Stress­emp­findlich? Schlechte Haut? Müde? – Die Ursache könnte Zink­mangel sein

Anzeichen für einen Zink­mangel können schlechte Haut, ver­mehrte Müdigkeit und eine geringe Stress­to­leranz sein. Einen Zink­mangel kann im Prinzip jeder bekommen, dabei kommt es nicht so sehr darauf an, wie man sich ernährt – ob z.B. vege­ta­risch –, sondern auf die Qua­lität der Lebensmittel. 

Der täg­liche Zink­bedarf für unseren Orga­nismus lt. füh­render Wis­sen­schaftler beträgt für Kinder je nach Alter und Größe 3–7 mg, für Frauen 7 mg, für Männer 10 mg, für Schwangere und stil­lende Mütter 11 mg, für Sportler 12 mg. Gestillte Babys erhalten ihren Bedarf über die Muttermilch.

(von Arthur Thomalla)

Nach­folgend möchte ich jedoch nicht nur die Sym­ptome einer Unter­ver­sorgung mit dem sog. essen­ti­ellen Spu­ren­element auf­führen, sondern die wich­tigsten Vor­teile, die eine optimale Ver­sorgung mit Zink bietet, da es Bestandteil von bis zu 300 Enzymen ist:

  1. Zink ist wichtig für den Stoffwechsel

Ein Teil dieser 300 Enzyme sind an der Ver­wertung von Fetten, Pro­teinen und Koh­len­hy­draten beteiligt. Würde Zink fehlen, könnte der Stoff­wechsel nicht mehr richtig arbeiten. So unter­stützt Zink sogar eine Diät, wenn der Stoff­wechsel stark ver­langsamt ist.

  1. Zink ist wichtig für Heil­pro­zesse aller Art und fördert den Muskelaufbau

Zink ist u.a. bei der Zell­teilung und dem Mus­kel­aufbau beteiligt, was sicher inter­essant für Sportler ist. Aber auch in Kör­per­be­reichen, in welchen sich Zellen schnell teilen, wird es ver­mehrt benötigt. Es ist deshalb gut für die Wund­heilung und die Schleim­häute, stärkt das Immun­system und damit die Abwehr, hat positive Eigen­schaften auf den Geschmackssinn und beugt Wachs­tums­stö­rungen vor. Es schützt sogar vor Haut­er­kran­kungen wie Akne.

  1. Zink kann Haar­ausfall vorbeugen

Was den Haar­wuchs und die Haar­wurzeln anbe­langt, ist die Zell­teilung eben­falls erhöht. Deshalb fördert auch hier Zink den schnel­leren Haar­wuchs und beugt Haar­ausfall vor.

  1. Zink gibt dem Immun­system wieder Power

Zink wirkt Anti­viral und wehrt ebenso bak­te­rielle Infekte ab. Auch hier wird durch Zink die Teilung der Abwehr­zellen und deren Stärkung gewährleistet.

  1. Zink kann bei einer Ent­giftung helfen

Bei der Ent­giftung bzw. Aus­leitung von Alkohol, Schwer­me­tallen oder auch freien Radi­kalen, ist Zink wichtig und hilft dem Körper, diese Schad­stoffe auszuscheiden.

  1. Zink ver­bessert die Laune

Zink hilft bei der Bildung von Sero­tonin — der Boten­stoff, der uns glücklich macht. Somit hat Zink eine indi­rekte anti­de­pressive Wirkung.

  1. Zink stärkt die geistige Fitness im Alter 

Zink kann die geistige und die neu­ro­lo­gische Fitness bis ins hohe Alter erhalten. Pati­enten, die an Alz­heimer oder Par­kinson erkrankt sind, haben oft einen deut­lichen Zink­mangel. Würde man alleine diesen Mangel beheben, würde es schon zu Ver­bes­se­rungen der Sym­ptome kommen. Aber auch andere Vit­amine und Mine­ral­stoffe können hier fehlen, wie z.B. Vitamin D, Magnesium, Jod, Vitamin B12, etc.

  1. Zink ver­bessert die Sehkraft

Man hat noch nicht die genauen Zusam­men­hänge erforscht, aber es gibt Unter­su­chungen, dass eine schwä­chere Seh­leistung oftmals mit einem nied­rigen Zink­spiegel einhergeht.

  1. Zink gegen Diabetes

Auch Dia­be­tiker sollten den Zink­status im Auge behalten, da Zink die Fol­ge­er­kran­kungen einer Dia­betes, wie z.B. schlechte Wund­heilung, Blut­hoch­druck und koronare Arte­ri­en­er­kran­kungen, ver­mindern können.

