Zum 5. Jah­restag der Schüsse auf dem Maidan, Kiew, Ukraine

Oder wie man Arm in Arm mit Pro­fi­teuren von Mas­sen­morden Glaub­wür­digkeit verliert
„Ein Pla­nungs­treffen, das die finale Phase des Umsturzes ein­leiten sollte, fand in der deut­schen Bot­schaft in Kiew statt, und zwar am 20. Februar [2014]. Das war noch vor den Ver­hand­lungen von Ex-Außen­mi­nister Stein­meier mit Janukowytsch.“
Zum fünften Jah­restag der Schüsse auf dem Maidan in Kiew erscheint ein Buch [i], das vielen in Deutschland weit­gehend unbe­kannte Fakten prä­sen­tiert und die Rolle der Bun­des­re­gierung in der Ukraine-Krise grund­sätzlich hinterfragt.
Das vor­lie­gende Buch ist nach Aussage des Autors seine bisher wich­tigste Publi­kation. Fünf Jahre lang recher­chierte er in wis­sen­schaft­lichen Berichten, ver­öf­fent­lichten und gele­akten Doku­menten, dis­ku­tierte mit inter­na­tio­nalen Fach­leuten und ver­glich zum 5. Jah­restag der Schüsse auf dem Maidan seine Reak­tionen aus dem Jahr 2015 mit den danach offen­kundig gewor­denen Fakten.

Hier bestellen!

Auf fast 400 Seiten weist Jochen Mit­schka akri­bisch nach, wer welche Rolle in dem Staats­streich in der Ukraine im Jahr 2014 spielte. Er will auf­zeigen, dass die deut­schen Poli­tiker wussten, was pas­sieren würde, und dass das deutsche Außen­mi­nis­terium in einem Papier für die Bun­des­tags­ab­ge­ord­neten die Fakten trotzdem voll­kommen ver­dreht dar­ge­stellt hatte.
Er erklärt, dass nach dem Angriff Geor­giens gegen Süd­os­setien unter Saa­ka­schwili, der NATO und Deutschland hätte klar sein müssen, dass Russland eine Rote Linie gezogen hatte und keine gewaltsame Ver­schiebung des Status Quo mehr akzep­tieren würde. Und als mit den von den Put­schisten in Kiew durch­ge­führten Mas­saker auf dem Maidan, nach Aus­sagen in dem Buch unter wohl­wol­lendem Nicken der West­mächte, wieder eine Rote Linie ver­letzt worden war, MUSSTE den Poli­tikern klar sein, so der Autor, was pas­sieren würde.
Mit­schka beschreibt, was auch Richard Sakwa erklärt: Die west­liche Argu­men­ta­ti­ons­linie sieht wie folgt aus: NATO expan­diert formal oder fak­tisch nach Osten („sou­ve­ränes Recht der Staaten in die NATO zu wollen“), und wenn Russland darauf reagiert, ist es der Aggressor, womit der Sinn der Ost­erwei­terung gegeben ist. Der Autor beschreibt, wie Sakwa das vor­aus­sehbare Ergebnis als „Sicher­heits­di­lemma“ beschreibt, eine poli­tische Folge, die Stu­denten der Poli­to­logie in den ersten Jahren bereits ken­nen­ge­lernt haben sollten.
Jochen Mit­schka sagt, dass jeder aus dem Buch erkennen wird, welche Rollen die Poli­tiker Deutsch­lands und der NATO-Länder dabei spielten, die Ukraine in einen Bür­ger­krieg zu stürzen — und an den Abgrund eines Staats­bank­rottes. Eines Bank­rotts, der laut Autor nur durch das Land auf ewig ver­schul­dende Kredite und mit Steu­er­geldern der EU-Bürger ver­hindert wird.
Am 18. Februar 2014 wurden in der Ukraine 28 Men­schen getötet, dar­unter Poli­zisten von der Bereit­schafts­po­lizei Berkut. Die blu­tigen Zusam­men­stöße kul­mi­nierten zu einer Mas­sen­gewalt am 20. Februar. (…) Dies war der Tag der Hecken­schützen, die sowohl auf die Demons­tranten, als auch die Poli­zisten schossen, wodurch min­destens 39 Demons­tranten und 17 Poli­zisten getötet wurden.
Dagegen war dem ehe­ma­ligen deut­schen Bun­des­prä­si­denten Joachim Gauck das Gedenken an das Mas­saker in Odessa keinen Besuch wert. Auf die Frage eines Bun­des­tags­ab­ge­ord­neten, hatte er Jochen Mit­schka zufolge geant­wortet: “Die Kiewer Regierung wollte das nicht“.
Jochen Mit­schka kom­men­tiert: „Und wenn der deutsche Bun­des­prä­sident Arm in Arm mit dem Pro­fiteur dieses blu­tigen Umsturzes den Opfern des Mas­sakers auf dem Maidan gedenkt, sollten wir uns über­legen, wie groß die Heu­chelei des deut­schen Poli­ti­kestab­lish­ments und der Medien sein muss, solche Bilder mit einem voll­kommen fal­schen Kontext zu verbreiten.“
Hier nun ein kurzer Auszug aus dem Buch aus einem der ein­lei­tenden Kapitel.
***

Die Schüsse, die zum Putsch führten

Ivan Kat­cha­novski
Quelle: Screenshot YouTube Video
Die Erschießung der „himm­li­schen Hun­dert­schaft“ (Hea­venly Hundred) am 20. Februar 2014 leitete den Putsch ein, der schließlich zum Bür­ger­krieg führen sollte. Eine Allianz von ukrai­ni­schen Olig­archen und ultra­rechten Par­teien, unter­stützt durch west­liche Regie­rungen, stürzte einen gewählten Prä­si­denten, der zu kon­kur­rie­renden Frak­tionen der  ukrai­ni­schen Olig­archen gehörte.
Das Mas­saker vom Maidan führte dazu, dass Prä­sident Viktor Janu­ko­wytsch nicht erst durch eine sehr wahr­schein­liche Wahl­nie­derlage in einer zeitlich abseh­baren Wahl von der Macht getrennt wurde, sondern durch einen gewalt­tä­tigen Mob, unter Miss­achtung von Gesetz, Ordnung und Ver­fassung des Landes. Im Westen genannt „Revo­lution“.
