4 Meter hohe Karl-Marx-Statue in Trier: Kul­tur­suizid in der ältesten Stadt Deutschlands

Die Stadt Trier hat letzte Woche Karl Marx zum 200. Geburtstag ein Denkmal gesetzt: Im Zentrum der Stadt wurde heute eine mehr als 4 Meter hohe, der Stadt von China geschenkte Statue des in Trier gebo­renen Anti­se­miten auf­ge­stellt. Aus diesem Anlass erinnern wir hier an einen war­nenden Gast­beitrag von Adam Elnakhal, den dieser bereits vor etwa einem Jahr bei PP publi­ziert hat. 
Als die Chem­nitzer Bürger in einem Bür­ger­ent­scheidung im Jahre 1990 mit einer deut­lichen Mehrheit von über 76 Prozent für die Rück­be­nennung der ‚Karl-Marx-Stadt‘ in Chemnitz stimmten, hätte man denken können, dass der Per­so­nenkult um Karl Marx mit dem Zerfall der kom­mu­nis­ti­schen Staaten mit beerdigt wird. Damals wurde Karl Marx vom Sockel gerissen. Doch wer dachte, dass sich der Per­so­nenkult um ihn erledigt hätte, der hat 27 Jahre dem Ende des Mar­xismus seine Rechnung ohne die Stadt Trier und ihre linken Alt­bau­hasser und Kul­tur­zer­störer gemacht.
Aus­ge­rechnet aus der Volks­re­publik China, dem Staat, welcher Men­schen­rechte lediglich auf dem Papier kennt und sonst über­haupt nicht, erhielt die über 2000 Jahre alte Römer­stadt Trier das Angebot, in der Geburts­stadt des Herrn Marx ein mehr als vier Meter(!) hohes Monu­men­tal­denkmal aufzustellen. 
2018 soll es so weit sein. Dann wird der 200. Geburtstag des bür­gertum- und frei­heits­feind­lichen Phi­lo­sophen gefeiert. Gewiss: Marx kann nicht haftbar gemacht werden für die Ver­brechen Stalins, Maos und anderer kom­mu­nis­ti­schen Dik­ta­toren. Dennoch legte seine Gesell­schafts­phi­lo­sophie die Grundlage für den Mar­xismus als Staats­system im 20. Jahrhundert.
Abge­sehen von dem ambi­va­lenten Erbe des Karl Marx sollten jedoch bei jedem halbwegs kul­turell den­kenden und füh­lenden Bürger dieses Landes die Alarm­si­renen ertönen. Die Innen­stadt von Trier ist mit das bedeu­tendste Welt­kul­turerbe, das die Bun­des­re­publik zu bieten hat. Die Porta Nigra, die Römer­brücke über die Mosel, das Amphi­theater und weitere Kul­tur­mo­nu­mente wurden vor zwei­tausend Jahren gebaut, als sich Mit­tel­europa noch im vor­christ­lichen Zeit­alter befand und der deutsche Natio­nal­staat noch in weiter Ferne war. Anfang des 4. Jahr­hun­derts wurde dann in Trier die Kathe­dral­kirche gebaut, die heute als älteste Kirche Deutsch­lands, ja des Abend­landes, bekannt ist. Soll diese wert­volle Alt­stadt, die zwei Jahr­tau­sende über­dauert hat, nun durch ein mehr als zwei­fel­haftes Geschenk aus der VR China ent­wertet werden? Der starre und über­große Marx der Kom­mu­nis­ti­schen Partei passt einfach nicht auf den Flecken Erde, auf dem das Römische Reich in seinen Bauten überlebt hat und das die älteste Kirche nördlich der Alpen beherbergt.
Gäste kommen von sehr weit her gereist, um sich ganz im Westen von Rheinland-Pfalz an der roman­ti­schen Mosel in die Zeit der alten Römer ent­führen zu lassen. Aber es scheint, dass Japaner die Kul­tur­land­schaft Deutsch­lands mehr lieben als die Deut­schen, die sich mit ihren rot­rot­grünen Poli­tikern in Selbst­ver­leugnung über­gießen. Der Stadtrat hat ent­schieden: Mit 42 zu sieben Stimmen (bei vier Ent­hal­tungen) wurde am 13. März das Heils­ge­schenk aus Peking ange­nommen. Selbst der CDU-Bau­de­zernent der Stadt Trier schleimt im SWR-Staatsfunk:
„Dass das größte Land der Erde an die kleine Stadt Trier denkt, das ist doch toll.“
Lediglich die AfD und ein Grüner äußerten sich kri­tisch. Die „Christlich“ „Demo­kra­tische“ Union „Deutsch­lands“ ent­larvt sich damit einmal mehr als Ver­rä­terin am christlich-demo­kra­ti­schen Deutschland und fun­giert als Hand­langer der Sozialisten.
Die Kom­mu­nis­tische Partei Chinas wird sich freuen: Mit dem Denkmal ist ihr ein sym­bo­li­scher Etap­pensieg gelungen. 
