Schon mehr als jeder Vierte in Deutschland hat einen Migrationshintergrund

Die Zahl der Aus­länder stieg in Deutschland auch 2018 weiter an. Waren es 2010 noch 6,75 Mil­lionen, so waren es Ende 2018 schon fast 11 Mil­lionen. Doch die Zahl der Per­sonen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund ist noch sehr viel größer, beinahe doppelt so hoch.
Zahl der Aus­länder steigt auf fast elf Millionen
Ins­gesamt lebten laut sta­tis­ti­schem Bun­desamt zum Jah­resende 2018 ca. 83 Mil­lionen Men­schen in Deutschland. Die Bevöl­kerung ist letztes Jahr um 227.000 Per­sonen gewachsen. Wie das Sta­tis­tische Bun­desamt (Destatis) weiter mit­teilte, hat die Bevöl­ke­rungszahl damit erstmals die Marke von 83 Mil­lionen Ein­wohnern über­schritten. Inter­essant ist nun aber, wie sich die Bevöl­kerung zusam­men­setzt. Noch inter­es­santer, wie sich die Zusam­men­setzung im Laufe der letzten Jahre ver­än­derte und immer weiter wandelt.
Eines springt sofort ins Auge: Die Anzahl der Aus­länder und der (direkten oder indi­rekten) Immi­granten = Migra­ti­ons­hin­ter­gründler steigt und steigt. 2012 wurde in Bezug auf die Aus­länder, also die Per­sonen ohne deut­schen Pass (Staats­an­ge­hö­rigkeit), erstmals die 7 Mil­lionen-Marke über­schritten, 2014 dann die 8 Mil­lionen-Marke. Und nur ein Jahr später, 2015, waren es bereits über 9 Mil­lionen, aber nur um dann 2016 auch die 10 Mil­lionen-Marke zu über­springen. 2017 stieg die Zahl der rein juris­tisch, rein formal Nicht-Deut­schen weiter an auf über 10,6 Mil­lionen und 2018 dann auf fast 11 Mil­lionen (10,92 Mio).
Die meisten dieser 10,92 Mil­lionen ohne deutsche Staats­an­ge­hö­rigkeit waren übrigens Türken (1,48 Mio.), Polen (860.000) und Syrer (746.000). Bezogen auf 83 Mil­lionen Gesamt­be­völ­kerung ent­sprach das einem Bevöl­ke­rungs­anteil von fast 13,2 Prozent. Jeder Siebte bis Achte, der sich 2018 dau­erhaft in Deutschland auf­hielt, war also ein Aus­länder – Tendenz immer weiter steigend. Anders for­mu­liert: Auf etwa 72 Mil­lionen Deutsche (inklusive aller Ein­ge­bürgter und der Kinder von Immi­granten, die schon ab Geburt die deutsche Staats­an­ge­hö­rigkeit haben) kamen 2018 bereits knapp 11 Mil­lionen Aus­länder bzw. auf 6,6 Deutsche einer.
Die viel zu enge Defi­nition von „Per­sonen mit Migrationshintergrund“
Noch viel extremer sehen die Zahlen aber aus, wenn man nicht nur die­je­nigen betrachtet, die über keine deutsche Staats­an­ge­hö­rigkeit ver­fügen, sondern alle, die ent­weder selbst nach Deutschland immi­griert sind (direkte Immi­granten) oder von solchen abstammen (indi­rekte Immi­granten), offi­ziell „Per­sonen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund“ genannt.
Ein Migra­ti­ons­hin­ter­gründler ist also jemand, der ent­weder selbst die deutsche Staats­an­ge­hö­rigkeit nicht durch Geburt besitzt oder wenn dies bei min­destes einen Elternteil der Fall ist. Im Ein­zelnen umfasst diese Defi­nition fol­gende Personen:

  • zuge­wan­derte und nicht zuge­wan­derte Ausländer
  • zuge­wan­derte und nicht zuge­wan­derte Eingebürgerte
  • (Spät-)Aussiedler
  • mit deut­scher Staats­an­ge­hö­rigkeit geborene Nach­kommen der drei zuvor genannten Gruppen.

