Das neue Dream-Team der SPD steht für die ganz linke Tour

Von REAL­SATIRE | Ein neues Dream-Team der SPD testet gerade die Stimmung an, ob eine Bewerbung für den Bun­des­par­tei­vorsitz bei den genervten Mit­gliedern akzep­tabel sein könnte oder gleich in die Tonne getreten wird. Ralf Stegner und Gesine Schwan, auch bekannt als Pöbel-Ralle und Stor­chennest-Gesine, wollen dafür am Freitag im Willy-Brandt-Haus öffentlich ihren Hut in den Ring werfen, meldet die Qua­litäts-Presse etwas zögerlich.
Das wurde aber langsam auch Zeit, dass sich zwei Poli­tiker aus den vor­deren Reihen der Sozi­al­de­mo­kraten aus der Deckung wagen. Bisher gibt es nur drei Bewerber-Paare und zwei Ein­zel­kan­di­daten von No-Names, für deren Auf­zählung wir uns hier keinen Wolf schreiben wollen. Sie wollen antreten für die Nach­folge der abge­wor­fenen Hob­by­rei­terin Andrea Nahles, die ihren Vor­gänger Martin „100 Prozent“ Schulz auf ziemlich linke Weise, wie viele emp­fanden, abser­viert hatte, nachdem dieser den berühmten Schulz-Zug ins poli­tische Nirvana gefahren hatte. Schulz hatte sich zuvor von Sigmar Gabriel auf die heißen Par­teichef-Gleise setzen lassen, die ihn nach anfäng­lichem Hype von Brüssel direkt ins Abseits führten. Aktuell halten drei kom­mis­sa­rische Vor­sit­zen­dInnen die Stellung, so dass selbst ein­ge­fleischte Genossen mitt­ler­weile Schwie­rig­keiten haben dürften, noch den Durch­blick zu behalten. Die Wähler haben sich ja bereits weit­gehend kopf­schüt­telnd ausgeklinkt.

Stel­lungs­wechsel von Kevin zu Ralf

„Es posi­tio­nieren sich zwei Poli­tiker, deren Namen auch außerhalb der Partei bekannt sind“, sekun­dierte jetzt pflicht­eifrig die regie­rungs­amt­liche Tages-Show, nachdem der Spiegel die Absicht des uncha­ris­ma­ti­schen Duos durch­si­ckern ließ.
Die Poli­tik­wis­sen­schaft­lerin Schwan leitet die Grund­wer­te­kom­mission der SPD, wird in den Medien her­vor­ge­hoben. Welche Grund­werte eigentlich? Stegner ist berüchtigt für seine harten, aber gemeinen Soziale-Netz-Attacken gegen alles, was rechts ist. Schwan über­raschte nun aller­dings mit ihrem Stel­lungs­wechsel zu Pöbel-Ralle, denn noch im Juni hatte sie sich eine Bewerbung mit dem schwulen Juso-Chef Kevin Kühnert vor­stellen können, um gemeinsam übers Stor­chennest zu springen. Was AKK-Kläffer Paul Ziemiak von der CDU prompt spötteln ließ, der Stegner habe jetzt doch eine Frau gefunden. „Wenn beide noch den Kevin adop­tieren, könnten wir eine Neu­auflage von ‚Eine schrecklich nette Familie‘ auf­führen.“ Die gibt es doch schon in der GroKo, Herr Ziemiak.

Zwei Oldies auf Abschiedstour

Poli­tisch so richtig was gerissen hat das SPD-Old­timer-Duo aller­dings laut ihrer Agenden noch nie. Stegner hatte sich zuletzt schon weit­gehend aus der schleswig-hol­stei­ni­schen Lan­des­po­litik abge­seilt, nachdem er 2009 als Spit­zen­kan­didat bei der Land­tagswahl im hohen Norden das schlech­teste Ergebnis der SPD seit Ende des Zweiten Welt­krieges ein­ge­fahren hatte. Stor­chennest-Gesine kann auf jeden Fall auf der Haben-Seite ver­buchen, dass auch sie mit Nie­der­lagen Erfahrung hat, nachdem sie zweimal als Kan­di­datin für das Amt der Bun­des­prä­si­dentin gescheitert ist.
Beide sind 76 und 59 Jahre (Stegner) alt. Man spricht ja nicht umsonst von der „guten alten Tante SPD“. „Das Gegenteil von Auf­bruch“, maulte der Focus jedoch und attes­tierte dem Dream-Team sogar, „Toten­gräber der SPD“ zu sein.
Doch holla, so ganz unge­fährlich für die anderen sys­tem­be­stim­menden Alt­par­teien sind Stegner und Schwan nicht. Denn beide sind noto­rische Links­blinker und Groko-Gegner und haben erkannt, dass in R2G das poli­tische Heil liegen könnte. Obs denn funkt, steht nicht fest. Grüne und Linke halten sich noch weit­gehend bedeckt mit künf­tigen Koalitionsvisionen.

Par­tei­chefs auf Vorrat?

Da liegt es nahe, was der Kari­ka­turist Bernd Zeller kürzlich auf seinen Seiten ansprach: die Sozi­al­de­mo­kraten sollten doch am besten Par­tei­vor­sit­zende auf Vorrat wählen bei dem sagen­haften Ver­brauch. Ins­gesamt hat die SPD seit Kurt Schu­macher immerhin 21 Vor­sit­zende ver­schlissen, dar­unter einige kom­mis­sa­rische, Wider­gänger und Mehr­fach­be­set­zungen. Zellers Vor­schlag wäre also immerhin mal eine nach­haltige und kli­ma­neu­trale Lösung.


Quelle: Pi-News