Die Flagge der USA in einem Zustand wie das Land selbst: Ein gerupftes Huhn! - (U.S. Air Force photo by Josh Plueger)

Kor­ruption anstatt “Ukraine-Skandal”: Kon­to­auszüge belegen Zahlung von 16 Mio. US$ an Bidens Umfeld

In der Ukraine gab es am Montag einen Pau­ken­schlag im soge­nannten „Ukraine-Skandal“, der weltweit die Medien als Amts­ent­he­bungs­ver­fahren gegen Trump beschäftigt. Ein ukrai­ni­scher Abge­ord­neter hat Unter­lagen und Kon­to­auszüge vor­gelegt, die nach seinen Angaben Kor­ruption der Bidens und die Ein­mi­schung der Ukraine in die US-Wahlen von 2016 ein wei­teres Mal belegen.
Ich habe über den soge­nannten „Ukraine-Skandal“ schon aus­führlich berichtet, der in den deut­schen Medien als Skandal von Trump dar­ge­stellt wird, obwohl es sich offen­sichtlich um einen Kor­rup­ti­ons­skandal der Bidens und auch der US-Demo­kraten handelt, die Details finden Sie hier.
Bereits am 9. Oktober ist der ukrai­nische Abge­ordnete Andrej Der­katsch vor die Presse getreten und hat Doku­mente prä­sen­tiert, die die genannten Vor­würfe belegen. Aber seit dem ist nichts geschehen. Die west­liche Main­stream-Presse behauptet nach wie vor, dass für Trumps Vor­würfe gegen Biden kei­nerlei Belege vor­liegen würden. Das ist objektiv unwahr. Die „Qua­li­täts­medien“ ver­schweigen ihren Lesern diese Infor­ma­tionen kon­se­quent. Wenn es alles Fäl­schungen wären, könnten sie das ja erwähnen und die Doku­mente wider­legen. Statt­dessen werden sie einfach verschwiegen.
Am Montag ist Der­katsch erneut an die Öffent­lichkeit gegangen, dieses Mal hat er auf Facebook und YouTube ein Video ver­öf­fent­licht, in dem er weitere Doku­mente prä­sen­tiert und auch den Schrift­verkehr mit dem neuen ukrai­ni­schen Gene­ral­staats­anwalt ver­öf­fent­licht hat, den es gegeben hat, nachdem er seine Doku­mente nach der Pres­se­kon­ferenz vor einem Monat dort ein­ge­reicht hat.
Das alles mutet an, als wäre es aus einem dritt­klas­sigen Polit-Thriller und ist so ver­rückt, dass man es gar nicht glauben mag. Daher habe ich dieses Mal beschlossen, nicht über seine Aus­sagen zu schreiben, sondern seine 16-minütige Erklärung wörtlich zu über­setzen. Alle Doku­mente, die er dabei zitiert, werden in dem Video eingeblendet.
Beginn der Übersetzung:
Heute werde ich neue Fakten über die inter­na­tionale Kor­ruption ver­öf­fent­lichen, in die Spit­zen­beamte der Ukraine und der Ver­ei­nigten Staaten ver­wi­ckelt sind. Wir sprechen von fast einer Mil­liarde Griwna Verlust für den Staats­haushalt unseres Landes.
In dieser Geschichte tauchen die Namen des frü­heren Prä­si­denten der Ukraine, hoch­ran­giger Beamter, Straf­ver­fol­gungs­be­amter und von Kor­rup­tio­nären auf, die nach den Gesetzen unseres Staates sowie den Ver­ei­nigten Staaten straf­rechtlich haftbar gemacht werden sollten. Aber der Reihe nach.
Das Video ist auch auf meinem Youtube-Kanal zu sehen:

Vor einem Monat habe ich eine Pres­se­kon­ferenz gegeben und Fakten ver­öf­fent­licht, nach denen die Führung des NABU (Anm. d. Übers: Natio­nales Anti­kor­rup­tions-Büro, also die auf Kor­ruption spe­zia­li­sierte Staats­an­walt­schaft der Ukraine) geheime und per­sön­liche Infor­ma­tionen über Abge­ordnete und Leiter anderer Straf­ver­fol­gungs­be­hörden an die US-Bot­schaft wei­ter­ge­geben hat.
