Jus­tiz­mi­nis­terin: IS-Rück­kehrer werden angeblich nicht zum Sicherheitsrisiko

Bun­des­jus­tiz­mi­nis­terin Christine Lam­brecht (SPD) ist Befürch­tungen ent­ge­gen­ge­treten, die von der Türkei nach Deutschland abge­scho­benen Anhänger der Ter­ror­miliz “Isla­mi­scher Staat” würden zur Bedrohung hier­zu­lande. “Wir sorgen dafür, dass IS-Rück­kehrer nicht zu einem Sicher­heits­risiko werden. Polizei und Justiz schöpfen alle Mög­lich­keiten aus”, sagte Lam­brecht der “Neuen Osna­brücker Zeitung” (Mittwochsausgabe).Wenn Haft­be­fehle vor­liegen, kämen die Per­sonen in Unter­su­chungshaft. “Wenn noch keine Haft ange­ordnet werden kann, können die Per­sonen zum Bei­spiel intensiv über­wacht oder ver­pflichtet werden, eine elek­tro­nische Fuß­fessel zu tragen”, so die SPD-Poli­ti­kerin weiter. Die Türkei schiebt in dieser Woche min­destens sieben mut­maß­liche IS-Anhänger mit zwei Kindern nach Deutschland ab. Es ist das erste Mal, dass mili­tante Isla­misten auf diesem Weg nach Deutschland zurück­kehren. Dut­zende Anhänger der Ter­ror­miliz kamen in den ver­gan­genen Jahren auf eigene Faust zurück — viele von ihnen lan­deten später vor Gericht. “Die Ver­brechen des ‘Isla­mi­schen Staats‘ werden vor deut­schen Gerichten hart und kon­se­quent ver­folgt. Die Sicher­heits­be­hörden haben jeden Ein­zelnen, der ein­reist, genau auf dem Schirm”, hob die Jus­tiz­mi­nis­terin hervor. Das Aus­wärtige Amt arbeite eng mit der Türkei zusammen, um die Iden­tität der Per­sonen ein­deutig zu klären, bevor sie zurück­kommen. “Nach jet­zigem Infor­ma­ti­ons­stand gibt es nicht in jedem Fall einen IS-Bezug”, sagte Lam­brecht der “Neuen Osna­brücker Zeitung”. Vor­würfe aus Ankara, Berlin sträube sich gegen die Rück­nahme deut­scher Gefährder, wies sie zurück: “Wir müssen selbst­ver­ständlich deutsche Staats­an­ge­hörige auf­nehmen. Darüber gibt es keine Dis­kussion”, so die SPD-Poli­ti­kerin. Bei Kindern werde man darauf achten, “dass sie besondere Für­sorge durch die Jugend­ämter bekommen. Sie sind nicht für die Taten ihrer Eltern ver­ant­wortlich und haben Schreck­liches erlebt”, so die Jus­tiz­mi­nis­terin weiter.

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Christine Lam­brecht, über dts Nachrichtenagentur