Hef­tiges 7,5 Erd­beben in Papua-Neu­guinea – “unter­ir­dische Blitz­schläge” (Video)

Papua-Neu­guinea liegt auf dem Pazi­fi­schen Feu­erring, wo es häufig zu Erd­beben und Vul­kan­aus­brüchen kommt. Auch jetzt kam es zu einem starken Beben.
Ein hef­tiges Erd­beben hat den Pazi­fik­staat Papua-Neu­guinea erschüttert. Die euro­päische Erd­be­ben­warte EMSC gab die Stärke mit 7,5 an. Demnach ereignete sich das Beben am frühen Mon­tag­morgen (Ortszeit) im Zentrum der Haupt­insel Neu­guinea in einer Tiefe von 30 Kilometern.
Rund eine halbe Stunde später kam es der EMSC zufolge in der Nähe zu einem wei­teren Beben der Stärke 5,5 – diesmal in einer Tiefe von 39 Kilo­metern. Vor 30 Minuten bebte die Erde wie­derholt, diesmal war es ein 6,3 Beben.
Über Schäden oder Ver­letzte wurde zunächst nichts bekannt. Auf der Inter­net­seite des aus­tra­li­schen Tsunami-Warn­zen­trums hieß es, für Aus­tralien seien keine Tsunami-War­nungen in Kraft.
Papua-Neu­guinea liegt nördlich von Aus­tralien und gehört zum Pazi­fi­schen Feu­erring, einer huf­ei­sen­för­migen Zone entlang der Küsten des Pazi­fi­schen Ozeans.
Sie wird häufig von Erd­beben und Vul­kan­aus­brüchen heim­ge­sucht. Hier treffen ver­schiedene Platten der Erd­kruste auf­ein­ander („Keiner auf der Welt ist sicher“, warnt Pro­fessor – 2018 sind große Erd­beben sehr wahr­scheinlich).
“Unter­ir­dische Blitzschläge”
Die untere Abbildung zeigt die welt­weite jähr­liche Häu­figkeit von Erd­beben (orange Kurve) mit einer Stärke von 6.0 oder höher und die welt­weite jähr­liche Anzahl von Vul­kan­aus­brüchen (blaue Kurve).

Von 1973 bis 1996 war die Häu­figkeit von Erbeben und Vul­kan­aus­brüchen nahezu stabil und erhöhte sich nur leicht von Jahr zu Jahr. Ab 1996 ist jedoch eine Beschleu­nigung bemerkbar. Vul­kan­aus­brüche stiegen von etwa 59 jähr­lichen Erup­tionen am Ende der 1990er auf rund 75 Aus­brüche pro Jahr im Zeitraum von 2007 – 2010 (+30%).