Denn wer denkt, dass China an nichts anderes denkt, als selbstlos eine deutsche Stadt in geo­gra­phi­scher Randlage zu ver­schönern, der trägt rosa Kon­takt­linsen oder gehört einer unserer geliebten poli­ti­schen Par­teien im Lande an. China strampelt im Wett­bewerb der Groß­mächte, um die USA und das alte Europa hinter sich zu lassen.
Trier, Marx-Ehrung, SED-DelegationNun weiß auch Peking, dass es mit Trump schwierig wird, den USA – trotz der wesentlich gerin­geren Ein­woh­nerzahl – den Rang als Welt­macht streitig zu machen. Ebenso weiß Peking, dass in Europa die Natio­nal­staaten erwachen und ein tiefer Riss zwi­schen West- und Ost­europa geht, während sich Deutschland durch die Ein­wan­de­rungs­po­litik wei­test­gehend iso­liert hat. Deutschland, das Land, das mit Links kolo­ni­sierbar ist?
Ein Denkmal von wenigen (Quadrat-)Metern macht noch keine Welt­po­litik und wird freilich nicht dazu führen, dass 2018 der chi­ne­sische Staat das Regiment über die rheinland-pfäl­zische Groß­stadt über­nehmen wird. Trotzdem ist das Marx-Denkmal eine Ansage: Wir sind hier. Wir wollen bleiben. Wir sind groß. Wir wollen größer werden. Wir kümmern uns nicht um die abend­län­dische Kultur und legen keinen Wert auf Fin­ger­spit­zen­gefühl bei der Größe unserer Geschenke.
Es ist nun an den Bürgern von Trier, sich zur Wehr zu setzen und zu ver­suchen, diese mit haus­hoher Stadt­rats­mehrheit beschlossene Ver­schan­delung der Alt­stadt noch abzuwenden.
Wehrt euch! Sammelt Unter­schriften! Schnappt euch eure Volks­ver­treter in Stadt, Land und Bund! Demons­triert! Zwingt die Stadt Trier zu einem Bür­ger­ent­scheid, in dem min­destens fünf Prozent der Wahl­be­rech­tigten ein Bür­ger­be­gehren unter­zeichnen! (Dafür habt ihr leider nur vier Monate Zeit.)
Lasst euch das nicht gefallen!
Die Deut­schen müssen endlich lernen, sich nicht alles gefallen zu lassen — damit die poli­tische Klasse lernt, dass sich das Volk von ihr nicht mehr alles gefallen lässt. Das gilt im Großen wie im (ver­meintlich) Kleinen.
Ebenso wie beim Islam sollte Deutschland auch bei den Akti­vi­täten der VR China höchste Wach­samkeit walten lassen und auf­hören, sich selbst­ver­achtend und devot zu unter­werfen. Es gilt seither und wird für alle Zeiten gelten: Wehret den Anfängen! Solche Bauten sind kein Zeichen von Berei­cherung, sondern Ver­suche der Kolo­nia­li­sierung der Bundesrepublik.
Wird das haushohe Denkmal aus China einmal auf­gebaut sein, wird es dort stehen bleiben und für alle Zeit daran erinnern, dass sich das einst stolze Trier im Jahre 2017 einem tota­li­tären Staat gebeugt hat, in dem der Mensch nicht viel mehr Wert besitzt als ein bes­serer Gegen­stand. Zwar steht die genaue Plat­zierung des Per­so­nen­denkmals noch nicht fest. Aber gewiss wird sich die Volks­re­publik China nicht mit einem Platz in zweiter oder gar dritter Reihe zufrieden geben.
Man müsste sich mal den umge­kehrten Fall vor­stellen, nämlich, dass die Bun­des­re­publik Deutschland mit meter­hohen Denk­mälern die VR China in unmit­tel­baren Gebiet zum chi­ne­si­schen Welt­kul­turerbe beglücken würde. Gewiss würde sofort helle Begeis­terung aus­brechen, oder?
Man kann nur noch hoffen, dass die ver­ant­wort­lichen Stadt­rats­mit­glieder bei der nächsten Wahl die Kon­se­quenzen auf den Stimm­zetteln zu spüren bekommen und dass eine wachsame UNESCO auf den Plan gerufen wird, wenn der Sockel aus dem Reich der Mitte direkt am Welterbe plat­ziert werden sollte. Ansonsten kann man wieder einmal nur den Kopf schütteln über die Deutsch­land­zer­störer, die auch vor Ort in den Kom­munen sitzen – und das sogar in der ältesten Stadt dieses Landes, die eigentlich antik-römisch, römisch-katho­lisch und somit christlich-abend­län­disch geprägt ist und nicht mar­xis­tisch-kom­mu­nis­tisch und parteichinesisch-totalitär.
Aber wenn China das größte Land der Welt und so bewun­dernswert ist: Was hält die Rot­fa­na­tiker des Stadt­rates noch im kapi­ta­lis­ti­schen Trier?


Ein Beitrag von David Bergers her­vor­ra­genden Blog philosophia-perennis.com
Fotos: 1 © Dietmar Rabich, CC BY-SA 4.0, via Wiki­media Commons — 2 Bereits 1978 besuchte eine Dele­gation der SED (heute Links­partei) das Geburtshaus von Karl Marx in Trier © Bun­des­archiv, CC BY-SA 3.0 de, via Wiki­media Commons