"Nazis raus", "Vielfalt" und andere Kampfbegriffe ersetzen die Argumente auf der linken Seite - By Marco Verch - Say no to racism. Say yes to cultural diversity. #refugeeswelcome #nazisraus #berlikte #thisiscologne #koellelive #nopegida, CC BY 2.0, Link

Das Leben ist rechts

Die Linken bezeichnen die Rechten gern als Reak­tionäre. Doch das ist zu Ende gedacht sachlich falsch, weil in Wirk­lichkeit die Reak­tionäre auf der linken Seite des poli­ti­schen Spek­trums zu Hause sind. Linke reagieren nur, sie agieren nicht. Warum das so ist, kann man leicht erklären und beweisen: Alles, was “Rechts” ist, war immer schon da. Und alles, was links ist, ent­wi­ckelte sich lediglich als Reaktion auf das Rechte. Um das im Grundsatz zu ver­stehen, müssen wir einen Schritt zurück­treten und uns die Ent­wick­lungs­ge­schichte im Ganzen ansehen.
Die Evo­lution ist rechts
Die gesamte belebte Natur und die Evo­lution fußen auf rechten Grund­prin­zipien: Darwins “Sur­vival of the fittest” bedeutet nichts anderes, als dass in der Natur nur der­jenige bestehen kann, der sich am besten an die gege­benen Bedin­gungen anpasst und die Stärke besitzt, selbst­ständig zu über­leben. Das Leis­tungs­prinzip beherrscht alles. Und alles, was die Natur je an Bestän­digem her­vor­ge­bracht hat, musste besser, stärker und pas­sender sein als das, was sich jeweils neu ent­wi­ckelt hat oder es ging unter.
Der Starke muss siegen und kooperieren
Es zählt in der Natur stets und überall die Dominanz und freilich auch die Koope­ra­ti­ons­fä­higkeit. Diese Kom­bi­nation garan­tiert den nach­hal­tigen Erfolg einer jeden lang­fristig über­le­benden Art und auch jeder Kultur (davon später). Bei prak­tisch allen höheren Arten gibt es klare Hier­ar­chien und Struk­tu­rie­rungen — auch hier regieren also rechte Kon­zepte. Wir finden überall Alpha-Tiere und rang­niedrige Rudel- oder Herdenangehörige.
Die heute beim Men­schen besonders von den Linken gefor­derte “Gleichheit” ist unter sämt­lichen anderen höheren Lebe­wesen nicht anzu­treffen, denn sie ist im natür­lichen Lebens­prinzip gar nicht ent­halten. Sie war auch bei uns Men­schen die längste Zeit unserer Geschichte kein spe­zi­eller Wert, der eine besondere Beachtung oder gar eine kul­tu­relle Bedeutung erfahren hätte.
Keine Kultur ohne Natur
Damit sind wir auch schon beim nächsten Stichwort ange­langt: Bei der Kultur. Die Natur als rein bio­lo­gisch ange­legte Maschi­nerie kennt keine Kultur. Die Kultur selbst braucht aber die Natur als Vehikel und es ist trivial, fest­zu­stellen, dass unbe­lebte Materie keine Kultur haben kann. Jede Kultur, die blühen und über­leben will, muss daher auf die fun­da­men­talen Grund­sätze der Evo­lution und der Natur zurück­greifen. Und diese Grund­sätze sind eben schlicht und einfach rechts.
Wenn sich bestimmte Kul­turen gänzlich vom natür­lichen und mensch­lichen Fun­dament ent­heben und neue, moderne Kon­zepte ent­werfen, die sich über die Natur hin­weg­setzen wollen, dann mag das viel­leicht in spitz­fin­digen links­in­tel­lek­tu­ellen Trak­taten den Leser anziehen, diese Kon­zepte können aber in der Rea­lität nicht wirksam und sinnvoll umge­setzt werden. Bei­spiele für diese letztlich selbst­zer­stö­re­ri­schen Ideen kennen wir genug: Seit der Fran­zö­si­schen Revo­lution wurde und wird in vielen Ländern der Welt ver­sucht, die linke Ideo­logie zur Herr­schaft zu bringen. Sowohl die Ver­suche wie deren Ende waren immer schmerzhaft, opfer­reich und oft blutig. Der Haupt­grund für das chro­nische linke Scheitern ist: Die Gleich­heits­phi­lo­sophie wider­spricht in nuce allen Prin­zipien der gesamten Natur.
