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Migra­ti­ons­hin­ter­grund: Wie Min­der­leis­tungen in einer Multi-Kulti-Gesell­schaft ver­steckt werden

Vor einigen Tagen jubelten die Medien: Jeder vierte Deutsche habe einen Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Sollen die­je­nigen, die hier schon „etwas länger leben“ – vor allem die Steu­er­zahler – darauf stolz oder eher beun­ruhigt sein?

Deutschland 2017: BOMs (Bürger ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund) sterben aus, BMMs (neue Bürger mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund) fluten das Land

Im Dschungel der Migra­ti­ons­gra­phiken und – sta­tis­tiken ist es wichtig den Über­blick zu behalten. Es gibt hier so manche Sug­ges­tiv­fallen, die täu­schen sollen. So sind von den 19,3 Mio. BMMs – der Leser möge die Abkürzung des sper­rigen Ori­ginals Bürger mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund ver­zeihen – etwa die Hälfte Deutsche (9,8 Mio.) und die Rest Aus­länder (9,4 Mio.). Die Zahl 9,8 Mio. setzt sich weiter etwa hälftig aus deut­schen Aus­siedlern („Bio-Deutsche“) und ein­ge­bür­gerten Aus­ländern („Pass-Deutsche“) zusammen. Es wird jeweils bis drei Gene­ra­tionen zurückgerechnet.

Quelle: Sta­tista

Heute steht in der amt­lichen Sta­tistik das Her­kunftsland und nicht die nationale Her­kunft im Mit­tel­punkt. Das ver­zerrt die Sta­tis­tiken gewaltig. So sind 99% der 1,237 Mio. BMMs aus Kasachstan Nach­fahren der von Stalin depor­tierten Russ­land­deut­schen. In Falle Polens als Her­kunftsland liegt der Aus­siedler-Anteil bei 60%. Die hier im Lande lebenden „Bio-Polen“ (sie betrachten Deutschland nicht mehr als das Eldorado!) sind ver­wal­tungs­sta­tis­tisch Aus­länder. So wie die meisten Syrer oder die 280.000 Österreicher.

Zahl der „echten Deut­schen“ nahm um 1,7 Mio. Per­sonen ab, die der Migranten um 4,0 Mio. zu

Eine weitere Graphik ist viel auf­schluss­reicher. Während der Anteil der „echten Deut­schen“ (BOMs) – so haben die Spät­aus­siedler der 70er Jahre ihre hie­sigen Gast­geber getauft – pro­zen­tuell und absolut zurückgeht, steigt ent­spre­chend der Anteil der BMMs. Zwi­schen 2012 und 2017 waren es 4,4% oder absolut gesehen 5,7 Mio. Per­sonen. Die Zahl der „echten Deut­schen“ nahm in diesem Zeitraum um 1,7 Mio. Per­sonen ab, die der Migranten um 4,0 Mio. zu. Grob gerechnet beträgt heute das Ver­hältnis deutsche – nicht deutsche Bevöl­kerung (kein ras­sis­ti­scher Ansatz!) 4:1.
Rechnet man die „Bio-Deut­schen“ hinzu, ver­bessert sich der Quo­tient auf 5:1, jedoch mit abneh­mender Tendenz. Seitdem der Aus­siedler-Zustrom seit 20 Jahren ver­siegt, gehen die Zuwächse primär auf die Zuwan­derung zurück. Der Kin­der­reichtum der Nicht-Deut­schen würde für die Zunahme der Anteile allein nicht aus­reichen. Dieser kann absolut erst dann wirken, wenn die Nicht-Deut­schen vier bis fünfmal mehr Nach­wuchs bekämen. So weit soll es bun­desweit noch nicht, sehr wohl aber in einigen Großstädten.

Wem nützt das Ver­wirr­spiel mit dem Begriff Migrationshintergrund?