Außerdem wurden Daten über Straf­ver­fahren wegen inter­na­tio­naler Kor­ruption, in die die höchsten Ebenen der Ukraine und der Ver­ei­nigten Staaten ver­wi­ckelt waren, weitergeben.
Aus der ver­öf­fent­lichten offi­zi­ellen Kor­re­spondenz zwi­schen NABU und der US-Bot­schaft geht hervor, dass:
Erstens: NABU steht voll­ständig unter der Kon­trolle ein­zelner poli­tisch invol­vierter Ver­treter der diplo­ma­ti­schen Ver­tretung der USA
Zweitens: Straf­ver­fol­gungs­beamte und hohe Staats­beamte der Ukraine haben sich in die US-Wahl im Jahr 2016 eingemischt
Drittens: Einige US-Beamte drängten die Ukraine, den Fall Burisma nicht zu unter­suchen. (Anm. d. Übers.: Burisma ist der ukrai­nische Gas­konzern, in dem der Sohn des dama­ligen US-Vize­prä­si­denten im Mai 2014, unmit­telbar nach dem Maidan, einen hoch­do­tierten Vor­stands­posten bekommen hat, obwohl er dafür kei­nerlei Qua­li­fi­kation oder Erfahrung mit­brachte, außer der Tat­sache, Sohn des US-Vize­prä­si­denten zu sein)
Neben ukrai­ni­schen Medien wurden diese Infor­ma­tionen auch von vielen euro­päi­schen und ame­ri­ka­ni­schen Medien ver­öf­fent­licht. Sie sind auch auf meiner Facebook-Seite zu finden.
Warum habe ich diese Doku­mente ver­öf­fent­licht? Wir sehen, in was für einen hoch­ka­rä­tigen, inter­na­tio­nalen Skandal die Ukraine hin­ein­ge­raten ist:

  • Die Ermitt­lungen gegen Trumps Wahl­kampfchef Paul Manafort, sein Rück­tritt und seine Ver­ur­teilung. (Anm. d. Übers.: Trumps dama­liger Wahl­kampf­ma­nager Manafort musste im Wahl­kampf 2016 wegen angeb­licher Ver­bin­dungen zu Russland – siehe angeb­liches „Rus­siagate“ – zurück­treten. Später ergaben die Ermitt­lungen, dass es keine Ver­bin­dungen zu Russland waren, sondern es um Gelder ging, die er aus der Ukraine für Berat­er­dienste bekommen und in den USA nicht ver­steuert hat. Diese Infor­ma­tionen kamen aus der Ukraine an den Wahl­kampfstab von Clinton und dann in die Medien. Manafort wurde später wegen Steu­er­hin­ter­ziehung ver­ur­teilt.)
  • Das Gespräch zwi­schen Selensky und Trump über Kor­rup­ti­ons­er­mitt­lungen, auch über Burisma, das heute zu Trumps Amts­ent­hebung führen könnten.
  • Mög­liche Kor­ruption durch den ehe­ma­ligen US-Vize­prä­si­denten Joe Biden und Burisma.

In jeder dieser Geschichten sind die Anstifter der Skandale ukrai­nische Beamte. Jede dieser Geschichten wirkt sich negativ auf den inter­na­tio­nalen Status unseres Landes aus. Wir sind für viele Partner bereits toxisch und bald wird man uns nicht einmal mehr die Hand geben. Ich per­sönlich will keine solche Zukunft für mein Land. Deshalb müssen wir das Ver­trauen zwi­schen den stra­te­gi­schen Partnern Ukraine und USA wiederherstellen.
Mit diesem Ziel habe ich der Gene­ral­staats­an­walt­schaft alle mir zur Ver­fügung fol­genden Unter­lagen übergeben:
Wer hat wem was durchgestochen?
Wer hat wen unter Druck gesetzt?
Wer hat wen mit was erpresst?