„Eine Person hat dann einen Migra­ti­ons­hin­ter­grund, wenn sie selbst oder min­destens ein Elternteil nicht mit deut­scher Staats­an­ge­hö­rigkeit geboren ist.“ So defi­niert das Sta­tis­tische Bun­desamt den Aus­druck „Migra­ti­ons­hin­ter­grund“. Das heißt, schon ab der dritten Gene­ration gelten die Nach­fahren von direkten Immi­granten nicht mehr als Per­sonen mit Migrationshintergrund. 
Wandern also bei­spiels­weise zwei Türken, Araber oder Afri­kaner nach Deutschland ein (erste Gene­ration), werden ein­ge­bürgert und bekommen Kinder (zweite Gene­ration), die dann wie­derum Kinder von ein­ge­bür­gerten Türken, Arabern oder Afri­kanern hei­raten, mit denen sie Kinder bekommen (dritte Gene­ration), so gelten diese bereits nicht mehr als Per­sonen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, selbst wenn alle ihre vier Groß­eltern aus der Türkei, Arabien oder Afrika stammen und man sich nicht mit den indi­genen Deut­schen ver­mischt, sondern voll­kommen unter sich bleibt, viel­leicht sogar die deutsche Sprache nur rudi­mentär spricht und versteht.
Diese Defi­nition ist natürlich viel zu eng gefasst. Mittels dieses Tricks schafft man es, die Zahl der tat­säch­lichen Migra­ti­ons­hin­ter­gründler, die höher ist als die offi­zi­ellen Zahlen, zu ver­schleiern. Alle fol­genden Zahlen beziehen sich also auf diese enge Defi­nition die das Sta­tis­tische Bun­desamt natürlich vor­sätzlich so vor­ge­geben hat.
Auf eine Person mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund kommen nur noch knapp drei Ursprungsdeutsche
Aber selbst diese Zahl der offi­zi­ellen Per­sonen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund ist sehr viel höher als die der Aus­länder, also sehr viel höher als 10,92 Mil­lionen. Die Zahl der Migra­ti­ons­hin­ter­gründler betrug 2017 bereits 20,3 Mil­lionen und stieg 2018 nochmals um ca. 500.000 an auf 20,8 Mil­lionen.
Dabei besaßen 2018 rund 52 Prozent der Per­sonen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund die deutsche Staats­bür­ger­schaft, knapp 48 Prozent waren Aus­länder. Etwa die Hälfte der 10,9 Mil­lionen Migra­ti­ons­hin­ter­gründler mit deut­schem Pass besitzen die deutsche Staats­an­ge­hö­rigkeit seit ihrer Geburt (5,5 Mil­lionen). Ca. 13,5 Mil­lionen der ins­gesamt 20,8 Mil­lionen Migra­ti­ons­hin­ter­gründler sind nicht in Deutschland geboren, sondern selbst in unser Land migriert (eigene Migra­ti­ons­er­fahrung, direkte Immi­granten).
Somit war 2018 mehr als jede vierte Person in Deutschland (über 25 Prozent) eine solche mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Oder anders for­mu­liert: Auf eine Person mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund kamen nur noch knapp drei Ursprungs­deutsche.
Und wohl­ge­merkt, das sind die gezielt zu niedrig ange­geben Zahlen in Bezug auf Migra­ti­ons­hin­ter­gründler, die bereits ab der dritten Gene­ration nicht mehr erfasst, sondern zu den indi­genen Deut­schen dazu geschlagen werden. Diese betragen inklusive der indi­rekten Immi­granten der dritten, vierten, fünften Gene­ration maximal 62,2 Mil­lionen (83 minus 20,8).

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Es ist nicht gleich­gültig, aus welchen Men­schen sich eine Gesell­schaft zusammensetzt
Dabei gilt, selbst wenn ab sofort die Immi­gration voll­kommen gestoppt werden würde (Null­grenze), würde der Anteil der tat­säch­lichen Migra­ti­ons­hin­ter­gründler weiter steigen, weil diese a) im Durch­schnitt wesentlich jünger sind als indi­genen Deut­schen (50‑, 60‑, 70-jährige Frauen bekommen keine Kinder mehr) und b) weil sie auch mehr Kinder bekommen als gleich­altrige Ursprungs­deutsche. Zu dieser höheren Pro­duktion an Kindern kommen aber c) jedes Jahr nochmals hun­dert­tau­sende neue Immi­granten hinzu, sodass der Anteil der tat­säch­lichen indi­genen Deut­schen noch schneller schrumpft, während der der Per­sonen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund weiter ansteigt.
Was wir also Jahr für Jahr, Dekade für Dekade sehen, ist eine all­mäh­liche Ver­än­derung der Zusam­men­setzung der Bevöl­kerung in Europa, vor allem aber Deutsch­lands. Dass dies nicht ohne viel­fältige Aus­wir­kungen auf unser Land bleiben wird, dürfte klar sein. Denn um Thilo Sar­razin das Schlusswort zu überlassen:
»Hohe Pro­duk­ti­vität, Wohl­stand und wis­sen­schaft­liche Leistung erfordern, dass ein nen­nens­werter Teil der Men­schen in der Gesell­schaft über ein hohes Maß an Geist und Wissen verfügt und diese auch ein­setzt. Darum ist es nicht gleich­gültig, aus welchen Men­schen sich eine Gesell­schaft zusam­men­setzt und was diese an Res­sourcen und Prä­gungen mit­bringen.« (Feind­liche Über­nahme – Wie der Islam den Fort­schritt behindert und die Gesell­schaft bedroht, S. 247)
P.S.: Dabei gilt natürlich, Aus­länder nicht gleich Aus­länder und Immi­grant nicht gleich Immi­grant. Hier gibt es, je nach Kultur aus welcher der Migrant stammt, wie­derum riesige Unter­schiede.

Jürgen Fritz — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog des Autors www.juergenfritz.com