Die Erklärung der Schüsse auf dem Maidan durch die Putsch­re­gierung und die ukrai­ni­schen Medien, dass die Schüsse durch Scharf­schützen der Regierung auf Befehl von Janu­ko­wytsch ver­ur­sacht worden seien, wurden in den west­lichen Medien und von den west­lichen Regie­rungen über­nommen, ohne ernst­haftes Hin­ter­fragen oder der For­derung einer unab­hän­gigen inter­na­tio­nalen Unter­su­chung des Massakers.
Der ukrai­nische Nach-Maidan-Prä­sident Petro Poro­schenko ver­breitete das Nar­rativ z.B. in seiner Rede vor dem US Kon­gress am 18. Sep­tember 2014 [ii], wobei er inter­es­san­ter­weise darauf hinwies, dass der Sturz der Regierung maß­geblich durch die Ermordung der Demons­tranten aus­gelöst worden wäre. Was im Prinzip das Ein­ge­ständnis eines gewalt­tä­tigen Put­sches ist, wenn man die Fakten in diesem Buch zugrunde legt.
Ein Bei­spiel für die pro­pa­gan­dis­tische Nutzung der Schüsse für west­liche Inter­essen war eine Rede von Obama über die NATO und die bal­ti­schen Staaten vor dem Council on Foreign Relation am 3. Sep­tember 2014 [iii], indem er das Nar­rativ der neuen Macht­haber in Kiew kri­tiklos übernahm. Ebenso wie seine Vor­gänger die fal­schen Behaup­tungen zu ira­ki­schen Sol­daten, die angeblich Säug­linge in Kuwait ermordet hatten oder das Märchen von ira­ki­schen Massenvernichtungswaffen.
Was steckte aber in Wirk­lichkeit hinter den Schüssen? Waren es rus­sische Pro­vo­ka­teure, die Gründe benö­tigten, um die Krim in Angst und Schrecken zu ver­setzen, damit diese in die Arme von Müt­terchen Russland eilt? Was einige rechte Poli­tiker der Ukraine ernsthaft behaupten. War es ein spon­tanes oder ein orga­ni­siertes Mas­saker, und warum wurden sowohl Poli­zisten, als auch Demons­tranten ermordet?
Kat­cha­novski forschte und schrieb vier Jahre darüber [iv]. Ich will hier nur auf Teile seiner Arbeit ein­gehen. Der Autor schreibt darin, auf welcher Basis seine wis­sen­schaft­liche Unter­su­chung aus­ge­führt wurde. Dann beschreibt er, dass der Rechte Sektor und Swoboda sowie Par­teien von Olig­archen, wie „Vaterland“ direkt und indirekt in ver­schie­denen Funk­tionen, in das Mas­saker von Demons­tranten und Poli­zisten invol­viert waren. Dann schreibt er schon 2015 so deutlich, dass niemand darüber hin­weg­sehen kann:
„Dieser Mas­senmord war eine erfolg­reiche False Flag Ope­ration, die von Ele­menten aus der Maidan Füh­rer­schaft und durch ver­deckte bewaffnete Gruppen orga­ni­siert und aus­ge­führt wurde, um den asym­me­tri­schen Kon­flikt während des „Euro­maidan“ zu gewinnen, und in der Ukraine die Macht zu übernehmen.
Diese Unter­su­chung liefert auch die rationale Erklärung für das Ver­sagen der Regie­rungs­un­ter­su­chung, jene zu finden und zu ver­ur­teilen, die direkt für diesen Mas­senmord ver­ant­wortlich waren und für die Fäl­schungen der Unter­su­chung. Jedoch bleiben die spe­zi­fische Art und die Inten­sität mit der jede dieser poli­ti­schen Orga­ni­sa­tionen und Führer sowie bewaff­neten Demons­tranten ver­wi­ckelt waren, unklar. Solche False Flag Mas­saker können auf Grund ihrer Natur nur von einer kleinen Gruppe der Maidan-Anführer und Demons­tranten erfolg­reich geplant und aus­ge­führt worden sein. 
Die über­wie­gende Mehrheit der Maidan-Demons­tranten, Akti­visten, Mit­glieder und Unter­stützter des ‚Euro­maidan‘ und der Par­teien, die die Pro­teste anführten, ebenso wie die Opfer unter den Demons­tranten, waren sich nicht über die Orga­ni­sa­toren und Anführer dieser poli­tisch moti­vierten Morde bewusst und in keiner Weise in den Mas­senmord ver­wi­ckelt.“ (Kat­cha­novski 2017 Seite 63)
Der Autor geht dann auf Details seiner Unter­su­chung ein. Er beschreibt, dass die Beweislage auf­zeigt, dass die 49 erschos­senen Demons­tranten von Gebäuden aus getötet wurden, die die Maidan-Bewegung kon­trol­lierte (ins­be­sondere vom Hotel Ukraine und dem Zhovt­nevyi Palast, auch Oktober-Palast genannt). Seine Studie, so schreibt er, enthält die direkten Beweise wie Video­links, Fotos und Zeu­gen­aus­sagen, die Gruppen von Maidan-Hecken­schützen in diesen Gebäuden beschreiben.
Kat­cha­novski erklärt weiter, dass die Beweise Sinn machen, wenn man berück­sichtigt, dass die bewaff­neten Gruppen des Maidan keinen der Hecken­schützen neu­tra­li­sierten, der aus den von ihnen kon­trol­lierten Gebieten aus schoss, dass nur unbe­waffnete Demons­tranten getroffen wurden, aber keine Anführer des Maidan oder Mit­glieder der Maidan Selbst­ver­tei­di­gungs-Gruppen, oder des Haupt­quar­tiers des Rechten Sektors, dafür aber Jour­na­listen, nicht jedoch dem Maidan freundlich gesinnte Berichterstatter.
„Die scheinbar irra­tionale Mas­sen­tötung der Maidan-Demons­tranten und Poli­zisten am 20. Februar 2014, erweist sich als rational, auf Basis einer auf eigene Inter­essen basierten Sicht­weise und der Theorie der ratio­nalen Ent­scheidung von Max Weber. Die neue Regierung kam zum großen Teil auf Grund der Mas­saker und seiner gefälschten Unter­su­chung an die Macht, während die Medien dabei halfen, die Morde von Demons­tranten und Poli­zisten falsch zu inter­pre­tieren. Die Analyse ergab, dass die Berkut auf Maidan ‚Hecken­schützen‘ schoss, ebenso wie zur Warnung von unbe­waff­neten Demons­tranten [Anmerkung des Über­setzers. Z.B. vor ihnen in den Boden].