All diese Kor­re­spon­denzen und Leaks habe ich der Gene­ral­staats­an­walt­schaft über­geben, damit die Straf­ver­fol­gungs­be­hörden in einer trans­pa­renten und öffent­lichen Unter­su­chung alles ans Licht bringen.
In seinem Tele­fonat mit Trump ver­si­cherte der Prä­sident der Ukraine, Wla­dimir Selensky, in diesem Sommer dem Prä­si­denten der Ver­ei­nigten Staaten: „Da wir in unserem Par­lament die absolute Mehrheit gewonnen haben, wird der nächste Gene­ral­staats­anwalt zu 100 % meine Person, mein Kan­didat, sein, der vom Par­lament gebilligt wird und im Sep­tember als neuer Staats­anwalt antritt. Er wird sich mit der Situation befassen, ins­be­sondere mit dem Unter­nehmen, das Sie in dieser Ange­le­genheit erwähnt haben.“, sagte Selensky am 25. Juli in seinem Tele­fonat mit Trump.
Was hat die Gene­ral­staats­an­walt­schaft inzwi­schen getan? Vor einigen Tagen gab Gene­ral­staats­anwalt Ruslan Rja­boschapka ein Interview. Darin erklärte er, dass es kein Straf­ver­fahren gegen Burisma gebe.
Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Akti­vi­täten des ukrai­ni­schen Unter­nehmens Burisma und seines Eigen­tümers Nikolai Slot­schevsky, ehe­ma­liger ukrai­ni­scher Minister für Umwelt und Boden­schätze in der Zeit von Viktor Janu­ko­witsch, einen inter­na­tio­nalen Kor­rup­ti­ons­skandal in den Ver­ei­nigten Staaten pro­vo­ziert haben.
Warum? Weil aus 11 Straf­ver­fahren her­vorgeht, dass der ehe­malige US-Vize­prä­sident Joe Biden und sein Sohn Robert Hunter Biden in den Skandal ver­wi­ckelt sind.
So erhielt Joe Biden nach Angaben ukrai­ni­scher Ermittler und Unter­lagen des Falles mehr als 900.000 Dollar. Sein Sohn Hunter und seine Partner bekamen mehr als 16,5 Mil­lionen Dollar von Burisma für Bera­ter­tä­tig­keiten. Und genau diese Infor­ma­tionen über die lau­fende Unter­su­chung hat NABU an die US-Bot­schaft durchgestochen.
Aber Gene­ral­staats­anwalt Rja­boschapka sagte in dem Interview: „Es gibt kein Ver­fahren gegen Burisma. Es exis­tiert nur im Gehirn der Person, die es erfunden hat.“
Das stimmt nicht. Es exis­tiert in den Doku­menten, auf denen Rja­boschapkas Unter­schrift steht, die er geleistet hat, nachdem er bereits Gene­ral­staats­anwalt geworden ist.
Ich erinnere daran, dass alle Fakten über den Leak von NABU zur US-Bot­schaft geheime Infor­ma­tionen sind, deren Wei­tergabe Lan­des­verrat ist und inter­na­tionale Kor­ruption betrifft, wie ich am 9 Oktober ver­öf­fent­licht und am selben Tag an die Gene­ral­staats­an­walt­schaft über­geben habe.
Und wissen Sie, was die Gene­ral­staats­an­walt­schaft offi­ziell geant­wortet hat? Dass alle diese Fakten von der Staats­an­walt­schaft im Rahmen des Ver­fahrens Nummer 2952 schon lange detail­liert geprüft worden sind. Und zwar, ich zitiere: „Als Tat­sachen über die illegale Erhebung von nach­rich­ten­dienst­lichen Daten im sozio-poli­ti­schen, wirt­schaft­lichen und sons­tigen Bereich, als Infor­ma­tionen, die Staats­ge­heim­nisse dar­stellen, Infor­ma­tionen kom­pro­mit­tie­render Art betreffend Ver­treter der Regierung zum Zwecke ihrer Wei­ter­leitung an die Geheim­dienste aus­län­di­scher Staaten.“
Wenn wir das in eine normale Sprache über­setzen, dann bestätigt die Gene­ral­staats­anwalt, das meine am 9 Oktober ver­öf­fent­lichten Infor­ma­tionen echt sind.
