Can­na­bisöl hat meiner Familie das Leben gerettet – die Ärzte können es sich nicht erklären

Jener Sonntag im August 2014 begann für uns wie so viele andere – und endete als einer der schlimmsten Tage meines Lebens.
Mein Sohn Joey zwit­scherte wie ein Vogel vor sich hin und drehte sich im Kreis, während mein jüngster Sohn, Olly, seine Medi­ka­mente einnahm. Anschließend gingen wir in die Kirche.
Während des Got­tes­diensts hatte Olly einen epi­lep­ti­schen Anfall und hörte auf zu atmen. Es war sein bis dahin schlimmster Anfall. Damals wussten wir schon, dass Olly an His­tio­zytose leidet – einer sel­tenen, unheil­baren Form von Krebs, die das Immun­system angreift.
Die His­tio­zytose führt dazu, dass sich Ver­let­zungen, soge­nannte Läsione, in seinem Gehirn bilden, die Epi­lepsie hervorrufen.
Obwohl er vier ver­schiedene Medi­ka­mente bekam, hatte er immer noch bis zu 30 Anfälle am Tag. So auch an diesem Sonntag in der Kirche.
Als mein Mann und ich an Ollys Kran­kenbett saßen, sahen wir uns an und kamen zu dem Schluss, dass uns nur eine Mög­lichkeit blieb: Wir mussten ihm Can­nabis geben.
Wir geben unserem Sohn zwei Mal täglich Cannabis
Denn phar­ma­zeu­tische Medi­ka­mente konnten unserem Sohn offen­sichtlich nicht helfen. Also beschlossen wir, medi­zi­ni­sches Mari­huana als Alter­native aus­zu­pro­bieren. Der Erfolg hat auch uns überrascht.
Die The­rapie mit Can­na­bisöl hat dazu geführt, dass Olly ein Jahr, acht Monate und zwölf Tage keinen epi­lep­ti­schen Anfall hatte.
Es ging ihm sogar so viel besser, dass wir die bis­he­rigen Anti-Epi­lepsie Medi­ka­mente absetzen konnten – da diese Olly der­maßen außer Gefecht gesetzt hatten, dass er wie ein Zombie wirkte.
Und das war nicht alles: Bei Ollys nächstem Krebs Screening stellte sich heraus, dass die Läsionen in seinem Gehirn, die während seiner bis dahin zwei­jäh­rigen Che­mo­the­rapie unver­ändert geblieben waren, auf einmal zu schrumpfen begonnen hatten.
Unsere Ärzte konnten sich das nicht erklären (Hanf: CBD-Öl – Wich­tiger Helfer ohne berau­schende Wirkung).
Can­nabis half mir, den Brust­krebs zu besiegen
Gerade als bei uns etwas Hoffnung auf­keimte, kam der nächste Schlag. Kurz nachdem wir mit der Can­nabis-The­rapie bei Olly begonnen hatten, stellten die Ärzte bei mir aggres­siven Brust­krebs fest. Ich wusste sofort, dass ich für meine Behandlung eben­falls Can­nabis nutzen wollte.
Denn Studien haben nicht nur gezeigt, dass Can­nabis Brust­krebs­zellen töten kann – es hilft auch gegen die Schmerzen, die Übelkeit und die Angst­zu­stände, die bei Krebs­er­kran­kungen und vor allem bei Chem­obe­hand­lungen auf­treten können.
Ich wollte diese Neben­wir­kungen auf mög­lichst natür­liche Weise bekämpfen. Deshalb besorgte ich mir meine Mari­huana-Geneh­migung, noch bevor ich mit der Che­mo­the­rapie begann.
Glück­li­cher­weise hatte ich den Krebs innerhalb von 13 Monaten besiegt.
Dank Can­nabis hat mein autis­ti­scher Sohn erstmals Freunde gefunden
Dass sich Mari­huana positiv auf Krebs­pa­ti­enten aus­wirkt, ist wei­test­gehend anerkannt.
Das ame­ri­ka­nische Zentrum für Krebs­for­schung, NCI, hat auf seiner Web­seite offi­ziell bestätigt, dass soge­nannte Can­na­bi­noide das Wachstum von Krebs­zellen hemmen können und schmerz­lin­dernd wirken. Auch dass Can­nabis gegen Übelkeit und Angst­zu­stände hilft, ist laut dem NCI erwiesen.
Was die gesund­heit­lichen Vor­teile für die Behandlung anderer Krank­heiten – bei­spiels­weise psy­chische oder neu­ro­lo­gische – angeht, exis­tiert jedoch nach wie vor ein Stigma.
Wir haben uns ein Jahr lang über die Wir­kungen und mög­lichen Neben­wir­kungen des Can­na­bisöls infor­miert, ehe wir beschlossen haben, auch unseren 9‑jährigen Sohn Joey damit zu behandeln.
Joey leidet an einer Form von Autismus. Er emp­findet starke soziale Angst, hat ein Auf­merk­sam­keits­de­fizit und Pro­bleme damit, Sin­nes­ein­drücke zu ver­ar­beiten. Zudem leidet er an Zwangs­neu­rosen und dem Tourette-Syndrom.
Her­kömm­liche Medi­ka­mente schlugen bei ihm nicht an. Es schien sich keine Heil­mittel-Kom­bi­nation zu finden, die ohne Wech­sel­wir­kungen blieb. Kurz gesagt: Joey ging es elend.
Denn wie man sich vor­stellen kann, hatte er es nicht gerade leicht in der Schule: Er war laut, machte viele Sachen kaputt und fügte sich selbst Ver­let­zungen zu. Er war ein selt­samer Kauz, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte.
