Ökonom: Deutsche sind im euro­päi­schen Ver­gleich eher arm als reich

Der Ökonom Dr. Daniel Stelter erklärte im Fern­sehen und im Focus-Interview die Schieflage in Deutschland. Die Deut­schen haben ein geringes Median-Ver­mögen und die Steuer- und Abga­ben­be­lastung ist zu hoch. Außerdem wird zu wenig in die Zukunft inves­tiert und es werden zu wenig Rück­lagen gebildet.
Wir hatten in der »Freien Welt« bereits darüber berichtet: Was die Ver­mögen im euro­päi­schen Ver­gleich betrifft, sind die meisten Deut­schen eher arm als reich. Die Durch­schnitts­werte werden durch eine kleine Gesell­schafts­gruppe nach oben ver­zerrt. Doch das Median-Ver­mögen zeigt: Die Deut­schen gehören zu den Ärmsten in Westeuropa.
Dies hat nun jüngst auch ein bekannter Ökonom öffentlich erklärt: Die Erzählung, wonach wir in einem reichen Land mit reichen Men­schen leben, ist ein Märchen, zumindest im Ver­gleich mit den anderen west­eu­ro­päi­schen und süd­eu­ro­päi­schen Staaten.
Der Ökonom Dr. Daniel Stelter hat dazu ein Buch geschrieben: »Das Märchen vom reichen Land«. Seine Fest­stellung hat er kürzlich im Fern­sehen in der Talkshow »Markus Lanz« bestätigt und in einem aktu­ellen Interview auf »Focus-Online« nochmals erläutert.
Demnach sind zwar die Brut­to­ein­kommen Deutsch­lands momentan ganz gut im inter­na­tio­nalen Ver­gleich. Doch das sagt nichts über das Ver­hältnis zu den Aus­gaben und zu den Ver­mögen der Bürger aus. Tat­sächlich befindet sich Deutschland, was die Ver­mögen (inklusive Immo­bi­li­en­besitz) und Ver­sor­gungs­an­sprüche (z.B. Renten) angeht, relativ weit unten in der Rang­liste der EU-Staaten. Die Deut­schen sind im Ver­gleich zu vielen West­eu­ro­päern arm.
»Die Poli­tiker ver­kaufen uns für dumm«, schluss­folgert Daniel Stelter. Der Staat hat zwar offi­ziell viele Ver­sor­gungs­an­sprüche der Bürger ange­häuft, aber dahinter stehen auch viele Schulden und Lasten anstatt aus­rei­chende Rückstellungen.
Auch die Art der Zuwan­derung kri­ti­sierte Stelter. Die bis­herige Zuwan­derung war ein Ver­lust­ge­schäft. Wenn man für mehr Migration sei, müsse man dafür sorgen, dass gut aus­ge­bildete oder hoch­qua­li­fi­zierte Men­schen ins Land kommen.
Zu den Abgaben und Steuern sagte Stelter im Interview auf »Focus-Online«:
»Der Staat greift Men­schen mit nor­malen Ein­kommen brutal in die Tasche, was Steuern und Abgaben betrifft. Wir haben die zweit­höchsten Abgaben laut OECD nach Belgien. Diese Leute sind gefrustet, weil sie alles finan­zieren müssen und aus eigenem Ein­kommen eigentlich kein Ver­mögen bilden können. Der Staat nimmt ihnen alles weg.«
Diese Ein­nahmen des Staates werden dann, so kri­ti­siert Stelter, zu wenig in die Zukunft investiert.


Quelle: freiewelt.net