„Ja!“, sagt Rja­boschapka, „das NABU hat es durch­ge­stochen.“ Und: „Ja!“, sagt er, „Die Fakten über Burisma, die Bidens, die inter­na­tionale Kor­ruption und andere Fakten, die Der­katsch auf seiner Pres­se­kon­ferenz prä­sen­tiert hat und über die danach die ganze Welt berichtet hat, wurden bereits untersucht.“
Und was hat die Unter­su­chung ergeben? Ich zitiere aus seinem Ant­wort­brief an mich: „Infolge der Vor­un­ter­su­chung beschlossen die Ermittler am 2. Sep­tember 2019, das Straf­ver­fahren ein­zu­stellen, weil keine Straftat vor­liegt. Daher gibt es keinen Grund, die Infor­ma­tionen aus Ihrem Rechts­mittel zu einer wei­teren Vor­un­ter­su­chung her­an­zu­ziehen.“ Unter­schrift: „Rja­boschapka“
Das heißt, die Unter­su­chung fand nichts Ver­werf­liches. „Wir sehen keine Hin­weise auf ein Ver­brechen.“ Und deshalb wurde der Fall eingestellt.
Dies ist eine sehr wichtige Erklärung. Mit dieser Antwort bestä­tigte Rja­boschapka die Rich­tigkeit der von mir ver­öf­fent­lichten Infor­ma­tionen über inter­na­tionale Kor­ruption und Lan­des­verrat, fand aber keine Hin­weise auf Ver­brechen darin.
Aber wissen Sie, warum die Gene­ral­staats­an­walt­schaft keine Hin­weise auf ein Ver­brechen gefunden hat? Weil das Straf­ver­fahren am ersten Arbeitstag des neuen Gene­ral­staats­an­walts Rja­boschapka ein­ge­stellt worden ist.
Am Freitag, dem 30. August, unter­zeichnete Prä­sident Selensky das Dekret, das Ruslan Rja­boschapka zum Gene­ral­staats­anwalt ernannt hat. Am Samstag und Sonntag hat Rja­boschapka das aus­giebig gefeiert. Und am 2. Sep­tember, seinem ersten Arbeitstag, ging er ins Büro und hat als erste Amts­handlung das skan­dalöse Straf­ver­fahren eingestellt.
Aber auch wenn Rja­boschapka den Fall geschlossen hat, hat sein Stell­ver­treter Nazar Cho­lod­nitsky Hin­weise auf ein Ver­bre­chens gesehen und auf meine Unter­lagen hin eine Unter­su­chung darüber begonnen.
Den Brief von von Rja­boschapka haben Sie eben schon gesehen, hier ist das Schreiben von Cholodnitsky.
Der erste han­delte schnell, die zweite han­delte nach dem Gesetz.
Um die Unter­su­chung zu unter­stützen, werde ich heute neue Fakten über die inter­na­tionale Kor­ruption ver­öf­fent­lichen. Diese Doku­mente haben mir, so wie auch die vor­he­rigen, inves­ti­gative Jour­na­listen übergeben.
Dies sind offi­zielle Kon­to­auszüge von Morgan Stanley. Morgan Stanley ist eine der größten Banken in den Ver­ei­nigten Staaten. Diese Kon­to­auszüge zeigen die Bewegung von Geldern im Laufe von anderthalb Jahren, von Mai 2014 bis Oktober 2015. Es geht um Konten der Firma Rosemont Seneka, die Devon Archer gehört.
Devon Archer ist Geschäfts­partner von Robert Hunter Biden, Sohn des ehe­ma­ligen US-Vize­prä­si­denten Joe Biden. Hier, auf dem Foto, sind sie alle zu sehen. Ganz links ist Archer, rechter Vater und Sohn Biden.
Wie Biden Junior war auch Archer im Vor­stand des ukrai­ni­schen Öl- und Gas­kon­zerns Burisma tätig und leitete auch Rosemont Seneca. Was ist Rosemont Seneca, die Firma von Archer? Dabei handelt es sich um einen Puffer zwi­schen Slot­schevskys Konzern Burisma und Biden. Durch diese Puffer-Firma für Finanzen erhielt Robert Hunter Biden Geld von Slot­schevskys Burisma.
