Die AfD zeigt in Cottbus Flagge (c) David Berger

AfD-Frau begehrt auf – gegen den Hass! Bravo, Frau Junge!

Wider das bevor­mun­dende Moralapostel-Getue!
Fast alle meine Leser wissen, dass ich CDU-Mit­glied bin – und das seit 60 Jahren. In der ganzen Zeit habe ich par­tei­po­li­tisch wohl alles erlebt: Freude, Glück, Nie­der­lagen, Intrigen, Schmutz – und Kriege, ja, Kriege.
Die tief­ge­hendste Erkenntnis, die vor mir auch schon andere hatten (und noch haben werden), ist die Erfahrung, die man mit Men­schen in der Politik macht: Viele handeln charakterlos.
Es ist nichts dagegen zu sagen, dass man einen poli­ti­schen Gegner bekämpft! Das ist sozu­sagen Aufgabe eines Parteimitgliedes.
Aber Men­schen anderer Meinung mit Hass zu ver­folgen und sie vom poli­ti­schen Diskurs aus­zu­schließen, das ist auch für mich eine neue, eine alar­mie­rende Erfahrung.

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Und um jeden Zweifel zu zer­streuen: Ich habe in den Jahren meiner Mit­glied­schaft, meist an füh­render Stelle, mehr als 200 Wahl­kämpfe mit­ge­macht oder auch ver­ant­wortlich geführt. (Die schönste Erfahrung war meine Tätigkeit als Wahl­kampf­leiter bei Franz Josef Strauß 1980! Und bei dem flogen keine Wat­te­bäusche). Da flogen die Fetzen, aber da wurde niemand gehasst und exis­ten­tiell vernichtet.
Heute ist das „Klima“ in der Politik versaut – auch innerhalb von Par­teien. Es herrscht Krieg. Krieg ersetzt den Diskurs. Man schaue sich bloß die Gemetzel in der SPD, der Linken oder der CDU an: „Freund, Par­tei­freund, Gegner“ – so lautet die Stei­ge­rungsform des Wortes „Freund“ in der Politik.
Was fehlt, ist der ent­schei­dende Funke Anstand, und was ganz besonders abhan­den­ge­kommen ist: die Toleranz!
Mein Gott, wer anderer Meinung ist, muss doch nicht vom Teufel sein!
Das aber scheint die (par­tei­über­grei­fende) Devise der Alt­partei-Funk­tionäre zu sein, wenn sie sich mit der AfD „aus­ein­an­der­setzen“. Das psy­chisch Gemeine dabei: Sie setzen sich gar nicht aus­ein­ander, sie hören nicht hin, sie geben der AfD keinen (ihr zuste­henden) Raum, und sie ver­teufeln sie – eine Partei, die demo­kra­tisch gewählte Abge­ordnete in allen Par­la­menten hat und jeden raus­schmeißt, der sich nicht Grund­gesetz-konform verhält.
Auch das zeigt mir die Erfahrung aus langen Jahren poli­ti­schen Wirkens:
Hinter diesem Ver­halten ver­bergen sich Neid (auf die Erfolge) und Angst (vor deren Popu­la­rität, die mir nichts Dir nichts als Popu­lismus geächtet wird). 
Das wird den Alt­par­teien aber bald feste auf die Füße fallen. Ein wenig Selbst­kritik wäre da bal­digst angebracht.
Nun hat eine Frau, die Gattin des AfD-Lan­des­vor­sit­zenden Uwe Junge, den Feh­de­hand­schuh auf­ge­griffen, aber in gesit­teter, wenn auch klarer Sprache, ihre Meinung geäußert – nicht zum ersten Mal. Ich finde das mutig und wünsche mir, dass mehr solcher klugen Männer und Frauen in der Politik den Mund aufmachten.
Peter Helmes, 19.08.19
—–
Frau Junge schreibt in einem Offenen Brief:
An den Prä­si­denten des Landtags Rheinland-Pfalz
Herrn Hendrik Hering (SPD)
Mertloch, 16. August 2019
Ihre Äußerung in der AZ: „AfD nimmt Gewalt bil­ligend in Kauf“
„Herr Präsident,
Sie haben es wieder getan: Sie, Herr Land­tags­prä­sident Hering, ver­breiten nach 2017 wieder, dass die AfD gefährlich ist.