Aber natürlich kann nicht aus­ge­schlossen werden, dass die Polizei einige der Demons­tranten am 20. Februar getötet oder ver­letzt hat, besonders, wenn sie bewaffnet waren.“(Kat­cha­novski 2017 Seite 64)
Der Autor geht aber noch darüber hinaus. Er stellt Fragen zu Beweisen, die auf­zeigen, dass die US-Regierung die Maidan-Oppo­sition unter­stützte. Wei­terhin fragt er, welcher Ein­fluss in die Maidan-Regierung und poli­tische Ent­schei­dungen geflossen ist. Dann spricht er aus, was viele Ana­lysten im Westen nur zu denken wagen:
„Dieser gewaltsame Umsturz bedeutete einen unde­mo­kra­ti­schen Regie­rungs­wechsel. Er war der Aus­löser für einen aus­ge­wei­teten gewalt­tä­tigen Kon­flikt, der sich im Osten der Ukraine in einen Bür­ger­krieg stei­gerte, und zu einer rus­si­schen Mili­tär­in­ter­vention zugunsten von Sepa­ra­tisten auf der Krim und dem Donbass führte, also prak­tisch einer Zer­schlagung der Ukraine. Der gewaltsame Umsturz der ukrai­ni­schen Regierung eska­lierte außerdem in einen inter­na­tio­nalen Kon­flikt zwi­schen dem Westen und Russland (Kat­cha­novski 2017 Seite 64)
Auch dieser Autor hält nun inne und fährt nicht fort auf­zu­zeigen, dass die Ent­wicklung zu erwarten und logisch war und unmöglich von Poli­tikern hätte anders ein­ge­schätzt werden dürfen, ange­sichts der roten Linie Russ­lands im Georgien-Kon­flikt. Aber dazu später mehr. Was schreibt Richard Sakwa über die Schüsse vom Maidan?
„Das Land richtete sich nun auf einen Bür­ger­krieg aus. Am 18. Februar wurden 28 Men­schen getötet, dar­unter Poli­zisten von der Bereit­schafts­po­lizei Berkut. Die blu­tigen Zusam­men­stöße kul­mi­nierten zu einer Mas­sen­gewalt am 20. Februar. (…) Dies war der Tag der Hecken­schützen, die sowohl auf die Demons­tranten, als auch die Poli­zisten schossen, wodurch min­destens 39 Demons­tranten und 17 Poli­zisten getötet wurden.
Der Winkel einiger der Schüsse lässt ver­muten, dass sie von den durch die Auf­stän­di­schen besetzten Gebäuden kamen. Schüsse, die sowohl Demons­tranten als auch Poli­zisten töteten, wurden von der Phil­har­monie abge­geben, einem Gebäude, das voll­kommen unter der Kon­trolle der Auf­stän­di­schen stand. Parubij war ver­ant­wortlich für das Gebäude, und generell stellte er eine strikte Kon­trolle darüber sicher, wer den Platz betreten und ver­lassen durfte. 
Über­ra­schen­der­weise ent­kamen die Akti­visten des Rechten Sektors meist unver­letzt, obwohl sie aktiv in die Kämpfe invol­viert waren. Die Ärztin auf dem Maidan, Doktor Olga Bogo­molez, so wird berichtet, hätte ver­mutet, dass die Pro­jektile, die die Demons­tranten getötet hatten, auch die Poli­zisten töteten. Ins­gesamt kamen zwi­schen dem 30. November und dem 20. Februar min­destens 15 Poli­zisten und 77 Akti­visten (später als die himm­lische Hundert geehrt) zu Tode, und ca. 900 Men­schen wurden ver­letzt.“ [v] (Sakwa 2015 Seite 88)
„Die ursprüng­liche Annahme war, dass die Schüsse von Janu­ko­wytschs Kräften gekommen wären, aber in einem ver­öf­fent­lichten Tele­fonat, das am 5. März auf­tauchte und ein Gespräch am 26. Februar zwi­schen dem est­län­di­schen Außen­mi­nister Urmas Paet (der den Maidan am 25. Februar besucht hatte) und Catherine Ashton, beinhaltete, erklärte Paet ihr, dass ‚es nun eine immer stärkere Über­zeugung gibt, dass hinter den Hecken­schützen nicht Janu­ko­wytsch, sondern jemand von der neuen Koalition, steckt‘.” 
Sakwa beschreibt dann die ruhige, wenig über­raschte Reaktion Ashtons, während Paet weiter die Aussage der Ärztin Dr. Olga Bogo­molez erwähnte:
 „Alle Beweise zeigen, dass die Men­schen, die von Hecken­schützen auf beiden Seiten getötet wurden, sowohl jene aus den Reihen der Poli­zisten als auch die Men­schen auf den Straßen, die gleichen Hecken­schützen waren, die beide getötet hatten. Es ist wirklich besorg­nis­er­regend, dass nun die neue Koalition nicht unter­suchen will, was wirklich passierte.“
Bogo­molez zog später ihre Aussage zurück, distan­zierte sich sogar von ihr. Sakwa erwähnt dann Unter­su­chungen deut­scher Fern­seh­sender und auch die schon früh bekannt gewor­denen Unter­su­chungen Katchanovskis:
„Eine kürzlich erfolgte wis­sen­schaft­liche Analyse von Ivan Kat­cha­novski kommt zu einem gegen­sätz­lichen Schluss:
„Die Analyse der vielen Beweise in dieser Studie, lassen die Ver­mutung zu, dass gewisse Ele­mente der Maidan-Oppo­sition, ein­schließlich des extre­mis­ti­schen rechten Flügels, in das Mas­saker invol­viert waren, um die Macht zu ergreifen, und dass die Ermitt­lungen aus diesem Grund ver­fälscht wurden.“
Wenn dies bestätigt wird, würde das die ver­trau­ens­selige Par­tei­nahme der west­lichen Mächte noch unver­ant­wort­licher erscheinen lassen.“ (Sakwa 2015 Seite 91/92)
Ver­trau­ens­selige Par­tei­nahme“ …glaubt Sakwa wirklich, dass es in der Real­po­litik so etwas gibt? Wäre nicht eher ange­bracht zu erklären, dass die  Poli­tiker, die bereits mehr als ein Land ins Chaos gestürzt haben, davon aus­gehen, dass das „Ergebnis die Mittel heiligt“? Oder wie die ehe­malige US-Außen­mi­nis­terin Made­leine Alb­right auf die Frage ant­wortete, ob 500.000 tote Kinder auf Grund der Sank­tionen gegen den Irak das Ziel Wert gewesen wären: “Ich glaube, das ist eine sehr schwere Ent­scheidung, aber der Preis — wir glauben, es ist den Preis wert.” [vi]
Halten wir noch einmal fest, was die west­lichen, ins­be­sondere die deut­schen Poli­tiker, in „ver­trau­ens­se­liger Par­tei­nahme“ außer der wis­sen­schaft­lichen Unter­su­chung von Ivan Kat­cha­novski anscheinend noch ignorieren:

  • Video von Anti­kriegTV [vii]
  • Bericht der BBC vom 12. Februar 2015 mit Aus­sagen von Maidan-Schützen [viii].