Diese Doku­mente zeigen die Geld­ein­gänge von Burisma bei Rosemont Seneca, und auch die Über­wei­sungen von dort an Joe Bidens Sohn. Für welche Art von Akti­vität Biden Geld von der Puffer-Firme erhalten hat, ist nicht ersichtlich. Es gibt keine Ver­träge, auf deren Basis Robert Hunter Biden diese Mittel erhalten hat.
Laut Kon­to­auszug hat Burisma von Mai 2014 bis Oktober 2015 ins­gesamt 4.871.000 US-Dollar an Rosemont über­wiesen und Rosemont hat 871.000 US-Dollar auf Bidens Konten wei­ter­ge­leitet. Und ich betone, das ist nur für anderthalb Jahre. Wie viel Geld hat Biden in den ins­gesamt vier Jahren bekommen?
Ins­gesamt hat Burisma laut dem Bericht der let­ti­schen Finanz­auf­sicht zugunsten von zwei Off­shore-Puffer-Gesell­schaften, sowie zugunsten von Robert Hunter Biden und seinen Partnern min­destens 16,5 Mil­lionen Dollar über­wiesen. Schon damals übergab die let­tische Finanz­auf­sicht Infor­ma­tionen darüber, dass Robert Hunter Biden in Kor­ruption ver­wi­ckelt sein könnte, an die ukrai­nische Gene­ral­staats­an­walt­schaft und die staat­liche Finanz­auf­sicht der Ukraine.
Warum also haben die ukrai­ni­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hörden nicht gehandelt? Was haben sie mit all diesen Infor­ma­tionen gemacht?
Damals for­derte Gene­ral­staats­anwalt Viktor Schokin vom NABU, Ermitt­lungen wegen inter­na­tio­naler Kor­ruption ein­zu­leiten, namentlich wegen der Akti­vi­täten von Burisma und Slot­schevsky. Im Rahmen des Straf­ver­fahrens gegen Burisma wandte er sich immer wieder an den NABU-Direktor Sytnik, erhielt aber als Antwort immer nur Form­briefe. Schauen wir uns diesen büro­kra­ti­schen „Schuss­wechsel“ einmal an:
Schokin zu Sytnik: Sehen Sie sich den Fall Burisma an.
Sytnik zu Schokin: Die Akten sind ein­ge­gangen, aber wir können die Unter­su­chung noch nicht beginnen, es gibt büro­kra­tische Hindernisse.
Schokin zu Sytnik: NABU igno­riert die Unter­su­chung. Dies geschieht, obwohl in den meisten Fällen die Ver­jäh­rungs­frist dem­nächst abläuft.
Das bedeutet, die Fälle ver­sauern und niemand wird die inter­na­tionale Kor­ruption beweisen können. Und NABU bremst die Ermitt­lungen aus.
Schokin weiß ja nicht, dass, während er hin­ge­halten wird, der erste stell­ver­tre­tende Direktor des NABU, Gizo Uglav, der US-Bot­schaft die Unter­lagen durch seine Assis­tentin Polina Tschisch zuspielen lässt. Schokin ahnt nicht einmal, dass NABU, anstatt Burisma zu unter­suchen, illegal per­sön­liche Daten von Schokin und seiner Familie sammelt.
Warum hatte es NABU so eilig, die Ermitt­lungen gegen Burisma, Slot­schevsky und Biden abzu­würgen und für wen sam­melte NABU per­sön­liche Daten über Schokin?
Der Grund ist der Zeit­punkt: Als Schokin vom NABU ver­langte, die inter­na­tionale Kor­ruption zu unter­suchen, traf gerade US-Vize­prä­sident Joe Biden in der Ukraine ein. Und von Biden hing eine Mil­liarde Dollar Kre­dit­ga­rantien der USA ab, die sie der Ukraine zugesagt hatten.
