Nord­korea: Ist Kim Jong Un tot? Oder hirntot? Die Gerüch­te­küche brodelt (+Videos)

Seit dem 11. April ist der nord­ko­rea­nische Macht­haber Kim Jong-Un nicht mehr zu sehen. Aus Nord­korea selbst gibt es keine Nach­richten, man ver­sucht aber zu zeigen, dass er noch lebt, indem man einen Brief ver­öf­fent­lichte, den Kim über den Bau eines Feri­en­ortes geschrieben haben soll — und behauptet, er habe eine Nach­richt an den süd­afri­ka­ni­schen Prä­si­denten Cyril Rama­phosa gesendet. Spie­gel­fech­te­reien, die aber kei­nerlei Bedeutung und brauch­baren Inhalt haben sollen, sagt ein Kenner der Ver­hält­nisse in einer Life-Schaltung auf CNN, Will Ripley. Er sagt, er habe sehr, sehr gute Ver­bin­dungen in dem für Außen­seiter streng abge­schot­teten Land und auch diese Quellen können ihm nichts sagen. Offen­sichtlich stimmt etwas nicht.

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Der aus­tra­lische Sender 9 News Aus­tralia meldet, dass  Kim Jong-Un nicht einmal bei der großen Feier und Mili­tär­parade am 25. April zum Gedenken an seinen Groß­vater anwesend war – ein noch nie dage­we­senes Ereignis. Auch die New York Times berichtet davon — und zeigt, wie geübte Recher­cheure per Satel­li­ten­bilder ver­suchen, her­aus­zu­be­kommen, was in Nord­korea vor sich geht. Die private Klinik des nord­ko­rea­ni­schen Staats­ober­hauptes wurde im Frühjahr abge­rissen und erweitert. Die Begleit­konvoi-Autos bleiben abge­stellt am Rande des Regie­rungs­viertels stehen. Der private Zug Kim Jong-Uns steht in einem Pri­vat­bahnhof bei Wonsan, einem Badeort, seinem Lieb­lingsort für private Erholung. Die Gegenwart des Zuges in dem Badeort sage nichts über den Auf­ent­haltsort des nord­ko­rea­ni­schen Macht­habers oder dessen Gesund­heits­zu­stand aus, erklärte 38North.

Man kennt auch einen abge­le­genen Ort, wo sich Kim Jong-Un mit seinem Gene­ralsstab im Krieg- und Inva­si­onsfall ver­schanzen und von da aus die Truppen und das Land unter Kon­trolle halten kann. Man sieht ihn hier in der weit­läu­figen, kargen Win­ter­land­schaft mit seinen Armee­ge­ne­rälen und allein im Schnee. Von da aus, nahe der Grenze nach China, könnte er auch dorthin fliehen, wenn die Situation es erfor­derte. Aber auch dort ist er nicht, denn die gesamte, mili­tä­rische Entourage mit Fuhrpark und Ver­sorgung würde man per Satellit bemerken.

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Auch, als Kim Jong-Uns Vater starb, fehlte er einfach ohne jede Erklärung bei einer wich­tigen Parade und Feier, ohne dass irgend­etwas über seinen Tod bekannt wurde. Er war nur einfach auf der Tribüne der Mäch­tigen nicht da. Erst nach einiger Zeit erhielt Süd­korea und die welt­weiten Medien Geheim­dienst­in­for­ma­tionen aus den USA, dass Kim Jong-Il, der Vater von Kim Jong-Un nach einigen Wochen im Koma an den Aus­wir­kungen eines Herz­in­farktes gestorben war. Die Medien berich­teten nicht darüber, sondern zeigten Archiv­ma­terial, als sei der Herr­scher über Nord­korea immer noch fröhlich und am Leben. Auch im Nach­hinein gab man nicht zu, dass er über­haupt krank gewesen war. Genau das wie­derholt sich gerade. Es gibt keine neuen Bilder oder Film­auf­nahmen von Kim Jong-Un seit dem 11. April, einen Tag vor der Herz­ope­ration, was sehr unge­wöhnlich ist. Ein nord­ko­rea­ni­scher Über­läufer behauptet sogar, Staatschef Kim sei bei einem Rake­tentest schwer ver­letzt worden.

