Auch ein homo­se­xu­eller Kon­ser­va­tiver ist ein Kon­ser­va­tiver! – Offenes Bekenntnis eines „Erz­kon­ser­va­tiven“

„Haltet den Dieb – er ist schwul!“
Selbst Men­schen, die mich länger kennen, wun­derten sich, als ich vor einiger Zeit eine Lanze für Dr. David Berger brach, einem beken­nenden Homo­se­xu­ellen, aber auch prak­ti­zie­rendem Katholiken.
Mich mit ihm in Ver­bindung zu setzen, war für mich mit erheb­lichen „Bauch­schmerzen“ ver­bunden, die mir die Über­windung meiner (Vor-)Urteile gegen diese „Fehl­ge­lei­teten und Kranken“ berei­teten. Ande­rer­seits fielen mir schon früh die ein­dring­lichen War­nungen Bergers vor der Zunahme der Isla­mi­sierung unseres Landes auf. Bergers Mantra: „Die Scharia ist ein­deutig: Wer homo­se­xuell ist, ris­kiert im Islam das öffent­liche Auf­hängen an einem Baukran oder das Her­un­ter­stoßen vom Dach eines Hochhauses.“

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Trotzdem steht gerade die deutsche „Homo­szene“ an vor­derster Front, wenn es um die „Öffnung für den Islam“ geht, um unsere „Toleranz“ zu beweisen. Und wer sich als Homo­se­xu­eller dieser „Toleranz“ kri­tisch gegen­über­stellt, sich davon nicht beein­drucken lässt und öffent­liche Kritik an den islam­hö­rigen Homo­se­xu­ellen übt, wird sofort in die Ecke der „Isla­mo­phoben“ gestellt und als „poli­tisch unkorrekt“ gebrand­markt, dessen Pri­vat­leben wird aus­spio­niert, und es hagelt anonyme Dro­hungen, bei denen die Absender und deren Intention jedem Insider klar sind.
Links­grüne Meinungswächter
Berger dazu: „Gewalt­dro­hungen und fäkale Belei­di­gungen, die jeden Respekt vor Anders­den­kenden ver­missen lassen, sind keine Sel­tenheit. Im Grunde geht es um Ein­schüch­terung und psy­chische Demo­ra­li­sierung…“ (…) Die links­grünen Mei­nungs­wächter des betreuten Denkens und Erziehens sitzen überall. Besonders unter Jour­na­listen sind sie zahl­reich vertreten.“
Berger wird deut­licher: „Die links­grüne, queere Regen­bo­genlüge, die Vielfalt fordert, zugleich aber Einfalt dik­ta­to­risch durch­zu­setzen sucht und sui­zidal der Isla­mi­sierung Tür und Tor öffnet, miss­achtet und zer­stört die Freiheit und Würde des Men­schen und die Werte des Abend­landes weitaus mehr, als es der „heilige Schein“ der Catholica jemals vermochte.“ (…)
 „Nach all dem Erlebten ist mir mein Einsatz für die von sexu­eller Ori­en­tierung völlig unab­hängig gel­tenden Men­schen­rechte, für die Freiheit Europas und gegen die Isla­mi­sierung, sind mir mein Katho­lisch- und Kon­ser­va­tivsein wich­tiger als das Ver­fassen von Wer­be­sprüchen für Homo-Unter­wäsche oder das ver­bissene, lar­moyante, tra­di­tionell queere Opfer­stra­tegien bedie­nende Dauerklagen…“
Homo­se­xua­lität ist keine Krankheit
Viel­leicht ist Homo­se­xua­lität so etwas wie eine „Laune der Natur“. Sei´s, wie´s sei, für mich und viele andere ist Homo­se­xua­lität jeden­falls keine Krankheit und damit nicht behand­lungs­be­dürftig. Gut­heißen muss man sie deshalb auch nicht unbe­dingt, aber wir sollten sie tole­rieren; denn wer gibt uns das Recht, Homo­se­xua­lität zu ver­ur­teilen? Sind wir Gott?