Biden war so scharf darauf, die Straf­ver­fahren abzu­würgen, dass er Schokin bei einem Auf­tritt vor dem Council on Foreing Rela­tions im Januar 2018 als „Hurensohn“ bezeichnet und erzählt hat, wie er Schokins Kün­digung durch­ge­setzt hat.

Was ist bedeutet das?
Joe Biden musste wissen, dass es in der Ukraine ein Straf­ver­fahren gegen Burisma gibt, in dem auch sein Sohn eine Rolle spielte. Er musste wissen, dass die US-Bot­schaft NABU unter Druck gesetzt hat und dass NABU Infor­ma­tionen über den Stand der Ermitt­lungen durch­si­ckern ließ. Nicht umsonst war er so ärgerlich über Schokin, der NABU mit For­de­rungen nach Ermitt­lungen bombardierte.
Joe Biden stand vor der Wahl:

  1. Seinem Sohn sagen, er müsse die dubiose Firma ver­lassen, die in 11 Straf­ver­fahren in der Ukraine und anderen Ländern eine Rolle spielt.
  2. Oder er konnte seinem Sohn erlauben, wei­terhin seinen Anteil der 16,5 Mil­lionen Dollar von Burisma über Rosemont Seneca zu erhalten.

Was tat Biden? Nach den Kon­to­aus­zügen von Morgan Stanley zu urteilen, hat sich Biden ein­deutig nicht für die erste Option entschieden.
Was bedeutet das alles für die Ukraine?
Die Gesamt­summe der Ver­luste aus nicht bezahlten Steuern von Burisma beläuft sich auf fast eine Mil­liarde Griwna. Darüber hinaus wurden nach Erkennt­nissen von ukrai­ni­schen inves­ti­ga­tiven Jour­na­listen, sowie gemäß Doku­menten der Gene­ral­staats­an­walt­schaft, bei einer Trans­ak­tionen im Zusam­menhang mit dem Erwerb von Aktiva 700 Mil­lionen Griwna bei einem Refi­nan­zie­rungs­ge­schäft unterschlagen.
Heute ist es unsere Aufgabe, die inter­na­tionale Kor­ruption zu stoppen und Gelder in den Staats­haushalt zurückzuführen.
Und dem ukrai­ni­schen Gene­ral­staats­anwalt, wie jedem anderen Men­schen, sollte es egal sein, wessen Ver­wandte im Vor­stand eines Unter­nehmens sitzen, das der Geld­wäsche aus dem Haushalt der Ukraine ver­dächtigt wird.
Aber was machte Rja­boschapka? An seinem ersten Arbeitstag stellte er die Ermitt­lungen ein, wobei er gleich­zeitig die Rich­tigkeit aller von mir ver­öf­fent­lichten Infor­ma­tionen bestätigt hat.
Wenn da kein Ver­brechen vor­liegt, bedeutet das, dass jede Behörde der Ukraine Ver­schluss­sachen anderen Staaten über­geben kann, ohne das dabei Hin­weise auf ein Ver­brechen vorliegen.
Mehr noch: die Assis­tentin von Gizo Uglav, Polina Tschisch, die nach Angaben von inves­ti­ga­tiven Jour­na­listen selbst den Fall Burisma an die US-Bot­schaft durch­ge­stochen hat, bekam nach meinen Infor­ma­tionen den Posten als Lei­terin der Inter­na­tio­nalen Abteilung der Gene­ral­staats­an­walt­schaft. Laut inves­ti­ga­tiven Jour­na­listen wurde sie durch die am Burisma-Fall betei­ligten Per­sonen in diese Position berufen, um wei­terhin Infor­ma­tionen durch­zu­stechen und die inter­na­tionale Zusam­men­arbeit der Gene­ral­staats­an­walt­schaft mit dem Jus­tiz­mi­nis­terium der USA und auch anderer Länder zu sabotieren.
Wie ist das mit der Ver­fassung und den Gesetzen der Ukraine ver­einbar und wo ist der Schutz der Sou­ve­rä­nität des Landes? Keine Ahnung.

