BlackRock – Der unbekannte Weltherrscher
Wie Finanzdynastien und Finanzkonzerne heimlich die Welt regieren
So mächtig wie eine Staatswirtschaft
BlackRock ist ein Vermögensverwalter. Das hört sich zunächst harmlos und solide an. Doch kein anderer Finanzkonzern beherrscht so viel Kapital wie BlackRock. Genauer gesagt mehr als fünf Billionen US-Dollar. Daneben verblassen Finanzhäuser wie Goldman Sachs oder JP Morgan. Der Finanzgigant ist bislang nur wenig bekannt und wird kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Denn BlackRocks Strategie ist Diskretion. Von der Macht des Unternehmens soll möglichst wenig durch die Medien bekannt werden. Es lohnt sich also definitiv, einen genaueren Blick auf diese „Schattenbank“ zu werfen.
Denn wäre BlackRock ein Staat, hätte sich das Unternehmen nach den USA und China mittlerweile zur drittgrößten Wirtschaftsmacht der Welt entwickelt. Selbst der Vorstandschef der Deutschen Bank, John Cryan, bezeichnete BlackRock als „letzte Instanz“ der weltweiten Versorgung mit Liquidität – über die Zentralbanken hinaus.
Unternehmensanteile auf der ganzen Welt
Klingt unwahrscheinlich? Ist aber so. Der US-Investor „schwarzer Fels“ hält selbst an nahezu allen großen börsennotierten westlichen Konzernen, Banken, Investmentunternehmen und Goldminen die größten Unternehmensanteile. Auch in fast jedem Land der Erde ist BlackRock größter Investor. So auch in Deutschland. Alleine an 30 Dax Konzernen hält BlackRock Anteile von rund 60 Milliarden Euro. Gleichzeitig ist BlackRock ein wichtiger Gläubiger, der Anleihen und Kredite hält. Als Vermögensverwalter verwaltet BlackRock das Geld seiner Kunden, von Pensionskassen, Staatsfonds und privaten Anlegern.
Die Lenkung der Märkte durch selbsterfundenes Finanzprodukt
Ein Finanzprodukt, das BlackRock kreiert hat, sichert dem Unternehmen Macht bei vielen großen multinationalen Unternehmen: Die ETFs (Exchange Traded Funds) – Börsengehandelte Indexfonds, die Indizes wie den Dax oder den S&P500 einfach abbilden und so das Sparen auf Indizes ermöglichen. Doch BlackRock bietet nicht nur den Kauf der ETFs an – Durch Kauf- und Verkaufsdruck beeinflusst BlackRock den Markt massiv. Und sorgt so dafür, dass das Unternehmen selbst durch ETFs große Gewinne einfährt. Bis zu zwei Drittel seiner Einkünfte.
Mit den Rothschilds zum Finanzimperium
Der Gründer von BlackRock, Larry Fink, wuchs in der Finanzbranche auf. Nach seinem Studium startete er seine Karriere als Wertpapierhändler bei der Investmentbank First Boston. In den Achtziger Jahren wurde Fink von der größten Immobilienfirma der Welt, Blackstone, rekrutiert. Die Kapitalgesellschaft wurde damals durch die Finanzierung der Rothschilds gegründet. Larry Fink gehörte dort zu den Erfindern von Hypothekenpapieren, die Jahrzehnte später zum Platzen der größten Spekulationsblase und schließlich zur Weltfinanzkrise 2008 führten.
1992 stieg Fink bei Blackstone aus und gründete sein eigenes Unternehmen BlackRock, das 1999 an die Börse ging. 2006 fusionierte BlackRock mit der Investmentbank Merrill Lynch, an der die Rothschilds ebenfalls beteiligt sind. 2009 übernahm BlackRock die Vermögensverwaltung der Londoner Barclays Bank. Die Bank galt damals als einflussreichstes Unternehmen der Welt und als wichtigste Bank der Rothschilds.
BlackRock: Macht über Zentralbanken und Regierungen
Rob Goldstein, der Chef von BlackRock Solutions, hat ein Programm erfunden, dem Pensionskassen, Staatsfonds, Stiftungen und Versicherer ihre Milliarden anvertrauen. „Aladdin“ ist ein gigantisches Datensammlungs- und Analysesystem. Es besteht aus über 5000 Großrechnern, einem Heer von Datenanalysten, Nachrichtenagenturen und Börsenplätzen. Pro Woche kann es hunderte Millionen Kalkulationen ausführen. „Aladdin“ rechnet sekündlich aus, welchen Wert Aktien, Devisen oder Kreditpapiere haben, die in Anlageportfolios liegen. Dadurch verschafft das System einen entscheidenden Vorteil und kann rechtzeitig kaufen oder verkaufen.
