Der Kampf gegen das Bargeld in der EU wird fortgesetzt. Noch immer gilt, dass das Zahlungsverhalten der deutschen Haushalte zu sehr auf Bargeld ausgelegt ist, monieren Beobachter immer wieder. Die Corona-Krise wurde genutzt, um zumindest in Supermärkten nur noch die Zahlung per EC- oder Kreditkarte akzeptieren zu wollen. Immer wieder kam es zum Streit mit Kunden, die einfach nicht elektronisch zahlen wollten. Jetzt wissen wir: Schmierinfektionen wie bei der Nutzung von Bargeld sind im Supermarkt offensichtlich keine Übertragungswege. Eine große Untersuchung in Supermärkten zeigte bereits, dass mehrere zehntausend Angestellte, die permanent Schmierinfektionen erleiden müssten, sich kaum mehr oder gar nicht mehr als die sonstigen Bevölkerungsgruppen angesteckt haben. An sich also könnten wir in Supermärkten wieder per Bargeld bezahlen. Das ist nicht gewünscht. Das Bargeldverbot droht.
Neuer Beleg dafür ist ein Vorgang in Italien. Dort wird seit dem 1. Juli nur noch bis zu 2.000 Euro per Bargeld gezahlt – wenn es nach der Regierung geht. Noch schlimmer: Ab 2022 soll die Obergrenze für die erlaubte Bargeldnutzung bei Geschäften auf 1.000 Euro sinken. Jetzt ist es nicht mehr das Argument Corona, sondern das Argument, es würden sonst Kriminalität und Steuerhinterziehung gefördert.
Wir erinnern daran, wie misstrauisch Bargeld beäugt wird…
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte vor Jahren ein Papier erstellen lassen, in dem es um künftige Bargeldverbote geht. Dabei wird immer wieder deutlich, welches Argument Regierung(en) und solche Institutionen nutzen möchten: Bargeld würde von Kriminellen und Steuerbetrügern benutzt, um sich damit Geld zu ergaunern. Die Bundesbank ließ nun nachforschen – siehe da: Die Steuermoral in Deutschland ist gut. Die Haushalte haben im Durchschnitt mehr als 1.300 Euro Bargeld „gehortet“, wie es heißt.
Insgesamt befinden sich 94 Milliarden Euro im Eigentum der Haushalte. Die Bundesbank erforschte die Motive: Bargeld würde genutzt, um Geld zu haben, dass auch bei technischen Fehlern nutzbar sei. Zudem würden die Kunden damit Gebühren sparen. Schließlich horteten die Menschen das Geld, da die Banken kaum Zinsen für Kontoguthaben zahlten. Die Steuerhinterziehung jedenfalls ließ sich als Motiv nicht nachweisen.
Misstrauen gegenüber dem Staat
Das Misstrauen der staatlichen Argumente (Steuerhinterziehung) jedoch ist wahrscheinlich nicht zufällig entstanden. Der Verdacht, der Staat wolle Bargeld abschaffen, bleibt…
Kommt es zu einem neuen Lockdown, dürften die Aktivitäten gegen das Bargeld wieder einsetzen, meinen Beobachter. Grund ist, dass die Menschen gerade dann dem Staat misstrauen.
Bargeldrun im März
Als die Corona-Krise durch die Maßnahmenpolitik der Regierung(en) ihren Anfang nahm, haben viele Haushalte in Deutschland offenbar Angst bekommen. Allein im März sind nach einer Studie der Gesellschaft „Deposit Solutions“ in Deutschland 10 Milliarden Euro von den Konten abgehoben worden.
Eine ähnliche Bewegung soll es diesen Beobachtungen nach in der gesamten EU nicht gegeben haben. Deutschland hat sich also auf sein Geld gestürzt. Zugeben: Dies war nur ein Bruchteil. Das Bankguthaben bei uns beläuft sich auf 2,4 Billionen Euro (inklusive der diversen Sparverträge etc.). Dennoch sind 10 Milliarden Euro ein deutliches Zeichen. Würden auch nur 10 Millionen Haushalte Geld abgehoben haben, wären dies im Durchschnitt 1.000 Euro. Erfahrungsgemäß jedoch zahlen die meisten Haushalte noch immer weitgehend mit der Karte. Deshalb dürften es nicht 10 von 34 Millionen Haushalte gewesen sein, sondern vielleicht 5, vielleicht 2.
Durchschnittlich also sind 5.000 Euro, vielleicht auch 25.000 Euro pro Haushalt – in einem Monat – abgehoben worden. Die meisten Haushalte dürften gar nicht so viel Geld auf dem Konto haben, es zeigt sich also, dass die Vermögenden offenbar sogar viel abgehoben haben.
Warum das Ganze? Die Schulden lassen sich nach wirtschaftlichem Normalverständnis nicht mehr ohne Weiteres abbezahlen. Entweder es kommt zu einer Vermögensabgabe und alle zahlen brav mit, oder zu höheren Steuern – und alle bleiben und zahlen…. Oder es wird eines Tages zu einer Währungsreform kommen, vielleicht auch einem einfachen Schuldenschnitt. Dies jedoch wird zu einer Geldumstellung führen müssen: 1 Euro ist dann lediglich noch xyz Euro wert oder wird durch einen EU-Euro ersetzt. Das Verhältnis legen die Staaten dann ohne weitere Abstimmung fest. Wer dann noch Geld auf dem Konto hat, wird sich von einem Teil seines Vermögens verabschieden müssen. Wetten, dass?
Quelle: watergate.tv
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.