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Was wird Rja­boschapka jetzt tun, wenn ich ihm dieses Dokument mit den Geld­flüssen zwi­schen Biden und Burisma gebe, das der Gene­ral­staats­an­walt­schaft ohnehin schon zur Ver­fügung steht?
Ange­sichts der so genannten Zer­ti­fi­zierung und Neu­or­ga­ni­sation der Staats­an­walt­schaft besteht die ernste Sorge, dass die­selben Per­sonen, die die Ermitt­lungen behindert haben, den Prozess des Straf­ver­fahrens wei­terhin beein­flussen werden. (Anm. d. Übers.: In den letzten Wochen gab es in der Ukraine eine regel­rechte Säu­be­rungs­welle in den ukrai­ni­schen Staats­an­walt­schaften, bei denen jeder Beamte einen fach­lichen und einen Lügen­de­tek­tortest durch­laufen und bestehen musste, wenn er seinen Job behalten wollte)
Aber ich werde Herrn Rja­bos­hapka helfen, die richtige Wahl zu treffen.
Alle Doku­mente, die ich habe, übergebe ich der Gene­ral­staats­an­walt­schaft und fordere, die Fakten der ille­galen Übergabe von Infor­ma­tionen an die US-Bot­schaft durch Tschisch und Uglav zu unter­suchen, um sie aus den Ämtern zu ent­fernen. Ich bitte die Gene­ral­staats­an­walt­schaft auch, die Doku­mente gemäß dem Abkommen über inter­na­tionale juris­tische Zusam­men­arbeit dem US-Jus­tiz­mi­nis­terium zu übergeben.
Sehr geehrter Herr Gene­ral­staats­anwalt, handeln Sie nach dem Gesetz, nicht nach den Emp­feh­lungen und Ein­flüs­te­rungen ihrer soge­nannten Kuratoren!
Jede weitere Miss­achtung der inter­na­tio­nalen Kor­ruption durch die Gene­ral­staats­an­walt­schaft und jede weitere Untä­tigkeit bei der Über­mittlung der Ihnen zur Ver­fügung ste­henden Doku­mente an das US-Jus­tiz­mi­nis­terium werden zu Klagen von inves­ti­ga­tiven Jour­na­listen, Experten und Abge­ord­neten führen. Die Gene­ral­staats­an­walt­schaft verfügt nun über alle Unter­lagen, um die Situation zu retten und ihr Gesicht zu wahren.
Herr Rja­boschapka, Sie wissen nicht, was Sie tun sollen? Folgen Sie dem Gesetz.
HANDELN SIE!
Ende der Übersetzung
Wenn Sie sich für die Ukraine nach dem Maidan und für die Ereig­nisse des Jahres 2014 inter­es­sieren, als der Maidan stattfand, als die Krim zu Russland wech­selte und als der Bür­ger­krieg los­ge­treten wurde, sollten Sie sich die Beschreibung zu meinem Buch einmal ansehen, in dem ich diese Ereig­nisse detail­liert auf ca. 670 Seiten genau beschreibe. In diesen Ereig­nissen liegt der Grund, warum wir heute wieder von einem neuen Kalten Krieg sprechen. Obwohl es um das Jahr 2014 geht, sind diese Ereig­nisse als Grund für die heutige poli­tische Situation also hoch­ak­tuell, denn wer die heutige Situation ver­stehen will, muss ihre Ursachen kennen. 

Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru
Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Ost­europa in ver­schie­denen Ver­si­che­rungs- und Finanz­dienst­leis­tungs­un­ter­nehmen in Ost­europa und Russland Vor­stands- und Auf­sichts­rats­po­si­tionen bekleidet, bevor er sich ent­schloss, sich als unab­hän­giger Unter­neh­mens­be­rater in seiner Wahl­heimat St. Petersburg nie­der­zu­lassen. Er lebt ins­gesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite  www.anti-spiegel.ru. Die Schwer­punkte seiner medi­en­kri­ti­schen Arbeit sind das (mediale) Russ­landbild in Deutschland, Kritik an der Bericht­erstattung west­licher Medien im All­ge­meinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.
Thomas Röper ist Autor des Buches „Vla­dimir Putin: Seht Ihr, was Ihr ange­richtet habt?“