Bun­des­re­gierung plant Reform des Unterhaltsrechts

Die Bun­des­re­gierung will die geplante Reform des Sorge- und Umgangs­rechts für Tren­nungs­kinder mit einer Reform des Unter­halts­rechts ver­knüpfen. Das geht aus der Antwort der Bun­des­re­gierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion vor, über die die “Welt” (Diens­tags­ausgabe) berichtet. “Es ist geplant, einen Reform­vor­schlag zu erar­beiten, der Rege­lungen sowohl zum Sorge- und Umgangs­recht als auch zum Kin­des­un­ter­halts­recht beinhaltet”, heißt es in der Antwort des Jus­tiz­mi­nis­te­riums auf die Anfrage der FDP-Fraktion.Der Mei­nungs­bil­dungs­prozess sei aber noch nicht abge­schlossen. “Genaue zeit­liche und inhalt­liche Pla­nungen bezüglich eines Refe­ren­ten­ent­wurfs stehen daher noch nicht fest.” Jus­tiz­mi­nis­terin Christine Lam­brecht (SPD) hatte zuletzt eine Reform für das Frühjahr 2020 ange­kündigt. Ant­worten auf die detail­lierten Fragen der FDP-Fraktion hin­sichtlich der Aus­ge­staltung blieb das Jus­tiz­mi­nis­terium schuldig. Es verwies lediglich auf das Ende Oktober ver­öf­fent­lichte The­sen­papier der Experten-Arbeits­gruppe “Sorge und Umgangs­recht, ins­be­sondere bei gemein­samer Betreuung nach Trennung und Scheidung”. “Die Aus­wertung der Thesen sowie die Prüfung ihrer Umsetzung beinhaltet auch die Aus­ein­an­der­setzung mit an den Thesen geäu­ßerter Kritik sowie mit Erfah­rungen aus dem Ausland. Weiter wird eine Abstimmung mit den Pla­nungen für eine Reform des Kin­des­un­ter­halts­rechts erfolgen.” Bayerns FDP-Lan­deschef Daniel Föst sagte der Zeitung, erfor­derlich sei eine mutige und weg­wei­sende Reform. “Das Klein-Klein muss beendet, das Fami­li­en­recht endlich an das Hier und Heute, an die Lebens­rea­li­täten ange­passt werden.” Die Libe­ralen bemängeln, dass das derzeit gel­tende Recht den Nach-Tren­nungs-Streit sogar noch for­ciere. Daher brauche es auch beglei­tende Maß­nahmen wie etwa eine ver­pflich­tende Mediation vor Gerichts­ver­fahren und ent­spre­chende Fort­bil­dungen für Richter, Gut­achter und Ver­fah­rens­bei­stände, for­derte Föst. “Wir müssen alles dafür tun, dass die Kinder auch nach dem Ende der Lie­bes­be­ziehung ihrer Eltern Mutter und Vater gleich­be­rechtigt an ihrer Seite haben.”

 


Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Frau mit Kind, über dts Nachrichtenagentur