  • Bericht in „Junge Welt“ [ix]
  • Bericht im ZDF („Maidan: Rät­sel­raten-um-töd­liche-Schüsse“.  Aus Datenbank entfernt)
  • Bericht im ARD [x].
  • Artikel bei Heise.de [xi]
  • Aussage des Stratfor Chefs „Sicht­barste Putsch der Geschichte“ [xii].
  • New York Times Artikel vom 4. Januar 2015 [xiii].
  • Bericht im Schweiz­ma­gazin v. 21. April 2015 [xiv].
  • Bericht in kana­di­schen Medien über Rolle der kana­di­schen Bot­schaft [xv].
  • Bericht über Geständnis eines Akti­visten, gemordet zu haben [xvi].
  • Bericht in France 24 [xvii].
  • Viele Videobe­richte auf YouTube, die, auch wenn Pro­pa­ganda, zumindest Zweifel hätten auf­kommen lassen müssen und den Wunsch nach einer wirklich unab­hän­gigen Untersuchung.
  • Weitere, später bekannt gewordene Enthüllungen.

Aber in den fol­genden Jahren sollten noch einige zusätz­liche Infor­ma­ti­ons­bomben explo­dieren, alle jedoch ohne größere west­liche Medi­en­be­achtung. Geständ­nisse von Hecken­schützen wurden als rus­sische Pro­pa­ganda abgetan, ins­be­sondere weil sie keine wei­teren Beweise, wie ein­deutige Video­auf­nahmen, vor­weisen konnten. Einige Aus­sagen scheinen tat­sächlich falsch zu sein.
Was aber bisher nicht von soge­nannten Fak­ten­findern ver­sucht wurde zu wider­legen, sind die Aus­sagen des Haupt­or­ga­ni­sators des Maidan:
Der ver­mutlich wich­tigste Initiator der Maidan-Pro­teste von 2014, Mustafa Nayem, ent­hüllte, dass es auf dem Maidan Men­schen gab, die vor dem Mas­saker wussten, dass es pas­sieren würde, und dass Anführer der „Titushki“ enge Ver­bin­dungen zu Maidan-Anführern und ‑Akti­visten pflegten. Nayem ist der Haupt­or­ga­ni­sator des Maidan, Ver­hand­lungs­führer und Pro­pa­ganda-Gehirn. Von ihm stammen die Slogans: „Heute Krim, morgen Berlin“ und „Heute Krim, morgen Paris“ usw. Kat­cha­novski twit­terte darüber:
„Initiator der Maidan-Pro­teste ent­hüllt, dass es Men­schen auf dem Maidan gegeben hatte, die von dem Mas­saker im Voraus gewusst hatten, und dass der Anführer ‚Titushki‘, der später einen Jour­na­listen tötete, enge Ver­bin­dungen zu Maidan-Anführern und Akti­visten unter­hielt.“ [xviii]
Nayem erklärte dies auch in seiner Rede im Par­lament der Ukraine am 9. Februar 2018, wodurch die Arbeit von Kat­cha­novski bestätigt wurde. In einem Twitter Thread ver­folgte Kat­cha­novski die weitere Ent­wicklung und beschrieb, wie sich durch Aus­sagen und Beweise seiner schon früh dar­ge­stellten These, dass die heute an der Macht befind­lichen Kreise für die Schüsse auf dem Maidan letzt­endlich ver­ant­wortlich sind, erhärtet.
„Eine weitere Maidan-Mas­saker Bombe: Janu­ko­wytschs Anwalt sagt, dass der Richter in der Gerichts­ver­handlung Janu­ko­wytschs sich geweigert hatte, die Aus­sagen und andere Beweise des pro-Maidan ein­ge­stellten stell­ver­tre­tenden Par­la­ments­spre­chers anzu­nehmen, dass die Maidan-Anführer Gruppen von Hecken­schützen orga­ni­siert haben, um auf Polizei und Demons­tranten zu schießen, und dass einer der Scharf­schützen der Maidan-Pro­teste gefasst, aber durch die Maidan-Anführer wieder befreit worden war. Sein Stell­ver­treter (Arte­menko), der jetzt in den USA lebt, war einer der Anführer des Rechten Sektors im Frühjahr 2014 gewesen und hatte Berichten zufolge eine solche Aussage über das Maidan-Mas­saker vor einer US-Grand-Jury im Rus­siagate-Fall gemacht. 
Im Gegensatz dazu gibt es keine einzige öffent­liche Aussage von Janu­ko­wytsch-Ver­bün­deten, der Polizei oder von SBU Kommandeuren/Mitgliedern über einen Befehl von Janu­ko­wytsch oder anderen Regie­rungs-Beamten oder Kom­man­deuren, Demons­tranten zu töten, Scharf­schützen zu orga­ni­sieren oder zu decken, oder Geständ­nisse, Demons­tranten erschossen zu haben.“[xix]
Kat­cha­novski weist dann darauf hin, dass dieser Zeuge der 17. Aktivist war, ein Ex-Militär aus Georgien, der öffentlich gestand, dass die Maidan-Anführer die Scharf­schützen orga­ni­sierten, finan­zierten oder aus­lösten, den Befehl gaben, sowohl Poli­zisten als auch Demons­tranten zu erschießen und auch gestanden, während des Maidan-Mas­sakers geschossen zu haben.
