Risse in der Zeit — Prof. Cor­nelius Weiss im NuoViso Talk (Video)

Ein­und­zwanzig Gramm Radium. Der deutsche Atom­phy­siker Carl Friedrich Weiss trägt sie bei sich, ihr Wert: rund 5 Mil­lionen Dollar. Er soll das Radium sicher auf den Ober­salzberg schaffen. Zu kostbar ist das Gut, das auch für die Rüs­tungs­in­dustrie gebraucht wird.

Cor­nelius Weiss beginnt seine Auto­bio­graphie mit der dra­ma­ti­schen Geschichte seines Vaters, der am Ende des Zweiten Welt­kriegs das Radium vor den Nazis ver­steckt und es schließlich den Alli­ierten übergibt. Zugleich lehnt er das Angebot ab, künftig in den USA zu for­schen. Als christ­licher Sozialist ent­scheidet sich Carl Friedrich Weiss, mit seiner Familie in die Sowjet­union zu gehen. Was er nicht ahnt: Zusammen mit anderen Wis­sen­schaftlern kommen sie nicht nach Moskau, sondern in das «Wis­sen­schafts­zentrum Obninsk» — ein Gulag.

Erst nach Jahren darf die Familie Weiss zurück in die Heimat. Sie ent­scheiden sich für die DDR. Cor­nelius Weiss wird Che­miker. Nach dem Mau­erfall wählt ihn die Leip­ziger Uni­ver­sität zum Rektor. Nach seiner Eme­ri­tierung tritt er in die SPD ein — und wird in den Säch­si­schen Landtag gewählt. Seine mutigen Auf­tritte gegen Neo­nazis machen ihn über­re­gional bekannt.

Dieses Buch erzählt eine fes­selnde und nahezu unbe­kannte Geschichte über Wis­sen­schaft im Dritten Reich, in der Sowjet­union und in der DDR — und über den demo­kra­ti­schen Umbruch ab 1989. Und es ist zugleich eine Fami­li­en­chronik der beson­deren Art.

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