wir_sind_klein / Pixabay

Die Ent­eignung kommt auf vielen Wegen: Minus­zinsen für Sparer und ver­lo­ckende „Gratis-Kredite“ für Ahnungslose

Die Schweizer Han­dels­zeitung ver­öf­fent­lichte eine Warnung des frü­heren Ban­ken­chefs Oswald Grübel – einst leitete er die UBS und die Credit Suisse -, der zur wei­teren Erhöhung der nega­tiven Zinsen von 0,4% auf 0,5% nur noch pol­terte: „Selbst der Dümmste erkennt, dass hier nur Geld gedruckt wird!“
Das erkennt zwar noch nicht jeder Dümmste, aber auch die merken, dass man dann doch besser sein Geld von der Bank holt, bevor man auch noch Geld dafür zahlen soll, dass man es der Bank leiht. Bisher haben die meisten Geld­häuser ihren Kunden und Sparern das „erspart“, doch die immer schnellere Ent­wicklung zu Minus­zinsen wird das eher über kurz als über lang erzwingen. Spä­testens dann heben die Leute das Geld von der Bank ab und stecken es lieber in Wert­ge­gen­stände, wie „Betongold“ oder einfach das Ori­ginal: Gold.
Oskar Grübel sieht das als keine gute Ent­wicklung. Einen wirt­schaft­lichen Abschwung würden die Minus­zinsen nicht bremsen, sogar eher im Gegenteil. Sie führen zu Miss­trauen und Angst bei den Bürgern.
Aller­dings wären auch stei­gende Zinsen für die Wirt­schaft Gift. Sobald die Zinsen spürbar über Null steigen würden, führe das unver­meidlich zum Kippen über­schul­deter Unter­nehmen, Banken und Staaten, die jetzt schon das Wasser Ober­kante Unter­lippe stehen haben.
Das Minus­zins­phä­nomen klingt ver­rückt und es führt zu ver­rückten Folgen. Man stelle sich vor, man leiht einem Freund eine erkleck­liche Summe und gibt ihm noch monatlich etwas Geld dafür, dass er es über­haupt annimmt. Und wenn er alles ver­geigt hat und nichts mehr da ist, werden ihm die Schulden erlassen.
Hahaha? Nein, Fakt: Die Chase Bank (gehört zur Gruppe JP Morgan Chase & Co.) in Kanada erlässt ihren Kre­dit­kar­ten­kunden alle Schulden, nachdem sie das Kre­dit­kar­ten­ge­schäft schon im März 2018 auf­ge­geben hatte und es einfach zu auf­wendig und kost­spielig war, hinter den immer noch säu­migen Rest­schuldnern her­zu­laufen. Es war zwar so etwas wie „weg mit Schaden“, aber die Schuldner freuten sich. Chase gibt aller­dings keine Aus­kunft, wie hoch die noch aus­ste­henden Rest­schulden waren.
Die Minus­zinsen zwingen aber auch Ver­si­che­rungen und den Kapi­tal­markt zu neuen Ver­hal­tens­weisen. Da sie wenig Lust haben, die „Straf­zinsen“ dafür zu bezahlen, dass das Geld ihrer Kunden auf der Bank liegen darf, beschließen nun mehr und mehr Unter­nehmen, ihr Geld als Bargeld in den Tre­soren zu lagern. Das rechnet sich.
Ande­rer­seits steuert die Neue-Welt­ord­nungs­po­litik ja mit Voll­dampf auf die bar­geldlose Gesell­schaft zu, denn dann – so das Kalkül – haben die Bürger keine Wahl mehr, als das Geld auf der Bank zu lassen oder in staat­liche Kryp­to­wäh­rungen zu gehen. Der Vorteil für den Staat und die Banken: Es gibt keinen Bankrun mehr, weil man kein Bargeld abheben kann und der Staat kann jeden Euro und Cent genau nach­voll­ziehen. Es gibt kein Schwarzgeld mehr und keine anonymen Käufe von irgendwas. Und noch besser: Dann kann man richtig satte Nega­tiv­zinsen erheben und auch Ver­mö­gens­ab­gaben wun­derbar durch­drücken – es gibt kein Ent­kommen mehr für den Bürger.
Denn eins ist klar: Die ganze ange­richtete Rie­sen­blase, die unver­meidlich in einem Rie­sen­crash enden wird, müssen wir Bürger bezahlen. Die nächste Krise steht vor der Tür, man hat mit „Geld­drucken“ die 2008er Krise einfach zuge­müllt und das „Finale Infernale“ nur nach hinten ver­schoben – aber nicht ver­hindert. Das kommt jetzt unwei­gerlich auf uns zu. Und wir alle werden zur Kasse gebeten, bis das Blut unter den Fin­ger­nägeln herausspritzt.