Kon­ver­si­ons­the­rapien für Homo­se­xuelle waren selbst für mich beken­nenden Hete­ro­se­xu­ellen stets ein Ärgernis – was mich aller­dings von vielen Ver­tretern der (selbst­er­nannten) „reinen katho­li­schen Lehre“ ent­zweit hat. Selbst – und gerade – Priester scheuten sich nicht, mich miss­bil­ligend stehen zu lassen, wenn ich meine Meinung äußerte. Dass die Folgen für Homo­se­xuelle häufig soziale Iso­lation und psy­chische Erkran­kungen sind, die bis zum Suizid führen könnten – darüber wird aber nicht geredet.
Um nicht miss­ver­standen zu werden: Für mich ist Homo­se­xua­lität kei­neswegs „normal“; denn sie wider­spricht der Schöpfung: 
„Gott schuf den Men­schen nach seinem Eben­bilde, als Mann und Frau erschuf er sie“ (Luther­bibel 1912: „Und Gott schuf den Men­schen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib“ (1.Moses 1.27). Und das Wesent­lichste: Die Homo­se­xua­lität wider­spricht Gottes Wille: „Wachset und mehret Euch“ (Jeremia 29:6: …nehmet Weiber und zeuget Söhne und Töchter; nehmet euren Söhnen Weiber und gebet euren Töchtern Männern, dass sie Söhne und Töchter zeugen; mehret euch daselbst, dass euer nicht wenig sei. Eine Fort­pflanzung ist unter Homo­se­xu­ellen jeden­falls nicht möglich.
David Berger kennt meine Meinung, aber wir achten und respek­tieren uns gegen­seitig. Deshalb hier einmal der Versuch, Berger „vor­zu­stellen“:
Dr. theol., Dr. phil. David Berger, viele Jahre Theo­logie-Pro­fessor im Vatikan, ist in der katho­li­schen Welt ein sehr bekannter, ange­se­hener, aber auch geäch­teter Mann. Als er sich offen zu seiner Homo­se­xua­lität bekannte, wurde er all seiner Ämter ent­hoben und lebt seitdem als Freier Publizist in Deutschland, wo er vor allem den inzwi­schen füh­renden kon­ser­vativ-libe­ralen Blog „Phi­lo­sophia Perennis“ (PP) (https://philosophia-perennis.com/) betreibt. Bran­chen­dienste ordnen ihn (PP) unter die 20 ein­fluss­reichsten und meist­dis­ku­tierten deut­schen Medien ein.

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Hinweis: Sehr emp­feh­lenswert ist in diesem Zusam­menhang die Lektüre der Kritik Bergers am Bund der Katho­li­schen Jugend, bei der er sich (wieder einmal) gegen eine „Ehe-Segnung“ homo­se­xu­eller Paare aus­spricht (siehe: https://philosophia-perennis.com/2019/09/12/homosexueller-katholik-hoert-auf-die-kirchliche-homo-ehe-zu-fordern-die-wir-gar-nicht-wollen/)

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Liberal-kon­ser­vativ und gottesfürchtig
Bergers Ver­öf­fent­li­chungen sind in der Tat außer­or­dentlich lesenswert und von einem tiefen Kon­ser­va­tismus und Got­tes­glauben getragen. Er rekla­miert immer wieder die christlich-abend­län­di­schen Werte und weist auf die Gefahr einer zuneh­menden Isla­mi­sierung Europas hin. Das emp­finden in diesen Tagen die poli­tisch Kor­rekten ein­deutig als Pro­vo­kation, ja, als eine Kriegs­er­klärung an den (linken) Zeitgeist.
Wie um das zu unter­streichen, ver­öf­fent­lichte Berger vor einigen Tagen sein neues, höchst lehr­reiches und gut les­bares Buch über Thomas von Aquin – eine unver­zichtbare Lektüre für jeden, der die Grund­lagen Europas ken­nen­lernen und für den Kampf gegen den Zeit­geist und den zuneh­menden Ein­fluss des Islam gewappnet sein will.