Jedoch wurden nach solchen Geständ­nissen kei­nerlei Ermitt­lungen gegen Mit­glieder der Regierung der Ukraine ein­ge­leitet. Einige ukrai­nische Medien berich­teten darüber, aber im Westen war weit­gehend Stille oder der Versuch angesagt, die Aus­sagen als rus­sische Pro­pa­ganda abzutun.
Nach wei­teren Berichten über Aus­sagen twit­terte Kat­cha­novski am 22. Juni 2018:

Hier bestellen!

„Der Richter im Janu­ko­wytsch-Prozess ver­wei­gerte wieder die Erlaubnis der Aussage durch die Maidan-Akti­visten in Bezug auf die Ver­wicklung bestimmter Regie­rungs­mit­glieder in dem Maidan-Mas­saker und über die Gefan­gen­nahme und die Frei­lassung eines der Heckenschützen. (…) 
Dieser Maidan-Poli­tiker sagt, dass er Infor­ma­tionen über die Bildung von Hecken­schützen-Gruppen durch Maidan-Anfüh­rer/­der­zeitige Par­la­ments­vor­sit­zende aus Treffen mit ihnen während des Maidan-Mas­sakers in der Ukraine hätte, und dass er bei der Gefan­gen­nahme eines der Hecken­schützen in einem vom Maidan kon­trol­lierten Gebäude beteiligt gewesen war. (…) 
Arte­menko sagt, dass der Gene­ral­staats­anwalt der Ukraine sich auch ver­wei­gerte, sein Angebot anzu­nehmen, über das Maidan-Mas­saker aus­zu­sagen, und dass er Infor­ma­tionen bei einer Pres­se­kon­ferenz in Washington DC schon bald bekannt machen würde. Das wäre viel­sagend, wenn die west­lichen Medien ihre Arbeit tun würden, und es berich­teten.“ [xx]
Am gleichen Tag wurde bekannt, dass der Gene­ral­staats­anwalt der Ukraine plante, die Spe­zi­al­ab­teilung auf­zu­lösen, die sich mit den Nach­for­schungen im Maidan-Mas­saker beschäf­tigte. Es war die Ankün­digung der Quasi-Ein­stellung des Verfahrens.
Kat­cha­novski weist dann noch einmal darauf hin, dass das Khmel­nytskyi-Mas­saker eine False-Flag-Aktion des ukrai­ni­schen Geheim­dienstes war [xxi]. Er infor­miert auch darüber, dass der Leiter der Spe­zi­al­ab­teilung, die sich mit der Auf­klärung des Maidan-Mas­sakers beschäftigt hatte, erklärte, dass der Gene­ral­staats­anwalt und seine Stell­ver­treter massiv in die Ermitt­lungen ein­ge­griffen hätten, was deut­liche Anzeichen einer „ver­bre­che­ri­schen Handlung“ gewesen wäre.
Am 5. Juli 2018 berichtete Kat­cha­novski, dass in dem Maidan-Mas­saker-Ver­fahren auf Antrag der Berkut-Anwälte endlich genehmigt worden wäre, die Aus­sagen des frü­heren stell­ver­tre­tenden ukrai­ni­schen Par­la­ments­vor­sit­zenden und Sponsor des Rechten Sektors über Video-Link aus den USA anzu­hören. Art­menko bezeugte derweil, dass er und andere Akti­visten des Rechten Sektors Posi­tionen von drei Hecken­schützen in Gebäuden fest­ge­stellt haben, und dass die Maidan-Anführer, die dort gefangen waren, wieder frei­ge­lassen wurden.
Er sagt, dass er Fotos der Posi­tionen der Hecken­schützen hätte sowie Patro­nen­hülsen und Augen­zeu­gen­be­richte. (…) Er ver­mutete, dass die Maidan-Anführer die ‚Scharf­schützen‘ her­ein­ge­bracht hätten, weil sie von einem Mas­saker durch Über­nahme der Macht pro­fi­tierten.[xxii]
Das Büro des Gene­ral­staats­an­waltes der Ukraine leugnete die Anwe­senheit von „Hecken­schützen“ in vom Maidan kon­trol­lierten Gebäuden und verwarf gemeinsam mit Maidan-Anwälten diese Aussage.
Es gab auch die Aussage, dass der Kopf der Maidan-Selbst­ver­tei­di­gungs­kräfte plante, das ukrai­nische Par­lament und das Haupt­quartier der Regierung während eines „fried­lichen Mar­sches“ am 18. Februar 2014 zu besetzen, und ein anderer Maidan-Anführer, Poli­zei­waffen in einem Depot in Lwiw (Lemberg) zu beschlag­nahmen, um Schuss­waffen zu besitzen, und dass er sich dar­aufhin mit ihm getroffen habe.
 „Arte­menko sagte, dass Anführer des Rechten Sektors ungefähr zum Zeit­punkt des Mas­sakers auch darüber dis­ku­tiert hatten, wie man Waffen beschaffen konnte, und dass diese rechts­extreme Orga­ni­sation bei der Ernennung einer neuen Regierung nach dem Maidan-Mas­saker berück­sichtigt werden würde.“ (Kat­cha­novski 2018g Thread)
Tat­sächlich waren Waffen vor­handen, auch wenn in ver­schie­denen Medien noch geschrieben wurde, man hätte Parubij auf­ge­fordert, die Waffen nicht auf den Maidan zu bringen. Der in Deutschland als Rechts­anwalt und Kom­mu­nal­po­li­tiker aktive Alexej Danck­wardt, erklärte in Facebook:
„Die „Waffen aus Lvov“ (…), konnte parubij am 21. gar nicht aus Kiew raus­halten, denn sie waren seit den frühen Mor­gen­stunden des 19. in Kiew. Ich habe die Nacht vom 18. auf den 19. ohne Schlaf vor dem Live­stream ver­bracht (…). Als dann in der Mor­gen­däm­merung einer auf der Bühne ver­kündete, dass die Waffen ein­ge­troffen sind, war mir klar, der Maidan hat gewonnen und ich ging ins Bett. Diese Waffen wurden auch beim Mas­saker ver­wendet, diese Waffen sieht man auf zahl­reichen Videos der Tage. Wie also sollte Parubij sie am 21. nicht nach Kiew her­ein­lassen?“ [xxiii]
Kat­cha­novski hält dann im gleichen Twitter-Thread fest, dass diese Aus­sagen sehr wahr­scheinlich durch die ukrai­nische Regierung unter­drückt werden wird, wie es mit vor­he­rigen Aus­sagen von zwei Geor­giern geschehen war, die aus­sagten, dass sie Zeugen für die Hecken­schützen und dafür waren, dass einige Maidan-Anführer das Mas­saker ange­ordnet hätten.