  1. Zink ist wichtig für die Frucht­barkeit und in der Schwangerschaft

Zum einen wird Zink gerne als das „Frucht­bar­keits­spu­ren­element“ bezeichnet, zum anderen unter­stützt es das Wohl­be­finden in der Schwan­ger­schaft, fördert die Wehen zum Zeit­punkt der Geburt und ver­hindert ein Über­tragen des Kindes bzw. eine zu lange Schwangerschaft.

Doch nicht nur bei Frauen wird die Frucht­barkeit angeregt, was z.B. die Eier­stöcke betrifft, sondern auch bei Männern hat es eine positive Wirkung auf die Qua­lität der Spermien, die Hoden und die Pro­stata.  

Wenn der Ver­dacht oder sogar ein dia­gnos­ti­zierter Zink­mangel vor­liegt, sollte man auf jeden Fall über­prüfen, ob man evtl. Medi­ka­mente ein­nimmt, die den Zink­spiegel senken. Dazu gehören: 

  • Blut­hoch­druck­mittel (ACE-Hemmer)
  • Medi­ka­mente, welche die Magen­säure neu­tra­li­sieren (Antazida)
  • Che­mo­the­rapie
  • Bestrah­lungs­the­rapien
  • Anti­ba­by­pille
  • Cor­tison
  • Ciclos­porin A (wird bei Neu­ro­der­mitis, bei Morbus Crohn usw. verwendet)
  • Medi­ka­mente bei Was­ser­ein­la­ge­rungen (Diuretika)
  • Eisen­prä­parate
  • Medi­ka­mente zur Senkung von Cho­le­sterin (Lipidsenker)
  • Anti­biotika

Werden diese oder ein Teil dieser Medi­ka­mente über viele Jahre oder Jahr­zehnte hinweg genommen, haben sie Ein­fluss auf den Zink­spiegel – genauso wie z.B. regel­mä­ßiger Alko­hol­konsum. Auch chro­nisch Kranke sollten regel­mäßig ihren Zink­spiegel über­prüfen lassen, wenn sie unter All­ergien, Arthritis, Dia­betes, chro­ni­schen Infekten, Darm­er­kran­kungen, Krebs, Mager­sucht oder einer Nie­ren­er­krankung leiden.

Welche Nah­rungs­mittel ent­halten viel Zink?

Lebens­mittel, die viele Pro­teine ent­halten, weisen auch viel Zink auf, denn durch Pro­teine wird Zink vom Orga­nismus besser ver­wertet. Hohe Zink­werte findet man in:

  • Fleisch­pro­dukten und Käse (ca. 2 bis 5 mg/100g)
  • Getrei­de­pro­dukten (ca. 2 bis 4 mg/100g)
  • Hül­sen­früchte (ca. 2 bis 3,5 mg/100g)
  • Austern (ca. 8 bis 9 mg/100g)
  • Kür­bis­kerne, Leinsaat und Mohn (7 mg/100g)
  • Früchte und Gemüse (0,1 bis 1 mg/100g)

Es gibt auch Lebens­mittel, die die Zink­auf­nahme ver­hindern, wie z.B. das Casein in Milch­pro­dukten, aber auch Phytin­säure in Getreide, Ölsaaten oder Hül­sen­früchte. Hier sollten vor allem Vege­tarier und Veganer auf eine auf­ge­wogene Zink­auf­nahme achten. Lässt man Hül­sen­früchte z.B. einige Stunden vor deren Ver­ar­beitung – oder besser noch über Nacht – im Wasser auf­weichen, wird das Enzym Phytase akti­viert, welches die Phytin­säure abbaut. Somit kann diese Säure keine Vital­stoffe mehr an sich binden. Dies funk­tio­niert genauso gut bei ein­ge­weichtem Getreide. Zum Backen z.B. eignet sich hierbei bereits gekeimtes Getreide, welches man dann erst zu Mehl ver­mahlt. Man findet ent­spre­chende und geeignete Pro­dukte in Bio­läden oder auch bei einem Biobäcker.

Welche Zink­prä­parate – bzw. Nah­rungs­er­gän­zungs­mittel sollte man kaufen?

Man kann Zink bio­ver­füg­barer machen, wenn es an Ami­no­säuren oder Pro­teine gebunden ist, worauf man beim Kauf achten sollte. Schlechte Zink­ver­bin­dungen sind Zink­sulfat und Zinkoxid.

Zink sollte man abends kurz vor dem Schla­fen­gehen nehmen, dazu ein Glas Wasser nicht vergessen.