Thomas von Aquin (1224–1274) gilt als der bedeu­tendste Denker des Mit­tel­alters. Seine Phi­lo­sophie und Theo­logie prägen die Kultur des jüdisch-christ­lichen Abend­landes bis heute.
Ein Leuchtturm für ein Europa, das seine Iden­tität wie­der­finden will
Wer die gegen­wär­tigen Welt­an­schau­ungen ver­stehen und ange­messen beur­teilen will, dem leistet die Kenntnis seines Denkens einen unge­heuren Dienst. Ein Europa, das sich derzeit erneut auf die Suche nach seinen geistig-geist­lichen Grund­lagen macht, könnte in Thomas einen Leuchtturm finden, der in den Stürmen der Zeit die Richtung weist.
David Berger, einer der Gründer der „Ver­ei­nigung Freier Medien“ (zu denen auch conservo/Peter Helmes zählt), ist wie kaum ein anderer geradezu eine „Ide­al­be­setzung“ zur Ein­führung in das Denken und Wirken des Hl. Thomas. Zudem verfügt Berger über die Gabe, selbst höchst anspruchs­volle Gedanken so aus­zu­drücken, dass sie all­gemein ver­ständlich sind – was er gerade wieder mit seinem neuen Buch ein­drucksvoll unter Beweis stellt:
Mit seinem neuen Buch „Thomas von Aquin – Leuchtturm des Abend­landes“ legt Berger eine all­gemein ver­ständ­liche Summe seiner fast 20 Jahre anhal­tenden wis­sen­schaft­lichen Beschäf­tigung mit einem der wich­tigsten Denker Europas vor. Sein Anliegen ist dabei ein ganz aktu­elles: Er ist davon über­zeugt, dass wir mit Thomas von Aquin die geis­tigen Grund­lagen Europas zurück­er­obern können, um die Isla­mi­sierung wirksam auf­zu­halten bzw. zurückzuschlagen.
Kein Denker Europas steht so sehr für das christ­liche Abendland und die „phi­lo­sophia perennis“ („immer­wäh­rende Phi­lo­sophie“, die Bergers Inter­netblog den Namen gab) wie der Phi­losoph und Theologe Thomas von Aquin (1224–1274). Noch bevor das Chris­tentum end­gültig in Ost- und West­kirche zerfiel und lange bevor die Refor­ma­toren sich von der Catholica abspal­teten, führte er noch einmal alle großen phi­lo­so­phi­schen und theo­lo­gi­schen Leit­motive der euro­päi­schen Kultur zu einer fas­zi­nie­renden Zusam­men­schau, die die tho­mis­tische Welt­an­schauung begründet. Im phi­lo­so­phi­schen Bereich gelang ihm eine Syn­these des aris­to­te­li­schen und pla­to­ni­schen Denkens, die in seiner Seins­phi­lo­sophie gipfelt, die bis heute im Bereich der Meta­physik unüber­troffen geblieben ist.
Bergers Werk will daher einen ersten, all­ge­mein­ver­ständ­lichen Über­blick über Leben und Denken des Mannes geben, den die Tra­dition Doctor Ange­licus (engel­gleicher Lehrer) nennt. Dabei ver­zichtet es auf einen kom­pli­zierten wis­sen­schaft­lichen Apparat, den der Autor in zahl­reichen aka­de­mi­schen Studien bereits erar­beitet hat, und ver­sucht, auch dem Anfänger Leben und Werk des Thomas nahe zu bringen.
(Ein wei­terer Schwer­punkt Bergers Arbeit sind seine oft kri­ti­schen Ver­öf­fent­li­chungen zu „Catholica“, also zu Vor­gängen in der katho­li­schen Kirche, zu der er sich jedoch trotz aller Schwie­rig­keiten offen und mutig bekennt.)
Mein Brief an Berger
Zum Jah­resende 2017 schrieb ich ihm deshalb einen aner­ken­nenden Brief, in dem ich ihm für seine Arbeit dankte. Ich – als „erz­ka­tho­lisch“ erzo­gener Rhein­länder – musste aber zuvor über meinen eigenen Schatten springen; denn noch vor wenigen Jahren wäre es für mich undenkbar gewesen, mit einem Homo­se­xu­ellen eine engere Ver­bindung aufzunehmen.
Das Blatt hat sich inzwi­schen gewendet. Als der Phi­lo­sophia-Perennis-Macher anfragte, ob er den Brief, den ich ihm am Sil­ves­ter­abend zuge­schickt hatte, auch öffentlich machen darf, habe ich ihm sofort zugesagt:
„Reden wir mehr mit­ein­ander statt gegen­ein­ander! – Oder deut­licher: Auch ein homo­se­xu­eller Kon­ser­va­tiver ist ein Kon­ser­va­tiver!“ (P.H.)
Und weiter schrieb ich: „Ich sehe jetzt zwar die Gän­sehaut bei vielen meiner kon­ser­va­tiven Freunde, aber das sollten sie endlich ver­stehen. Meine Öffnung Ihrer Art gegenüber ver­danke ich Ihnen, lieber Herr Dr. Berger! Sie haben mich bei diesem Thema zum ersten Mal zum gründ­lichen Nach­denken gebracht. Davor standen nur meine „gesunden Vor­ur­teile“. Selbst wenn ich einige kon­ser­vative Freunde jetzt ver­prelle: Sie können diese meine Meinung gerne ver­öf­fent­lichen. Mein Weg dazu war schwierig – aber jetzt finde ich ihn richtig!“ 
Bergers öffent­liche Antwort war klar:
„Das mutige wie kluge Statement Helmes´ ist ein besonders schönes Bei­spiel für eine jüngere Ent­wicklung, in der die neuen Männer, die neben vielen wei­teren Eigen­schaften, poli­ti­schen Aus­rich­tungen und ver­schie­densten Berufen eben auch homo­se­xuell sind, und Kon­ser­vative, die sich – im Unter­schied zu den Links­grünen – ver­stärkt für die Über­le­bens­wünsche schwuler Männer ange­sichts der Isla­mi­sierung stark machen. Deshalb war sein Beitrag für uns der Grund, ihn auch unter „Mann des Monats“ zu bringen.“ (David Berger)
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Hier der gesamte Text meines Briefes:
Lieber Herr Dr. Berger,
Ihre beste Ent­scheidung – das schreiben Sie ja selbst in Ihrem Jah­res­rück­blick – war es, raus aus der Ecke der „Homos“ zu kommen und völlig „normal“ auf­zu­treten. Das hat auch mich bewogen, einmal gründ­licher über meine „Beton­haltung“ nachzudenken.
Und außerdem habe ich eine gute Menge Gründe, meine Reserven gegen „die Warmen“ – wie das in meiner Jugendzeit noch hieß – zurückzunehmen.
Ich war dreimal in meinem Leben in einer exis­ten­ziell äußerst schwie­rigen Situation. Jedesmal hat mir ein Homo­se­xu­eller – unab­hängig von­ein­ander – geholfen, die Krise zu über­winden. Niemand von ihnen hatte zuvor gefragt, ob auch ich „Homo“ sei. Diese Erfahrung hat mir geholfen, meine sehr kon­ser­vative Erziehung zu überwinden.
Ich schreibe Ihnen, Herr Berger, das ganz offen, weil ich glaube, dass auch Sie ihre Vor­ur­teile über­wunden haben. Danke.
Als erz­ka­tho­lisch erzo­gener Kon­ser­va­tiver hatte ich immer eine Abneigung gegen alles Homosexuelle. 
Das werde ich in meinem Alter wohl kaum noch ändern, aber ich werde jetzt damit leben können. Deshalb habe ich bis vor kurzem Ihre (bril­lanten) Artikel (Bergers) nie zur Kenntnis genommen (sie aber heimlich bewundert).
Aber nun habe ich gelernt, zwei Dinge zu unter­scheiden: die Person von der Sache.
Sie, lieber Herr Dr. Berger, machen inzwi­schen keinen Kult mehr um ihre Homo­se­xua­lität, sondern stürzen sich aus­schließlich auf Ihre Arbeit. Diese aber, das haben Sie ja auch erwähnt, ver­dient besondere Beachtung.
