Die Lämmer sterben weiter schweigend: Familie Laden­burger und die Warnung vor “Pau­scha­lierung, Hass und Hetze”

Es ist schon zwei Jahre her, dass die junge Maria Laden­burger in Freiburg ver­ge­waltigt und ermordet wurde. Sie lag mit dem Gesicht im Wasser in der Dreisam, wie weg­ge­wor­fenes Fleisch. Eine ent­setz­liche Tat.
Der Ver­ge­wal­tiger und Mörder Hussein K. habe von Anfang an mit Tötungs­ab­sicht gehandelt, sagte der ermit­telnde Ober­staats­anwalt Ekkart Berger. Sein Vor­gehen gegen das 19-jährige Mädchen war äußerst grausam. Er ver­suchte, sich als Min­der­jäh­riger aus­zu­geben, um eine Jugend­strafe zu erhalten. Es stellte sich aber heraus, dass er 22 Jahre alt war.
Schon von Anfang an rief der Vater dazu auf, nicht in Hass und Hetze zu ver­fallen und nur ja nicht zu pau­scha­li­sieren. Dafür wurde vom Main­stream hoch gelobt. Das hat ihm aber auch, so erfährt man nun nach zwei Jahren, „Hass-Nach­richten“ eingebracht.
Solche Hass-Nach­richten erhält eigentlich jeder, der im öffent­lichen Raum mit Bewer­tungen und Stel­lung­nahmen zu kon­tro­versen Themen sichtbar wird. Auch wir Blogger und Autoren in den alter­na­tiven Medien müssen damit leben. Hass und Hetze kommen bei­leibe nicht nur aus der Richtung von bösen „Rechten“, Ras­sisten oder „Popu­listen“, wie das öffentlich immer dar­ge­stellt wird. Besonders hass­erfüllt sind die­je­nigen, die sich als „Gegen-Rechts-Akti­visten“ auch noch vom all­gemein-links­grünen Zeit­geist „gegen rechts“ getragen fühlen. Da werden die Belei­di­gungen und Dro­hungen bis­weilen recht konkret und brutal. Irgendwie kann ich mich nicht erinnern, jemals öffent­liche Aufrufe gegen den Hass und die Hetze gegen “Popu­listen” gehört zu haben.
Die Familie von Maria Laden­burger hat einen fürch­ter­lichen Schick­sals­schlag bewäl­tigen müssen. Jeder Mensch geht auf seine Art mit so etwas um, manche bewäl­tigen eine solche Kata­strophe gar nicht und zer­brechen daran. Niemand hat das Recht, der Familie Laden­burger vor­zu­schreiben, auf welche Weise sie reagiert, wie sie ihren Frieden findet und mit der Erfahrung wei­terlebt. Niemand kann das beur­teilen. Die Familie ist anscheinend sehr gläubig und hat das Geschehene akzep­tiert, viel­leicht sogar dem Mörder ver­geben. Eine menschlich noble, ja geradezu bewun­derns­werte Geste, dank derer sie in erster Linie für sich selbst ihren See­len­frieden wie­der­findet. Aber in diesem Zusam­menhang und auf diesem Hin­ter­grund kein Vorbild für die Gesellschaft.
Klingt zu hart? Ja, viel­leicht. Aber Ver­stand und Ver­ständnis sind zwei ver­schiedene Dinge.
Eine Familie lebt und funk­tio­niert nach anderen Regeln als ein Staat. In der Familie geht es um Ver­ständnis, Gebor­genheit, Gefühle, ein enges soziales Geflecht unter enger sozialer Kon­trolle, mit klar umgrenztem, sehr über­schau­barem Per­so­nen­kreis. Man kennt sich unter­ein­ander sehr gut. Das emo­tionale Netz einer Familie wird defi­niert durch die Cha­raktere und Bedürf­nisse der ein­zelnen Fami­li­en­mit­glieder und deren Mit­ein­ander in den Ein­zel­be­zie­hungen und als Familie. In dieses Netz ein­ge­gliedert zu werden geschieht durch Ein­heirat oder Geburt – und viele werden ein Lied davon singen können, dass das durch Ein­heirat durchaus auch nicht immer gelingen muss. Familie braucht viel Ver­ständnis und wenig strikte Regeln.