Die Aufgabe Goldsteins ist es, die Ergebnisse von „Aladdin“ zu interpretieren – zu erkennen, ob und wo Gefahren auf den Finanzmärkten drohen. „Aladdin“ soll sogar den Zusammenbruch des Finanzsystems verhindern. Selbst die US-Notenbank, die Federal Reserve Bank und die Europäische Zentralbank EZB nutzen die Analysen von „Aladdin“. Damit überwacht Goldstein ein Vermögen von über 15 Billionen US-Dollar. Und es wird täglich mehr.
Die Finanzkrise: Ein „willkommenes Geschenk“ für BlackRock
In der Finanzkrise gehörte BlackRock zu den wenigen Finanzfirmen, die sich nicht mit Krediten verspekuliert hatten. BlackRock setzte damals auf seine eigenen Analysten und erkannte, wodurch Portfolios anderer Finanzkonzerne kollabierten. Seitdem will jeder seine Portfolios von BlackRock bewerten lassen. Sogar Finanzminister der USA.
BlackRock berät seitdem Finanzkonzerne wie die Citibank, die Royal Bank of Scotland oder die griechische Zentralbank. Auch Ölgiganten wie Exxon oder Mobil sind dabei und Konsumgüterkonzerne wie Apple oder Nestlé. BlackRock ist überall als Anteilseigner dabei. Selbst der Chef der EZB, Mario Draghi, vertraut den Analysten von BlackRock mehr, als seinen eigenen. Beim jüngsten Bankenstresstest ließ Draghi sich von BlackRock beraten, genau wie beim Anleihekaufprogramm.
Verursacht oder verhindert BlackRock die nächste Finanzkrise?
Fraglich ist, was passierz, wenn nahezu die ganze westliche Finanzwelt demselben System vertraut. Kritiker sagen, dass „Aladdin“ den Kollaps des Finanzsystems nicht verhindern, sondern verursachen wird. Denn wenn alle ihre Handlungen auf der Analyse eines Systems aufbauen, kann aus einer kleinen Krise schnell eine Massenpanik werden.
Der Internationale Währungsfonds IWF sieht BlackRock als extrem gefährliche Firma an. Denn Regierungen und Zentralbanken machten sich damit für BlackRock nicht nur vollkommen gläsern, sondern auch abhängig von dem Unternehmen. Der Kontakt zu Zentralbanken verschaffe BlackRock einen massiven Vorteil. Beim Bankenstresstest der EZB beispielsweise erhielt BlackRock Einblick in sämtliche Bilanzen von Europas Geldhäusern. Gleichzeitig ist BlackRock oftmals größter Anteilseigner bei diesen Finanzinstituten. Ein klarer Interessenskonflikt.
Larry Fink argumentiert auf solche Angriffe, BlackRock sei lediglich ein guter Vermögensverwalter. Der Einfluss des Unternehmens werde überschätzt. BlackRock wolle nur das Beste für seine Anleger: Deren Vermögen maximieren. Dabei spekuliere und zocke BlackRock nicht, es verwalte nur die Ersparnisse und Renten von Menschen.
Der Lobbyist Larry Fink
Doch das ist weit untertrieben. Denn Larry Fink ist Lobbyist. Die Entscheidungsträger der USA hat er längst für sich gewonnen. So wurde Fink engster Berater des US-Finanzministers in den Jahren zwischen 2009 und 2013. Außerdem holte US-Präsident Donald Trump Larry Fink in sein Beraterteam ins Weiße Haus.
Fink hat Kontakte zu den wichtigsten Finanzchefs der Welt. So auch zu Warren Buffett, JP Morgan Chef Jamie Dimon oder dem ehemaligen Deutsche Bank Chef Anshu Jain. Auch in Europa lässt Fink seinen Einfluss spielen. So holte er den ehemaligen Schweizer Notenbankchef Phillip Hildebrand in sein Team, der die Beratung von EZB-Chef Draghi eingefädelt haben soll.
BlackRock zieht auch in Deutschland die Fäden
Der ehemalige deutsche CDU Finanzchef Friedrich Merz wurde in den Aufsichtsrat von BlackRock berufen. Auch diese Personalbesetzung wird nicht grundlos erfolgt sein. Denn die Bundesregierung „denkt“ über eine obligatorische private Altersvorsorge für Arbeitnehmer nach. Ein Verwaltungsauftrag, den BlackRock nur zu gerne übernehmen würde.
In Deutschland ist BlackRock Anteilseigner zahlreicher Groß-Unternehmen wie Daimler oder Bayer. Die Deutsche Bank und die Deutschland AG lassen sich schon lange von BlackRock beraten.
Der Vermögensverwalter spricht also auch entscheidend bei deutschen Konzernen mit. Und wie es aussieht auch bei der Bundesregierung.
Quelle: watergate.tv
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