Eine Woche nach Lucke: Errichtet die Linke eine Ter­ror­herr­schaft? De Mai­zière muss in ein Restaurant fliehen

Die brutale Nötigung von Pro­fessor Lucke an der Ham­burger Uni ist erst etwa eine Woche her, da lesen wir schon die nächste Meldung dieser Art. Nur, dass das Opfer der neuen Hetz­at­tacke vorher noch in ein Restaurant aus­weichen kann, um dem Mob den Akti­visten zu entkommen.
In Göt­tingen findet zur Zeit der „Göt­tinger Lite­ra­tur­herbst“ statt. Autoren werden ein­ge­laden, aus ihren Werken zu lesen. So auch der ehe­malige Innen- und Ver­tei­di­gungs­mi­nister Thomas de Mai­zière. Er war dort hin­ge­kommen, um aus seinem Buch „Regieren“ zu lesen. Also machte sich Herr de Mai­zière am Mon­tag­abend zusammen mit seinem Göt­tinger Frak­ti­ons­kol­legen Fritz Güntzler zu Fuß zum Ver­an­stal­tungsort, dem Alten Rathaus von Göt­tingen, auf.
Der ehe­malige Minister, der sich Ruhm ver­diente, indem er gewisse Aus­künfte ablehnte, um die Bevöl­kerung nicht zu beun­ru­higen, scheint aber selber von einem welt­fernen Gebor­gen­heits­gefühl umwölkt zu sein, oder von naiver Arg­lo­sigkeit. Denn trotz aller Infor­ma­tionen und Erfah­rungen, die er als Innen- und Ver­tei­di­gungs­mi­nister gesammelt haben muss, wähnte er sich vor jeder Gefahr und bösem Willen sicher.
Erst, als er einen Tele­fon­anruf erhielt, dass die Ein­gänge zum Alten Rathaus von etwa 100 gewalt­be­reiten „Akti­visten“ blo­ckiert sind, sich einige sogar an Bäume ange­kettet haben und auf ihn warten, wurde der Herr Minister gewahr, dass es auch für ihn Infor­ma­tionen gibt, die ihn beun­ru­higen könnten. Die beiden Herren beschlossen also, gar nicht erst mit den hel­den­haften Kämpfern für das Wahre, Gute und Schöne in Kontakt zu kommen. Über die Got­mar­straße schlichen sich beide – unbe­merkt von den Akti­visten – über einen Hin­ter­eingang in die Räume des Restau­rants Bul­lerjahn, im Keller des Alten Rathauses.
Die 300 Gäste, die Ein­tritts­karten gekauft hatten, saßen jedoch im Saal und war­teten und war­teten, jedoch Herr de Mai­zière erschien nicht. Das erinnert ein wenig an das Gedicht von Rin­gelnatz „Publikum noch stun­denlang – wartete auf Bumerang“.
Wer waren die tap­feren „Akti­visten“ vor dem Alten Rathaus und was war ihre Mission?
Die Akti­visten in Göt­tingen nennen sich selbst „Inter­na­tio­na­lis­tInnen in Soli­da­rität mit Rojava“ und sind nach Dafür­halten der Basis­de­mo­kra­ti­schen Linken Göt­tingens – Achtung! „Teil­neh­mende Kriegs­geg­ne­rInnen“. Tat­sächlich war es die Anti­fa­schis­tische Linke, die da her­um­holzte und den voll­kommen geschockten Geschäfts­führer des Göt­tinger Lite­ra­tur­herbstes, Johannes-Peter Her­berhold einfach mal ver­prü­gelten. Sein Hemd und seine Jacke wurden dabei in Fetzen gerissen. Die Akti­visten hätten ihn „beim Betreten des Rat­hauses nicht nur auf­ge­halten, sondern tätlich ange­griffen“. Die Gäste wie­derum wurden von den Fried­lie­benden daran gehindert, das Alte Rathaus zu verlassen.
Inter­essant: Es waren auch Ver­treter von Fri­days­For­Future unter den Blockierern.
