Der Bundespräsident Steinmeier, kein Freund von Bürgerpolitik (RF)

Stein­meier: Direkte Demo­kratie… muss nicht sein

Der Bun­des­prä­sident Frank-Walter Stein­meier, der „demo­kra­tisch“ zwi­schen CDU und SPD aus­ge­kungelt und „demo­kra­tisch“ von der Bun­des­ver­sammlung (alle Bun­des­tags­ab­ge­ord­neten + gleiche Anzahl aus­er­wählter ver­dienter Per­sonen) gewählt wurde, zeigt sein „Demo­kra­tie­ver­ständnis“.

(…) Die Demo­kratie ist eines von Frank-Walter Stein­meiers Her­zens­themen – aber direkte Demo­kratie? Nicht so sehr. Während seines Staats­be­suchs in der Schweiz lobt er zwar aus­führlich deren Modell, hält aber wenig davon, mehr direkte Demo­kratie auf Bun­des­ebene in Deutschland ein­zu­führen. Zur Begründung sagt Stein­meier bei einer Dis­kussion an der Uni Fri­bourg, in Deutschland und der Schweiz gebe es „eine unter­schied­liche poli­tische DNA“. (…)

So so… Her­zens­thema. Kommt wohl ganz auf die Sicht­weise an. Werfen wir doch mal einen Blick in unsere Ver­fassung, das Grund­gesetz. Dort steht doch tat­sächlich in Artikel 20 Abs. 2 GG, dass alle Staats­gewalt vom Volke ausgeht und diese vom Volke in Wahlen UND Abstim­mungen (…) aus­geübt wird. Das steht dort wirklich drin. Viel­leicht sollte Herr Stein­meier das Grund­gesetz als Abend­lektüre nutzen. Lesen bildet! Aber Bildung ist bei den Sozi­al­de­mo­kraten nicht so hoch ange­sehen… die SPD-regierten Bun­des­länder mahnen. Nun muss mir mal der Bun­des­prä­sident die Begründung mit der „unter­schied­liche poli­tische DNA“ erläutern.

In der Schweiz sieht Stein­meier eine lange gewachsene, gute Balance zwi­schen par­la­men­ta­ri­scher und direkter Demokratie. (…)

Seit fast 70 Jahren exis­tiert nun die Bun­des­re­publik Deutschland und analog das Grund­gesetz. Wie viele Abstim­mungen gab es denn in dieser Zeit auf Bun­des­ebene? Null! Nochmal zum Mit­schreiben. NULL!!! Aber dafür fanden neunzehn Bun­des­tags­wahlen statt. Wie soll denn da eine gewachsene Balance ent­stehen, Herr Stein­meier? Die weitere Ergänzung treibt mir per­sönlich die Sor­gen­falten ins Gesicht.

Die gebe es in Deutschland nicht: „Wir sind dann sehr schnell in einer Dis­kussion, in der Legi­ti­mi­täten gegen­ein­ander aus­ge­spielt werden, indem es die Legi­ti­mität einer par­la­men­ta­ri­schen Ent­scheidung gibt und die in den Augen vieler scheinbar bessere Legi­ti­mität der direkt­de­mo­kra­ti­schen Entscheidung.“

Unglaublich! Dis­kus­sionen! In einer Demo­kratie!? Aus­tausch und Über­nahme der bes­seren Argu­mente? Macht dies nicht eine Demo­kratie aus? Aber ver­mutlich würden bei direkt­de­mo­kra­ti­schen Ent­schei­dungen die fal­schen Ergeb­nisse ent­stehen. Das darf natürlich nicht pas­sieren. Nebenbei schwingt bei Herrn Stein­meier eine weitere Sorge mit.

Gerade in einer Zeit, in der demo­kra­tische Insti­tu­tionen unter Druck stünden, sollte man keine Zustän­dig­keiten aus der Hand geben, meint Stein­meier. Jeden­falls nicht auf Bun­des­ebene – auf kom­mu­naler Ebene schon. (…)

Dreimal darf man raten, worauf der Bun­des­prä­sident sich bezieht? Eine gewisse Partei, die ein wenig den Staub aus den ver­schla­fenen Par­la­menten pustet, Demons­tra­tionen gegen gewisse Zustände im Land, das Auf­kommen alter­na­tiver Medien etc. etc. … da dürfen die Zügel nicht aus der Hand gegeben werden. Außer auf eine Ebene, die sich so ziemlich dem „Demos“ ent­zieht (Herr Stein­meier muss nur seinen Kol­legen Schäuble fragen). Damit das Pack ein paar Brocken bekommt und Ruhe gibt, soll zumindest auf kom­mu­naler Ebene etwas ähn­liches ange­boten werden. Da kann das Volk nichts kaputt machen (Bun­des­recht bricht nämlich Lan­des­recht). Danke, für so viel Ehrlichkeit.


Quelle: JouWatch.com