Das Land der Arier – das Land der Peit­schen­hiebe, Bau­kräne und der Steinigung

In meinem Hei­matort gab es in den 60/70er Jahren eine Firma, die Industrie-Aus­rüs­tungen fer­tigte. Die „welt­weite Erstellung schlüs­sel­fer­tiger Pro­duk­ti­ons­an­lagen“ lautete ihr Auftrag. Für unsere kleine Stadt mit 10.000 Ein­wohnern war diese Firma – neben einer großen Maschi­nen­fabrik – ein wich­tiger Arbeit­geber, viele Familien lebten davon, dass sie dort Beschäf­tigung fanden. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Väter meiner Schul­ka­me­ra­dinnen „auf Montage“ weltweit unterwegs waren. Der Auf­schwung in unserer Region nahm damals seinen Lauf.

(von Inge Steinmetz, Satirikerin)

FRITZ-WERNER baute in den 60–70ern unter anderem für den Iran – damals sprach jeder noch von Persien – eine Näh­ma­schi­nen­fabrik und eine Pro­duk­ti­ons­anlage für die HK MP5.

Unter Schah Reza Pahlavi ent­wi­ckelt sich Persien zu einem zwar auto­ri­tären aber sehr modernen Staat; er ver­bietet das Kopftuch, spricht den Frauen ein aktives und pas­sives Wahl­recht zu. Ich möchte gar nicht auf die Politik ein­gehen – erstens war ich damals noch zu jung, zweitens ver­stehe ich viel zu wenig davon – und ganz gewiss hat auch der Schah von Persien damals einige Fehler begangen. ABER, wenn ich mir – als Frau und Mutter – die Bilder anschaue, die momentan vom Iran um die Welt gehen, dann machen sie mir Angst. Wie hat sich dieses Land nach der Isla­mi­schen Revo­lution geändert! Ich sehe die Frauen in schwarze Müll­säcke gehüllt! Ich ent­schuldige mich nicht für den Ver­gleich, denn anders kann ich das nicht bezeichnen, was den Frauen nicht nur dik­tiert wird, sondern was viele von ihnen selbst – durch einen Irr­glauben bedingt – mitmachen.

Ich werde wütend, wenn ich an Claudia Bene­dikta Roth denke, deren Ziel eines Femi­nismus eine Frau­en­quote im Bun­destag ist, die sich aber im Iran sofort ein Kopftuch über­wirft, um sich einem patri­ar­cha­li­schen Weltbild zu unter­werfen! Dieses Land, in dem eine Anwältin – die Frauen ver­tritt, die gegen den Kopf­tuch­zwang pro­tes­tieren – zu 148 Peit­schen­hieben und über 30 Jahren Haft ver­ur­teilt wird!

Und ich werde stink­sauer, dass Heiko Maas als Außen­mi­nister im Iran den Mund nicht auf­be­kommt, wenn es darum geht, dass im „Land der Arier“ schwule Männer an Bau­kränen auf­ge­hängt und Frauen gesteinigt werden. So etwas kommt davon, wenn man Stu­denten der Dra­ma­turgie und Models für Kom­mu­nio­n­anzüge in die Politik schickt!

(Ori­ginal: https://blondundnaiv.home.blog/2020/01/09/das-land-der-arier-das-land-der-peitschenhiebe-baukrane-und-der-steinigung/?fbclid=IwAR2d1ZQFJ6N-0hF6wQ-9M8lZSvNKJMAKFDsF0OLNqWWw44IlziAoMOfVeWk)

Dieser lesens­werte Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Peter Helmes – www.conservo.wordpress.com