Beim Staat ist es umge­kehrt. Die soziale Kon­trolle ist niedrig. Der Ein­zelne kann relativ autonom handeln und die Gesamt­gruppe ist riesig. Das Zusam­men­leben im Staat muss zwangs­läufig durch all­ge­meine Gesetze geregelt werden. Wenn Gesetze nur Emp­feh­lungs­cha­rakter haben und durch Ver­ständnis oder indi­vi­duelle Sicht­weisen aus­ge­hebelt werden, funk­tio­niert ein Staat nicht mehr. Recht und Gesetz halten im Groß­system Staat die sozialen Struk­turen auf­recht und bietem jedem den gleichen Handlungsrahmen.
Der Mensch ist nicht von Natur aus gut. Weder Deutsche noch Flücht­linge oder sonstwer. Ein Mensch, der rück­sichtslos ist – aus welchen Gründen auch immer — und seine Inter­essen zum Schaden anderer durch­setzt, kann nur durch das Gesetz und dro­hende Strafen durch den Staat davon abge­halten werden. Rück­sichtslose Men­schen gehen immer so weit, wie man sie lässt — und ein Stück darüberhinaus.
Clemens Laden­burger und seine Familie sind sicher hoch­herzige Men­schen. Die Ent­scheidung zu ver­geben und seine Seele von Hass und Rache rein zu halten, ist edel. Einen Appell an die All­ge­meinheit, es gleich­zutun, kommt einer totalen Kapi­tu­lation jedes Rechts­staates gleich, der die fried­lichen Bürger den Ver­bre­chern aus­liefert. Wölfe brechen nicht unter Tränen der Reue und Rührung zusammen, weil die Lämmer ihnen vergeben.
Der größte Hass ent­steht aus hilf­loser Wut. Die Deut­schen werden ständig als Nazis und Ras­sis­tenpack beschimpft, weil sie nicht hin­nehmen wollen, dass ihre Frauen und Töchter, Männer und Söhne rei­hen­weise von Kri­mi­nellen umge­bracht oder ver­ge­waltigt werden. Doch je mehr man den gerechten Zorn und die berech­tigte For­derung nach Recht und Ordnung unter­drückt und überdies auch noch immer wieder viel zu milde Urteile gefällt sowie durch behörd­liche Hürden die Abschiebung Kri­mi­neller ver­hindert und die Gedul­deten geradezu zu neuen Untaten ermuntert werden, umso mehr wird die Empörung zu Hass und Wut. Der Druck im Kessel steigt.
Sobald wieder ein Mensch in seinem Blut liegt, ist die erste Äußerung, die Poli­tiker und Medien hin­aus­trom­peten, das reflex­hafte Warnen vor Pau­scha­lierung und Hetze – sofern es sich bei den Tätern um Zuwan­derer handelt. Geht es um Deutsche, die (bis­weilen nur ver­meint­liche) Straf­taten begehen, wird pau­scha­liert, was das Zeug hält, unter­stellt und vor­ver­ur­teilt. Drücken Bür­ger­initia­tiven oder Frau­en­bünd­nisse oder die AfD ihre Trauer um die Opfer aus, wird das arme Opfer auch noch grau­sa­mer­weise von den Mächten der dunklen Seite „instru­men­ta­li­siert“. Gibt es unter den Flücht­lingen oder Asy­lanten ein Opfer, dann sind die Fackelzüge, Lich­ter­ketten und Soli­da­ri­tätkon­zerte nur edel, rein und gut.
So, genau so, erzeugt man Hass.