Wenn Frauen die freie Wahl haben, wählen sie mehr­heitlich lieber typisch weib­liche Berufe

Femi­nis­tinnen glauben, dass Frauen, wenn sie die freie Wahl hätten, sich ver­stärkt für Mathe­matik, Natur­wis­sen­schaften und Inge­nieurs­berufe ent­scheiden würden. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie Studien aus Skan­di­navien belegen.
Die Femi­nis­tinnen kämpfen für Chan­cen­gleichheit. Doch die gewünschten Ergeb­nisse stellen sich nicht ein. Zwar haben Frauen heute Zugang zu allen Aus­bil­dungs­be­rufen und Stu­di­en­gängen. Dennoch gibt es immer noch wenige Frauen in den Inge­nieurs­be­rufen und Natur­wis­sen­schaften. Das kann nur an patriachalen Struk­turen liegen! – schimpfen die Femi­nis­tinnen. Doch sie liegen falsch.
Für Ver­wun­derung sorgt das »Gender-Equality Paradox«. Was ist das? Das bedeutet: Je mehr die Frauen wirt­schaft­liche und gesell­schaft­liche Freiheit haben und je weniger sie sich Normen und Erwar­tungen anpassen müssen, desto wahr­scheinlich wenden sie sich typisch weib­lichen Aus­bil­dungen, Stu­di­en­gängen und Berufen zu.
Der Beweis: In nor­di­schen Ländern wie Schweden und Nor­wegen gilt die größte Freiheit der Stu­di­enwahl. Es gibt kaum Ein­schrän­kungen. Die nor­di­schen Länder sind seit Jahr­zehnten bekannt für ihre pro­gressive Kultur und für die Gleich­be­rech­tigung der Frau. Dennoch schreiben sich gerade hier die Frauen gerne für soziale Berufs­aus­bil­dungen oder geis­tes­wis­sen­schaft­liche Stu­di­en­gänge ein. Nor­we­ge­rinnen oder Schwe­dinnen haben mehr­heitlich keine große Lust, Inge­nieurin, Mathe­ma­ti­kerin oder Natur­wis­sen­schaft­lerin zu werden. Sie wollen auch nicht auf einer Öl-Plattform arbeiten oder als Klemp­nerin. Das liegt nicht im Rahmen ihrer Wunsch- und Ziel­vor­stel­lungen vom Leben.
Frauen im Iran oder Saudi-Arabien oder vielen anderen Staaten des Nahen und Mitt­leren Ostens drängt es dagegen in die typi­schen Männer-Stu­di­en­gänge wie Natur­wis­sen­schaften, Mathe­matik und Ingenieursstudiengänge.
Diese Beob­achtung stellt sich nicht nur beim direkten Ver­gleich zwi­schen den nor­di­schen Ländern und dem Mitt­leren Osten ein. Tat­sächlich scheint es ein welt­weites Phä­nomen zu sein: Wenn Frauen frei vom sozialen oder wirt­schaft­lichen Druck und frei von gesell­schaft­lichen Erwar­tungen sind, dann wollen sie lieber ihren Nei­gungen nach­gehen. Und die sind mehr­heitlich, wie sie immer waren. Vor allen Dingen, weil sie sich besser mit einem intakten Fami­li­en­leben ver­ein­baren lassen. Wen wundert das?
[Siehe hierzu die Berichte in »The Atlantic« und »The Eco­nomist«]


Quelle: freiewelt.net