Zoll­krieg zwi­schen China und den USA: And the winner iiiiiis… Donald Trump!!!

2016: Trump wird niemals gewählt werden! Trump ist doof und böse, ein Grenz­de­biler, ein Tram­peltier! Huch? Doch gewählt? Ohmeingott, die Welt geht unter!
2017: Aber
er wird kein Jahr im Amt durch­stehen, niemals!
2018: Wie? Bald zwei Jahre im Amt? Und bei den Mid­terms bestätigt? Aber Ein­fuhr­zölle??? Geht gar nicht! Um Gottes Willen!
Öko­nomen rauften sich die Haare: Trump iso­liert die USA und führt sie ins Verderben.
Bss­s­ssttt…! Wir spulen vor… November 2018:
Der Han­dels­krieg zwi­schen China und den USA wird seit einem Drei­vier­teljahr mit harten Ban­dagen geführt. Man schenkt sich nichts. China wird sauer, die USA erheben Ein­fuhr­zölle auf Alu­minium, Stahl und Tech-Güter. Die bil­ligen, chi­ne­si­schen Solar­pa­neele sind mit Zöllen zu teuer, nicht mehr kon­kur­renz­fähig und daher im USA-Land nur noch schwer zu ver­kaufen. Die Drucker, Scanner und Handys liegen blei­schwer in den Lagern. Zu teuer.
Im März führte der US-Prä­sident globale Abgaben auf Stahl und Alu­minium ein, wor­aufhin die Importe aus China dra­ma­tisch fielen: nämlich um 45 Prozent. Noch härter traf es chi­ne­sische Solar­module, auf die Trump bereits ab Januar Zölle erhebt. Dort gab es einen Rückgang um 70 Prozent!
Aber China schlägt zurück: Ein­fuhr­zölle auf US-Land­wirt­schafts­pro­dukte – zack! Die Farmer in den soge­nannten „Mid­western“, Min­nesota, Mis­souri, Iowa, Illinois und Wis­consin, das Land der rie­sigen Farmen bis zum Horizont, bleiben auf ihren Ernten sitzen und suchen nach neuen Abnehmern. Aber Vietnam, Korea und Japan kaufen noch.
Öko­nomen barmen um die US-Wirt­schaft. Doch nein, ein Blick in die Zahlen zeigt das Gegenteil. Das Institut „Oxford Eco­nomics“ hat sich der Armeen der Zahlen ange­nommen. Das bri­tische Wirt­schafts­for­schungs­in­stitut (hat auch einen Sitz in Frankfurt), exami­nierte die Finanz­märkte und stellt erstaunt fest: „Die Inves­toren küren Amerika zum bis­he­rigen Gewinner“, sagt der Ökonom Adam Slater.

  • Die Wall-Street Börse ent­wi­ckelt sich unter den „Trum­po­nomics“ recht vorteilhaft
  • Der Dollar hat gegenüber dem Yuan deutlich zugelegt
  • China muss im Han­dels­krieg mehr Federn lassen als die USA
  • US-ame­ri­ka­nische Impor­teure tätigen immer weniger Neu­käufe in China
  • Spe­ziell Kon­sum­güter werden für die Ame­ri­kaner teurer und sie kaufen mehr ein­hei­mische Produkte