Videos zeigen den Zeugen zusammen mit einigen Maidan-Anführern auf der Bühne des Maidan während des Mas­sakers, das gleich­zeitig in der Nähe stattfand. Der Rechte Sektor hatte den Maidan kurz vor dem Mas­saker ver­lassen, was zumindest zeigt, dass sie wussten, was geschehen würde.
Lieber Leser, glauben Sie wirklich, dass der deutsche Geheim­dienst nichts von alledem wusste? Und trotzdem ließ man den dama­ligen Bun­des­prä­si­denten selig lächelnd Arm in Arm mit den Pro­fi­teuren des Mas­sakers auf­treten. (Siehe Titelbild [Gemeint ist Umschlagbild des Buches])
Anfang 2018 wurden auch Berichte bekannt, nach denen Kiew angeblich ver­suchte, Zeugen für die Maidan-Mas­saker „los­zu­werden“.
„Es ist nicht schwer in jüngst erschie­nenen Artikeln in der Geor­gi­schen Presse zwi­schen den Zeilen zu lesen, was soge­nannte geor­gische Kämpfer, die auf der Seite von Kiew kämpfen, angeht. Anscheinend ist eine Säu­be­rungs­aktion im Gange, nicht, um die angeb­lichen pro Moskau ‚Sepa­ra­tisten‘ im Osten des Landes zu eli­mi­nieren, sondern einige Ele­mente der Kämpfer, die kamen um in der Ukraine auf der Seite Kiews zu kämpfen. Sie kamen zusammen mit dem ehe­ma­ligen geor­gi­schen Prä­si­denten Micheil Saa­ka­schwili, sie kamen in die Ukraine um eine weitere Chance zu erhalten, gegen die Russen zu kämpfen, näher an dessen eigenem Ter­ri­torium.“ [xxiv]
Der Bericht beschreibt, wie Sol­daten in einen Hin­terhalt gelockt wurden und ihr Kom­mandeur sie dem Feuer der Sepa­ra­tisten überließ. Dieser Bericht, so der Autor, stimmt mit vor­he­rigen überein, die seit 2014, nach den will­kür­lichen Morden auf dem Maidan und den angeblich darin ver­wi­ckelten in Georgien aus­ge­bil­deten Scharf­schützen, öffentlich wurden. Die Zeitung hatte von Kämpfern berichtet, die mit fal­schen geor­gi­schen Pässen von Syrien zum Maidan gekommen waren.
„Es gibt eine lange Praxis von Regie­rungen, die Scharf­schützen bezahlen, um will­kürlich Men­schen in Ost­europa zu erschießen. Vor dem August 2008, [also] vor dem Geor­gisch-Rus­si­schen Krieg, ope­rierten Hecken­schützen in Georgien (…) die von einem US-Söldner, [genannt] Erz­engel, aus­ge­bildet worden waren, um Zivi­listen in Süd-Ossetien zu töten. Wichtig ist, sich zu erinnern, ‚Men­schen, die diese Morde begehen, sind anschließend oft ‚ver­schwunden‘, um die offi­zielle Version der Ereig­nisse sauber erscheinen zu lassen.“ (Ebd.)
Der Artikel behauptet dann, dass die Hin­ter­halte eine US-Ope­ration gewesen wären, die von mys­te­riösen Ame­ri­kanern aus­ge­führt wurden, die eine „Unterstützer“-Rolle spielten und nach dem schmut­zigen Job wieder ver­schwanden. Zwei dieser Per­sonen glaubt, den Autor iden­ti­fi­ziert zu haben und benennt sie mit Namen.
Die These mag einen an „Ver­schwö­rungs­theorien“ denken lassen. Jedoch ist aus dem Buch von Kees van der Pijl über den Abschuss von Flug MH17 bekannt, wie eng US-Streit­kräfte und auch die NATO mit bekannten ukrai­ni­schen Neo-Nazis zusam­men­ar­bei­teten, um den Putsch durch­zu­führen. Und solche Ver­bin­dungen bestehen immer noch. Die rechts­extreme ASOW ver­kündet stolz auf ihrer Web­seite, wie sich Militärs der USA und euro­päi­scher NATO-Länder im November 2017 mit Kom­man­deuren des Bataillons zur Lage­planung trafen (Nackor.org 2017). Das Bataillon ist auch in den USA als „Nazi-Bataillon“ bekannt und war 2015 mit Sank­tionen belegt worden. Diese wurden nach einem Jahr jedoch nicht ver­längert. Was diese Kämpfer so anstellen, konnte man in schwei­ze­ri­schen Medien lesen:
„Im Osten der Ukraine wüten Neo­nazis. Rechts­extreme Kämpfer der ukrai­ni­schen Frei­wil­ligen-Miliz plündern Woh­nungen, foltern gefangene Sepa­ra­tisten und ver­schleppen Medi­en­schaf­fende. Terror im Namen der Maidan-Revo­lution“. [xxv]
Dass wenig Hoffnung besteht, die Wahrheit später noch einmal durch eine neu­trale Unter­su­chung gerichtsfest zu machen, beschreibt Kat­cha­novski 2018 in einer ernüch­ternden Twittermitteilung.
Wörtlich zu neh­mende Bemän­telung in der Ukraine: Die Maidan Gedenk­bau­stelle soll bis Februar 2019 fer­tig­ge­stellt sein, wird das Gebiet des Mas­sakers ver­brennen und es mit einer neuen, unter­schied­lichen Land­schaft über­decken, mit anderen Bäumen, Fuß­gän­ger­wegen und einem Muse­ums­ge­bäude, bevor die Unter­su­chungen und das Ver­fahren abge­schlossen sind. Das Ver­sagen, die Aus­sagen von hun­derten von Zeugen, in erster Linie die von Demons­tranten des Maidan, dar­unter einige Ver­wundete über Hecken­schützen in vom Maidan kon­trol­lierten Gebäuden, Videos und Ton­auf­nahmen von Scharf­schützen nicht zuge­lassen zu haben, und die die Schuss­bahnen der Kugeln nicht fest­ge­stellt haben, passt in das Muster der Ver­tu­schung.“ [xxvi]
Die deut­schen Medien nahmen noch nicht einmal zum Anlass, über die Schüsse des Maidan zu berichten, als einer der Schützen posthum als Held gefeiert wurde, weil er an den Schüssen auf dem Maidan beteiligt war. Andrei Ivanov aus dem Süd­osten der Ukraine war, den Ent­hül­lungen eines ange­se­henen ukrai­ni­schen Jour­na­listen, einer von 28 Hecken­schützen, die vom dritten Stock eines von den Maidan-Demons­tranten besetzten Gebäudes sowohl auf die Polizei als auch die Demons­tranten geschossen hatte.