Es habe noch nie beim Göt­tinger Lite­ra­tur­herbst solche Tät­lich­keiten gegen Autoren und Ver­an­stalter gegeben, meinte Herr Her­berhold fas­sungslos. Den eben­falls geschockten Gästen ver­kündete Geschäfts­führer Herberhold:
„Niemand hat damit gerechnet. Die Polizei hält es für zu gefährlich, wir müssen uns der Gewalt beugen.“
Während des ganzen Kra­walls waren auf dem Markt­platz vor dem Rathaus aus einem dort auf­ge­bauten Laut­sprecher Schüsse und Sirenen zu hören, die auf deutsche Waf­fen­lie­fe­rungen an die Türkei auf­merksam machen sollten. Die Bot­schaft: „Wir pro­tes­tieren heute, weil Thomas de Mai­zière und seine Partei eine besondere Ver­ant­wortung für die Waf­fen­lie­fe­rungen haben“, rief eine Spre­cherin der Anti­fa­schis­ti­schen Linken. Man for­derte, die Bun­des­re­gierung müsse die Lie­fe­rungen ein­stellen. Außerdem habe de Mai­zière als Innen­mi­nister den Über­wa­chungs­staat kräftig aus­ge­weitet. Die Auf­klärung des Ter­ror­netz­werkes NSU sei von de Mai­zière ver­hindert worden. Und: „De Mai­zière ist mit seiner Politik ver­ant­wortlich für die Ver­folgung linker und pro­gres­siver Kräfte.“
Offenbar haben die fried­lie­benden „Teil­neh­menden Kriegs­geg­ne­rInnen“ keinen Zweifel daran auf­kommen lassen, in ihrem kom­pro­miss­losen Einsatz gegen Gewalt und Bru­ta­lität auch ihrer­seits Gewalt und Bru­ta­lität anzu­wenden. Die Polizei gab den auf­ge­brachten Besu­chern den Hinweis, man könne ja auch eine Straf­an­zeige wegen Nötigung stellen. Immerhin seien das ja Straf­taten, die da begangen worden sind.
Aber nein, nicht doch. Das kommt heute auf den Blick­winkel an. Es zählt heute nicht mehr die Tat, so wie es seit alters her in den Gesetzen gehandhabt wird: Dieb­stahl, Kör­per­ver­letzung, Mord und Tot­schlag, Ver­ge­wal­tigung, Belei­digung … es ist alles sehr relativ geworden. Heute zählt, aus welchem poli­ti­schen Lager der Betref­fende kommt und aus welchem Lager der Betroffene. Würden „Rechte“ einen linken Pro­fessor unter Schubsen und Anbrüllen und anderen Tät­lich­keiten an seiner Vor­lesung hindern, wäre die Republik in Aufruhr über den „Terror des braunen, faschis­ti­schen Nazimobs“. Sind es aber „Linke“, die einen als rechts apo­stro­phierten Pro­fessor ebenso miss­handeln, sind sie lobens­werte, hoch­mo­ra­lische „Akti­visten“, die einen angeb­lichen „Nazi“ mit Fug und Recht daran hindern, sein braunes Gedan­kengut zu ver­breiten. Nicht die Tat begründet  Ver­werf­lichkeit oder nicht, sondern die Gesinnung dahinter.

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Nur das dumme Volk hat die gerechte Aktion mal wieder nicht kapiert:
Unver­ständnis kam von den Gästen der aus­ver­kauften Lesung: „Ich bin scho­ckiert, wie die Antifa diese wun­derbare Ver­an­staltung tor­pe­diert. Ich habe absolut kein Ver­ständnis für den Protest. Das ist unmöglich, das ist kriegerisch.“
Herr Ex-Minister de Mai­zière ist nicht der Einzige, der noch in naiver Ahnungs­lo­sigkeit lebt. Auch seine Par­tei­kol­legen waren geschockt über die Vor­fälle und die Ausmaße dieser Pro­test­aktion. „Jeder darf in Deutschland seine Meinung äußern und demons­trieren. Wenn aber Men­schen tätlich ange­griffen werden und man nicht zu einer argu­men­ta­tiven Aus­ein­an­der­setzung bereit ist, dann sind die Grenzen des Tole­rier­baren erreicht“ sagte CDU-Mit­glied Fritz Güntzler. „Unsere Gesell­schaft lebt vom Diskurs mit­ein­ander“, sagt Olaf Feu­er­stein (CDU). Man sei erschüttert über das Ver­halten der Demonstranten.
Ach wirklich? Jeder darf in Deutschland seine Meinung äußern? Das wäre schön. Aber die Wirk­lichkeit sieht anders aus, wie auch die Befragung der Shell-Studie unter den jungen Leuten ergeben hat. Man darf es eben nicht, wenn man sich nicht dem Diktat des links­grünen Zeit­geistes unter­ordnet. Das Bejammern des Ver­lustes der Mei­nungs­freiheit ist schlicht Heu­chelei. Gerade unter der CDU-Kanz­lerin Frau Dr. Angela Merkel hat sich die Macht­über­nahme der poli­tisch kor­rekten Links­dik­tatur voll­zogen. Diskurs ist nicht mehr. Es gibt nur noch winzige Spiel­arten der einzig legi­timen Meinung. Das Plärren gefei­erter Büh­nen­stars unge­straft in die jubelnde Menge. Und Ihr habt es nicht nur zuge­lassen, sondern mit­ge­macht und applaudiert.
Und was wurde aus unserem tap­feren, geliebten, ehe­ma­ligen Innen- und Ver­tei­di­gungs­mi­nister Thomas de Mai­zière? Eine Zivil­streife der Göt­tinger Polizei holte ihn etwa eine Stunde später wieder am Hin­ter­eingang des Alten Rat­hauses ab, ohne dass die „Akti­visten“ das mitbekamen.