SPD-Bundestagsabgeordneter Lars Castellucci erträgt keinen AfD-Bürgermeister und will Gemeindeordnung ändern (Bild: Foto-AG Gymnasium Melle; CC BY 3.0)

SPD-Abge­ord­neter will AfD-Bür­ger­meister nicht hin­nehmen und Gemein­de­ordnung ändern

Die AfD durfte sich Ende der ver­gan­genen Woche über ihren ersten süd­deut­schen AfD-Bür­ger­meister freuen. Im Baden-Würt­tem­ber­gi­schen Bur­la­dingen (Zol­lern­alb­kreis) ist der amtie­rende Bür­ger­meister Harry Ebert, bisher par­teilos, der AfD bei­getreten.  Der SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ordnete Lars Cas­tel­lucci will das jedoch nicht hin­nehmen und schreit deshalb nach einer Änderung der Gemeindeordnung.
In der baden-würt­tem­ber­gi­schen Gemein­de­ordnung ist fest­gelegt, dass ein Bür­ger­meister bis zum Ende seiner Amtszeit im Amt bleibt, woran sich auch nichts ändert, wenn er während seiner Amtszeit die Partei wechselt oder, wie im vor­lie­genden Fall von Bür­ger­meister Harry Ebert – nun AfD –  über­haupt erst in eine Partei ein­tritt (Jou­watch berichtete).
SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ordnete Lars Cas­tel­lucci – ein Undemokrat
„Aber was kümmern einen echten Spe­zi­al­de­mo­kraten schon solche bewährten Rege­lungen, wenn auf einmal ein AfD-Mit­glied in Amt und Würden ist“, so Jörg Meuthen (AfD), stell­ver­tre­tender Frak­ti­ons­vor­sit­zender der EFDD im EU-Par­lament. So hat nun der SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ordnete Lars Cas­tel­lucci das Fol­gende gen­der­ge­recht get­wittert:
„Bur­la­dingen zeigt: Auch in Baden-Würt­temberg sollte es möglich sein, eine/n Bürgermeister/in vor­zeitig abzu­wählen. In anderen Bun­des­ländern, Hessen bei­spiels­weise, ist das möglich.“

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Man könne es kaum glauben – so Meuthen –  aber dieser Herr Cas­tel­lucci ist zugleich Sprecher der „Arbeits­ge­mein­schaft Demo­kratie“ der SPD-Bun­des­tags­fraktion und bemerkt: „ Ein schönes Demo­kra­tie­ver­ständnis scheint dort zu herr­schen – es lautet: Wenn Kan­di­daten ins Amt kommen, die uns genehm sind, dann ist alles in Ordnung mit den Spiel­regeln – und wenn nicht, dann ändern wir sie halt.
Oder glaubt irgend­jemand ernsthaft, jener Herr Cas­tel­lucci hätte das Gleiche gefordert, wenn ein par­tei­loser Bür­ger­meister zu seinen Sozen über­ge­laufen wäre? Im Gegenteil, er hätte dies als sou­ve­ränen demo­kra­ti­schen Akt gepriesen – was es letztlich auch ist, denn eine Bür­ger­meis­terwahl ist die Wahl einer Per­sön­lichkeit, die dann während ihrer Amtszeit sou­verän agieren kann (natürlich im Rahmen der gel­tenden Rechtsordnung)“.
Was für ein erbärm­liches Demokratieverständnis!
Das Ändern der Spiel­regeln zu Lasten der AfD habe mitt­ler­weile schon Tra­dition: So geschehen bei­spiels­weise bei der Ver­hin­derung des AfD-Alters­prä­si­denten im Deut­schen Bun­destag und des AfD-Vize­prä­si­denten im baden-würt­tem­ber­gi­schen Landtag; so geschehen auch bei der Änderung der Par­tei­en­fi­nan­zierung, um uns das Wasser abzugraben.
An all diesen Ände­rungen hat die SPD maß­geblich mit­ge­wirkt. Es geht ihnen über­haupt nicht um den demo­kra­ti­schen Diskurs mit uns – nein, sie wollen uns aus­tricksen und aus­trocknen. Was für ein erbärm­liches Demokratieverständnis!
„Merken die Sozis denn über­haupt nicht, wie sie mit solchen Taschen­spie­ler­tricks immer mehr Anhänger ver­lieren? Die Bürger haben nämlich ein feines Gespür dafür, wer im demo­kra­ti­schen Wett­bewerb ver­sucht, sich mit zutiefst unfairen Mitteln eines demo­kra­ti­schen Mit­be­werbers zu ent­le­digen – und wer mit offenem Visier nach den gel­tenden Regeln kämpft“, so Meuthen abschließen.  Ein Dank geht noch an den Sprecher des AFD KV Hei­delberg, Dr. Malte Kaufmann, der die Aussage des SPD-Vor­zeige-Demo­kraten Cas­tel­lucci the­ma­ti­siert hat:
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Quelle: Jou­Watch