Aber die Dau­men­schrauben für China werden wahr­scheinlich noch weiter ange­zogen. Bisher haben sich die Güter aus China, die mit Zöllen belegt worden sind, um 250 Mil­li­arden ins­gesamt ver­teuert. Prä­sident Trump stellt noch weitere 250 Mil­li­arden Zölle – diesmal auf alle chi­ne­si­schen Güter — in Aus­sicht. Es sei denn, der chi­ne­sische Prä­sident Xi Jinping wird bei dem bald anste­henden Gespräch nach­geben. Konkret heißt das: China soll seinen Markt weiter für US-ame­ri­ka­nische Firmen öffnen. Außerdem sollen ver­bind­liche Rege­lungen getroffen werden, um das mas­sen­hafte, chi­ne­sische Pla­gi­ieren von Tech­no­logie zu unter­binden. Und der Staat solle nicht weiter so hohe Sub­ven­tionen für die Wirt­schaft bezahlen, das ver­zerre den Wett­bewerb. Eine riesige Kröte für Prä­sident Jinping. Man darf gespannt sein.
Insider ver­muten, dass Prä­siden Jinping nach­geben muss.
Die bri­ti­schen Markt­ana­lysten sind mit ihrer Ein­schätzung nicht allein. Auch das deutsche ifo-Institut sieht die Lage ähnlich. Zumal die finan­zielle Belastung zum weitaus größten Teil an den chi­ne­si­schen Her­stellern hängen bleibt. Diese müssen die Zölle zu 75% stemmen, sonst wird der Preis für den ame­ri­ka­ni­schen End­kunden so hoch, dass die Ware in den USA unver­käuflich wird.
Den Ver­ei­nigten Staaten von Amerika aber spülen die Zölle Geld in die aus­ge­trocknete Kasse.
Die Ver­blüffung der Medien, dass Prä­sident Trump mit seinem bösen Pro­tek­tio­nismus Erfolg hat, zeugt von ideo­lo­gi­scher Ver­blendung. Weil seit Jahren der „Glo­ba­lismus“ und der welt­weite „Frei­handel“ so positiv bewertet wird und das Wort „Pro­tek­tio­nismus“ vor dieser Kulisse den Anhauch unmo­ra­li­scher Erpressung bekommen hat, kann Pro­tek­tio­nismus ja kei­nes­falls Vor­teile haben.
Aber sicher, die hat er. Das Wort kommt vom Latei­ni­schen „pro­tegere“ = schützen, „pro­tectus sum“ = ich bin geschützt. Man schützt also die eigenen Märkte und die eigene Wirt­schaft, indem man ver­hindert, dass ein Fremder durch niedrige Löhne, billige Roh­stoffe oder andere Vor­teile die eigene Wirt­schaft rui­niert, weil die nicht mit­halten kann. Dadurch ver­lieren die Firmen des eigenen Marktes die Kunden an den Fremden und gehen bankrott. Die Beschäf­tigten dieser Firmen werden arbeitslos und müssen vom Staat unter­stützt werden. Arbeits­lo­sengeld ist immer knapp bemessen, so können diese ehe­ma­ligen Ange­stellten nicht nur keine Steuern mehr zahlen, sondern kosten Geld und werden sich erst recht billige Pro­dukte kaufen müssen. Aber auch die anderen Steu­er­zahler werden gleich­zeitig durch stei­gende Sozi­al­ab­gaben für die Arbeits­losen belastet und müssen gleich­zeitig mit weniger Lohn mehr pro­du­zieren, um gegen die bil­ligen Ein­fuhren bestehen zu können.
So stellt laut der Online­zeitung „Welt“ der Ökonom Gabriel Fel­bermayr vom ifo-Institut lapidar fest: Das Problem mit dem Pro­tek­tio­nismus ist, dass er sich tat­sächlich wirt­schaftlich vor­teilhaft auf die USA aus­wirken kann.“ 
Man könnte auch sagen, dass man als öko­no­mi­scher Laie doch Bau­klötze staunt, dass sich nun seit zwei Jahren die Öko­nomen und Top-Manager weltweit einig waren, dass Prä­sident Trump – pardon — „strunzdumm“ sei und mit seinen mit­tel­al­ter­lichen Zöllen die USA in den Abgrund stoßen werde. Um nun nach zwei Jahren schmal­lippig zugeben zu müssen, dass „America first“ und der schröck­liche, schröck­liche Trump-Pro­tek­tio­nismus den USA offenbar doch auf die Beine hilft.
22,5 Mil­li­arden Dollar mehr in der Staats­kasse allein durch Zölle. Den Net­to­gewinn ver­an­schlagen die Wirt­schafts­wis­sen­schaftler auf 18,4 Mil­li­arden Dollar. Die sin­kenden Ein­fuhren aus China werden überdies das Han­dels­de­fizit der USA mit China beträchtlich senken.
Umge­kehrt kann China mangels Export-Masse aber nicht sehr viel an Zöllen gegenüber den USA erheben. Ein Duell Bazooka gegen Luft­gewehr geht selten gut für den Besitzer des Luft­ge­wehrs aus.
Außerdem leidet nicht nur China unter dem Han­dels­streit, sondern die gesamte Region. So sind auch Japan, Korea, Taiwan und Thailand als wichtige Zulie­ferer für China betroffen, denn sie pro­du­zieren wichtige Bau­teile für chi­ne­sische Exportgüter.
Sicher werden die US-Ame­ri­kaner nun mehr Geld für chi­ne­sische Pro­dukte aus­geben müssen als bisher. Aber das soll sie ja gerade dazu bringen, eher US-pro­du­zierte Pro­dukte zu kaufen und damit wieder Arbeits­plätze und beschäf­tigte, kauf­kräftige Steu­er­zahler zu schaffen.
Nun, beob­achten wir, ob dieser harte Kurs von Prä­sident Trump zusammen mit der Steu­er­reform tat­sächlich das Ruder her­um­reißt und die USA aus ihrer Tal­fahrt wieder her­aus­kommen. So „strunzdumm“ ist er ja anscheinend doch nicht.