Erfüllter Kin­der­wunsch: Zyklus­re­gu­lation nach Absetzen der Antibaby-Pille

In dem fol­genden Interview mit der Frucht­bar­keitex­pertin Anne Zietmann finden Sie die besten Tipps, wie sich nach dem Absetzen der Antibaby-Pille schnell wieder ein regel­mä­ßiger und natür­licher Zyklus ein­stellen kann sowie Rat­schläge zur einer erfolg­reichen Emp­fängnis. 

Liebe Anne, würdest Du dich bitte erst einmal kurz den Leser/innen vor­stellen?  

Das mache ich sehr gerne lieber Arthur. Ich bin selbst zwei­fache Mama und arbeite als Frucht­bar­keits­expertin. Das heißt, ich helfe Frauen u.a., allein durch die Bestimmung ihrer hoch­frucht­baren Tage in der Zeit vor und nach ihrem Eisprung auf natür­lichem Wege schwanger zu werden. Mein abso­lutes Fach­gebiet ist der weib­liche Zyklus, daher ist es mir eine große Freude, dir heute in diesem Interview etwas über die Zyklus­re­gu­lation nach dem Absetzen der Antibaby-Pille zu berichten.

Ich selbst habe schon sehr oft gehört, dass Frauen nach dem Absetzen der Pille einen stark gestörten Zyklus haben. Wie oft kommt das lt. deinen Erfah­rungen bei gesunden Frauen vor?

 
Nun, etwa die Hälfte aller Frauen hat nach dem Absetzen der Pille einen ganz nor­malen Zyklus. Die andere Hälfte jedoch beschreibt ver­schiedene Sym­ptome, wie einen sehr unre­gel­mä­ßigen Zyklus bis sogar zum Aus­bleiben der Mens­truation sowie ver­stärktem Haar­ausfall oder Akne. Wie Frauen nach dem Absetzen reagieren, hängt u.a. auch davon ab, welche hor­mo­nelle Ver­hütung genutzt wurde und wie lange. 

Was können Frauen tun, wenn sie wegen eines Kin­der­wun­sches die Pille absetzen, um schnell wieder einen nor­malen Zyklus zu bekommen?

Erst einmal muss man sagen, dass sich bei über 90% aller Frauen der Zyklus innerhalb eines Jahres nach dem Absetzen wieder nor­ma­li­siert. Das heißt, dass man diese Zeit einfach abwarten bzw. ein­kal­ku­lieren sollte, wenn man schwanger werden möchte.

Die Regu­lation kann sich jedoch wesentlich schneller ein­stellen, wenn man die Ursachen für das Chaos mit dem Zyklus sowie den anderen Beschwerden kennt und beachtet: Die künst­lichen Hormone, die man mit der Antibaby-Pille ein­nimmt, spei­chert der Körper z.B. im Darm. Nach Absetzen der Pille kann der Körper diese erst aus­leiten, was zu einer Über­lastung der aus­lei­tenden und ent­gif­tenden Organen, wie der Leber, führen kann und daraus wie­derum unan­ge­nehme Ent­gif­tungs­er­schei­nungen ent­stehen können – wie Akne, Haar­ausfall, Kopf­schmerzen etc.

Man kann diesem Prozess jedoch sehr gut mit einer Ent­giftung, vor allem des Darms, ent­ge­gen­wirken, welche man von Heilpraktiker/innen durch­führen lassen sollte.

Diese The­rapie wird indi­vi­duell auf die Pati­entin abge­stimmt, das Ziel jedoch bleibt gleich: die Aus­leitung der Hormone.

Stimmt es, dass Mönchs­pfeffer zur Zyklus­re­gu­lation ein­ge­setzt werden kann?

Mit der Ein­nahme von Mönchs­pfeffer sollte man vor­sichtig sein.

Die Basis der The­rapie ist und bleibt erst einmal die Aus­leitung der künst­lichen Hormone. Wei­terhin sollte man darauf achten, keine wei­teren künst­lichen Hormone durch die Nahrung auf­zu­nehmen, die mitt­ler­weile leider in vielen Lebens­mitteln sind und z.B. durch Weich­macher in unsere Lebens­mittel gelangen. Erst nach erfolgter Aus­leitung können regu­lie­rende natur­heil­kund­liche Mittel wie der Mönchs­pfeffer über­haupt erst optimal wirken – meist jedoch braucht man diese Mittel dann nicht mehr, weil sich alleine durch die Ent­giftung der Zyklus regu­lieren kann.

Mönchs­pfeffer kann sogar im schlimmsten Fall den Zyklus negativ beein­flussen – daher sollte man sich vor der Ein­nahme von einem Natur­heil­kundler gut beraten lassen.

Du emp­fiehlst ja, dass man seinen Zyklus genau beob­achten sollte. Warum ist es so wichtig, auf bestimmte Ver­än­de­rungen wie die der Basal­t­em­pe­ratur und des Zer­vix­sch­leims zu achten?

Nur wer die Zeichen seines Körpers, wie Ver­än­de­rungen des Zer­vix­sch­leims und  der Basal­t­em­pe­ratur, beob­achtet, kann wirklich zwei­felsfrei fest­stellen, ob ein Eisprung statt­ge­funden hat oder nicht. Ebenso lässt sich der Zeitraum des Eisprungs bis auf wenige Tage genau ein­grenzen. Durch dieses Beob­achten und der Tem­pe­ra­tur­messung kann man außerdem fest­stellen, ob eine Schwäche des Gelb­kör­per­hormons vor­liegt und wie hoch die Regu­la­ti­ons­stö­rungen durch die Ein­nahme der künst­lichen Hormone sind.

