Rus­si­sches „Weißbuch über Ver­let­zungen der Men­schen­rechte durch den Westen“ erschienen

Die wöchent­liche Pres­se­kon­ferenz der Spre­cherin des rus­si­schen Außen­mi­nis­te­riums fand diese Woche erst am Freitag statt. Heute hat das rus­sische Außen­mi­nis­terium ein „Weißbuch“ über Men­schen­rechts­ver­let­zungen durch den Westen vor­ge­stellt. Das Dokument umfasst 55 Seiten und ist leider nur auf rus­sisch ver­fügbar, ich werde es in den nächsten Tagen lesen und darüber detail­lierter berichten. Ich habe die offi­zielle Erklärung des rus­si­schen Außen­mi­nis­te­riums dazu übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Das rus­sische Außen­mi­nis­terium hat das „Weißbuch über Ver­let­zungen der Men­schen­rechte durch west­liche Staaten unter dem Vorwand der Bekämpfung des Ter­ro­rismus und anderer kri­mi­neller Her­aus­for­de­rungen und Bedro­hungen“ vor­ge­stellt. (http://www.mid.ru/ru/foreign_policy/international_safety/crime/-/asset_publisher/3F5lZsLVSx4R/content/id/3571187)
Die heutige Situation ist so, dass die inter­na­tionale Gemein­schaft ihre Straf­ver­fol­gungs­be­hörden und Geheim­dienste zur Bekämpfung der ter­ro­ris­ti­schen Bedrohung und der Kri­mi­na­lität ein­setzen muss. Der Schutz des Men­schen­rechts auf Leben und kör­per­liche Unver­sehrtheit steht dabei oft im Wider­spruch zu den Maßnahmen.

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Während das uni­ver­selle Dilemma, was wich­tiger ist — Men­schen­rechte oder Sicherheit — noch ungelöst ist, halten die west­lichen Länder an einer sehr starren Linie fest, ihre Straf­ver­fol­gungs­be­hörden zu stärken und ihre ihre Fähig­keiten und Kom­pe­tenzen zu erhöhen, die oft den Neben­effekt haben, dass die Men­schen- und Frei­heits­rechte der Bürger ein­ge­schränkt werden. Gleich­zeitig kri­ti­siert und beschuldigt der Westen die Rus­sische Föde­ration für die Anwendung solcher Maß­nahmen, obwohl die in Russland ein­ge­lei­teten Maß­nahmen viel schwächer sind, als die Maß­nahmen im Westen. Die Ame­ri­kaner und einige Europäer kri­ti­sieren wann immer möglich, angeb­liche Men­schen­rechts­ver­let­zungen in Russland.
Das nun vor­lie­gende Dokument enthält Fakten, die belegen, dass die west­lichen Geheim­dienste in der Praxis viel­fältige Mög­lich­keiten haben, eine fast voll­ständige Kon­trolle über die Gesell­schaft und eine totale Über­wa­chung der gesell­schaft­lichen Ten­denzen durch­zu­führen und diese Kon­trolle weiter ver­stärken. Um den Inter­net­verkehr zu über­wachen und gege­be­nen­falls das globale Netz zu zen­sieren, setzen sie private IT-Unter­nehmen und Pro­vider ein, um Nutzer von Infor­ma­tions-und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­temen auf natio­naler Ebene und auch im Ausland, auch in ver­bün­deten Ländern, zu über­wachen. Diese Über­wa­chung erstreckt sich auch auf inter­na­tionale Orga­ni­sa­tionen. Dadurch wird das Recht auf Achtung der Pri­vat­sphäre sowohl der eigenen als auch aus­län­di­scher Staats­bürger sys­te­ma­tisch verletzt.
Unter dem Deck­mantel der Ter­ro­ris­mus­be­kämpfung treten west­liche Staaten häufig das Recht der Bürger auf die Unver­letz­barkeit der Pri­vat­sphäre mit Füßen, was sich in ille­galen Ver­haf­tungen, Inhaf­tie­rungen, Folter und außer­ge­richt­lichen Hin­rich­tungen widerspiegelt.
Die Publi­kation prä­sen­tiert auch Fakten über Ver­stöße gegen das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ßerung und ent­hüllt Ver­suche, die Pres­se­freiheit zu beschränken und Zensur ein­zu­führen. Sie prä­sen­tiert Bei­spiele für die Sammlung von per­sön­lichen Daten durch Geheim­dienste west­licher Länder unter Umgehung der Gesetze anderer Staaten.
Darüber hinaus berührt das Weißbuch das Problem der Anwendung von Kon­troll­maß­nahmen nach den Prin­zipien der Rasse, Eth­ni­zität oder Religion und Natio­na­lität durch west­liche Geheim­dienste unter dem Vorwand der Bekämpfung des Ter­ro­rismus. Es geht um das soge­nannte „Pro­filing“ der Bürger.
Wir sind der Ansicht, dass solche Ansätze die Dop­pel­moral der west­lichen Länder auf­zeigen, die eine Bedrohung für einen großen Teil der inter­na­tio­nalen Gemein­schaft dar­stellen, die sich auf­richtig für das Völ­ker­recht in der Außen­po­litik ein­setzt und an die grund­le­genden Men­schen­rechte glaubt.
Ende der Übersetzung
Wenn Sie sich für die rus­sische Sicht auf die Welt­po­litik inter­es­sieren, dann lesen Sie mal die Beschreibung meines Buches, in dem ich Putin in aus­führ­lichen Zitaten zu den aktu­ellen Themen der Welt­po­litik zu Wort kommen lasse. Über die Ver­stöße des Westens gegen das Völ­ker­recht hat sich Putin immer wieder deutlich geäußert und man kann all seine Argu­mente auf ihre Rich­tigkeit über­prüfen. Die Buch­be­schreibung finden Sie unter dem Link unter dem Artikel.
 

Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru