Hetzjagd auf drei Frauen — “Wider­stand steigt auf!” wird von Antifa ange­griffen und verfolgt

Am Samstag, den 04. Januar 2020, hatten wir zu einer ange­mel­deten Ver­sammlung zum Thema „DSGVO in der Praxis“ auf dem Hanns-Hartmann-Platz in Köln ein­ge­laden. Wir wollten die Bürger über die Daten­schutz­grund­ver­ordnung (DSGVO) infor­mieren und dazu das DSGVO-For­mular von „Hallo Meinung“ (www.hallo-meinung.de) sowie Grund­ge­setze ver­teilen. Die Ver­sammlung sollte von 15 — 16 Uhr zeit­gleich zu einer Demons­tration auf dem Appell­hof­platz stattfinden.

(von Ulrike Haun)

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Bereits vor Ver­an­stal­tungs­beginn ver­sam­melten sich 70 Ver­mummte auf dem Hanns-Hartmann-Platz. Sie waren schwarz gekleidet, Kapu­zen­pullover, Son­nen­brille, den Schal bis über die Nase hoch­ge­zogen und kamen ver­mutlich von der Demo, die früher beendet wurde. Da noch keine Polizei vor Ort war und wir die Zeit bis zu Beginn unserer Ver­an­staltung über­brücken mussten, zogen wir – eine kleine Gruppe aus drei Frauen –  uns in das Kar­stadt-Kaufhaus zurück. Dort wurden wir von den ersten Ver­mummten erkannt und verfolgt.

Die Situation wurde bedrohlich, und wir riefen den Poli­zei­notruf an und baten um Hilfe. Als wir vor die Ein­gangstür traten, beschimpften sie uns mit „Nazis raus“-Rufen. Ich ent­gegnete: „Ihr seid ganz schön mutig. Habt ihr was dagegen, wenn wir Grund­ge­setze ver­teilen?“ Ein Ver­mummter zückte sein Feu­erzeug und wollte ein Grund­gesetz anzünden, ein wei­terer wollte mir den Stapel Grund­ge­setze ent­reißen. Sie kamen immer näher an uns heran. Die Lage war gefährlich. Endlich kamen zwei Poli­zei­beamte und stellten sich schützend vor mich. Ich wurde trotz Anwe­senheit der Polizei weiter ange­griffen, meine Mütze riss man mir vom Kopf und von hinten ver­suchte man mir mein Handy zu ent­reißen. Die Poli­zistin schob mich in eine Ecke und stellte sich vor mich. Die Poli­zisten konnten nichts gegen die Angreifer unter­nehmen, da sie mich schützen mussten. Meine beiden Beglei­te­rinnen flohen in das Kar­stadt Parkhaus, das mitt­ler­weile vom Sicher­heits­dienst ver­riegelt worden war. Die Poli­zisten for­derten Ver­stärkung an. Kurze Zeit darauf rückten 12 behelmte Poli­zisten an und bil­deten eine Sicher­heits­kette zwi­schen mir und den 70 Angreifern. Mitt­ler­weile richtete sich die Wut auch gegen die Poli­zisten und sie riefen „Bullen schützen die Faschis­ten­schweine“. Ich löste die Ver­sammlung auf, die eigentlich noch gar nicht begonnen hatte. Unter diesen Umständen war das Ver­teilen von Flug­blättern nicht möglich.

Wie kommen wir jetzt zum Parkhaus, in dem unser Auto steht? Ich hatte gehofft, die Polizei würde uns aus dieser gefähr­lichen Situation zu unserem Auto begleiten. Man riet uns, den Hin­ter­ausgang von Kar­stadt zu nehmen. Ich hatte Bedenken, weil ich damit rechnete, dass uns dort der schwarze Mob erwarten würde.  Die Tür hinter mir wurde wieder auf­ge­schlossen, ich trat ein und traf meine beiden Mit­strei­te­rinnen. Gemeinsam gingen wir zügig zum Hin­ter­ausgang. Es dauerte nicht lange und wir wurden auf der Straße von der Antifa ver­folgt. Wir wollten zum Taxi­stand. Die Antifa rief den Taxi­fahrern bereits zu, dass wir Nazis seien. Sie wollten ver­hindern, dass wir ein Taxi nehmen. Der mutige Taxi­fahrer, ich glaube er hatte tür­ki­schen Migra­ti­ons­hin­ter­grund, ließ sich nicht beirren. Er dis­ku­tierte noch mit ihnen, während wir ver­suchten, ins Taxi zu steigen. Die Antifa stellte sich vor die hintere Tür auf der Fah­rer­seite. Sie wollten nicht, dass wir ein­steigen. Wir gingen schnell auf die andere Seite, wurden bespuckt und sprangen ins Taxi. Da wollten sie schon die Türe auf­reißen, um uns anzu­greifen. Aber ich hatte recht­zeitig die Türen ver­riegelt. Der Taxi­fahrer stieg ein und wir fuhren los.

An diesem Tag wurde uns das Recht auf Mei­nungs­freiheit und Ver­samm­lungs­freiheit genommen. Wir wurden ange­griffen, bedroht, bespuckt und durch Köln gejagt. Durch eine ent­schlossene Poli­zistin und einen mutigen Taxi­fahrer sind wir ohne Ver­let­zungen nach Hause gekommen. Aber wir lassen uns nicht ein­schüchtern, setzten uns weiter für die Demo­kratie ein und zeigen unser Gesicht.

Hier die Videos des Vorfalles:

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