Wer den Posten des Außenministers erhält, macht sich beliebt. Das Amt ist schließlich mit hohem Prestige und großer Medienpräsenz verbunden. Das wertet einen jeden Politiker auf. So dachte man bisher – es gilt als eine Art Faustregel. Sie gilt nicht für Heiko Maas.
Eine Auswertung von Internetkommentaren zeigt, dass Heiko Maas der zurzeit unbeliebteste Bundesminister ist. Es ist eine eher ungewöhnliche Analyse, die von Vico Research & Consulting vorgenommen wurde. Sie stützt sich auf Netzaktivitäten und wertet diese aus.
Das Unternehmen hat über die Dauer von einem Monat rund 266 000 öffentliche Beiträge aus Twitter, sozialen Netzwerken wie Facebook, Google+, Blogs, Foren sowie News‑, Video- und Bildportalen analysiert.
Demnach landet Heiko Maas auf dem letzten Platz. »Nichts mit saarländischer Sympathie«, heißt es dazu in einer Meldung der Saarbrücker-Zeitung, die an dieser Stelle leicht lokalpatriotisch wirkt, als wäre es in irgendeiner Weise bemerkenswert, dass Heiko Maas aus dem Saarland stammt und gegenüber einem anderen Saarländer – nämlich gegenüber Peter Altmaier – vergleichsweise schlecht abschneidet. Besonders gut kommt Altmaier allerdings auch nicht weg.
Doch abgesehen von der lokalen Färbung und einer rein zahlenmäßigen Betrachtung, versucht die Analyse auch eine inhaltliche Bewertung vorzunehmen und fragt sich, was der Außenminister wohl falsch macht.
Einige hielten ihn für arrogant und nicht durchsetzungsfähig. Noch immer werde er wegen seiner Arbeit als Justizminister kritisiert, heißt es in der Auswertung. Zum Beispiel für sein umstrittenes Gesetz gegen Internethetze. Zusammenfassend heißt es, er habe »offenbar wenig Freunde im Netz«.
Quelle der Erstveröffentlichung: FreieWelt.net