Ein wei­teres Mittel her­aus­zu­finden, was in Nord­korea vorgeht, ist die Beob­achtung der Flug­ak­ti­vi­täten. Da der Luftraum über Nord­korea nur sehr selten durch­flogen wird (in der Haupt­stadt Pye­ongchang landen pro Tag etwa sechs Flug­zeuge), fallen außer­ge­wöhn­liche Flug­be­we­gungen sofort auf. So zum Bei­spiel der Fracht­flug­verkehr zwi­schen Nord­korea und China, als die Sank­tionen Nord­koreas Ver­sorgung in Bedrängnis brachten. Plötzlich war da ein reges Fracht­flug­auf­kommen zwi­schen Wla­di­wostok und Pye­ongchang zu beobachten.

Doch trotz allen tech­ni­schen und geheim­dienst­lichen Finessen ist auch den Geheim­diensten dieser Welt anscheinend nicht klar, ob Kim Jong Un noch lebt und wenn ja, in welcher Ver­fassung er ist. Denn die „Offi­zi­ellen“ halten dicht. Kein Ster­bens­wörtchen dringt nach außen.

Die Jour­na­listen lassen ihre Ver­bin­dungs­drähte ins ver­schlossene Nord­korea heiß laufen: „Hong Kong Satellite Tele­vision berichtet, dass Kim laut einer ‚sehr soliden Quelle‘ tot sei. Anderen unbe­stä­tigten Mel­dungen zufolge soll bei einer Herz­ope­ration ein Fehler pas­siert sein, weil die Hände des Chir­urgen so heftig gezittert hätten. Ein japa­ni­sches Nach­rich­ten­ma­gazin beschreibt seinen Zustand als ‚an der Schwelle des Todes‘. Demnach soll der nord­ko­rea­nische Macht­haber hirntot sein.“

Eine Web­seite aus dem süd­ko­rea­nische Seoul berichtete, Herr Kim sei wegen Herz-Kreis­lauf­pro­blemen ope­riert worden. CNN zitierte einen US-Regie­rungs­ver­treter, dem Geheim­dienst­in­for­ma­tionen vor­liegen sollen, dass der Dik­tator Pro­bleme nach einem ope­ra­tiven Ein­griff erlitten habe. Er sei am 12. April in „einem Kran­kenhaus“ ope­riert worden. Kim Jong-Uns Leibarzt soll ein Experte für Herz­krank­heiten sein. Er ist immer in der Nähe des Staats­chefs und quasi ein Teil von dessen Leib­garde. Sowohl Herrn Kims Vater Kim Jong-Il, als auch sein Groß­vater Kim Il-Sung starben an Herz­in­farkten. Der Geburtstag von Groß­vater Kim Il-Sung wurde jedes Jahr mit großem Pomp gefeiert und Kim Jong-Un war selbst­ver­ständlich immer in vor­derster Linie anwesend bei diesem „Tag der Sonne“. Nicht so dieses Mal.

Dieses Foto wurde zig­tau­sende Male auf den sozialen Medien geteilt und soll Kim Jong-Un in einem Glassarg sein, wird aber als Fake-Foto angesehen.

Ein Foto, dass die bri­tische Bou­le­vard­zeitung „The Sun“ ver­öf­fent­lichte, zeigt Kim Jong-Un bereits auf­ge­bahrt in einem Glassarg. Dieses Foto wird aller­dings als „Fake“ bezeichnet. Unab­hängig davon berichtete die chi­ne­sische Jour­na­listin Shijian Xingzou, eine „sehr solide Quelle“ habe ihr mit­ge­teilt, der nord­ko­rea­nische Führer sei gestorben. Shijian Xingzou hat 15 Mil­lionen Fol­lower auf der chi­ne­si­schen Social-Media-Site Weibo und ist auch die Nichte eines der Außen­mi­nister des Landes.