Marokko liefert einen Ex-Priester an die USA aus — die Kin­der­schänder-Bestie wütete Jahr­zehnte lang

Ein ehe­ma­liger Priester aus New Mexico, der vor Jahr­zehnten wegen Miss­brauchs­vor­würfen an Kindern aus den USA geflohen war, muss nun vor Gericht. Er ver­suchte, seine Taten damit zu ent­schul­digen, dass er Krebs habe, was aber – laut Staats­an­walt­schaft – nicht stimmt. Arthur Per­rault muss dort vor dem US-Land­ge­richt von Albu­querque zur Ein­weisung in die Unter­su­chungshaft erscheinen. Die Staats­an­walt­schaft will ihn bis zum Straf­prozess in Haft nehmen.
Wie das US-Portal “TIME” berichtet, geht aus den Akten hervor, dass die betrof­fenen Zeugen ihn als jemanden beschreiben, der Pfeife raucht, seidene Unter­wäsche trägt, seine Opfer mit Geschenken über­schüttet und zum Essen einlädt, bevor er sie miss­braucht. Aus den Akten geht wei­terhin hervor, dass er den Eltern eines seiner Opfer einen Ent­schul­di­gungs­brief schrieb, in dem er seine Taten auf eine Krebs­er­krankung schob. Laut Staats­an­walt­schaft ist bei dem Mann jedoch nie Krebs dia­gnos­ti­ziert worden.
Per­rault wurde vor kurzem von Marokko in die USA aus­ge­liefert. Es geht um Vor­würfe sexu­ellen Miss­brauchs. Die Fälle sollen sich zwi­schen 1991 und 1992 auf der Kirtland Air Force Basis und dem Santa Fe Natio­nal­friedhof zuge­tragen haben. Per­rault war Pastor in der Gemeinde Sankt Ber­na­dette in Albu­querque. Er war einer der vielen Priester von überall her aus den USA, die nach New Mexico geschickt wurden, um sich dort unter anderem wegen Pädo­philie behandeln zu lassen.
Der 80jährige Ex-Priester plä­dierte bei seinem ersten Erscheinen vor Gericht auf “nicht schuldig”. Er gab an, er habe vor drei Jahren einen Schlag­anfall erlitten, sei auf einem Ohr taub und habe Gehprobleme.
Zeu­gen­aus­sagen, Rechts­an­wälte und Kir­chen­un­ter­lagen belegen, dass der damalige Priester quer durch New Mexoco in Gemeinden und Schulen ver­setzt wurde, dar­unter vor­zugs­weise in Gemeinden von ame­ri­ka­ni­schen Urein­wohnern und Latinos.
Im Jahr 1992, wenige Tage bevor ein Staats­anwalt zwei Klagen gegen die Erz­diözese ein­reichte, ver­schwand Per­rault spurlos. Die Klagen beschul­digten Per­rault, sieben Kinder in seiner Gemeinde sexuell miss­braucht zu haben. Nach Erkennt­nissen des FBI floh Per­rault zuerst nach Kanada und von da aus nach Tanger (Marokko). Dort arbeitete es bis letztes Jahr an einer eng­lisch­spra­chigen Schule für Kinder.
Per­rault bestritt in einem hand­ge­schrie­benen Brief an einen Richter, jemals Kinder sexuell belästigt oder miss­braucht zu haben und dass er mit dort zur Anzeige gebrachten Fällen von Kin­des­miss­brauch in Albu­querque nichts zu tun habe. Ein Richter in New Mexico hatte letztes Jahr Kir­chen­akten öffentlich frei­ge­geben, denen zu ent­nehmen ist, dass Per­rault in wei­teren Straf­pro­zessen wegen sexu­ellen Miss­brauches von 38 Jungen ange­klagt ist.
Überdies zeigen die Unter­lagen, dass Per­rault bereits 1965 zu den „Dienern des Hei­ligen Geistes“ geschickt wurde — ein reli­giöser Orden, der in Jemez Springs (New Mexico) ein Behand­lungs­zentrum für pädo­phile Priester betreibt. Das geschah, nachdem er wegen sexu­eller Beläs­tigung junger Männer ange­klagt wurde, als er in Con­nec­ticut als Priester wirkte.