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Scheuers Maut-Desaster kostet Steu­er­zahler wohl 895 Mil­lionen Euro

Die vor dem Euro­päi­schen Gerichtshof geschei­terte Pkw-Maut bringt den Steu­er­zahlern wohl auf­grund unter Ver­kehrs­mi­nister Scheuer (CSU) geschlos­sener Unter­ver­träge 320 Mil­lionen Euro Mehr­kosten. Letztlich werden damit 895 Mil­lionen Euro für ein Lieb­lingskind der CSU in den Sand gesetzt. 
Bun­des­ver­kehrs­mi­nister Andreas Scheuer (CSU) soll nach Recherchen des Nach­rich­ten­ma­gazins »Focus« deutlich mehr Geld für die Umsetzung der Pkw-Maut frei­ge­geben haben als bisher bekannt war. Mit Auf­trägen an die Toch­ter­firmen der Betreiber CTS Eventim und Kapsch handelt es sich mit einem gesamten Volumen von 895 Mil­lionen Euro um rund 320 Mil­lionen Euro Mehr­kosten als genannt.
Scheuer und die vor­ge­se­henen Maut-Betreiber liegen im Streit, seit Mitte Juni der Euro­päische Gerichtshof die für 2020 geplante Pkw-Maut kippte und damit die vom Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­terium vor­ge­se­henen Pläne nicht mehr so umge­setzt werden können, wie es zwi­schen beiden Seiten ver­traglich fest­ge­halten war. Jetzt geht es um einen mög­lichen Scha­dens­ersatz, den die Bun­des­re­gierung zu zahlen hat.
Geklärt werden muss jetzt, ob der Bund den Ver­trägen für soge­nannte Unter­auf­trag­nehmer zuge­stimmt habe. Laut dem »Focus« hatte das Kraft­fahrt-Bun­desamt (KBA) in einer E‑Mail am 2. Mai 2019 seine Zustimmung zu diesen Unter­ver­trägen auch »im Interesse einer effi­zi­enten Pro­jekt­arbeit und als Zeichen der ver­trau­ens­vollen Zusam­men­arbeit« mit­ge­teilt, womit die zusätz­lichen 320 Mil­lionen Euro gedeckt sein könnten.
Das dem KBA über­ge­ordnete Minis­terium ver­tritt die Auf­fassung, dass die Unter­ver­träge ohne deren Zustimmung und erst nach der Kün­digung des Haupt­ver­trags durch den Bund abge­schlossen wurde. Darüber gibt es jetzt juris­ti­schen Streit. Offen­kundig soll aber Scheuers Minis­terium mit den Betreibern bereits im Dezember 2018 die Auf­träge über 895 Mil­lionen Euro erteilt haben. Letztlich wird das fast eine Mil­liarde Euro Steu­er­gelder für nichts.


Quelle: freiewelt.net