2019 kehren die Krisen zurück

Finanz- und Euro­krise wurden in den letzten Jahren erfolg­reich unter­drückt. Doch 2019 dürften die Illu­sionen platzen. Deutschland steht vor einem Schock.

Die Börsen wittern es. Keine der wich­tigen Welt­börsen liegt in diesem Jahr noch im Plus. Wie im Frühjahr vor­her­gesagt, wurde es kein gutes Akti­enjahr. Selbst die Wall Street, die bis vor Kurzem noch von den Tech­no­lo­gie­werten gezogen wurde, liegt deutlich unter den im Laufe des Jahres erreichten Höchst­ständen. Die FAANGs, lange die eigent­liche Loko­motive des Bör­sen­auf­schwungs (Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google), haben deutlich nach­ge­geben und sind nach gän­giger Defi­nition mit Ver­lusten von mehr als 20 Prozent in einem Bären­markt. Wichtige chart­tech­nische Hürden wurden durch­brochen und der Weg nach unten ist offen. Daran würde auch eine etwaige Jah­res­end­rallye nichts ändern. 
Die Kon­junktur im Euroland schwächelt
Derweil mehren sich die Anzeichen, dass der Kon­junktur in der Eurozone der Schwung ausgeht. Die Stimmung der Ein­kaufs­ma­nager, gemessen am IHS Markit Eurozone Com­posite PMI ist im November auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen, im Sub­segment der Industrie gar auf ein Niveau, das für eine Rezession spricht. Besonders getroffen von der Ent­wicklung sind Italien und Deutschland. In Italien mag man es mit der Unsi­cherheit bezüglich der neuen Regierung und der Span­nungen, die mit Brüssel bestehen, begründen und in Deutschland mit den Folgen der Umstellung auf här­teren Abgastest. 
Richtig ist, dass weitere Anzeichen für einen Abschwung sprechen, nicht zuletzt der deut­liche Rückgang der Export­nach­frage. Die Eurozone als Ganzes und vor allem natürlich Deutschland sind in hohem Maße abhängig von den Ent­wick­lungen in der Welt­wirt­schaft. Und hier zeichnet sich über­deutlich eine Abkühlung ab.
China unter Druck – die Schulden wachsen zu schnell
Da ist die nicht mehr zu leug­nende Abkühlung in China. Das Reich der Mitte stand für einen Großteil des Welt­wirt­schafts­wachstums seit der Finanz­krise. Aus Angst vor sozialen Ver­wer­fungen hat die chi­ne­sische Regierung ab 2009 mit einem gigan­ti­schen schul­den­fi­nan­zierten Kon­junk­tur­pro­gramm nicht nur die eigene Kon­junktur sti­mu­liert, sondern die ganze Welt mit­ge­zogen. Der Preis für diesen Boom ist erheblich. Immer mehr Schulden wurden gemacht, die immer weniger real­wirt­schaft­lichen Effekt hatten: Über­ka­pa­zi­täten, Geis­ter­städte und Fehl­in­ves­ti­tionen waren die unwei­ger­liche Folge. 
Wie immer, wenn die Schulden zu schnell wachsen, ist das nicht nur ein Zeichen für zuneh­mende Spe­ku­lation, sondern ein sicherer Indi­kator für bevor­ste­hende Pro­bleme in der Real­wirt­schaft. Allen großen Krisen ging ein der­ar­tiges Schul­den­wachstum voraus. Das war 1929 in Amerika so. Das war 1990 in Japan der Fall, und es war auch die Ursache für Finanz- und Eurokrise. 
Wie in den anderen Fällen auch, betonen die Opti­misten, dass in China „alles anders wäre“. Diese Beschwich­tigung ist für sich genommen schon ein Alarm­zeichen erster Güte. Natürlich ist das Land auto­ritär geführt, natürlich ist die Staats­ver­schuldung noch moderat und der Staat kann das machen, was man als Staat in einem solchen Fall macht: die pri­vaten Schulden übernehmen.
