facto nichts getan, weil man ihn nicht gelassen hat. Die Schuld daran liegt bei allen politischen Akteuren (beider Parteien), die gegen Trump und sein Team hetzen, bei all den vermeintlich linken Intellektuellen und Promis, die sich tagtäglich über ihn lustig machen, und zwar in einem Maße, wie das noch nie zuvor irgendein Präsident in den USA hatte über sich ergehen lassen müssen.
Trumps viel gescholtener Berater und Wahlkampfmanager, Steve Bannon, verließ das Weiße Haus im August 2017 nicht, weil Trump ihn gefeuert hatte, sondern weil er erkannte, dass man vom „Oval Office“ aus nicht viel erreichen kann. Er kehrte wieder zu Breitbart-News zurück und führt nun seinen Kreuzzug gegen ein heuchlerisches Establishment, das seine Macht in jedem sprichwörtlichen Sinne „missbraucht“ hat, wobei ich ihm hoch anrechne, dass er keinen Unterschied zwischen der Parteizugehörigkeit einer Person macht.
Die Clinton-Anhänger warfen Trump vor, sexistisch und rassistisch zu sein. Bannon hat bei Breitbart nun den Skandal um die jahrzehntelangen sexuellen Übergriffe des Hollywood-Moguls Harvey Weinstein angefeuert, während die überwiegend linke Massenpresse versuchte, diese Verbrechen herunterzuspielen – schließlich war Weinstein ja einer von ihnen, einer der „Guten“, ein erklärter „Demokrat“, ein „Liberaler“. Und er hatte viel Macht. Eigentlich plädiere ich für einen Dialog und dafür, auf einander zuzugehen, aber wenn die anderen dies nicht zulassen, braucht es vielleicht die Keule, um das alte System zu zerstören und Platz für Neues zu schaffen.
Harvey Weinstein, einer der mächtigsten Männer des ideologisch linken und vermeintlich liberalen, weltoffenen Hollywoods, war ein wichtiger Unterstützer von Hillary Clinton und er hat sich deutlich gegen den Sexisten Trump ausgesprochen. Nun aber kommt heraus, dass Weinstein über Jahrzehnte hinweg Frauen belästigt, genötigt und missbraucht hat, und alle in seinem Umfeld wussten es, ohne jemals den Mund aufzumachen – sein Vertrag mit der Produktionsfirma Weinstein Company enthielt sogar einen entsprechenden Passus darüber. Im Zuge dieses Skandals kamen in Hollywood immer mehr mächtige, liberale und weltoffene Männer ins Zwielicht, allesamt vermeintlich gute, anständige Menschen, die Trump und Bannon „Sexismus“ und „Rassismus“ vorwarfen und die Clintons unterstützten. Viele wussten Bescheid über die Machenschaften Weinsteins (und anderer mächtiger Männer, die noch genannt werden sollten!), aber sie haben geschwiegen. Nun tun sie empört, wie etwa George Clooney, der fürchtet, dass sein Saubermannimage Schaden nehmen könnte!
Die sexuelle Ausbeutung Abhängiger findet nicht nur in dunklen Vorstadtstraßen und Hinterhöfen statt, sondern auch in der Politik und im ideologisch links geprägten Showbusiness. Der Schauspieler Elijah Wood war einer der ersten, der offen darüber sprach, dass in Hollywood nicht nur Frauen missbraucht würden und die Industrie voller „Vipern“ sei. Diese oft als „gute Menschen“ und „Philanthropen“ getarnten Reptilien halten eisern zusammen, aber nach und nach fallen ihre Masken, und immer mehr von ihnen werden entlarvt. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis auch die Clintons für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden dürften.
Ist es nicht interessant, dass seit dem Einzug des „Sexisten“ Donald Trump ins Weiße Haus weltweit mehr Kinderpornoringe gesprengt und Pädophile hoch genommen wurden, als in den acht Jahren Regierung des sauberen Barack Obama? Herr Obama und Frau Clinton haben die Welt an den Rand des Abgrunds geführt, den arabischen Raum, Nordafrika und Europa destabilisiert. Aber die Intellektuellen in Europa und den USA feiern Obama noch immer als Lichtgestalt, während sie in Trump den Teufel selbst sehen. Nicht, dass ich Trumps geistige Struktur schön reden möchte, aber er ist nicht das Problem, sondern die Folge davon, dass das Problem zu lange ignoriert wurde.
Wir sind als Menschheit nicht annähernd so weit entwickelt, wie wir denken. Wir machen immer wieder dieselben Fehler. Wir weigern uns, aus der Geschichte zu lernen. Wir wollen Verbesserung, aber ohne Veränderung. Wir wollen Neues, aber ohne das Alte zu verlieren. Wir schaufeln uns unser eigenes Grab und beschimpfen dafür andere. Ist es nicht beruhigend zu wissen, dass es in wenigen Jahrzehnten schon keine echten Menschen mehr geben wird, weil sie Schritt für Schritt durch künstliche Wesen ersetzt werden? Hoffen wir, dass diesen Cyborgs und Androiden Ideologie und Hybris fremd sind und sie jenes friedliche Miteinander dauerhaft zustande bringen, das uns Menschen nie gelungen ist!