Sogar Focus Money schreibt das in aller Deut­lichkeit: „Um die nächsten Krisen auf­zu­fangen, wird die finan­zielle Repression gegen die Bürger weltweit aus­ge­weitet und in Zukunft noch mehr finan­zielle Restrik­tionen fordern. Die Marsch­richtung in den letzten Jahren spricht Bände, wohin es geht. Die Zinsen sind bei Null und weit unter der Infla­ti­onsrate – so wird der Sparer enteignet.“
Damit dieser Crash noch ein wenig hin­aus­ge­schoben werden kann …zumindest bis die Wahlen vorbei sind und die Falle für den Bürger gut vor­be­reitet und plat­ziert, wird per Kredit zu fast Null oder gar Minus­zinsen (immer wert­lo­seres) Geld ins System gepumpt, um es in den Konsum zu stecken und damit die Maschine Wirt­schaft und Finanz­system am Laufen zu halten. Das zusätz­liche Geld soll die Wirt­schaft ankurbeln. In Dänemark bekommt man schon Kredite zu Minus­zinsen: Die Real­kredit Danmark ist Vor­reiter.
Aber Achtung! Was kaum jemand schreibt, aber Tat­sache ist: Diese Kredite werden meistens für Immo­bi­li­enkauf oder Bau­vor­haben erteilt. Die Rechnung der Banken ist: Wenn das Bargeld abge­schafft wird und kleine oder größere Ent­eig­nungs­wellen kommen, ist ziemlich unsicher, was dann mit den Pri­vat­ver­mögen und der Wirt­schaft pas­siert. Ob es über­haupt noch sol­vente Bürger und Kunden, funk­tio­nie­rende Unter­nehmen und Sicher­heiten gibt. In diesem Falle aber haben die Banken Zugriff (Eigen­tums­vor­behalt, Grund­schuld etc.) auf die kre­dit­fi­nan­zierte Immobilie.
Je mehr Immo­bilien quasi im Ban­ken­besitz sind, desto weniger können die Kunden mit Hypo­theken und Dar­lehen auf die Immo diese einfach ver­kaufen. Die Stra­tegie ist eigentlich recht einfach:
Da die Kredite prak­tisch NULL Zinsen kosten, kommen weniger Schuldner in die Not, nicht abzahlen zu können. Wenn‘s sein muss, werden die Til­gungen auch aus­ge­setzt. Damit ver­hindern die Banken flä­chen­de­ckend eine neue „Sub­prime-Crisis“, wie sie in den USA anfing und das Welt­fi­nanz­system fast gekillt hätte. Man lernt ja.
Zweitens können die Schuldner nicht einfach ver­kaufen. Das ver­hindert, dass die Schuldner, die es nicht mehr schaffen abzu­zahlen, die Hütte unter Preis ver­scherbeln. Das bringt nämlich die Preise unter Druck. Und die Bank geht leer aus, weil es beim Schuldner nichts mehr zu holen gibt. Die Immo­bi­li­en­preise sinken, die nächste Schuld­ner­schicht, die nor­ma­ler­weise weiter hätte abzahlen können kann es nicht und ver­kauft eben­falls, was die Preise immer schneller wegen Über­an­gebots und Preis­kampf in den Keller schickt.
Wenn die Banken aber einfach die Immos halten, den Verkauf ver­hindern, die Til­gungen her­ab­setzen oder aus­setzen, oder die Bewohner auf die Straße setzen und staatlich bezahlte Sozi­al­woh­nungen für Hartz IV-Emp­fänger und Migranten daraus machen, haben die Banken mas­senhaft Immo­bilien, die im Gegensatz zum infla­tio­nierten Geld beim Crash nicht kom­plett wertlos werden. Wenn man schon sehen kann, dass die Wirt­schaft zusam­men­bricht und die Währung gleich mit, ist es gar keine so dumme Idee, das (eh bald wertlose) Geld mit vollen Händen gratis zu ver­leihen, damit die Schuldner damit Werte anschaffen, die man sich als Sicherheit über­eignen lässt. Beim Crash können die Banken dann alles ein­sammeln. Schweine mästet man auch vor dem Schlachten.
Was soll‘s? Der Bürger wird so oder so ent­eignet. Nur wenige werden das relativ unbe­schadet über­stehen: Die, die keine Schulden hatten und in Sach­werte inves­tiert haben, auf die weder Bank noch Staat direkt Zugriff haben (wie Edel­me­talle, Wald, Ackerland, ein tat­sächlich pro­duk­tives Unternehmen).
Nach dem Crash wird das System neu auf­ge­setzt, die büro­kra­ti­schen Hemm­nisse sind in solchen Situa­tionen sehr niedrig, die Bürger spucken in die Hände, das neue Geld (viel­leicht gold­ge­deckt) ermög­licht der Wirt­schaft, sich neu zu posi­tio­nieren und frisch los­zu­legen, den Bürgern ermög­licht das, ein Haus zu kaufen und die Banken bekommen in großen Mengen das neue, wert­haltige Geld. Dafür werden sie auch auf Spar­gut­haben wieder nen­nens­werte Zinsen zahlen und für Kredite auch verlangen.