Warum China das Schicksal Japans droht
Doch wie man am Bei­spiel Japans beob­achten kann, ist es damit nicht getan. Schon fast drei Jahr­zehnte ist Japan in einer Periode der Dau­er­sta­gnation gefangen. Eine wesent­liche Ähn­lichkeit mit Japan wird dabei von China-Beob­achtern gerne ver­gessen: Auch China steht vor einem deut­lichen Rückgang der Erwerbs­tä­ti­genzahl – Folge der Ein-Kind-Politik. 
Die chi­ne­sische Regierung scheint die Gefahr erkannt zu haben und ver­sucht das hem­mungslose Kre­dit­wachstum unter Kon­trolle zu bekommen und abzu­bremsen. Dazu gehört das rigorose Vor­gehen gegen die Schat­ten­banken. In die gleiche Richtung geht der Versuch, die Abhän­gigkeit des Landes von Exporten und Inves­ti­tionen zu redu­zieren und die Kon­sum­nach­frage zu stärken. Eine Umstellung, die leicht klingt, in der Praxis jedoch bei Weitem nicht so leicht zu bewäl­tigen ist. Zu groß die Gefahr, dass die hoch ver­schul­deten Unter­nehmen, die zudem auf erheb­lichen Über­ka­pa­zi­täten sitzen, dadurch noch tiefer in die Krise gestürzt werden.
So oder so ist unstrittig, dass China vor einer Phase gerin­geren Wachstums steht, was ent­spre­chend negativ auf die Welt aus­strahlt. Der deut­liche Rückgang der Auto­ver­käufe in China, auch abzu­lesen an den Ankün­di­gungen für Preis­sen­kungen, ist gerade aus deut­scher Sicht ein Alarm­signal erster Güte. China war für unsere Export­in­dustrie nicht nur die größte Stütze in den letzten Jahren, sondern auch der Haupt-Gewinn­treiber. Dreht sich dies nun um, schlägt es unwei­gerlich auf die Kon­junktur hier­zu­lande durch.
Trump wittert die Schwäche
In diese Situation hinein platzt nun der Han­dels­krieg des Donald Trump, der meines Erachtens nur wenig mit Handel zu tun hat, dafür umso mehr mit stra­te­gi­schen Über­le­gungen der USA. Was sollten die USA denn ernsthaft gegen ein Han­dels­de­fizit mit China (und uns) haben, wenn sie dieses doch – wie gehabt – mit ihren grünen Papier­scheinen, genannt US-Dollar, finan­zieren können. Solange die USA die unbe­strittene Welt­macht bleiben, bleibt der Dollar die Welt­währung, mit allen damit ver­bun­denen Pri­vi­legien – unter anderem dem nicht unwe­sent­lichen Vor­recht, echte Waren mit bunten Zetteln zu bezahlen, deren Wert man beliebig und nach eigenem Ermessen beein­flussen kann. 
Es dürfte der US-Regierung also nicht um Han­dels­de­fizite gehen, sondern um die Ver­tei­digung des Status als unbe­strit­tener Welt­macht. Blickt man auf die Ent­wicklung Chinas, so ist klar, dass es nur eine Frage weniger Jahr­zehnte ist, bis das Land alleine auf­grund seiner Bevöl­ke­rungszahl und der über­durch­schnitt­lichen Leis­tungen der Schüler in den für die Zukunft so wich­tigen Fächern wie Mathe­matik zu einem ernst­haften Kon­kur­renten der USA werden kann. Da bietet es sich aus Sicht der USA an, diesen Zeit­punkt zumindest solange wie möglich aufzuschieben. 
China in Not: Zeit­punkt für Han­dels­krieg ist aus Trumps Sicht gut gewählt
Der Zeit­punkt für einen Han­dels­krieg ist so gesehen klug gewählt. Die USA stehen vor­der­gründig gut da, haben die Finanz­krise hinter sich gelassen und das Bank­system solide auf­ge­stellt. Die Beschäf­ti­gungslage ist gut und die US-Notenbank Fed scheint die einzige der großen Noten­banken zu sein, die ernsthaft aus der Politik des bil­ligen Geldes aus­steigen kann. Der Zins­an­stieg in den USA führt bereits zu Pro­blemen in den hoch in US-Dollar ver­schul­deten Schwel­len­ländern, schwächt aber auch China, weil es den US-Dollar auch für Chi­nesen attrak­tiver macht. Kapi­tal­flucht war schon immer eines der Pro­bleme Chinas. 