Ich bin wirklich mit „gekräu­selten Nacken­haaren“ an die Per­so­nalie Berger her­an­ge­gangen. Doch irgendwann siegte mein Ver­stand über mein Gefühl. Sie, Herr Dr. Berger, sind eine absolute, kon­ser­vative Aus­nah­me­per­sön­lichkeit. Ohne eine Spur von Neid darf ich gestehen, daß Ihre Bei­träge zu den Besten unserer „poli­ti­schen Ecke“ gehören. Da soll noch einer sagen, „der Geist steht links“!
Vor einigen Wochen habe ich mich deshalb „über­wunden“, Sie, Herr Dr. Berger, um „gele­gent­liche“ Über­nahme Ihrer Bei­träge für „con­servo“ (meine Blog­seite) zu bitten. Ihre Antwort kenn­zeichnet wohl am besten Ihren Cha­rakter: „Ich lese con­servo regel­mäßig. Sie können jederzeit meine Artikel über­nehmen…“ In einer Branche, in der der eine dem anderen das täg­liche Brot nicht gönnt, eine bemer­kens­werte Einstellung!
Meine Word­Press-Sta­tistik meldet mir täglich, wie viele mich (con­servo) besuchen und vor allem, woher die Besucher kommen. Und da steht Ihre „Phi­lo­sophia Perennis“ inzwi­schen an der Spitze!
Fazit: Wir Kon­ser­va­tiven müssen unsere Kräfte bündeln, um etwas erreichen zu können. Deshalb braucht niemand von uns seine schrift­stel­le­rische oder per­sön­liche Iden­tität auf­zu­geben. „Nur gemeinsam werden wir es schaffen…“ (Rainer Can­didus Barzel).
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Hier ein Bei­spiel für Bergers infor­mative Arbeit:
Isla­misten, die Homo­se­xuelle von Dächern werfen“
Von David Berger
In der „Zeit“ schrieb ich dazu vor einiger Zeit anlässlich von Beschimp­fungen Augsteins gegen meine Person, die der „Spiegel“ wenige Jahre zuvor nach als wich­tigen Kir­chen­kri­tiker gefeiert hatte:
„Tat­sächlich ist die heiße Liebe einiger Jour­na­listen zu mir erkaltet, und bei Aug­stein findet sich auch ein Hinweis, warum. Er kri­ti­siert, dass in meinem Blog die Rede sei von „Isla­misten, die Homo­se­xuelle von Dächern werfen“.
In der Tat. Ich habe irgendwann begonnen, die Homo­phobie nicht nur im Chris­tentum, sondern auch im Islam scharf zu geißeln. Das war der Wen­de­punkt. Nun erntete ich Kritik von links und avan­cierte vom auf­klä­re­ri­schen Vor­zeige-Homo zum isla­mo­phoben Rechten.
Vom Vater mit Benzin über­gossen, der ihn unter dem Ruf „Allahu Akbar“ anzünden wollte
Auch das kam uner­wartet. Im Sommer 2013 war ich Chef­re­dakteur des Schwu­len­ma­gazins Männer geworden, im Sommer 2014 kamen dann immer mehr Nach­richten von der Hin­richtung schwuler Männer durch den „Isla­mi­schen Staat“. Damals suchte mich auch Nasser X. auf, ein 17-jäh­riger Libanese aus Neu­kölln (Foto l.). Er berichtete mir, wie er von seiner Schwester zwangs­ge­outet und vom Vater mit Benzin über­gossen wurde, der ihn unter dem Ruf „Allahu Akbar“ anzünden wollte. Nasser entkam. Und mir wurde klar: Homo­phobie im real exis­tie­renden Islam konnte noch gefähr­licher sein als in meiner Kirche heute. Ich schrieb eine Reportage über Nasser. Doch allen Zei­tungen, denen ich sie anbot, war sie ent­weder zu heikel, oder sie ver­langten, dass ich das Wort „Islam“ streiche.
