Das wahre Gesicht der Linken und eine Frage an ARD, ZDF und den Ver­fas­sungs­schutz (+Video)

Ende Februar, Anfang März 2020 kamen in Kassel rund 450 Per­sonen zusammen, die eine Stra­te­gie­kon­ferenz der Links­partei durch­führten. Mit dabei übrigens die beiden Par­tei­vor­sit­zenden Bernd Riex­inger und Katja Kipping sowie Amira Mohamed Ali, die Nach­fol­gerin von Sahra Wagen­knecht als Frak­ti­ons­vor­sit­zende der Links­partei im Bun­destag, und Bodo Ramelow, der höchst umstrittene Minis­ter­prä­sident von Thü­ringen. Welche Abgründe sich auf dieser Stra­te­gie­kon­ferenz auf­taten und auch ganz offen aus­ge­sprochen wurden, wirft etliche Fragen auf.

„… wenn wir det ein Prozent der Reichen erschossen haben“

Über ein­zelne Rede­bei­träge wurde schon bereichtet, auch hier auf JFB, aber hier sollen sie nochmals zusam­men­ge­fasst werden, weil die Zusam­men­schau erst so richtig offenbart, dass dies keine ein­zelne Ver­feh­lungen waren, sondern sich hier etwas Grund­sätz­liches, wenn man so möchte, das wahre Gesicht hinter der bis­weilen zur Schau getra­genen Maske, offenbart. Zunächst sprach eine Genossin ganz offen aus, wie sie sich den Weg zur Ener­gie­wende vorstellt:

»Ener­gie­wende ist auch nötig nach ’ner Revo­lution. Und auch wenn wir det ein Prozent der Reichen erschossen haben, ist es immer noch so, dass wir heizen wollen. Wir wollen uns fort­be­wegen. Naja, ist so!

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Wir müssen mal von dieser Meta­ebene run­ter­kommen. Wir dis­ku­tieren darüber ob 2030 oder 2035 oder 2050. Aber was bedeutet es? Beim Ausbau der rege­ne­ra­tiven Energien, bei der Wind­energie, bei der Photovoltaik …«

Staats­knete sowie Infor­ma­tionen aus dem Staats­ap­parat abgreifen und außer­par­le­men­ta­ri­schen Bewe­gungen (Antifa) zuspielen

Ein wei­terer unfass­barer Rede­beitrag kam von Tim Fürup, zu der Person gleich mehr. Aber hier zunächst was er sagte:

»..DIE LINKE ver­gisst dabei fest­zu­stellen, dass, wenn man in einen Regie­rungszug ein­steigen möchte, dann muss man ein Ticket lösen. Und auf dieses Ticket gibt’s all­ge­meine Geschäfts­be­din­gungen und die muss DIE LINKE akzeptieren. 

Zu diesen Geschäfts­be­din­gungen gehört die Akzeptanz zur Schul­den­bremse, die Akzeptanz zu Nato, zur EU, zu Sta­chel­draht. Dazu gehört die Akzeptanz zu Abschie­bungen und dazu gehört auch die Akzeptanz zum Bestehenden. Und daran sollte sich DIE LINKE meiner Meinung nach nicht beteiligen.

(Anmerkung JFB: DIE LINKE sollte also nach Ansicht dieses Herrn pau­schal gegen eine Begrenzung von Staats­schulden sein, gegen die Nato, gegen die EU, gegen jeg­liche Grenz­si­cherung und gegen alle Abschiebungen.)

Gleich­zeitig will ich euch sagen, wie es besser gehen könnte: Wir müssen diesen par­la­ments­fi­xierten Abge­ord­ne­ten­be­trieb schwächen.

Und das machen wir damit, dass wir fest­stellen, was die Auf­gaben einer Linken sind:

    • Staats­knete im Par­lament abgreifen
    • Infor­ma­tionen aus dem Staats­ap­parat abgreifen
    • der Bewegung zuspielen, den außer­par­la­men­ta­ri­schen Bewe­gungen das zuspielen. (Anmerkung JFB: also das System benutzen, um es von innen zu bekämpfen und zu zerstören.)
    • Und dann braucht man natürlich noch das Par­lament als Bühne, weil die Medien sind so geil auf dieses Par­lament, dass sollten wir doch nutzen. 

Aber alles was darüber hinaus geht, brauchen wir nicht unbe­dingt. Ich bin auch damit bereit, dass man (Lorenz) Gösta viel­leicht in so ’ne Weste steckt und den dann über’s Koh­lefeld laufen lässt. Dass können wir auch machen, als par­la­men­ta­ri­scher Beob­achter, das ist auch gut. 

Aber grund­sätzlich bin ich der Meinung, weil jetzt hier auch gerade der Kampf, wie geht es denn gegen Rechts weiter… Abge­ord­ne­ten­ge­hälter gehören beschränkt. Und ich glaube, dass ein Fach­ar­bei­terlohn aus­reicht. Die Dif­ferenz davon …es gibt in jeder Stadt ne ver­nünftig ope­rie­rende Antifa, und da könnt ihr mal die gesamte Kohle hin packen, anstatt mit SPD, Grünen und CDU ’ne Ein­heits­front zu bilden. Ich glaube, da hat die Antifa mehr von und wir haben den Nazidreck immer noch weg.«

Tim Fürup gehört zu der links­extre­mis­ti­schen Gruppe Anti­ka­pi­ta­lis­tische Linke innerhalb der Partei

Nun zur Person. Wer ist dieser Mann, der das von sich gab? Tim Fürup gehört zum Bun­des­spre­cherrat der Anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Linken (AKL). Die AKL ist eine im März 2006 gegründete poli­tische Strömung innerhalb der Partei DIE LINKE, gehört also zu dieser dazu, wird dem linken Flügel in der Links­partei zuge­rechnet. Sie ver­tritt ein­deutig anti­ka­pi­ta­lis­tische und anti­mi­li­ta­ris­tische Posi­tionen. Die AKL hat einen großen Sün­denbock für alles Übel der Welt aus­ge­macht: den bösen Kapi­ta­lismus. Dieser sei die Ursache für Kriege, Armut und Umwelt­zer­störung. Vor dem und außerhalb des Kapi­ta­lismus gab es also keine Kriege, keine Armut und keine Umwelt­zer­störung. Man schaue sich dazu die ehe­malige DDR an, wie es dort um den Umwelt­schutz bestellt war oder Nord­korea oder die Sowjet­union oder … Auch was die Armut in nahezu allen sozia­lis­ti­schen Staaten anbe­langt möge man ver­gleichen mit den Ärmsten in kapi­ta­lis­ti­schen Gesellschaften.

Die Anti­ka­pi­ta­lis­tische Linke dagegen denkt in einem ganz ein­fachen Freund-Feind-Schema. Daher setzt sie sich auch für eine kom­plette Auf­lösung der NATO sowie die Abschaffung der Bun­deswehr ein. Das Bun­desamt für Ver­fas­sungs­schutz ordnet die Grup­pierung in der Links­partei dem Links­extre­mismus zu, weil sie die „Über­windung der bestehenden Gesell­schafts­ordnung“ anstrebe. Nach eigenen Angaben verfügt die AKL über 900 bis 1.000 Mit­glieder. Die Links­partei hat ca. 62.000 Mit­glieder. Die Anti­ka­pi­ta­lis­tische Linke macht also etwa 1,5 Prozent von der Links­partei aus.

… und arbeitet für einen Bun­des­tags­ab­ge­ord­neten der Linkspartei

Doch damit nicht genu. Vor Jahren war Tim Fürup Sprecher des Kreis­ver­bands der Links­partei in Münster, inzwi­schen arbeitet er als wis­sen­schaft­licher Mit­ar­beiter im Ber­liner Büro des Bun­des­tags­ab­ge­ord­neten Hubertus Zdebel. Sie haben richtig gelesen: Fürup, der unmiss­ver­ständlich zum Aus­druck brachte, was er von diesem Staat hält und was er aus ihm machen möchte, arbeitet für einen Abge­ord­neten des Deut­schen Bun­des­tages und wird von diesem bezahlt, der wie­derum vom deut­schen Staat bezahlt wird.

Hubertus Zdebel war von 2010 bis 2012 Lan­des­sprecher (!) von Die Linke Nord­rhein-West­falen. Zdebel gehörte zunächst der Partei Bündnis 90/Die Grünen an und wech­selte 2007 zur Links­partei. Seit 2013 ist er Mit­glied des Deut­schen Bundestages.

Den Anti­kom­mu­nismus haben wir alle unterschätzt

Ein wei­terer Rede­beitrag in dem Video stammt von Katina Schubert, der Lan­des­vor­sit­zenden der Ber­liner Links­partei. Schubert trat 2001 der PDS bei und wurde im Juni 2003 Mit­glied im Par­tei­vor­stand und innen­po­li­tische Spre­cherin. Ab Ende April 2006 war sie stell­ver­tre­tende Par­tei­vor­sit­zende der Linkspartei.PDS. Im Juni 2012 wurde sie zur Lan­des­ge­schäfts­füh­rerin der Ber­liner Linken gewählt und ist seit 2016 Abge­ordnete im Ber­liner Lan­des­par­lament. Im Dezember 2016 wurde sie zur Lan­des­vor­sit­zenden der Ber­liner Links­partei gewählt. Sie warnte auf der Stra­te­gie­kon­ferenz davor, den Anti­kom­mu­nismus nicht zu unterschätzen:

»Der Anti­kom­mu­nismus, wo wir dachten, er sei über­wunden, der wird derzeit derart lebendig, was wir mög­li­cher­weise auch alle lange unter­schätzt haben.«

Unser Ziel ist der Sozia­lismus: ein radi­kaler Sys­tem­wechsel, Energie- und Auto­in­dustrie ver­ge­sell­schaften, die Eigen­tums­frage stellen

Und zum Abschluss ein wei­terer Höhe­punkt. Auch dieser Rede­beitrag hat es in sich:

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»Unser Ziel ist ja laut Erfurter Pro­gramm der Sozia­lismus. (…) Wir müssen auch mal wieder von Klasse reden – mit der Arbei­ter­klasse einen radi­kalen Sys­tem­wechsel hin­be­kommen, und dafür ist natürlich not­wendig, dass wir die Ener­gie­in­dustrie ver­ge­sell­schaften, dass wir auch die Auto­in­dustrie ver­ge­sell­schaften, die Eigen­tums­frage wieder stellen, um wirklich diesen radi­kalen Umbau hinzubekommen.«

Und wer sagte das? Keine Geringere als Inge Höger, die von 2005 bis 2017 (zwölf Jahre lang!) Mit­glied des Deut­schen Bun­des­tages war, dort sogar 2005 bis 2006 stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende der Links­fraktion. Im Juni 2005 wurde sie Mit­glied der PDS und bei Ver­schmelzung von PDS und WASG 2007 Mit­glied der Partei DIE LINKE. Auf dem Lan­des­par­teitag im Juni 2018 wurde sie zur Spre­cherin des Lan­des­vor­stands der Partei Die Linke in Nord­rhein-West­falen gewählt. Sie ist also Lan­des­vor­sit­zende ihrer Partei.

Inge Höger hat den Ruf, eine der schlimmsten linken Anti­zio­nis­tinnen / Anti­se­mi­tinnen zu sein

Inge Höger ist außerdem Mit­glied des „Bun­des­spre­che­rIn­nen­rates“ der links­extre­mis­ti­schen Anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Linken. Das heißt, Links­extre­mis­tInnen kommen in dieser Partei sogar in Spit­zen­funk­tionen bis hin in den Deut­schen Bun­destag und können dort sogar Frak­ti­ons­vor­sit­zende und Lan­des­vor­sit­zende werden!

Inhaltlich fiel Inge Höger immer wieder mit ihren Posi­tionen zum Israe­lisch-Paläs­ti­nen­si­schen Kon­flikt und ihre damit ver­bundene regel­mäßige Kritik an Israel auf. Dies brachte ihr den Ruf als Anti­zio­nistin ein. Im November 2008 blieb sie zusammen mit anderen Abge­ord­neten des linken Flügels ihrer Fraktion demons­trativ einer Bun­des­tags­ab­stimmung fern, die kurz vor dem 70. Jah­restag der Reichs­po­grom­nacht eine ver­stärkte Bekämpfung des Anti­se­mi­tismus zum Gegen­stand hatte.