Die Klas­si­fi­zierung in Deutsche und Nicht-Deutsche impli­ziert keine Höher- oder Min­der­be­wertung der iden­ti­fi­zierten Gruppen. Die Unter­scheidung nach Nationen bei der Ermittlung der öko­no­mi­schen Leistung der Ein­wan­derer (z.B. für die USA) ist ein seit Jahr­zehnten ein aner­kanntes Ana­ly­se­instrument. Auch bei IQ-Ver­gleichen wird nach Etnien unterschieden.
Wenn es heute in Deutschland und der Brüssel – EU ver­worfen wird, muss es Gründe geben. In der Tat erweist in Zeiten der poli­ti­schen Kor­rektheit der Begriff Migra­ti­ons­hin­ter­grund dem Merkel-Regime beste Pro­pa­ganda-Dienste. Während der Kri­mi­nologe mit ihm amts­korrekt von der natio­nalen Iden­tität bestimmter Täter­gruppen ablenken darf, inter­es­sieren Demo­graphen und Öko­nomen primär seine wirt­schaft­lichen Aspekte.
Erstens: Die Polit­eliten dürfen behaupten, Deutschland wird mul­ti­kul­tu­reller und ver­dankt der (früher legalen, heute ille­galen) Ein­wan­derung seine öko­no­mische Top-Stellung in der Welt.
Zweitens: Die even­tuelle Min­der­leistung nicht-deut­schen Migranten wird im Sam­mel­be­griff Migra­ti­ons­hin­ter­grund nicht sichtbar. Wenn ein schle­si­scher Fach­ar­beiter 60.000 € jährlich ver­dient, ein arbeit­loser Syrer nichts, kommt die Sta­tistik noch auf 30.000 € im Durch­schnitt. Bei Geburten ist es umge­kehrt. Die Durch­schnitts­zahlen würden auch eine Kin­der­lo­sigkeit der deutsch­stäm­migen Ein­wan­derer nicht aufdecken.
Drittens: Obwohl Her­kunfts­zahlen vor­liegen wird nicht gesagt, welchen öko­no­mi­schen Beitrag die deut­schen und nicht-deut­schen Zuwan­derer als Gruppe für das Land leisten. Dabei könnten Kor­re­la­ti­ons­rech­nungen den Zusam­menhang zwi­schen der Zuwan­derung bestimmter Etnien und reli­giöser Gruppen und dem Anstieg der Trans­fer­leis­tungen leicht belegen. Ent­spre­chende Ana­lysen sind aber in staat­lichen Uni­ver­si­täten und staatlich finan­zierten For­schungs­in­sti­tuten tabu.

Unauf­halt­sames „Aus­saugen“ des Sozi­al­staates und der Untergang des Leistungsprinzips

Der Steu­er­zahler darf sich durch pro­mi­nente VIP-Bei­spiele nicht ver­un­si­chern lassen. Weder der Inte­gra­ti­ons­status noch die Top-Gehälter von Özil oder Podolski können den sta­tis­ti­schen Durch­schnitt ver­fäl­schen. Das unauf­haltsame „Aus­saugen“ des Sozi­al­staates und der Untergang des Leis­tungs­prinzips in der heu­tiger Multi-Kulti-Ära sind eben rech­ne­risch belegbar. Das wollen die Eliten nicht.

Deutsche Pässe als „Ramsch­ar­tikel“?

Exkurs: Als eme­ri­tierter BMM – Zeit­zeuge aus Ost­preußen beob­achte ich oft, wie die Ost­eu­ropäer statt, wie früher, zu den Deut­schen auf­zu­schauen, sie heute mit­leidsvoll anblicken (Was habt ihr mit eurer Merkel nur ange­stellt?). Die Frage richtet sich glei­cher­maßen an die „echten“, wie an die „Bio-Deut­schen“. Die wenigen „Pass-Deut­schen“, die sich in der Region ver­irren, werden auf den Flug­häfen schon genauer kontrolliert.
Man liest, einige andere Länder (China) ver­weigern ihnen ohne Angabe der Gründen schon gele­gentlich das Visum. Es soll sich her­um­ge­sprochen haben, dass viele Gefährder und Isla­misten mit deut­schen Pässen her­um­reisen und diese Doku­mente immer öfter zum „Ramsch­ar­tikel“ (Markus Söder) degra­diert werden. Das Ausland weiß schon Bescheid, was hier­zu­lande passiert.


Zum Autor: Dr. Viktor Heese – Finanz­analyst und Fach­buch­autor; www.prawda24.comwww.finanzer.eu