„Butusow ver­meldete die Infor­mation (Facebook 2018) jedoch nicht als Ergebnis einer inves­ti­gativ-kri­ti­schen Recherche, sondern als ehr­fürch­tigen Nachruf auf den Schützen, mit dem er per­sönlich befreundet war.“ [xxvii]
Es gab kein Motiv für eine Falsch­be­schul­digung und der als mili­tanter Patriot bekannte Jour­nalist wurde von vielen ukrai­ni­schen Medien zitiert. Es gab keine For­de­rungen die Beschul­digung zurückzunehmen.
Der ver­storbene Schütze war der zweite mit Namen bekannte Schütze aus der Ukraine, nach Ivan Bub­ent­schik, der bereits zwei Morde an Poli­zisten gestanden hatte.
„Das öffent­liche Geständnis eines Maidan-Schützen, am 20. Februar 2014 in Kiew zwei Poli­zisten erschossen zu haben, hat für ihn keine juris­ti­schen Kon­se­quenzen. (…) Der mili­tante Maidan-Anhänger Ivan Bub­ent­schik steht derzeit im Zentrum des medialen Rummels in der Ukraine. In einem Kinofilm und einem Interview hatte der Soldat nun frei­mütig zuge­geben, am 20. Februar 2014 zwei Berkut-Poli­zisten vom Kon­ser­va­torium aus gezielt erschossen zu haben. Im Verlauf dieses Morgens habe er dann noch weitere Poli­zisten ver­wundet. Ins­gesamt 75 Patronen habe er ver­schossen. Wegen einer all­ge­meinen Amnestie hat er jedoch keine straf­recht­lichen Folgen zu befürchten.“ [xxviii]
Die Einheit soll unter dem Kom­mando eines heu­tigen Par­la­ments­ab­ge­ord­neten gestanden haben, Wolo­dymyr Parasiuk. Weder die ukrai­nische Staats­an­walt­schaft, noch die west­lichen Medien haben dies zum Anlass genommen, die neuen Infor­ma­tionen zu beleuchten. Kat­cha­novski ver­öf­fent­licht auf Seite 8 einer Prä­sen­tation das Foto von Parasiuk mit einem Kämpfer, der eine Kalasch­nikow trägt [xxix]. …
***
 
 
[i] https://www.nibe-versand.de/Politik/Schattenkriege-des-Imperiums-Das-Ukraine-Narrativ::120.html
[ii] C‑Span (2014) Ukrainian Pre­sident Address to Con­gress, 18. Sep­tember, online: https://www.c‑span.org/video/?321426–1/ukrainian-president-petro-poroshenko-address-congress Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[iii] Whi­te­House (2014) Remarks by Pre­sident Obama and Leaders of Baltic States in Mul­ti­la­teral Meeting, 3. Sep­tember, online: https://obamawhitehouse.archives.gov/the-press-office/2014/09/03/remarks-president-obama-and-leaders-baltic-states-multilateral-meeting Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[iv] Kat­cha­novski, Ivan (2017) The “Snipers’ Mas­sacre“ on the Maidan in Ukraine, 2017 mit Video­anlage 2018, online: https://www.academia.edu/8776021/The_Snipers_Massacre_on_the_Maidan_in_Ukraine Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018. Bemerkung: Die Über­set­zungen stammen aus einer älteren Version des Doku­mentes, sind aber weit­gehend über­ein­stimmend mit der Version von 2017.
[v] Sakwa, Richard (2015) Frontline Ukraine, Crisis in the Bor­der­lands, I.B. Tauris, London, online: https://www.ibtauris.com/books/society%20%20social%20sciences/politics%20%20government/frontline%20ukraine%20crisis%20in%20the%20borderlands Seite zuletzt auf­ge­rufen am 27.10.2018.
[vi] Alb­right, Google-Suche online: https://www.google.com/search?q=Albright+children+dead+irak+sanktions Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[vii] Anti­kriegTV (2014)
Oliver Stone Doku: CIA-Fin­ger­ab­drücke beim Maidan-Putsch in der Ukraine (Trailer), online: https://youtu.be/vUHBlfBrZcI
TV-Doku / Maidan-Mas­saker 2014: Anführer der Pro­teste warben Scharf­schützen in Georgien an, online: https://youtu.be/dJMB5m0zRi8
Ukraine: Nadja Sav­chenko mit explo­siven Aus­sagen zum Mas­senmord auf dem Maidan, online: https://youtu.be/CJZl7S4K55k
Alle Seiten zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[viii] Gate­house, Gabriel (2015) The untold story of the Maidan mas­sacre, 12. Februar, online: https://www.bbc.com/news/magazine-31359021 Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[ix] Lau­terbach, Reinhard (2015) Kiews Kel­ler­leichen, 21. Februar, online (hinter paywall): https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2015/02–21/012.php Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[x] ARD (2014) Todes­schüsse in Kiew: Wer ist für das Blutbad vom Maidan ver­ant­wortlich? 10. April, online: https://www.ardmediathek.de/tv/Monitor/Todessch%C3%BCsse-in-Kiew-Wer-ist‑f%C3%BCr-das-Bl/Das-Erste/Video?bcastId=438224&documentId=38433008 Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[xi] Schreyer, Paul (2015) Der Putsch, der keiner sein darf, 1. März, online: https://www.heise.de/tp/features/Der-Putsch-der-keiner-sein-darf-3370413.html Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[xii] Russia-Insider (2015) Stratfor Chief’s “Most Blatant Coup in History” Interview, 20. Januar, online: https://russia-insider.com/en/politics/stratfor-chiefs-most-blatant-coup-history-interview-translated-full/ri2561 Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[xiii] Higgins, Andrew und Kramer, Andrew E. (2015) Ukraine Leader Was Defeated Even Before He Was Ousted, 3. Januar, online: https://www.nytimes.com/2015/01/04/world/europe/ukraine-leader-was-defeated-even-before-he-was-ousted.html Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[xiv] Schweiz­ma­gazin (2015) Polen schickte die Scharf­schützen auf den Maidan, 21. April, online: http://www.schweizmagazin.ch/nachrichten/ausland/22888-Polen-schickte-die-Scharfschtzen-auf-den-Maidan.html Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[xv] Grits, Sergei (2015) Inves­ti­gation uncovers Canadian embassy in Ukraine used as a haven in 2014 by anti-government pro­testers, 13. Juli, online: https://nationalpost.com/news/canada/investigation-uncovers-canadian-embassy-in-ukraine-was-used-as-haven-for-a-week-by-anti-government-protesters Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[xvi] Siiak, Ivan (2016) Maidan Activist Ivan Bubenchyk: It’s True I Shot Them in the Back of the Head, 19. Februar, online: https://birdinflight.com/world/maidan-activist-ivan-bubenchyk-it-s-true-i-shot-them-in-the-back-of-the-head.html Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[xvii] Gragg, Gul­liver (2016) Ukraine marks second anni­versary of Maidan pro­tests, 20. Februar, online: http://www.france24.com/en/20160220-ukraine-marks-second-anniversary-maidan-protests Seite zuletzt auf­ge­rufen am 10.07.2018.