China ist jedoch anfällig für die Maß­nahmen der USA. Schon jetzt gibt es wenige Bereiche, wo das Land ernsthaft Gegen­maß­nahmen ergreifen kann, sollten die USA weitere Schritte ergreifen. Gelingt es den USA, China in eine Rezession zu stürzen, dürfte das zumindest kurz­fristig die poli­tische Sta­bi­lität gefährden und damit die Ent­wicklung des Landes negativ beein­flussen. Auch wenn dies die Ent­wicklung Chinas nur bremsen, aber nicht ver­hindern kann, dürfte es einige Jahre dauern, bis sich China davon erholt. 
Die USA wird es auch treffen
Wenig tröstlich ist da, dass die USA kei­neswegs so gut dastehen, wie es scheint und Donald Trump dar­stellt. Das billige Geld der Fed hat erheb­liche negative Neben­wir­kungen. So ist die Ver­schuldung der US-Unter­nehmen förmlich explo­diert und sogar der Inter­na­tionale Wäh­rungs­fonds warnt vor den Folgen dieser Schulden. Die Unter­nehmen haben das Geld nicht dazu ver­wendet zu inves­tieren, sondern um eigene Aktien zurück­zu­kaufen und Wett­be­werber zu übernehmen. 
Sym­pto­ma­tisch mag der Fall von General Electric dienen: Vor zehn Jahren noch mit dem besten Rating AAA ver­sehen, droht die Indus­trie­ikone zu Junk zu werden. GE ist nicht alleine: Immerhin Anleihen im Volumen von über 1000 Mil­li­arden US-Dollar könnten in einer Rezession schnell den Investment-Grade ver­lieren und zu Junk­bonds werden. Eine massive Krise wäre die unwei­ger­liche Folge. Seit 2009 ist das Volumen an BBB Bonds in den USA um fast 230 Prozent auf nunmehr 2500 Mil­li­arden US-Dollar ange­wachsen. Immerhin die Hälfte aller Investment-Grade-Anleihen haben nur noch ein BBB Rating.
Kommt es nun zu einer Rezession in den USA, ist es nur eine Frage wann, und nicht, ob es zu einer neuen Finanz­krise kommt. Zu hoch ist die Ver­schuldung der Unter­nehmen, die sich auch in einer anderen Kre­dit­ka­te­gorie zeigt: den soge­nannten „Leveraged Loans“. Das sind Kredite an Unter­nehmen, die bereits hoch ver­schuldet sind, zum Bei­spiel im Rahmen von Private-Equity-Trans­ak­tionen. Die Kre­dit­geber sind meistens Insti­tu­tionen, wobei, wie auch in der Finanz­krise vor zehn Jahren, immer mehr dieser Kredite zu Wert­pa­pieren gebündelt und an ren­dite­hungrige Inves­toren ver­kauft werden. Eine Praxis, die der Inter­na­tionale Wäh­rungs­fonds kürzlich als höchst pro­ble­ma­tisch und riskant ein­stufte. Besonders bedenklich stimmt, dass die Kre­dit­geber so sorglos sind, dass sie sich nicht mal um aus­rei­chende Sicher­heiten bemühen. 
Eine Abschwä­chung der Welt­kon­junktur schlägt so auch auf die USA zurück und hat das Zeug, die dort eben­falls nur mit bil­ligem Geld unter­drückte, aber nicht ernsthaft über­wundene Finanz­krise wieder auf­flammen zu lassen. Diese Erkenntnis dürfte auch hinter der zuletzt ent­täu­schenden Ent­wicklung der US-Börsen stehen. Hatten diese im Laufe des Jahres noch neue Höchst­stände erreicht, droht nun ein deut­licher Ein­bruch. Dass wir uns bereits in einem neuen Bären­markt befinden, kann nicht aus­ge­schlossen werden.
