Screenshot Youtube-Video N24 "Befristung: BAMF überprüft selten, ob anerkannte Flüchtlinge Schutz benötigen"

Lug und Trug: Wer wagt es, den Asyl­sumpf endlich trockenzulegen?

Das Bild wird immer klarer. Scheib­chen­weise kommen beinahe täglich neue Unge­heu­er­lich­keiten ans Licht. Deutschland wird von einem offenbar ver­brei­teten behörd­lichen Asyl­betrug erschüttert, bei dem ideo­lo­gi­sierte Amts­leiter jah­relang Asyl­be­scheide in großem Umfang fälschten. Inwieweit sie sich dabei auf die Tole­rierung oder gar Rücken­de­ckung der poli­tisch Ver­ant­wort­lichen ver­lassen konnten, ist noch nicht abschließend geklärt. Es kann jedoch nie­manden über­ra­schen, dass der bei weitem noch nicht voll­ständig auf­ge­deckte Miss­brauch der Amts­gewalt nach aktu­ellem Kennt­nis­stand im tief­roten Bremen am größten war. Dort regiert seit Kriegsende unun­ter­brochen die SPD – mal mit, mal ohne Partner. Kein anderes Bun­desland kann auf sieben Jahr­zehnte rote Politik zurück­blicken. Zudem bilden die Bremer Genossen seit 2007 eine Koalition mit den Grünen. Links-grüne Ideo­logie ist nun einmal das Gegenteil einer ver­ant­wor­tungs­vollen Asyl­po­litik. Der “ban­den­mäßige Betrug”, der längst nicht mehr nur die Staats­an­walt­schaft, sondern auch den Bun­des­in­nen­mi­nister beschäftigt, scheint aller­dings kei­nes­falls auf die Bremer Außen­stelle des Bun­des­amtes für Migration und Flücht­linge beschränkt zu sein. Eine vom Bun­desamt selbst ein­ge­setzte Ermitt­lerin kam unlängst zu dem Schluss, dass die Ver­stri­ckung bis in die Nürn­berger Zen­trale reiche. Ihre bri­santen Unter­su­chungs­er­geb­nisse, zu denen auch Hin­weise auf eine Vielzahl wei­terer Betrugs­fälle in ganz Deutschland gehören, führten dazu, dass sie kur­zerhand abbe­rufen wurde.

Zwi­schen 2013 und 2016 ist in Bremen min­destens 1.200 Per­sonen Asyl gewährt worden, ohne dass es dafür eine Rechts­grundlage gegeben hätte

Offen­sichtlich passte es einer Reihe von Ver­ant­wort­lichen nicht, dass die mit der Auf­klärung Beauf­tragte ihre Aufgabe ernst nahm. Und auch im Bun­des­in­nen­mi­nis­terium ließ man die aus Bayern nach Bremen ent­sandte Beamtin abblitzen, als sie Mitte März Alarm schlug. Die Mit­ar­beiter des gerade ver­ei­digten Horst See­hofer wollten dessen Amtszeit augen­scheinlich nicht mit einem Skandal beginnen lassen. Zu diesem Zeit­punkt mag noch die naive Hoffnung bestanden haben, die flä­chen­de­ckende Gewährung zu Unrecht erteilter Asyl­ge­neh­mi­gungen unter den Teppich kehren und den Schwel­brand ein­dämmen zu können. Inzwi­schen ist klar, dass zwi­schen 2013 und 2016 in Bremen min­destens 1.200 Per­sonen Asyl gewährt worden ist, ohne dass es dafür eine Rechts­grundlage gegeben hätte. Und auch in min­destens zehn anderen BAMF-Außen­stellen soll es auf­fällige Unre­gel­mä­ßig­keiten gegeben haben. Brisant ist, dass das Bun­des­in­nen­mi­nis­terium bereits Anfang 2016 Hin­weise auf Betrugs­fälle erhalten hat, ohne diesen sys­te­ma­tisch nach­zu­gehen oder sie gar öffentlich zu machen. Der damalige Minister de Mai­zière hätte auf dem Höhe­punkt der von der Bun­des­re­gierung ver­ur­sachten Asyl­krise Angela Merkel in den Abgrund gezogen, wären die Betrugs­fälle bekannt geworden. In der auf­ge­heizten Stimmung nach den Kölner Sil­ves­ter­über­griffen wäre dies wohl der Tropfen gewesen, der das Fass hätte über­laufen lassen. Niemand muss sich also darüber wundern, wie diskret Medien, Justiz und Politik den Vorgang bis heute behandelt haben.

Auch ohne einen Unter­su­chungs­aus­schuss zur Will­kom­mens­krise wissen Deutsch­lands Bürger, dass sie von höchster Stelle betrogen worden sind

Erst jetzt, da die Will­kom­mens­blase geplatzt ist und mehrere Jahre Gras über die Sache gewachsen ist, werden die Dinge öffentlich gemacht. Gleichwohl nur Stück für Stück, weil der deutsche Michel ja immer noch auf­wachen könnte. Heute, wo es für die poli­tisch Ver­ant­wort­lichen scheinbar keine Kon­se­quenzen mehr hat, wo die Fakten geschaffen sind und sich das Land irrever­sibel ver­ändert hat, ist man bereit, den Asyl­skandal ein­zu­räumen. So schön hatte man sich die Welt in den Jahren zuvor zurecht gebastelt mit der Erfindung des “sub­si­diären Schutzes” und allerlei Maß­nahmen, die das Asyl­recht aus­ge­höhlt haben. Da liegt der Ver­dacht nahe, dass zig­tausend unrecht­mäßige Asyl­ge­wäh­rungen eher zum Plan gehörten als der Über­for­derung und dem Kon­troll­verlust des Staates geschuldet zu sein. Nun also soll der Asyl­sumpf tro­cken­gelegt werden, was wenig glaub­würdig klingt, wenn man schon die Über­brin­gerin der schlechten Nach­richt lieber vom Hof gejagt hat, als ihr den ver­dienten Ruhm zukommen zu lassen. Ob es einen Unter­su­chungs­aus­schuss zur Mer­kel­schen Will­kom­mens­krise geben wird, ist völlig offen. Aber auch ohne diesen wissen Deutsch­lands Bürger, dass sie von höchster Stelle betrogen worden sind. Das Bun­desamt für Migration und Flücht­linge hat viele Jahre lang zuge­lassen, dass nach Gut­dünken ent­schieden werden konnte. Wer so agiert, ist eine Gefahr für den Rechts­staat. Dies muss man letztlich der Kanz­lerin anlasten, die das Thema Zuwan­derung zur Chef­sache gemacht hat. Doch wer hat den Mut sie zur Ver­ant­wortung zu ziehen?
 

 
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