Pläne in Washington: 120.000 US-Sol­daten sollen gegen den Iran in den Golf ent­sandt werden

Die New York Times berichtet, dass die USA 120.000 Sol­daten in den Golf schicken wollen.
In dem aus­führ­lichen Artikel, der sich auf nicht genannte Teil­nehmer einer Sitzung mit US-Sicher­heits­be­rater Bolton bezieht, wird berichtet, dass der Ent­schluss gefallen sei, 120.000 US-Sol­daten in den Golf zu schicken und zwar explizit gegen die „ira­nische Bedrohung“. Sie sollen dort für den Fall bereit­stehen, dass der Iran das US-Militär angreift oder Schritte zur Ent­wicklung von Atom­waffen unternimmt.

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Schon daran sieht man, dass die Kreise um Bolton einen Krieg mit dem Iran wollen. Ein Angriff auf US-Truppen ist unwahr­scheinlich, der Iran hat so etwas noch nie getan, und er hat keinen Grund, jetzt damit anzu­fangen und Selbstmord zu begehen.
Aber man kann in Washington die Behauptung auf­stellen, der Iran baue wieder an der Bombe. Wie schon vor 16 Jahren im Irak braucht es dafür keine Beweise, man könnte unter diesem Vorwand einfach losschlagen.
Die New York Times schreibt auch, dass diese Ent­wicklung die Hand­schrift Boltons trägt, der Feind des Iran sei und schon unter Bush Junior den Iran angreifen wollte, aller­dings habe er sich damals nicht durch­setzen können. Nun scheinen seine Chancen besser zu sein.
Aller­dings wurde auch mit­ge­teilt, dass 120.000 Sol­daten, etwa so viele, wie sei­nerzeit den Irak erobert haben, nicht aus­rei­chend für eine Invasion im Iran seien. Die ira­nische Armee ist stärker als es die ira­kische Anfang der 2000er-Jahre war.
Auch bestätigt die New York Times, was ich immer wieder geschrieben habe: Trump wird von den Falken Bolton und Pompeo unter Druck gesetzt. Es gibt sogar den Ver­dacht, dass Trump über die Pläne zur Ent­sendung der Sol­daten noch gar nicht infor­miert wurde. Die Zeitung schreibt auch, dass es kei­nes­falls sicher ist, dass Trump dem zustimmt. Schließlich ist er mit dem Ver­sprechen ange­treten, die US-Sol­daten aus dem Irak, Afgha­nistan und Syrien nach Hause zu holen, ob er sich da auf einen wei­teren ver­lust­reichen Krieg ein­lässt, ist kei­nes­falls sicher.
Die Pläne befänden sich noch in einem frühen Pla­nungs­stadium, aber einige Teil­nehmer der Sitzung seien geschockt über das Ausmaß der Pläne, schreibt die Zeitung.

Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru
Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Ost­europa in ver­schie­denen Ver­si­che­rungs- und Finanz­dienst­leis­tungs­un­ter­nehmen in Ost­europa und Russland Vor­stands- und Auf­sichts­rats­po­si­tionen bekleidet, bevor er sich ent­schloss, sich als unab­hän­giger Unter­neh­mens­be­rater in seiner Wahl­heimat St. Petersburg nie­der­zu­lassen. Er lebt ins­gesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite  www.anti-spiegel.ru. Die Schwer­punkte seiner medi­en­kri­ti­schen Arbeit sind das (mediale) Russ­landbild in Deutschland, Kritik an der Bericht­erstattung west­licher Medien im All­ge­meinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.
Thomas Röper ist Autor des Buches „Vla­dimir Putin: Seht Ihr, was Ihr ange­richtet habt?“