"Beim Griff in die eigene Tasche stellt man immer wieder fest, daß die öffentliche Hand schon drin war." - Bild By: SpirosK photography - flickr.com - CC BY-SA 2.0

“Jeder Dieb­stahl wird aus­nahmslos ange­zeigt!” — Nur nicht, wenn der Bevöl­kerung in die Tasche gegriffen wird

Jeder Dieb­stahl wird aus­nahmslos zur Anzeige gebracht! — so oder so ähnlich steht es in jedem Super­markt deutlich sichtbar zu lesen. Und wirklich, wer beim Klauen erwischt wird, sei es auch mit einer Klei­nigkeit im Wert von ein paar Euro, der wird poli­zeilich ange­zeigt und danach straf­rechtlich belangt. Das ist auch in Ordnung so, denn gerade bei soge­nannten Bagatell-Delikten ist die Hemm­schwelle oft recht niedrig. Und ohne scharfe Gegenwehr der Geschä­digten würde der Laden­dieb­stahl wohl gewaltig ausufern.
Wirt­schafts­mi­gration ist Dieb­stahl an der All­ge­meinheit
Wenn man so will, agieren illegale Migranten, die aus wirt­schaft­lichen Gründen in unser Land ein­ge­drungen sind und trotz abge­lehnten Asyl­be­scheides nicht aus­reisen oder nicht sofort abge­schoben werden (können), im über­tra­genen Sinne ähnlich wie Laden­diebe. Sie eignen sich etwas an, das ihnen nicht zusteht und wofür sie nichts bezahlen: Soziale Leis­tungen, Unter­kunft, Ver­sorgung, finan­zielle Zuwendungen.
Dif­fe­ren­zierte Betrachtung tut not
Doch zunächst einmal der Reihe nach, wir können nicht alle in einen Topf werfen. Wer über unsere Grenzen gekommen ist und danach sofort einen Asyl­antrag stellt, hat vorerst das Recht, bei uns auf den Abschluss des Ver­fahrens zu warten, ausser er ist ein Dublin-Fall, dann kann er in das Land ver­wiesen werden, in dem er Europa zuerst betrat. So ist die aktuelle Geset­zeslage. Jeden­falls gilt: Wer bei uns Asyl bekommt, darf bleiben.
Ist der Asyl­be­scheid aber auch nach einer even­tu­ellen Berufung negativ, ver­liert der Betref­fende das Auf­ent­halts­recht und muss umgehend das Land ver­lassen. Das ist jedoch sehr oft nicht der Fall. Die Gründe dafür sind man­nig­faltig: Der illegale Migrant hat keinen Pass und seine Her­kunft ist nicht genau zuor­denbar, die Hei­mat­länder lehnen eine Rück­nahme ab oder die Leute tauchen einfach unter. In jedem Fall ver­ur­sachen sie enorme Kosten.
Wie viele sind es?
Schät­zungen gehen davon aus, dass wir bis zu 250.000 Illegale im Land haben. Exakte Sta­tis­tiken und Kos­ten­auf­stel­lungen dafür fehlen, weil die Finan­zie­rungs­arten komplex sind und die Ver­sorgung teils über den Bund, teils über die Länder läuft. Die Summen dürften aber enorm sein. Um eine Vor­stellung zu gewinnen: Die Zahl der ille­galen Migranten ent­spricht in etwa der Ein­woh­nerzahl von Graz. Wir wissen nur, dass ein Tag Schubhaft ca. 165 Euro.- pro Mann kostet, ein Tag Grund­ver­sorgung ca 21.- pro Mann. Das kann man nun mit den 250.000 kol­por­tierten Fällen abgleichen und sich ein unge­fähres Bild machen. Fol­ge­kosten wie Schäden durch Kri­mi­na­lität, Fahn­dungs­auf­wände, Gesund­heits­ver­sorgung usw. sind über­haupt nur vage zu schätzen.
Die Öster­reicher zahlen
Die All­ge­meinheit, also Herr und Frau Öster­reicher, müssen logi­scher­weise für jeden ein­zelnen Euro, den die illegale Migration kostet, auf­kommen. Ein guter Teil der sozialen Abgaben und Steuern fließt daher in diesen Bereich, ob man will oder nicht.
Nun stellt sich die Frage, warum ist der Staat bei ille­galen Hand­lungen im Sozi­al­be­reich soviel milder als er es etwa zu einem kleinen Ladendieb ist? Wieso ver­pulvert Öster­reich Unmengen an Geld für bis zu 250.000 Leute, ohne sub­stan­zielle Maß­nahmen gegen die illegale Migration zu treffen?
Man attes­tiert der türkis-blauen Regierung zwei­fellos den guten Willen, die Migra­ti­ons­frage als größtes Problem unserer Zeit grund­sätzlich lösen zu wollen. Aller­dings ist bei der Remi­gration der Hand­lungs­bedarf noch unver­ändert hoch. Es wäre Zeit, dass Öster­reich hier endlich mehr Initiative zeigt und auch Allein­gänge startet, denn die viel­zi­tierte EU-Lösung ist nicht in Sicht.
Was könnte Öster­reich tun?
Zunächst sollten die Bot­schafter aller säu­migen Her­kunfts­länder ins Außen­mi­nis­terium zitiert werden. Sie müssten Rechen­schaft geben, warum sie ihre Bürger nur so zögerlich zurück­nehmen. Wirt­schaft­liche Sank­tionen sind der nächste Schritt. Was spricht dagegen, den Ländern ein Mora­torium anzu­kün­digen? Soll heissen: Stop aller finan­zi­ellen Zuwendungen.
Darüber hinaus wäre es durchaus möglich, mit einem nord­afri­ka­ni­schen Staat eine Art Joint Venture ein­zu­gehen und ein Migra­ti­ons­zentrum zu errichten, das von Öster­reich gebaut und betreut wird. Das wäre auf lange Sicht wesentlich bil­liger und man könnte alle, die ihre Her­kunft ver­schweigen und rechts­gültig abge­schoben werden sollen, dorthin bringen. So ein Projekt wäre auch ein klares Zeichen für zukünftige illegale Migranten, die ohne recht­liche Chance auf Asyl zu uns kommen wollen.
Die Milde wird ausgenützt
Solange wir jeden Ladendieb härter bestrafen als den in großem Stil ablau­fenden Asyl­betrug und bei diesem dafür noch immer beide Augen zudrücken, wird der Strom der ille­galen Migration nicht abreissen. Im Gegenteil: Wenn man den Pro­gnosen von bekannten Migra­ti­ons­experten wie Paul Collier oder Gunnar Heinsohn Glauben schenkt, stehen wir erst am Anfang der großen Krise. Höchste Zeit also, klare Stra­tegien zu ent­wi­ckeln und zu handeln.
 

Dr. Marcus Franz — thedailyfranz.at