Die europäische Zivilisation hat einen derartig hohen Entwicklungsgrad erreicht, dass sie für einen großen Teil der Welt zum Sehnsuchtsort schlechthin geworden ist. Die Freiheiten und Annehmlichkeiten, die man in den Ländern Europas genießen kann und vor allem die Vorteile der Sozialstaaten sind uns allen bewusst — und mittlerweile glaubt man in anderen Teilen des Globus, dass die Prosperität Europas nicht nur für die Europäer, sondern für alle da sei. Leider glauben das gar nicht wenige Europäer auch.
Hart erarbeitet
Allerdings ist der Wohlstand Europas kein zufälliger oder einfach vom Himmel gefallener, sondern er wurde von den Europäern im wahrsten Sinne erwirtschaftet. Auch das Bukett der vielzitierten Werte, die auf unserem Kontinent die Lebensart und die Politik bestimmen, ist uns nicht von irgendwem geschenkt, sondern in teils schmerzhaften Phasen über Jahrhunderte entwickelt worden.
Geschichte ist Geschichte
Freilich: Die Geschichte Europas ist untrennbar mit den zahlreichen Eroberungskriegen auf anderen Kontinenten und mit der nahezu weltweiten Kolonisierung, die von Europa ihren Ausgang nahm, verbunden. Deswegen plagt offenbar viele Europäer im Unterbewusstsein noch heute ein schlechtes Gewissen und sie stehen den einst unterworfenen Kulturen in Afrika, im Orient und in Asien mit einer nahezu devoten Haltung gegenüber. Zumindest will das die politkorrekte Elite so.
Kritik ist gefährlich
Eine Kritik an anderen Kulturen ist immer geneigt, von den europäischen Bedenkenträgern aller Art sofort zum Rassismus erklärt und als böse verdammt zu werden. Man möge doch Verständnis zeigen, die negativen Anteile in den fremden Kulturen als Entwicklungspotenzial sehen und immer an die eigene historische Schuld denken. Und ja, natürlich ist Toleranz bei all diesen Problemen der oberste Wert. (Ohne rosa Brille betrachtet ist diese Toleranz allerdings nur Feigheit.)
Der Clash of Cultures, der heute vor allem in Frankreich und Großbritannien zu beobachten ist, geht ursächlich auf diese erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene permissive Einstellung gegenüber den Immigranten aus den ehemaligen Kolonien zurück.
Die dunkle Wolke
Noch viel schlimmer ist das Gewissensproblem in Deutschland und Österreich. Die beiden Länder hatten zwar keine nennenswerten Kolonien, aber dafür ist unsere jüngere Geschichte von der Katastrophe des Dritten Reichs geprägt. Auch heute noch, über 70 Jahre nach seinem Untergang, lastet die zweifellos ungeheure Schuld des Dritten Reichs wie eine dunkle Wolke über uns.
Das schwärzeste Kapitel unserer Geschichte wird heute politisch gerne missbraucht: Die Nazi-Keule ist mittlerweile das beliebteste linke “Argument”, um Kritik an der Massenmigration und überhaupt jede Kritik an den Kulturen, die ihre Dependancen per Einwanderung bei uns ständig erweitern, schlecht zu machen und a priori zu verurteilen. Wer Kritik übt, wird sofort in die rassistische Ecke gedrängt.
Das jüngste Beispiel
Exemplarisch war das soeben an der österreichischen EU-Abgeordneten Claudia Schmidt (ÖVP) zu beobachten: Die Politikerin äusserte sich auf Facebook negativ über die Folgen der Massenmigration und zeigte sich über die mögliche Gefährdung, die von anderen, sich immer mehr bei uns ausbreitenden Kulturen ausgeht, tief besorgt. Sie wusste, wovon sie sprach, sie kam gerade von Afrika zurück und hat auch vorher schon Erfahrung in diversen Flüchtlingszentren sammeln können.
Doch der Shitstorm folgte auf dem Fuße. Die Abgeordnete wurde von der ÖVP unter Druck gesetzt und des Rassismus geziehen, sie musste auf Geheiß der Parteiführung umgehend ihr Posting löschen und sich sofort öffentlich in aller Form öffentlich entschuldigen und Abbitte leisten. Als freie Abgeordneter hätte sie sich natürlich weigern und zu ihrer mit Fakten belegbaren Meinung weiter stehen können, aber der Druck war offenbar enorm. (Was der Angelegenheit noch eine besondere und üble Facette verleiht: Wie weit dürfen Abgeordnete eigentlich eine eigene Meinung haben…?)
Das europäische Paradoxon
Wenn wir einen Schritt zurücktreten und den Fall Schmidt in größerem Rahmen betrachten, wird klar, dass wir angesichts solcher absurder politischer Vorgänge in einer paradoxen Situation gefangen sind: Europas Nationen haben den erwähnten hohen Entwicklungsgrad erreicht, gerade weil sie einen eigenen Weg gingen und gerade weil sie die europäische Kultur bewahrt haben. Für die Bewahrung einer Kultur ist immer auch Abgrenzung und Differenzierung nötig und man muss sich sehr genau anschauen, welche Leute man in größerer Zahl in den eigenen Kulturraum lässt und wen man besser nicht hereinlässt. Eine Kultur kann sich nur behaupten, wenn sie sich schützt und für sich den hegemonialen Anspruch stellt. Dafür ist es notwendig, dass sich gerade die verantwortlichen europäischen Politiker trauen, mit profunder Kritik gegenüber den Migrationsphänomenen aufzutreten.
Maulkörbe schaden der Wahrheit
Das schamvolle Neigen des Hauptes, die endlose “Toleranz” und das Negieren der kulturellen Differenzen samt der ausufernden Willkommenskultur haben uns ja genau die Probleme gebracht, unter denen jetzt die Nationen samt ihren Sozialstaaten leiden. Man hätte als Regierungspartei ÖVP also der EU-Abgeordneten Schmidt Dank zollen müssen, dass sie diese Dinge an- und ausspricht und man hätte sie unterstützen müssen, ihre Meinung auch im Europa-Parlament zu vertreten.
Die ÖVP sollte sich schämen
Statt dessen hat man den Kniefall vor der offenbar noch immer herrschenden humanitaristsichen linken Meinungsdiktatur getan und Frau Schmidt in die Schranken einer oktroyierten offiziellen Haltung gewiesen, von der wir mit Sicherheit wissen, dass sie nicht die Meinung der demokratischen Mehrheit ist.
Viktor Orban hätte gratuliert
In Ungarn, das aus historischen Gründen von kolonialen Gewissensbissen frei ist, hätte die Abgeordnete Schmidt vermutlich das größte Lob des Premiers Viktor Orban für ihre klaren Worte erhalten. In Österreich, wo man jüngst schon der Meinung war, dass wir uns konkreter und freier über die aktuellen Probleme der Massenmigration äussern können, bedeutet der Shitstorm und der Rüffel gegen die Abgeordnete einen Rückschritt in der Meinungsfreiheit. Mit dieser Einstellung, welche die ÖVP nun an den Tag legte, wird man Europa nicht retten können.