Heute hat der Anstieg der Vul­kan­ak­ti­vität ein solches Niveau erreicht, dass Ende Februar 2018 35 Vulkane aktiv am Aus­brechen waren inklusive Vulkane, die seit Jahr­zehnten inaktiv waren.
Man könnte argu­men­tieren, dass der Anstieg der Häu­figkeit und Inten­sität von Erd­beben und Vul­kan­aus­brüchen zumindest teil­weise eine Folge der Pro­zesse der Ver­lang­samung [der Erd­ro­tation] und des “Auf­bre­chens” ist:
1. Die geringe Redu­zierung der Dreh­ge­schwin­digkeit der Erde übt einen mecha­ni­schen Stress auf die Kruste aus (Kom­pression in tie­feren Brei­ten­graden und Deh­nungs­kräfte in höheren Brei­ten­graden). Diese Belastung ver­formt die Kruste.
Diese Defor­mierung ist an den schwächsten Stellen der Kruste aus­ge­prägter und kann dort sogar teil­weise zu Rissen führen: Also an den Ver­wer­fungs­linien (Grenzen zwi­schen tek­to­ni­schen Platten), welche typi­scher­weise die Gebiete dar­stellen, an denen seis­mische und vul­ka­nische Akti­vi­täten stattfinden.
2. Der Mantel hat eine höhere Dichte als die Kruste und daher auch eine höhere Schwung­kraft (Momentum). Aus diesem Grund kann sich der Mantel nicht so schnell wie die Kruste ver­lang­samen. Diesen Unter­schiede zwi­schen der Rotation der Kruste und des Mantels nennt man Krusten-Schlupf (crustal slippage – AdÜ). Die Flui­dität des Mantels ermög­licht den Schlupf, indu­ziert durch den unter­schied­lichen Schwung der Kruste, des oberen Mantels und des Kerns. Diese Geschwin­dig­keits­dif­ferenz kann Rei­bungen und Span­nungen im Grenz­be­reich zwi­schen der Kruste und dem Mantel aus­lösen. Diese Spannung kann die Kruste dann lokal ver­formen und Erd­beben und Erup­tionen auslösen.
Eine [Änderung] der Dreh­ge­schwin­digkeit der Erde würde Ver­än­de­rungen der Magma-Ströme ver­ur­sachen, ange­passt an den neuen Äquator und die neue Dreh­ge­schwin­digkeit. Solche Ver­än­de­rungen würden aber wahr­scheinlich nicht überall einen ein­heit­lichen Wandel aus­lösen, wegen dem ‘Wiederstands’-Faktor tief im Magma, obwohl [diese Änderung] sicherlich schreck­liche Belas­tungen auf die Litho­sphäre ausüben würde.
3. Die Redu­zierung des elek­trische Feldes der Erde (Ober­flächen-Kern) ver­ringert die Bin­dungs­kraft und lockert die tek­to­ni­schen Platten relativ zuein­ander. Die Platten können sich dann freier relativ zuein­ander bewegen. Diese relative Bewegung (Divergenz, Kon­vergenz oder die Ver­schiebung) ist eine der Haupt­ur­sachen für Erd­beben und Vulkanausbrüche.
(Die ver­schie­denen Arten von tek­to­ni­schen Platten-Bewe­gungen und die daraus resul­tie­renden seis­mi­schen und vul­ka­ni­schen Aktivitäten)
4. Ein letzter Faktor, der bei Erd­beben und Vul­kan­aus­brüchen eine Rolle spielt, ist der Elektromagnetismus:
Einige Wis­sen­schaftler sind auf den Zusam­menhang zwi­schen Son­nen­flecken und Erd­beben auf­merksam geworden und wollen Son­nen­flecken-Daten dazu ver­wenden Erd­beben vor­her­zu­sagen. Laut Theorie kann eine Inten­si­vierung des Magnet­feldes Ver­än­de­rungen in der Geo­sphäre [sprich: der Kruste] verursachen.
Die NASA und die European Geo­sci­ences Union haben dieser Theorie bereits ihren Zustim­mungs­stempel ver­passt: [Die Theorie] legt nahe, dass bestimmte Ver­än­de­rungen im Sonne-Erd-Umfeld das Magnetfeld der Erde beein­flussen, was wie­derum Erd­beben in Gegenden ver­ur­sachen kann, die dafür anfällig sind. Es ist nicht klar wie so ein Aus­löser funk­tio­nieren könnte.
Tat­sächlich werden schon seit Jahr­zehnten immer wieder “seltsame” Erd­beben-Vor­läufer auf­ge­zeichnet: Nie­der­fre­quente elek­tro­ma­gne­tische Emission, Anomalien im magne­ti­schen Feld, Erd­be­ben­lichter in und um Bergzüge und Berg­gipfel, Tem­pe­ra­tur­an­omalien über weiten Gebieten, die auf Satel­li­ten­auf­nahmen zu sehen sind und Ver­än­de­rungen der Plasma-Dichte der Ionosphäre.
Das Problem mit der elek­tri­schen Natur von Erd­beben ist, dass Gesteine sehr schlechte elek­trische Leiter sind und dennoch scheinen Erbeben zumindest teil­weise elek­tri­schen Gesetz­mä­ßig­keiten zu folgen. Wie kann es also sein, dass solche schlechten Leiter über­haupt elek­trische Phä­nomene manifestieren?
Tat­sächlich hat NASAs Senior Wis­sen­schaftler Frie­demann T. Freund bewiesen, dass Gesteine nicht immer schlechte Leiter sind. Wenn Gesteine mecha­ni­schen Schocks oder mecha­ni­schem Stress aus­ge­setzt werden, steigt die Leit­fä­higkeit plötzlich dra­ma­tisch an und sie werden sehr gute Leiter:
…mag­ma­tische und meta­morphe Gesteine, die einen Großteil der Erd­kruste bilden, ent­halten elek­trische Ladungs­träger, die in der Ver­gan­genheit [von der Wis­sen­schaft] über­sehen wurden. Diese Ladungs­träger sind Defekt­elek­tronen im Valenzband, das heißt, positive Löcher. Unter nor­malen Bedin­gungen sind sie inaktiv, aber wenn sie ‘auf­wachen’, beginnen die Steine zu funkeln und zu leuchten.
Die untere Abbildung zeigt das Ver­halten einer Gesteins­probe (Granit – lila Rechteck), wenn sie einem mecha­ni­schen Schock aus­ge­setzt wird (‘Ein­schlag’- gelber Pfeil und hori­zontale gelbe Linie). Der elek­tri­scher Strom (untere blaue Kurve) wird durch eine Elek­trode oben (rotes Rechteck) und drei Spulen (orange, grüne und blaue Rechtecke) gemessen.
Vor dem Ein­schlag zeichnen die Elek­trode und die drei Spulen fast kein elek­tri­sches Signal auf. Es fließt fast kein Strom im Gestein. Nach dem Ein­schlag (etwa 50 Mikro­se­kunden später) fängt die Gra­nit­probe an den Strom zu leiten. Alle drei Spulen und die Elek­trode ver­zeichnen einen plötz­lichen Anstieg des elek­tri­schen Stroms, der durch den Stein fließt.