Die Gelb­kör­per­schwäche ist eine sehr häufige Ursache des uner­füllten Kin­der­wun­sches, die man nur durch die oben genannten genauen Beob­ach­tungen fest­stellen kann.

Kann man eine Gelb­kör­per­schwäche denn nicht durch einen Hor­montest beim Gynä­ko­logen fest­stellen lassen?

Auf­tre­tende Zyklus­länge innerhalb eines Jahres von über 200 Frauen

aus dem Buch „Natür­liche Fami­li­en­planung heute“, erschienen beim Springer-Verlag

Das Problem der Hor­mon­blut­tests ist die stich­pro­ben­artige Durch­führung etwa 2–3 Mal während eines Zyklus‘. Durch die natür­lichen Schwan­kungen des Mens­trua­ti­ons­zyklus‘ (bei den meisten Frauen zwi­schen 23 und 35 Tagen) ist es aber schwer, den rich­tigen Zeit­punkt für die Blut­ent­nahme zu bestimmen, wodurch die Feh­ler­quote dieser Tests relativ hoch ist. Besser wäre, die Mög­lich­keiten der Zyklus­dia­gnostik mit Hilfe der oben genannten Zyklus­be­ob­achtung durch­zu­führen, um genauere Ergeb­nisse zu bekommen.

Ich per­sönlich habe schon sehr viele Frauen betreuen dürfen, die laut dem Hor­mon­bluttest keinen Eisprung haben sollten. Durch die genaue Beob­achtung der Tem­pe­ra­tur­kurve und des Zer­vix­sch­leimes zeigte sich jedoch häufig, dass die Frauen sehr wohl einen Eisprung haben, aber eine Gelb­kör­per­schwäche oder andere Beson­der­heiten vor­liegen. Deshalb stimmen die Aus­sagen der Gynä­ko­lo­ginnen oder Gynä­ko­logen oft nicht, was die Unfrucht­barkeit der Frauen angeht. Auch die Emp­fehlung, die Repro­duk­ti­ons­me­dizin zu nutzen, ist somit häufig völlig unnötig. Eine Gelb­kör­per­schwäche lässt sich z.B. sehr gut auf natür­lichem Weg the­ra­pieren und sogar diagnostizieren.

Und über­haupt – dass eine Frau wirklich in jedem Zyklus keinen Eisprung hat, ist sehr sehr selten. In meiner Praxis hatte ich noch nie solch einen Fall.

Wie hoch sind eigentlich die Chancen, mit­hilfe der natür­lichen Fami­li­en­planung (NFP) zur Bestimmung der frucht­baren Tage, schwanger zu werden?

Ich emp­fehle die sym­pto­thermale Methode zur Bestimmung der hoch­frucht­baren Tage. Sympto steht hierbei für die Beob­achtung der Anzeichen des Körpers wie Mut­termund oder Zer­vix­schleim, und thermal steht für die Messung der Kör­per­tem­pe­ratur beim Aus­wachen morgens. Laut einer Studie wurden mit Hilfe dieser natür­lichen sym­pto­ther­malen Methode innerhalb von 6 Monaten etwa 81% der Frauen schwanger. Bei Frauen, die diese Methode nicht anwandten, lag die Schwan­ger­schaftsrate bei nur 60%.

Durch das Ergebnis der Studie wird klar, dass man mit der Methode der natür­lichen Fami­li­en­planung tat­sächlich schneller schwanger werden kann. Weil die Frucht­barkeit mit fort­schrei­tendem Alter all­mählich abnimmt, emp­fehle ich besonders Paaren über 35 Jahren diese Methode.

Was kannst Du abschließend Frauen und Paaren bei Kin­der­wunsch mit auf den Weg geben?

 
Man sollte selbst aktiv werden und die NFP-Methode anwenden – es lohnt sich wirklich. Es ist ein sehr effek­tives Werkzeug, um die frucht­baren Tagen zu bestimmen und sich aus der Abhän­gigkeit von Ärzten zu lösen. Das heißt natürlich nicht, dass man sich nicht den Rat von Ärzten holen sollte, aber man kann mit dieser Methode die Ver­ant­wortung für sich selbst über­nehmen. Mit der Zeit wird man dann auch selbst einer Zyklus-Expertin…

Hor­mon­tests können dann auch – in der rich­tigen Zyklus­phase durch­ge­führt – unter­stützend zur Kör­per­be­ob­achtung und Dia­gno­se­findung beitragen.

Auf jeden Fall steigen die Chancen auf natür­lichem Weg schwanger zu werden und endlich das Wunschkind in den Armen zu halten, mit dieser Methode stark an – einer natür­lichen und preis­werten Methode.

Diese Infor­ma­tionen werden nach bestem Wissen und Gewissen wei­ter­ge­geben. Sie sind aus­schließlich für Inter­es­sierte und zur Fort­bildung gedacht und kei­nes­falls als Dia­gnose- oder The­ra­pie­an­wei­sungen zu ver­stehen. Wir über­nehmen keine Haftung für Schäden irgend­einer Art, die direkt oder indirekt aus der Ver­wendung der Angaben ent­stehen. Bei Ver­dacht auf Erkran­kungen kon­sul­tieren Sie bitte Ihren Arzt oder Heilpraktiker.