[xviii] Kat­cha­novski, Ivan (2018c) Twitter Thread, #Ukraine #Maidan #Mas­sacre bomb­s­hells: Initiator of Maidan #pro­tests reveals that there were people on Maidan who knew about this mas­sacre in advance & that leader of “titushki,” who then killed #jour­nalist, had close ties to a Maidan leader & acti­vists. 9. Februar, online: https://twitter.com/I_Katchanovski/status/962023608921997312 Seite zuletzt auf­ge­rufen am 27.10.2018.
[xix] Kat­cha­novski, Ivan (2018d) Twitter Thread, Another #Maidan mas­sacre bomb­shell: Yanu­kovych lawyer says that Yanu­kovych trial judge has refused to hear tes­timony & other evi­dence by pro-Maidan #Ukraine par­liament deputy that Maidan leaders orga­nized groups of snipers to shoot police & pro­testers. 21. Juni, online: https://twitter.com/I_Katchanovski/status/1009843801542701056, Seite zuletzt auf­ge­rufen am 27.10.2018.
[xx] Kat­cha­novski, Ivan (2018e) Twitter Thread, Judge at Yanu­kovych #trial again today refused to allow tes­timony by this high-level Maidan activist con­cerning invol­vement of spe­cific current government leaders in Maidan mas­sacre and about capture and release of one of snipers.22. Juni, online: https://twitter.com/I_Katchanovski/status/1010187342844289024 Seite zuletzt auf­ge­rufen am 27.10.2018.
[xxi] Kat­cha­novski, Ivan (2018f) Twitter Thread, Both my content ana­lysis of videos of Khmel­nytskyi mas­sacre & pre­vious inves­ti­gation by Military Pro­se­cutor office in Lviv found that elderly female pro­tester was killed & other pro­testers wounded in false flag from SBU veranda, which was at that time seized by Maidan pro­testers. 23. Juni, online: https://twitter.com/I_Katchanovski/status/1010580063681515520 Seite zuletzt auf­ge­rufen am 27.10.2018.
[xxii] Kat­cha­novski, Ivan (2018g) Twitter Thread, He sug­gests that Maidan lea­dership brought “snipers” because they bene­fited from mas­sacre by obtaining power in Ukraine. Pro­se­cutor General Office inves­ti­gation denies pre­sence of “snipers” in Maidan-con­trolled buil­dings & opposed along with Maidan lawyers his trial tes­timony. 5. Juli, online: https://twitter.com/I_Katchanovski/status/1014905354981740544 Seite zuletzt auf­ge­rufen am 28.10.2018.
[xxiii] Danck­wardt, Alexej (2018) Die „Waffen aus Lvov“ (…) 5. Sep­tember, online: https://www.facebook.com/alexej.danckwardt/posts/1847910878578467 Seite zuletzt auf­ge­rufen am 29.10.2018.
[xxiv] Kamens, Henry (2018) Is Kiev Head­hunting for Georgian and Ame­rican Mer­ce­naries in Ukraine? 25. Januar, online: https://journal-neo.org/2018/01/25/is-kiev-headhunting-for-georgian-and-american-mercenaries-in-ukraine/ Seite zuletzt auf­ge­rufen am 24.07.2018.
[xxv] Tages­an­zeiger (2015) Schweizer Neo­nazis liefern Geld und Mili­tär­kleider an die Front, 8. Februar, online: http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/TAS/20150208/schweizer-neonazis-liefern-geld-und/JM20150208000117542.html Seite zuletzt auf­ge­rufen am 28.10.2018.
[xxvi] Kat­cha­novski, Ivan (2018b) Twitter Thread, Failures to inves­tigate tes­ti­monies of hundreds of wit­nesses, pri­marily Maidan pro­testers, including several dozen wounded, about snipers in Maidan-con­trolled buil­dings & videos & audio recor­dings of snipers there & to determine bullet tra­jec­tories also fit the cover-up pattern. 19. Juli,  online: https://twitter.com/I_Katchanovski/status/1019976182526181378 Seite zuletzt auf­ge­rufen am 24.07.2018.
[xxvii] Korinth, Stefan (2018) Das Maidan-Mas­saker, 7. August, online: https://www.rubikon.news/artikel/das-maidan-massaker Seite zuletzt auf­ge­rufen am 08.08.2018.
[xxviii] Korinth, Stefan (2016) Maidan: „Ich schoss ihnen ins Genick“, 26. Februar, online: https://www.heise.de/tp/features/Maidan-Ich-schoss-ihnen-ins-Genick-3378569.html?seite=all Seite zuletzt auf­ge­rufen am 19.02.2019.
[xxix] Rese­archgate (2015) Photos and Map Snipers Mas­sacre on the Maidan in Ukraine APSA 2015 con­fe­rence pre­sen­tation. Sep­tember, online: https://www.researchgate.net/publication/281642188_Photos_and_Map_Snipers_Massacre_on_the_Maidan_in_Ukraine_APSA_2015_conference_presentation Seite zuletzt auf­ge­rufen am 28.10.2018.