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Letz­teres setzte sich fort: Bei Inter­views, die ich zu Religion und Homo­se­xua­lität gab, wurden oft meine Aus­sagen über den Islam gestrichen. Das Signal: Solange ich über Homo­phobie in der Kirche urteilte, war ich ein gern gese­hener Experte. Sonst nicht. So nahm ich 2016 das Angebot von Jürgen Elsässer an, im Magazin Compact über die Ver­drängung des mus­li­mi­schen Homo-Hasses zu schreiben. Dass ich damit zur Persona non grata würde, war mir egal. Ich wollte falsche, dis­kurs­tö­tende Tabus nicht akzeptieren.“
Ber­ger­phobie: Hass wird immer wieder neu befeuert
Der immer wieder neu durch LGBT-Akti­visten seither geschürte Hass auf meine Person hat sich zu einer regel­rechten Ber­ger­phobie aus­ge­weitet und erreichte seinen vor­läu­figen Höhe­punkt, als zu Beginn dieses Jahres ein Schlüs­sel­roman erschien, in dem man leicht Par­al­lelen von meiner Person zu der fik­tiven Person des Romans erkennen kann, deren brutale Hin­richtung durch Stei­nigung genüsslich und in den bun­testen Farben geschildert wird (Kopf zer­trümmert, Lei­chen­teile liegen im Park ver­streut usw.). Wohl um damit die Hass­ge­fühle einer bestimmten Per­so­nen­gruppe zu befrie­digen und gleich­zeitig anzuheizen.
Zu dem ganzen Vorgang nur eine aktuelle Nach­richt aus der WELT, die bestätigt, was wir seit Bestehen von PP berichten:
„Nach Angaben der Staats­an­walt­schaft Berlin ist die Zahl der ein­ge­lei­teten Ver­fahren mit LGBTI-Bezug seit 2015 kon­ti­nu­ierlich gestiegen. Gab es 2015 noch 97 Ver­fahren, waren es 2018 ins­gesamt 261.“
Wir alle wissen genau, welches Ereignis das Jahr 2015 prägte und welche Folgen es im Hin­blick auf die Isla­mi­sierung hatte. Und doch hält sich in der beschrie­benen Sub­kultur eisern das Dogma, dass ein Islam­kri­tiker gefähr­licher ist als alle Isla­misten in Berlin zusammen genommen. Kranke links­grüne Welt! (Quelle: https://philosophia-perennis.com/2019/08/28/bergerphobie-wie-alles-begann/)
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Sach­in­for­mation: Abschaffung des §175 StGB
Die Politik sah lange keinen Hand­lungs­bedarf. Vor allem die CDU und die Kirchen hätten vor dem Laster und der Sünde gewarnt, sagt Markus Ulrich vom Lesben- und Schwu­len­verband Deutsch­lands. „Da brauchte man den §175 als Damm dafür. Bis 1969 war der sitt­liche Verfall des ganzen Volkes die Droh­ge­bärde, die das alles legi­ti­mierte“, so Ulrich.
1969 beschloss die Große Koalition eine Straf­rechts­reform. Homo­se­xua­lität war keine Straftat mehr, wenn die Männer älter als 21 Jahre waren. Die Zahl der Ver­fahren ging deutlich zurück. 1973 senkt der Gesetz­geber das Schutz­alter auf 18 Jahre. Im Jahr 1980 war die FDP die erste Partei, die for­derte, den §175 zu streichen. Die Grünen brachten diese For­derung 1985 erstmals als Antrag in den Bun­destag ein.
Bis 1994 gab es nach Schät­zungen des Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­riums rund 64.000 Ver­ur­tei­lungen. Es ver­gingen noch einmal 23 Jahre, bis der Bun­destag 2017 die betrof­fenen Männer ein­stimmig reha­bi­li­tiert. Die Urteile wurden auf­ge­hoben. Mög­liche Ent­schä­di­gungs­summe: 3.000 Euro pro Urteil, 1.500 Euro für jedes Jahr in Haft.

Dieser lesens­werte Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Peter Helmes – www.conservo.wordpress.com