Eurozone als (unbe­ab­sich­tigter?) Kollateralschaden
Was zur Eurozone führt. Ich will an dieser Stelle meine vielfach gemachten Aus­sagen zum Zustand der Wäh­rungs­union im Jahre zehn der Euro­krise nicht wie­der­holen. Kurz gefasst: 
  • Die Eurozone ist in der jet­zigen Form nicht überlebensfähig.
  • Die Mit­glieds­länder haben sich weiter aus­ein­an­der­ent­wi­ckelt, statt sich – wie erhofft – anzunähern.
  • Die Schulden und Wett­be­werbs­un­ter­schiede sind höher als vor zehn Jahren.
  • Das Ban­ken­system ist immer noch insolvent und fördert die Zom­bi­fi­zierung der Wirtschaft.
  • Eine Trans­fer­union kann nichts an diesem Zustand ändern, weil die Dimen­sionen so gigan­tisch sein müssten, dass sie jeden Staats­haushalt überfordern.
  • Es wäre pro­ble­ma­tisch, wenn die deut­schen Steu­er­zahler, die deutlich ärmer sind als die Bürger der Kri­sen­länder, diese mit ihrem Geld retten.
  • Das führt dazu, dass die EZB ihren Weg der Kri­sen­ver­schleppung bis zum bit­teren Ende wird gehen müssen. Mone­ta­ri­sierung der Schulden lauten die Stichworte.
  • Letz­teres wird von der deut­schen Politik – trotz der erheb­lichen nega­tiven Folgen für unseren Wohl­stand – mit­ge­tragen werden, aus Angst, sich erneut in Europa unbe­liebt zu machen und in der Hoffnung, dass es doch noch ein Wunder gibt. Doch das wird nicht passieren.
Offen scheitern wird der Euro deshalb an anderem (fak­tisch gescheitert ist er schon): ent­weder an den Mit­gliedern der „Han­sea­ti­schen Union“ unter Führung der Nie­der­lande oder an Italien. Italien ist zur Zeit der pro­mi­nen­teste Kan­didat für einen Aus­tritt aus dem Euro, wobei ich nach wie vor davon ausgehe, dass die dortige Regierung Brüssel und Berlin erfolg­reich erpresst – wie hier aus­führlich erläutert.
Italien, Han­dels­krieg und Rezession
Die Zeit spielt für das Land und es spricht für die Stra­tegie der Ita­liener, alles dar­an­zu­setzen, den Schaden den Aus­ländern auf­zu­bürden. Wie gut das funk­tio­niert, ist nicht zuletzt daran zu erkennen, dass aner­kannte Öko­nomen wie der Chef­volkswirt der Deut­schen Bank offen für eine Zins­sub­ven­tio­nierung durch die Steu­er­zahler anderer Länder ein­treten, ver­bunden mit der Bereit­schaft, im Zweifel auf For­de­rungen zu verzichten. 
In diese Gemengelage treffen nun Han­dels­krieg und Rezession. Es ist schon jetzt absehbar, dass eine Ver­schlech­terung der Kon­junktur die euro­kri­ti­schen Kräfte in Europa stärken wird. Viel­leicht haben wir Glück, dass der wahre Zustand der Wirt­schaft sich noch nicht zu den Euro­pa­wahlen im Mai zeigt. Bei spä­teren Wahlen dürfte sich der Frust dann ent­laden. Eine weitere Amtszeit von Emanuel Macron ist höchst unwahr­scheinlich. Doch wer kommt dann? 
Weniger Wachstum, stei­gende Arbeits­lo­sigkeit und stär­kerer Wett­be­werbs­druck aus China dürften das Projekt der Wäh­rungs­union beenden. Ver­mutlich noch nicht 2019, aber im kom­menden Jahr werden weitere Weichen dafür gestellt werden. So gesehen sind der Euro (und die EU?) Kol­la­te­ral­schäden der US-Politik. Die EU ist aller­dings nicht unschuldig, hatten unsere Poli­tiker doch zehn Jahre Zeit, die Pro­bleme zu lösen. Statt das zu tun, haben sie sich hinter Mario Draghi ver­steckt. Allen voran unsere Bundesregierung. 
