Der Siemens-Konzern als Sprachrohr der Bundesregierung

Es ist in Mode gekommen, dass sich Schau­spieler, Musiker und Sportler zu Wort melden, um poli­tische Bot­schaften zu ver­breiten. Dabei kommt in aller Regel viel heiße Luft und jede Menge unaus­ge­go­rener Blödsinn heraus. Bemit­lei­denswert welt­fremd und geradezu töl­pelhaft naiv prä­sen­tieren sich die Stars und Sternchen, wenn sie ohne Drehbuch und Trai­ningsplan unterwegs sind. Poli­ti­sches Ver­ständnis fällt nun einmal nicht vom Himmel. Dennoch hat längst auch so mancher Unter­nehmer die Poli­tik­spiel­wiese für sich ent­deckt. Dabei geht es aller­dings eher um hand­feste geschäft­liche Inter­essen. In Erin­nerung ist bis heute, wie Daimler-Chef Zetsche vor knapp drei Jahren vom neuen deut­schen Wirt­schafts­wunder fabu­lierte, für das die “Flücht­linge” sorgen würden. Kurz darauf musste er seine Hoffnung auf Tau­sende billige Arbeits­kräfte begraben, weil die meisten Zuwan­derer nicht einmal für ein­fache Hilfs­tä­tig­keiten zu gebrauchen waren. Doch Zetsche ist nicht allein. Ein anderer DAX-Vor­stand tut sich derzeit besonders hervor: Siemens-Chef Josef Käser, der das wirt­schaft­liche Wohl­ergehen seines Unter­nehmens in völ­liger Betriebs­blindheit für die exis­ten­zielle Frage des Pla­neten hält, hat schlaflose Nächte. Der Nie­der­bayer, der sogar seinen eigenen Namen den glo­balen Konzern-Inter­essen geopfert hat, indem er nur noch als Joe Kaeser auf­tritt, wittert Ras­sismus und bangt um den Ruf Deutsch­lands. Der Mann, der Mit­ar­beiter auch gerne mal zu Tau­senden vor die Tür setzt, spürt plötzlich seine “gesell­schaft­liche Verantwortung”.

Käser greift ins oberste erre­gungs­po­li­tische Regal – wieder muss ein Nazi-Ver­gleich her­halten, um maximale Auf­merk­samkeit zu erlangen

Schon im Mai hatte sich Käser vehement in die poli­tische Debatte ein­ge­bracht, indem er Alice Weidel in die Nähe der Natio­nal­so­zia­listen rückte. Damals war der Begriff “Kopf­tuch­mädel” Anlass genug für den 61-Jäh­rigen, um der AfD-Vor­sit­zenden zu beschei­nigen, sie gefährde den Wohl­stand unseres Landes. Mit seinem Job als Vor­stands­vor­sit­zender offenbar nicht ganz aus­ge­lastet, twit­terte sich Käser sei­nerzeit nicht nur die Wut auf alle Kri­tiker der Mer­kel­schen Will­kom­men­sarie von der Seele, sondern schwang sich mit den Hashtags #Bun­destag, #Bun­des­re­gierung und #stef­fen­seibert auch gleich zum inof­fi­zi­ellen Regie­rungs­sprecher auf. Seine absurde Par­tei­nahme für die irr­lich­ternde Kanz­lerin gip­felte Ende Juni in einer regel­rechten Lob­hu­delei für Merkels “Flücht­lingsdeal” mit der Euro­päi­schen Union. Nun hat der Siemens-Chef nach­gelegt. Und wie schon im Mai muss ein unsäg­licher Nazi-Ver­gleich her­halten, um maximale öffent­liche Auf­merk­samkeit zu erlangen. “Es haben damals beim Natio­nal­so­zia­lismus zu viele Men­schen geschwiegen, bis es zu spät war”, griff Käser ins oberste erre­gungs­po­li­tische Regal. Dar­unter macht es heute sowieso niemand mehr, der sich zum Anführer des links-grünen Kar­tells auf­schwingen will. Einen “zuneh­menden Natio­na­lismus und Ras­sismus” kon­sta­tiert Käser in Deutschland, der für die Wirt­schaft “ver­heerend” sei – und natürlich auch für sein Unter­nehmen. Aller­dings bleibt der Siemens-Chef die Antwort schuldig, woran er diesen Befund festmacht.

Deutsch­lands Ruf wird nicht von ein paar Nazi-Pöblern oder Reichs­bürgern bedroht, sondern vom Verlust der Sta­bi­lität und inneren Sicherheit

Viel­leicht sollte er sich die Poli­zei­liche Kri­mi­nal­sta­tistik einmal etwas genauer vor­nehmen, oder – noch besser – mal das Gespräch mit Polizei und Ein­satz­kräften im ganzen Land suchen. Dann wüsste er, dass Deutsch­lands Ruf nicht etwa von ein paar Nazi-Pöblern bedroht wird, nicht einmal von irgend­welchen Reichs­bürgern mit natio­na­lis­ti­schen Hirn­blä­hungen, sondern von gewalt­a­ffinen jungen Zuwan­derern aus archai­schen Clan-Struk­turen sowie von Anhängern einer Ideo­logie, die Min­der­heiten und Frauen ver­achtet. Es ist die ver­lo­ren­ge­gangene Gewissheit der Sta­bi­lität und der inneren Sicherheit, die unsere Unter­nehmen hier­zu­lande und im Ausland inzwi­schen als Stand­ort­nachteil spüren. Es sind bers­tende Sozi­al­systeme, eine unkon­trol­lierte illegale Ein­wan­derung und die gefühlte Außer­kraft­setzung mancher Gesetze für bestimmte Per­so­nen­gruppen. Es ist das offen­kundige Messen mit zwei­erlei Maß, das längst auch die Gerichte ergriffen hat. Und es ist die Unbe­re­chen­barkeit einer Politik, die sich nur noch einer glo­balen Migra­ti­ons­agenda und euro­päi­scher Gleich­ma­cherei ver­pflichtet fühlt, nicht aber mehr dem Mit­tel­stand oder jenem Teil der Bevöl­kerung, der tag­täglich hart arbeitet, um dem Mil­lio­nenheer derer, die davon leben, ein aus­kömm­liches Dasein zu ermög­lichen. Josef Käser liegt so weit daneben, dass man ihm nur poli­tische Absichten unter­stellen kann. Doch nicht ein paar ver­mutete Wirr­köpfe sind die Gefahr, sondern will­fährige poli­tische Hand­langer in den Kon­zernen. Wie sagte der Siemens-Chef doch gleich: “Es haben damals beim Natio­nal­so­zia­lismus zu viele Men­schen geschwiegen, bis es zu spät war.”


von Liberale Warte