Vor zwei Jahren ant­wortete ich Ihnen in einem offenen Brief, auf den Sie bis heute nicht reagiert haben. Damals ver­sprach ich, Ihnen niemals die Hand zu geben. Das konnte ich beim Rheinland-Pfalz-Tag 2019 zu Ihrer Über­ra­schung in Ann­weiler einlösen.
Die Erwartung, dass mein Brief Sie zum Nach­denken anregen könnte, hatte ich damals natürlich nicht. Nun setzen Sie dem ganzen noch die Krone auf, indem Sie sagen, wir nehmen Gewalt bil­ligend in Kauf. Sie sagen: Die Gefahr steht rechts und seit 1983 sind min­destens 83 Men­schen Opfer rechts­ra­di­kaler Taten geworden.
Ihre dreiste Aussage kann ich auch diesmal nicht unwi­der­sprochen stehen lassen. Eine Anfrage der AfD-Fraktion an die Bun­des­re­gierung zu Angriffen auf Par­tei­büros und Poli­tiker im Jahr 2018 und im ersten Quartal 2019 brachte zu Tage, dass mit 151 offi­ziell doku­men­tierten Anschlägen der Großteil der Gewalt­tä­tig­keiten sich gegen die Alter­native für Deutschland richtet. Im Ver­gleich dazu erfolgen deutlich weniger Über­griffe auf z. B. die SPD (34) und die GRÜNEN (29). Erst am Samstag erfolgte ein Angriff auf unseren Direkt­kan­di­daten Joachim M. Keiler in Dresden.
Sie kri­ti­sieren meinen Mann wegen seiner Frage: Wo bleibt der Auf­stand der Generale? Zur Ihrer Kennt­nis­nahme: Schon 2002 klagten Kom­man­deure über die poli­tische Arroganz des dama­ligen Ver­tei­di­gungs­mi­nisters Scharping. Diesen Auf­stand der Generale leitete kein Gerin­gerer als Gene­ral­inspekteur Harald Kujat ein. Damals hatten Generale noch Rückgrat. Ihre Genossen, Grüne, Linke und die CDU haben es Ihnen gründlich ausgetrieben.
Nun zu Ihrer Aussage, das seit 1990, also in 29 Jahren 83 Men­schen Opfer rechts­ra­di­kaler Gewalt geworden sind. Hier ver­weise ich auf die neue BKA-Sta­tistik. Das Bun­des­kri­minal-amt kommt zu dem Ergebnis, dass es seit 2014 einen mas­siven Anstieg in den Bereichen sexuelle Über­griffe, Rohheitsdelikten/ Kör­per­ver­letzung und Straf­taten gegen das Leben gegeben hat. Es handelt sich hier um aus­schließlich auf­ge­klärte Fälle mit min­destens einem Zuwan­derer. Anstieg der sexu­ellen Über­griffe seit 2014 auf 6046 Fälle (+637 %) und Mord und Tot­schlag 430 Fälle (+352%) im Jahr 2018. Und Deutschland hat ein rechtes Problem? Wie Sie noch schlafen können, ist mir rät­selhaft. Und ehe jetzt wieder Ihr ein­ge­fah­rener reflex­ar­tiger Satz kommt: Nein, ich rechne die Toten nicht auf und jeder ist einer zu viel. Aber Ihre Argu­men­tation ist inakzeptabel.
Gefährlich für unsere Demo­kratie sind alle Gewalt­täter, die unseren Staat und seine Organe ablehnen. Sie und Ihre Genossen ver­schließen aber die Augen vor linker Gewalt. Sie spielen mit Ihren Sonn­tags­reden gegen Rechts (Gott weiß, was Sie damit über­haupt meinen) den Links­extre­mismus her­unter. Mit mas­siver Gewalt gingen Links­extreme z.B. gegen die Eröffnung der EZB in Frankfurt und gegen den G20 Gipfel in Hamburg vor. Und sie tun es immer wieder. Leid­tra­gende sind Poli­zisten und Unbe­tei­ligte. Und Sie reden von demo­kra­tie­ge­fähr­dender rechter Gewalt.
