Emmanuel Macron sagt seinen Landsleuten, dass es keine echten Franzosen gibt, und er sagt den Dänen, dass es keine echten Dänen gibt. Angela Merkel stimmt in den Chor mit ein, wenn es um Deutsche geht. Ein Kommentar.
Die archäologischen, linguistischen und historischen, ja sogar die genetischen Hinweise zeigen, dass Dänemark schon seit Jahrtausenden von germanischen Skandinaviern besiedelt ist. Dänemark gehört mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Ursprungsregion der Germanen und Proto-Germanen als Sprach- und Kulturgruppe. Die dänische Identität ist uralt. Die dänische Nationalflagge ist die älteste heute existierende der Welt. Ein vereinigtes Dänemark als Königreich existiert seit dem 9. Jahrhundert. Eine Masseneinwanderung hat Dänemark seit Jahrhunderten nicht erlebt. Die letzte war im 6. Jahrhundert aus der benachbarten südschwedischen Region Schonen.
Doch Emmanuel Macron sagte bei seinem Besuch in Dänemark letzten August, es gebe so etwas wie echte Dänen nicht. Es gebe auch keine echten Franzosen. Sie seien alle nur Mischmasch. Die Frage lautet: Wie lange muss ein Land eine Identität aufbauen, damit sie als solche akzeptiert werden darf? Hundert Jahre? Fünfhundert Jahre? Tausend Jahre? Oder sind wir am Ende nicht alle Abkömmlinge der Urform des Homo Sapiens oder gar Kinder von Adam und Eva?
Macron hat schon mehrfach die französische Identität, Nationalität, ja sogar die französische Kultur als solche verneint und sie als europäische bezeichnet. Diese Ideen will er umsetzen. Er ist stolz, dass er zum »kulturellen Wandel« in Europa beiträgt. Heißt dieser Wandel Selbstverleugnung?
Angela Merkel ist nicht besser als Emmanuel Macron. Für sie gibt es längst keine Deutschen mehr. Für sie gibt es nur solche, die »schon länger hier leben«, und solche, die Migrationshintergrund haben. Gerade kürzlich formulierte sie es bei einer Rede vor der Konrad-Adenauer-Stiftung so: »Das Volk sind die Menschen, die dauerhaft in einem Land leben und nicht eine Gruppe, die sich als Volk definiert.«
Danke, Frau Merkel, dass sie den Deutschen eine ethnische, kulturelle und historische Identität absprechen! Wenn das »Volk« sich nicht mehr selbst über eine gewachsene Identität definieren darf, dann müssen natürlich Sie das besorgen und den Bürgern vorschreiben, wie sie sich selbst sehen dürfen oder nicht.
Sie bekommen alle neuesten Artikel per E-Mail zugesendet.