Warum sind dann rechte Bewe­gungen heute so verfemt oder so schwach?
Die Rechten haben sich durch die Instru­men­ta­li­sierung der Kata­strophe des Dritten Reichs ins Bockshorn jagen lassen, weil die geschickte linke Rhe­torik jahrein, jahraus behauptet hat, die Nazis wären Rechte gewesen. Dass das so nicht stimmt und dass die braunen Horden in vielen Belangen einfach ver­kappte Linke waren, haben zahl­reiche Öko­nomen und His­to­riker längst nach­ge­wiesen. Unter diesen Wis­sen­schaftlern sind so große öster­rei­chische Namen wie Nobel­preis­träger Friedrich August von Hayek, der welt­be­rühmte Natio­nal­ökonom Ludwig von Mises und natürlich nam­hafte deutsche For­scher wie Joachim C. Fest, Götz Aly oder Friedrich Meinecke.
Weil die Linken ja nicht dumm sind und mitt­ler­weile längst begriffen haben, dass man nur mit höheren Werten reüs­sieren kann, haben sie sich phi­lo­so­phische Ersatz­re­li­gionen zurecht­gelegt. Zuletzt wurde von diesen als altru­is­tische und huma­nis­tische Denke daher­kom­menden Ersatz­re­li­gionen jener “Hyper­mo­ra­lismus” ins Leben gerufen, der uns täglich aus den Main­stream­m­edien und den State­ments linker Poli­tiker ent­ge­gen­trieft und der zur Ent­stehung einer quasi-kirch­lichen linken Com­munity geführt hat. Der viel­zi­tierte Gut­mensch ist dort der brave Kirchgänger.
Zugute kam den Linken dabei, dass die Rechten nicht nur vielfach schon lange den Mut ver­loren haben, sich zu ihren natür­lichen rechten Hal­tungen zu bekennen, sondern auch, dass die Säku­la­ri­sierung breite Bre­schen in die Welt­an­schau­ungen rechts der Mitte geschossen hat.  Dort hat man auf­grund des eigenen Reli­gions-Ver­lustes andauernd ein schlechtes Gewissen und nicht die Cojones, sich wenigstens als Kul­tur­christ zu bekennen oder sonstwie zu for­mu­lieren, dass man den im Grunde arm­se­ligen säku­laren linken Mate­ria­lismus, der ohne Meta­physik aus­zu­kommen scheint und nur selbst­re­fe­ren­zielle Begrün­dungen für seine Existenz findet, in die Schranken zu weisen.
Die intel­lek­tuelle Red­lichkeit fehlt
Dabei könnte, wenn man die Situation ernst nähme und sich die poli­ti­schen Gegen­spieler zur intel­lek­tu­ellen Debatten-Red­lichkeit durch­rängen, eine so dringend not­wendige aktuelle Stand­ort­be­stimmung zur Bewäl­tigung der heissen Fragen gelingen. Dazu muss man nur zugeben: Das Leben ist zwar grund­sätzlich rechts, aber “Rechts” braucht “Links” zwecks Kor­rektur seiner sys­tem­im­ma­nenten mög­lichen Aus­wüchse. Und “Links” braucht “Rechts” zur Begründung der eigenen Existenz über­haupt. Anders gesagt: Aktion und Reaktion müssen neu bewertet und dann für die Pro­duktion neuer poli­ti­scher Her­an­ge­hens­weisen ver­wendet werden.
 


Dr. Marcus Franz ist Medi­ziner und Mit­glied zum öster­rei­chi­schen Natio­nalrat — www.thedailyfranz.at