Dass Sie sich, Herr Schweitzer und auch Innen­mi­nister Roger Lewentz nicht nur in Kandel mit der Antifa ver­brüdern, will ich hier nur am Rande erwähnen. In einem Interview mit der WAZ, sagt Minis­ter­prä­si­dentin Dreyer, dass die Poli­tiker der AfD die Morde von Frankfurt und Stuttgart instru­men­ta­li­sieren. Was wäre denn die Alter­native: Schweigen? Wie Sie? Wie Sie und Ihre Partei wort- und tatenlos zum Alltag über­gehen? Sie schützen Fremde und nicht die eigenen Bürger, von der Kanz­lerin als „die schon länger hier Lebenden“ tituliert.
Aber die Quittung für Ihre mise­rable Politik erhalten Sie täglich durch die Umfrageergebnisse.
Haben Sie nicht in Ihrer eigenen Partei genug zu tun? Einen Edathy ver­nach­läs­sigen wir mal und Thilo Sar­razin hat leider recht. Ihr Bun­des­prä­sident ‑meiner ist es nicht- bewirbt ein Konzert mit Feine Sahne Fisch­filet. Eine Band, die bis 2016 vom Ver­fas­sungs­schutz beob­achtet wurde und grölt: „Die Bul­len­helme – sie sollen fliegen. Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein“. Ich erinnere an „Ihre“ Eva Högl, der win­kende und lachende Tele­tubbie bei der Trau­er­an­sprache von Martin Schulz. Oder Ihre überaus ver­wun­derte Elfie Handrick, die weder Kenntnis von den Sorgen und Nöten der Men­schen hat, noch Ver­ständnis dafür zeigt.
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Hier wäre es ratsam mal nicht SPD-eigene oder ‑lastige Zei­tungen wie die Rhein­pfalz, Rhein-Zeitung oder Spiegel zu lesen. Ich lasse Ihnen gerne Probe-Abos von bür­ger­lichen Zei­tungen zukommen. Oder machen Sie Info­stände, reden Sie mit Men­schen in den Kneipen, auf den Volks­festen, in den Bier­gärten. Auf der VIP-Tribüne erfahren Sie nichts. Dann klappt‘s viel­leicht auch mit den Wahlen.
Statt­dessen dis­kri­mi­nieren Sie tag­täglich die AfD. Statt mit uns zu ringen, beschimpfen Sie uns und nehmen bil­ligend in Kauf, dass wir ange­griffen und unsere Exis­tenzen ver­nichtet werden. Bei Demons­tra­tionen laufen Klein­kinder mit (wie in Mendig im Juli geschehen), die auf Geheiß „Nazis raus“ schreien. Das ist nicht akzep­tabel, und die Eltern über­schreiten hier ganz klar eine Grenze, die Sie geöffnet haben. Werden so linke Gewalt­täter her­an­ge­zogen? Wer ist nun der Hetzer? Ist Gewalt legitim, wenn sie den Rich­tigen trifft? Niemals!
Unter anderem denken Sie jetzt darüber nach, AfD-Man­dats­träger nicht mehr zu den Nibe­lungen-Fest­spielen ein­zu­laden. Erwägen Sie doch mal, ob die 1300 Ehren­gäste freie Pre­mie­ren­karten, kos­tenlose Bewirtung und teil­weise noch Über­nach­tungs­kosten erhalten müssen und dieser nicht uner­heb­liche Teil durch das Land Rheinland-Pfalz gezahlt werden muss. Da es sich aus­schließlich um Pro­mi­nente aus Politik, Funk, Fern­sehen, Kultur und Wirt­schaft handelt, kann man ihnen sicherlich zumuten, einen Pau­schal­betrag für dieses Event zu zahlen.
Ihr bevor­mun­dendes Moral­apos­tel­getue wird den Absturz der SPD in die Bedeu­tungs­lo­sigkeit nicht ver­hindern können. Die Men­schen haben genau verstanden.
Wenn unfähige und unred­liche Men­schen wie Sie, Maas, Stegner, Schulz, Scholz und Sawsan Chebli u.v.m. aus der Politik ver­schwinden, kann es mit Deutschland wieder auf­wärts gehen. Dann kommen hof­fentlich Per­sonen, die daraus eine Lehre gezogen haben und sich erinnern, von wem und warum sie gewählt wurden und wem sie zu dienen haben.
Und darauf freue ich mich.“
Claudia Junge

Dieser lesens­werte Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Peter Helmes – www.conservo.wordpress.com