Deutsch­lands Illusion platzt
Richtig schmerzhaft dürfte die Ent­wicklung für uns Deutsche werden. Derzeit sind wir noch damit beschäftigt, 
  • die eigenen Schlüs­sel­in­dus­trien zu schwächen (Stichwort Fahrverbote);
  • eine unaus­ge­gorene Ener­gie­wende umzu­setzen, die nicht nur zu den höchsten Strom­preisen Europas führt, sondern auch zur Ver­fehlung der CO2-Ziele;
  • die Kon­sum­aus­gaben des Staates ins Uner­mess­liche zu steigern (Stichwort: Rente, Sozi­al­leis­tungen von rund 10.00 Mil­li­arden Euro, dem­nächst für alle und ohne Kontrolle);
  • die Migration in das Sozi­al­system zu fördern.
Schon bald werden wir unsanft aus unseren Träumen vom „reichen Land“ erwachen. Die Exporte werden deutlich ein­brechen und das trifft uns auf­grund der deutlich höheren Abhän­gigkeit vom Export als 2008 nochmals härter. Dann werden wir fest­stellen, dass wir die letzten Jahre nicht vor­ge­sorgt haben: 
  • Unsere Han­dels­über­schüsse haben wir – wie schon vor der Finanz­krise Teil 1 im Jahr 2008 – äußerst schlecht angelegt. Damals war es US-Sub­prime, heute sind es unter anderem zins- und til­gungs­freie Target2-For­de­rungen gegen Plei­te­staaten in der Eurozone. Erheb­liche Ver­luste sind unver­meidbar. Eigentlich sind sie schon ein­ge­treten, wir sehen es nur noch nicht.
  • Unsere Infra­struktur ist derweil deutlich schlechter als in anderen Ländern der EU. Kurz­fristig benö­tigen wir 120 Mil­li­arden für das Nötigste. Mit­tel­fristig müssen wir die Aus­gaben nach­haltig erhöhen, was min­destens einem Betrag von zusätzlich 750 Mil­li­arden Euro in den kom­menden 30 Jahren ent­spricht. In der Digi­ta­li­sierung hinken wir weit hin­terher. Im ver­meintlich „ärmeren“ Spanien haben immerhin 50 Prozent der Haus­halte einen Glas­fa­ser­an­schluss. Bei uns weniger als zwei Prozent. Und dass sich der Wirt­schafts­mi­nister der Partei, die seit mehr als 13 Jahren regiert, für das deutsche Han­dynetz schämt, sagt alles.
  • Unser Bil­dungs­system ver­schlechtert sich seit Jahren. Gerade bei den so wich­tigen Mathe­ma­tik­leis­tungen werden wir nach hinten durch­ge­reicht. Besonders ent­täu­schend sind die Leis­tungen der Kinder mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Dies hat vor allem etwas mit unserer Art der Migration zu tun.
  • Unsere Indus­trien stammen mit wenigen Aus­nahmen noch aus der Kai­serzeit und stehen vor einem mög­li­cher­weise exis­tenz­be­dro­henden Struk­tur­wandel (Auto­mobil).
  • Wir stehen vor einem deut­lichen Rückgang der Erwerbs­be­völ­kerung, der nicht durch Migration ver­hindert werden kann. Statt in Auto­ma­ti­sierung, Robotik und Digi­ta­li­sierung die Antwort auf diese Ent­wicklung zu sehen – wie in Japan – wird es bei uns nur als Bedrohung betrachtet.
Diese Liste der Ver­säum­nisse der letzten Jahre ist sicherlich nicht voll­ständig. Euro, EZB und Politik führen zur größten Wohl­stands­ver­nichtung hier­zu­lande seit dem letzten Krieg. 2019 dürfe das Jahr werden, wo sich die Geschichte vom reichen Land als Märchen entpuppt. 

Dr. Daniel Stelter — www.think-beyondtheobvious.com
→ manager-magazin.de: „2019 kehren die Krisen zurück“, 26. November 2018