Sieg für die Natur! Neuer Natio­nalpark im Amazonasgebiet

Peru hat einen neuen, rie­sigen Natio­nalpark geschaffen. Das Schutz­gebiet Yaguas liegt im Ama­zonas-Tiefland und umfasst einen besonders arten­reichen Lebensraum. Für Arten­schutz und Klima ist dies ein wich­tiger Beitrag, wie auch deutsche Öko­logen betonen.
Yaguas liegt in der Region Iquitos, im Nord­osten Perus. Das Gebiet gehört zum Ama­zonas-Tiefland, ist sehr schwer zugänglich und extrem arten­reich: Tau­sende von unter­schied­lichen Pflanzen- und Tier­arten wurden bisher dort nachgewiesen.
Dar­unter auch Rosa Fluss­delfine, Rie­sen­otter, Seekühe, Jaguare und Woll­affen. Seinen Namen hat Yaguas vom Yaguas-Fluss, der hier ent­springt und in den Rio Putumayo mündet.
“Gran­dioser Schritt für die Natur”
Wegen seiner Arten­vielfalt und ein­zig­ar­tigen Natur hat nun die Regierung von Peru dieses Gebiet zum Natio­nalpark erklärt. Das jetzt in einen Natio­nalpark umge­wan­delte Regen­wald­gebiet der “Zona Reservada Yaguas” ist 8.700 Qua­drat­ki­lo­meter groß – das ist viermal so groß wie die Fläche aller Natio­nal­parks auf dem deut­schen Festland zusammengenommen.
Der Yaguas Natio­nalpark wird der 15. Natio­nalpark Perus sein und eines von ins­gesamt 76 vom Staat geschützten Naturgebieten.
“Der Yaguas Natio­nalpark ist ein her­aus­ra­gender Beitrag zum Schutz von Klima und bio­lo­gi­scher Vielfalt”, sagt Christof Schenck von der Zoo­lo­gi­schen Gesell­schaft Frankfurt (ZGF. “Dies ist ein gran­dioser Schritt für den Schutz der Natur in Peru.”
Die ZGF (Zoo­lo­gische Gesell­schaft Frankfurt) hat die perua­nische Natur­schutz­be­hörde seit 2015 finan­ziell und logis­tisch dabei unter­stützt, den Schutz von Yaguas zu ver­bessern und den Prozess vor­an­zu­treiben, aus dem bisher als “Zona Reservada” geschützten Gebiet einen Natio­nalpark zu machen.
“Es war für uns überaus spannend, bei der Geburt dabei zu sein und wir werden dem neusten Baby der Groß­schutz­ge­biete in Peru weiter bei­stehen”, sagt Schenck.
Initiative der Ureinwohner
Der Natio­nalpark Yaguas ist zwar unbe­wohnt, aber viele der umlie­genden Gemeinden hängen von den reichen aqua­ti­schen Res­sourcen dieses Öko­systems, vor allem dem Fisch, ab. Von daher ist der Schutz des Gebietes für sie überlebenswichtig.
“Der Natio­nalpark geht auch auf den Wunsch der indi­genen Anrai­ner­ge­meinden zurück. Sie wissen, dass der Park ihre Lebens­grund­lagen sichert”, sagt Schenck.
Dem jet­zigen Beschluss ist ein gut ein­jäh­riger Prozess vor­an­ge­gangen, in dem 23 Gemeinden aus dem Umfeld der “Zona Reservada Yaguas” dafür plä­dierten, Yaguas zu einem Natio­nalpark zu machen.
Die Gemeinden Ampiyacu, Medio und Bajo Putumayo hatten den perua­ni­schen Staat 2017 sogar dazu auf­ge­fordert, Yaguas zum Natio­nalpark zu erklären, um damit der Bedrohung des Gebietes durch ille­galen Holz­ein­schlag und ille­gales Gold­wa­schen Einhalt zu gebieten.
In einem Kom­mu­niqué an die Öffent­lichkeit hatten Ver­bände der indi­genen Gruppen in Yaguas und die Ver­treter der 23 Gemeinden im Juli 2017 die Not­wen­digkeit ange­mahnt, Yaguas zu schützen, “weil wir dies als hei­ligen Ort, als Kin­der­stube für Tiere und Pflanzen betrachten, und weil wir ein Yaguas ohne illegale Akti­vi­täten wollen.”
Das Umwelt­mi­nis­terium Perus leitete dar­aufhin einen par­ti­zi­pa­tiven und demo­kra­ti­schen Kon­sul­ta­ti­ons­prozess ein, in den alle betrof­fenen Gemeinden ein­ge­bunden waren.
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