Links­ra­dikale berei­teten Spreng­stoff­an­schlag vor – Wer bezahlte den Sprengstoff?

Stellen Sie sich den Medi­en­orkan vor, den es gegeben hätte, wenn bei den soge­nannten Reichs­bürgern oder bei einer rechten Gruppe in großen Mengen Che­mi­kalien und geringere Mengen bereits in eigener Labor­arbeit ange­fer­tigter Spreng­stoff gefunden worden wäre!
Unvor­stellbar, dass in diesem Fall ein Tat­ver­däch­tiger, gegen den die Polizei wegen der Vor­be­reitung eines Explo­sions- und Strah­lungs­ver­bre­chens ermittelt, nach nur einer Nacht in poli­zei­lichem Gewahrsam wieder auf freien Fuß gesetzt worden wäre!
Aber wenn die Tat­ver­däch­tigen Links­ra­dikale sind, gelten offenbar andere Maßstäbe.
In Thü­ringen wurden Anfang dieser Woche von Kri­mi­nal­be­amten vier Objekte im Land­kreis Saalfeld – zwei Immo­bilien in Rudol­stadt sowie zwei in der Ort­schaft Uhl­städt-Kirch­hasel, durchsucht.
Einem Nachbarn war auf­ge­fallen, dass ein Mann eine größere Lie­ferung von Dün­ge­mitteln erhielt. Er alar­mierte die Polizei, wenig später rückten die Ermittler an und wurden fündig.
Einer der beiden 25 und 31 Jahre alten Tat­ver­däch­tigen ist Mit­glied des Bünd­nisses Zivil­courage und Men­schen­rechte im Land­kreis Saalfeld-Rudol­stadt. angeblich war er zeit­weilig dessen Sprecher. Jeden­falls soll er öffent­liche Pro­teste gegen Neonazi-Ver­an­stal­tungen in der Region orga­ni­siert haben und immer wieder öffentlich für die Initiative auf­ge­treten sein.
Das wirft ein beun­ru­hi­gendes Schlag­licht auf die enge Ver­zahnung von Bür­ger­bünd­nissen „gegen Rechts“ mit gewalt­be­reiten Links­ra­di­kalen. Inter­essant wäre, zu erfahren, ob und wieviel das Bündnis für Zivil­courage und Men­schen­rechte Geld aus welchen öffent­lichen Töpfen erhielt. Wie wurde dieses Geld benutzt? Ist aus­ge­schlossen, dass ein füh­rendes Mit­glied dieser Initiative Geld aus den staat­lichen Zuwen­dungen zum Ankauf von Che­mi­kalien benutzte? Wie wurde die Labor­ein­richtung finanziert?
Diese bri­santen Fragen wurden in keinem der spär­lichen Berichte über diesen unge­heueren Vorfall gestellt.
Wird wenigstens jetzt bei der Initiative eine Rech­nungs­prüfung durchgeführt?
Wie nach­sichtig mit Links­ra­di­kalen ver­fahren wird, zeigt sich darin, dass laut Staats­an­walt­schaft Gera keine Haft­gründe vor­liegen. Das, obwohl neben Ery­thri­tol­te­tra­nitrat, ein soge­nannter selbst labo­rierter Spreng­stoff, auch mehrere Uten­silien, die zur Spreng­stoff­her­stellung benutzt werden können, gefunden wurden. Die Ermittler stellten zudem eine Schreck­schuss­waffe, Can­nabis und eine Can­nabis-Auf­zuchtsanlage sicher.
Den beiden Tat­ver­däch­tigen drohte eine Frei­heits­strafe zwi­schen fünf und zehn Jahren, wenn die „ganze Härte des Rechts­staates“ ange­wandt würde.
Wird sie aber nicht, wetten? 

 


Vera Lengsfeld auf vera-lengsfeld.de