(Elek­trische Effekte eines mecha­ni­schen Ein­schlages auf einen Granit: Auf­ge­zeichnet durch drei magne­tische Auf­nah­me­spulen und eine Elektrode)

Also kann der Großteil der Erd­kruste plötzlich sehr leit­fähig werden, wenn sie einem mecha­ni­schen Schock/Stress aus­ge­setzt wird: Zum Bei­spiel , wie oben erwähnt, bei einem Stress, der durch die Ver­lang­samung und das Auf­brechen der Litho­sphäre der Erde ent­steht. Wenn hohe Leit­fä­higkeit erreicht ist, kann ein elek­tri­scher Strom zwi­schen ver­schie­denen Regionen mit unter­schied­lichem elek­tri­schen Poten­tialen ent­stehen. Dieser Strom wird unter anderem durch das oben erwähnte elek­trische Feld der Erde (Ober­flächen-Kern) gespeist.
An diesem Punkt könnte viel­leicht ein zweites Phä­nomen ins Spiel kommen: Die Pie­zo­elek­tri­zität . Einige Kris­talle und im spe­zi­ellen Quarz­kris­talle kommen sehr häufig in Granit vor und ver­formen sich wenn sie elek­tri­schem Strom aus­ge­setzt werden (diese Tat­sache ist fast schon das genaue Gegenteil des oben erwähnten Phä­nomens, wo mecha­nische Defor­ma­tionen den Strom­fluss auslösen) .
Man könnte deshalb also ver­muten, dass Erd­beben so etwas wie unter­ir­dische Blitz­schläge sind. Also haben Erd­beben und unter­ir­dische elek­trische Phä­nomene eine ähn­liche Kor­re­lation wie Blitze und elek­trische Phä­nomene in der Atmosphäre:
Eine ein­facher Prozess der Ladungs­aus­glei­chung erzeugt einige mecha­nische Neben­ef­fekte: Luft­wellen (Gewitter) pro­du­zieren Blitze und Wellen in der Kruste (Erd­stöße) pro­du­zieren Erdbeben.
Über­sicht der Erd­stöße laut EMSC ab 5,0 in der Magnitude:
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Quelle: Pravda-TV.com