Er konnte nicht still sitzen, nicht lesen und nicht schreiben und darum auch nicht in eine normale Klasse inte­griert werden.
Im Sommer 2015 haben wir Joey zum ersten Mal Can­na­bisöl gegeben.
Wir war­teten bis zu den Som­mer­ferien, für den Fall, dass Neben­wir­kungen auf­treten würden, die seine schu­li­schen Leis­tungen weiter beein­träch­tigen würden.
Zu Beginn des neuen Schul­jahres hatte er die Lese­kom­petenz eines Kin­der­gar­ten­kindes. Zu Weih­nachten war er auf dem Stand eines Viert­klässlers. Inzwi­schen besucht er eine reguläre Klasse – ohne Hilfe eines zusätz­lichen Betreuers.
Eines Tages sagte Joey zu mir: “Mama, ich liebe meine neue Medizin. Sie beruhigt meinen Kopf, damit ich lernen kann.”
Mehr noch: Joey hat jetzt Freunde. Früher war das nicht möglich.
Ein Großteil unseres Ein­kommens geht für unsere Can­nabis-Medizin drauf
In Kali­fornien kann man medi­zi­ni­sches Mari­huana auf Rezept bekommen. Aller­dings über­nimmt die Kran­ken­kasse die Kosten nicht – und diese sind immens. Neben unserer Miete ist unsere Can­nabis Medizin unser zweit­größter Kostenaufwand.
Der Arzt, der das Can­nabis ver­schreibt, legt außerdem fest, welche Menge und welche Arten von Can­nabis man kon­su­mieren darf. Es gibt hun­derte ver­schiedene Can­na­bis­sorten und nicht alle davon ent­halten Hal­lu­zi­nogene. Aus diesen Sorten wird die Medizin unserer Söhne gewonnen.
Obwohl Mari­huana in Kali­fornien legal ist, sind Can­nabis Shops sehr selten. In unserem Kreis gibt es zum Bei­spiel keinen und bis zum nächst­ge­le­genen fahren wir eine Stunde mit dem Auto.
Manche Shops liefern zwar nach Hause, aber dafür fallen hohe Gebühren an.
Ich weiß nicht, wie ich den Krebs ohne Can­nabis über­standen hätte. Vor allem während der Che­mo­the­rapie hatte ich schreck­liche Schmerzen, die schlimmsten, die ich je hatte. Es war schlimmer als ein Kind zu gebären.
Ehrlich gesagt hätte ich mir nie erträumt, dass Joey eines Tages gut in der Schule ist und Freunde findet.
Und obwohl Olly mitt­ler­weile einen Rückfall hatte und wieder epi­lep­tische Anfälle bekommt, sind diese nicht annä­hernd so häufig oder heftig, wie früher.
Seine Angst­zu­stände und seine Schmerzen werden eben­falls gelindert.
Wir müssen das Stigma aufheben
Als wir unseren Freunden und Ver­wandten davon erzählt haben, dass wir unseren Söhnen Mari­huana geben, waren sie äußerst skeptisch.
Doch sobald sie gesehen haben, welche Wunder es für Olly und Joey bewirkt hat, haben sie sich selbst eine Geneh­migung für medi­zi­ni­sches Mari­huana besorgt, um ihre Krank­heiten zu lindern.
Ich finde die Leute sollten wissen, dass medi­zi­ni­sches Mari­huana eine Option ist – nicht als Ersatz für tra­di­tio­nelle Medizin, aber als Ergänzung dazu.
Als eine Foto­grafin des Magazins “National Geo­graphic” auf mich zukam und mir vor­schlug, mich und meine beiden Söhne zu foto­gra­fieren, habe ich darin eine tolle Mög­lichkeit gesehen, um mehr Auf­merk­samkeit für medi­zi­ni­sches Mari­huana zu schaffen.
Als ich das Foto zum ersten Mal gesehen habe, konnte ich es nicht glauben. Es ist so viel besser geworden, als ich erwartet hatte. Ich finde meine Jungs sehen wun­der­schön aus und ich freue mich riesig, dass die Foto­grafin einen Moment fest­ge­halten hat, indem Joey in die Kamera schaut.
Ich habe kein Problem damit, meine Narben zu zeigen. Sie sind der Beweis dafür, dass ich eine Kämp­fer­natur bin.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Bild so viele Reak­tionen her­vorruft. Seit es auf dem Instagram Account von “National Geo­graphic” geteilt wurde, haben es über eine Mil­lionen Men­schen geliked.
Zudem habe ich viele Zuschriften von Men­schen bekommen, die sich für medi­zi­ni­sches Mari­huana inter­es­sieren. Ent­weder weil sie Kinder haben, denen Can­nabis helfen könnte, oder weil sie selbst krebs­krank sind (Hanf­samen: Wirkung, Geschichte und Dosierung).
Medi­zi­ni­sches Mari­huana hat meine Familie gerettet.
Denn es hat die Lebens­qua­lität meiner Söhne Olly und Joey ver­bessert. Dank ihrer täg­lichen Dosis Can­nabis können sie ein relativ nor­males Leben führen. Sie sind lebendig, gehen zur Schule, spielen mit ihren Freunden und ent­wi­ckeln sich prächtig.
Ich kann nur hoffen, dass mehr und mehr Länder die Vor­teile von medi­zi­ni­schem Mari­huana aner­kennen und den Konsum lega­li­sieren. Ich wünsche mir, dass dadurch auch anderen Familien geholfen werden kann und dass sie frei von Stigmas und Angst leben können.
Can­nabis ist ein Medi­kament. Es ist Zeit, dass die Welt das einsieht.