Das Simon-Wie­senthal-Zentrum bezeichnete die Lin­ken­po­li­ti­kerin als „extrem anti-israe­lisch“ und setzte sie auf seine Top-Ten-Liste des Anti­se­mi­tismus des Jahres 2014. Henryk M. Broder warf ihr wie­derholt „linken Anti­se­mi­tismus“ sowie ein unkri­ti­sches Ver­hältnis gegenüber der Hamas vor.

Höger: wegen öffent­lichem Aufruf zum straf­baren Ent­fernen von Steinen unter Bahn­gleisen verurteilt

Im Jahr 2010 hat Inge Höger wie auch ihre Frak­ti­ons­kol­legin Sevim Dağ­delen und die nie­der­säch­sische Land­tags­ab­ge­ordnete Christel Wegner von der Deut­schen Kom­mu­nis­ti­schen Partei (DKP) beim Castor-Transport einen öffent­lichen Aufruf zum straf­baren Ent­fernen von Steinen unter Bahn­gleisen unter­zeichnet. Alle drei wurden wegen öffent­licher Auf­for­derung zu Straf­taten ange­klagt und ver­ur­teilt, Höger aber wegen man­gelnder Ein­sicht härter als ihre beiden Mitangeklagten.

Höger ist wie gesagt Lan­des­vor­sit­zende der Links­partei in NRW. Der Ver­fas­sungs­schutz des Landes Nord­rhein-West­falen schreibt in seinem Bericht für 2015 über diesen  Landesverband:

„Der über­wie­gende Teil der Mit­glieder der Partei DIE LINKE und wesent­liche Teile der poli­ti­schen For­de­rungen sind nicht als extre­mis­tisch anzu­sehen. Die Partei DIE LINKE lässt aller­dings inner­par­teilich Zusam­men­schlüsse zu und fördert diese teil­weise sogar, bei denen ent­weder Anhalts­punkte für eine links­extre­mis­tische Bestrebung vor­liegen oder zumindest den Ver­dacht begründen. Der Ver­fas­sungs­schutz Nord­rhein-West­falen beob­achtet daher nicht die Partei DIE LINKE als Ganzes, sondern nur die links­extre­mis­ti­schen bezie­hungs­weise die im Ver­dacht einer links­extre­mis­ti­schen Bestrebung ste­henden Zusam­men­schlüsse in der Partei DIE LINKE. Dies sind die »Anti­ka­pi­ta­lis­tische Linke (AKL)«, das trotz­kis­tische Netzwerk marx 21, die Kom­mu­nis­tische Plattform (KPF) und die Links­jugend [’solid].“

Eine Kurz­zu­sam­men­fassung extremer Ent­glei­sungen der Stra­te­gie­kon­ferenz der Linkspartei

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Fragen an den Ver­fas­sungs­schutz, ARD und ZDF

Sehr geehrte Ver­fas­sungs­schützer, könnten Sie sich vor­stellen, Ihre Beob­ach­tungen und Ein­schät­zungen bezüglich der Links­partei als Ganzes nochmals zu über­prüfen und zu überdenken?

Sehr geehrte Damen und Herren bei der ARD und dem ZDF, wann und wo genau, in welchem Umfang haben Sie über diese oben auf­ge­zeigten unfass­baren, zum Teil offen extre­mis­ti­schen und ver­fas­sungs­feind­lichen Rede­bei­träge von zum Teil Spit­zen­po­li­tikern der Links­partei a) berichtet und b) diese umfassend pro­ble­ma­ti­siert? Sind Sie selbst im Rahmen einer kri­ti­schen Selbst­re­flexion der Auf­fassung, dass sie solch anti­li­berale und anti­de­mo­kra­tische Bestre­bungen von ganz links­außen auch nur mit annä­hernd der gleichen Akribie beleuchten und darüber auf­klären wie von ganz rechtsaußen?


Jürgen Fritz — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog des Autors www.juergenfritz.com